"Warte, erzähle mir das auf dem Weg. Ich würde vorschlagen, dass wir einen Vorgesetzten suchen. Kommst du mit? Die Schiffe können nicht während des ganzen Feldzugs im Hafenbecken liegen. Es wäre gut, sie an Land zu ziehen und dort weitere Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen. Leider gibt es hier kein Dock, das man trockenlegen könnte. Wir müssten das Schiff aus dem Hafen heraus und in Richtung des Strandes bringen, um es dort auf Rollen an Land zu bringen." Anchisothep schien auf einmal voller Eifer. Er hatte die Reparaturarbeiten am Castellum des Schiffes beendet. Nun erhob er sich und machte Anstalten, zu gehen. Er warf Gallicus einen auffordernden Blick zu.
Beiträge von Anchisothep Niger
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"Massilia", murmelte Anchisothep. "Das liegt doch auch am Meer. Dort ist es sicher sehr schön." Er ersetzte einige Bretter am Castellum des Schiffes, die morsch geworden waren oder angebrochen. Dazu riss er sie erst aus dem Gerüst heraus, wobei ihm ein umgebogenes Stück Eisen gute Dienste leistete, dann schnitt er mit einem Beil neue Bretter in der gleichen Größe zu und setzte sie ein. Am Schluss trieb er Nägel mit einem faustgroßen Stein hinein, um sie zu fixieren. "Darf ich dich fragen, wie es dir bisher bei der Classis ergangen ist? Ich meine, hast du dich schon an das Leben und Arbeiten hier gewöhnt?" Anchisotheps Gesicht hatte einen Ausdruck echter Teilnahme angenommen.
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"In Syria war ich zuvor noch nie. Ich bin im Rhakotis-Viertel in Alexandria geboren.", antwortete Anchisothep bereitwillig.
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"Das ist eine gute Frage. Es ist natürlich zu hoffen, dass die Parther schnell unterworfen sind und nach möglichst geringen Verlusten auf unserer Seite. Doch ich bin kein Feldherr, und ich glaube, selbst die Feldherren können das nie genau abschätzen, wie lange der Krieg dauert.", antwortete Anchisothep. "Ich hoffe nur, dass die Versorgung auch auf längere Dauer gesichert ist, ansonsten könnten wir möglicherweise in einiger Zeit Probleme bekommen. Die Provinz Syria hat womöglich viel daran zu tun, so große Truppen mit Nahrung zu versorgen." Er hatte die Arbeit an den Aufbauten abgeschlossen und machte sich daran, das Werkzeug aufzuräumen. "Jedoch bleibe ich hoffnungsvoll, das römische Militär ist im Allgemeinen gut organisiert."
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"Bei mir ist es auch erst die zweite richtige Mission. Ich habe das Gefühl, Einsätze sind sehr selten im Leben eines Flottensoldaten, den größten Teil der Zeit verbringt er mit Übungen und damit, den Stützpunkt und die Schiffe instand zu halten.", sagte Anchisothep, während er den Holznagel mit einem Spatel pechte. "Naja, auch sonst glaube ich kaum, dass es für uns viele Gelegenheiten gibt, etwas zu tun, was mit sogenannten Ruhm belohnt wird, wir sind eher die unsichtbaren. Als Genugtuung bleibt aber, dass die Legionäre, auch die älteren und erfahreneren, die Überfahrt meist nicht allzu gut überstanden haben, ich sah zuweilen eine ganze Dekurie an der Reling stehen... ." Er lachte heiser, seine Augen leuchteten schelmisch. "Doch lassen wir die Schadenfreude. Im Grunde fand ich die Legion ganz nett. Hoffentlich fallen nicht allzu viele von den Jungs den Parthern zum Opfer."
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Anchisothep war froh, dass er Hilfe beim Pechschmelzen erhalten hatte. Er erkannte den Mann wieder, in Misenum hatte er ihn schon einmal getroffen. "Ah, Gallicus.", sagte er rauh aber herzlich. "Wie ist dir die Überfahrt bekommen?"
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Natürlich war die Überfahrt an den Schiffen der Classis nicht völlig spurenlos vorbeigegangen. Die Segel mussten zum Teil geflickt werden, auch einige Aufbauten waren entweder durch Wetter oder durch unpflegliche Behandlung schadhaft geworden. Anchisothep "befahl" einigen Probati und dienstjüngeren Nautae die Decks des Flaggschiffs zu reinigen. Hier hatten wochenlang sowohl Menschen als auch Tiere gehaust, dementsprechend sah es aus. Beim Gestank, der ihm empfing, als er in den Bauch des Schiffes hinabstieg, fragte sich Anchisothep, wie wochenlang hier Menschen ausgehalten haben konnten. Während der Überfahrt hatte ihm der Gestank nichts ausgemacht, nun kam er ihm unerträglich vor. "Auf, auf. Frisch ans Werk!", sagte er und begann selbst, eifrig die Planken zu kehren. Dann kippte er eimerweise Wasser aus und wischte es mit Lumpen auf. Nachdem er einige Zeit geputzt hatte, überließ er einigen Kameraden das Feld und begann, die Segel, die ausgebreitet auf dem Quai lagen, zu begutachten. Aus einem Verschlag im Schiff holte er dicken, festen Faden, Segeltuch und eine lange Holznadel. Damit flickte er die schadhaften Stellen in den Segeln. Das erforderte viel Fingerspitzengefühl und Konzentration, womit es in der Nachmittagshitze normalerweise nicht weit her ist. Dennoch war Anchisothep nach einiger Zeit fertig, und das Ergebnis schien ihm gut. Verschwitzt und erschöpft kehrte er zum Schiff zurück. Die übrigen Männer waren gerade dabei, eimerweise Dreck ins Hafenbecken zu kippen. Von weiten meinte Anchisothep darunter auch Rattenkadaver zu erkennen. Er ging an Deck und machte sich an die Reparatur der Deckaufbauten. Einige Holznägel waren, trotz Pechüberzug, morsch geworden. Er schnitzte kurzerhand neue und tauschte die alten aus. Dann wies er einen Probatus an, ein kleines Feuer zu machen. Darüber erhitzte er in einem Blechnapf etwas Teer zum erneuten Abdichten.
Sim-Off: wenn jemand von der classis misensis momentan aktiv ist, wäre es nett, wenn er hier mitmachen könnte.
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Die Männer um Anchisothep warfen die Taue zum Quai hinüber. Diese wurden dort dann sogleich von Helfern empfangen und an dicke Pflöcke gebunden. Die Ruderer hatten aufgehört, zu rudern, das Schiff war in das Hafenbecken förmlich hineingeglitten. Ein Ruck ging durchs Schiff, als die Anlegemannschaften es mithilfe von einigen Lastieren näher an den Quai zogen. Anchisothep und seine Kollegen legten Planken aus, auf denen Menschen und Ladung aufs Festland gebracht werden konnten. Mit einem heimlichen Vergnügen sah Anchisothep, dass einige Legionäre die Überfahrt nicht allzu gut überstanden hatten. Man sah es an ihren schwankenden Gang und ihren fahlen Gesichtern, die einen Ausdruck inne hatten, der verriet, welche Körpersäfte sie bald wieder von sich geben würden. Anchisothep half, die Ladung auf den Quai zu bringen. Er erkannte die Kriegsmaschine, die bei der Verladung in Ravenna zu Bruch gegangen war. Offenbar hatte jemand versucht, sie zu reparieren, das Resultat jedoch sah sehr dürftig aus.
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Anchisothep beteiligte sich eifrig an den Übungen. Zwar hätte er jetzt lieber Freizeit gehabt, doch das hätte der Offizier nicht gelten lassen. Außerdem waren die neuen Techniken, die sie da lernten und übten, ihm sehr interessant. Er schleppte mit anderen die Segmente auf die Flachboote. Auf diese Weise würde es möglich sein, auch über breitere Flüsse temporäre Brücken zu bauen. Die Arbeit ging gut voran, obwohl es sehr heiß war und am Fluss lästige Mücken herumschwirrten. Eine dieser stach Anchisothep, obgleich er sich der Vorsicht halber zuvor mit einem unangenehm riechendem Sud eingerieben hatte, der als unangenehme Nebenwirkung mitsichtrug, dass seine Kameraden einen gewissen Abstand von ihm nahmen. Doch er war bisher nur einmal gestochen worden, die nackte Haut vieler anderer an Armen, Beinen und im Gesicht war mit Schwellungen übersäat. Doch die Mücken schienen ihm nur lästig, nicht gefährlich. Besorgnis erregte bei ihm, dass die Luft eigenartig sumpfig roch. Möglicherweise würde sie, einmal in die Körper der Männer eingedrungen, bei einigen das Fieber der drei Tage auslösen oder ein noch viel schlimmeres Fieber. Er kannte diesen sumpfigen Geruch, der krank machte, er kannte ihn aus seiner Heimat. Dort wo keine Wüste war, war dieses Übel verbreitet. Besorgt übergab er seine Position an einen Probatus, der offenbar nichts zu tun hatte und tatenlos herumstand, wobei er sehr energische Worte fand, und machte sich auf den Weg zum Offizier. "Nauta Anchisothep Niger, ich möchte eine Meldung machen. Am Flussufer herrscht die üble Luft. Ich befürchte, wenn wir länger hier arbeiten, könnten einige Männer das Fieber bekommen. Ich bitte dich, dies zur Kenntnis zu nehmen."
Sim-Off: sorry, dass meine antworten auf threads der classis so selten sind, aber ich habe rl momentan sehr viel um die ohren (siehe auch simoff-thread in der classis misensis.
Sim-Off: falls einige männer die malaria bekommen sollten, sind natürlich die von anchisothep nur als lästig empfundenen mücken schuld. doch das kann anchisothep nicht wissen, schließlich liegt die entdeckung von mikroorganismen als krankheitserreger etwa 1700 jahre in der simon-zukunft.
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Die Schiffe kamen immer näher an die Einfahrt zum Hafen heran. Gemeinsam mit den anderen Nautae verbrachte Anchisothep den Mast des Flaggschiffs, auf dem er sich befand, in die Waagerechte. Er sicherte ihn mit Tauen vor dem Wegrollen über das Deck. Die Ruderer mussten nun kraftvoller Rudern. Anchisothep prüfte, ob alle Taue bereit lagen, die sie für das Anlegen brauchen würden. Er ging zum Gubernator und fragte diesen nach weiteren Befehlen. Währenddessen herrschte auf dem Deck lebhaftes Treiben. Überall liefen Nautae umher, Befehle wurden gegen den Wind angeschriehen, überall war Lärm. Doch der chaotische Eindruck, den dies erregen mochte, täuschte. Die Seemänner, die hier arbeiteten, hatten zum größeren Teil bereits Erfahrung auf dem Meer gesammelt, einige von ihnen waren bereits altgediente Seeleute. So gelangte das Flaggschiff zügig und sicher in das Hafenbecken. Auf Befehl des Gubernators hin gingen die Männer auf ihre Positionen.
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Sim-Off: Sorry, dass ich mich etwas verspätet habe, aber ich habe erst spät erfahren, dass wir uns ummelden müssen.
Anchisothep ging auf den Offizier zu. "Hast du Befehle für mich?", fragte er. "Ansonsten scheint Zeit für eine Pause zu sein, das Schiff hat Fahrt erreicht und ist erstmal auf Kurs. Kannst du mir sagen, für welche Aufgaben ich eingeteilt bin?"
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"Wir werden uns sicher bald wiedersehen", sagte Anchisothep zu Tiberius Artorius Imperiosus. Dann wandte er sich dem Verladen von Kisten mit Brandpfeilen zu. Er bat einen umstehenden Legionär, ihm zu helfen. Zu zweit brachten sie jeweils eine der schweren Kisten auf das Schiff. Die Arbeit schien kein Ende zu nehmen. Offenbar wurden hier wahre Massen an Kriegsgerät verschifft.
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Sim-Off: Ich habe mir einmal erlaubt, eine solche Unterkunft "einzurichten"
Die Nauta, Probati und einige Optiones, die gerade einen mehrtägigen, anstrengenden Fußmarsch hinter sich hatten, waren froh, endlich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, auch wenn dieses Dach löchrig zu sein schien. Ihnen waren Gebäude im Hafen von Ravenna zugewiesen worden, die an Lagerschuppen erinnerten. Lediglich die Betten entsprachen der Qualität, die sie aus Misenum gewohnt waren. Sie waren genauso unbequem. Anchisothep richtete es sich auf einer Pritsche ein und hänge sein Gepäck an einen Nagel in einem Stützbalken. Sicher würden die höheren Offiziere eine bessere Unterkunft erhalten haben. Doch er wollte nicht klagen, schließlich würden sie auch auf See nicht bequem untergebracht sein. Anchisothep war feuchte, schmutzige Schlafstätten gewohnt. Er war nun froh, sich endlich ausstrecken zu können. Er wollte schnell einschlafen, da er vermutete, dass am nächsten Tag viel Arbeit auf sie warten würde. Doch aus einer Ecke der Unterkunft kam Lärm herüber, der nicht aufhören wollte.
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Anchisothep half beim Verladen des zerstörten Skorpions. "Wie wollt ihr den wieder reparieren?", fragte er kopfschüttelnd, aber freundlich. "Nun gut, es scheint noch eine Menge mehr davon zu geben. Ist das für euch der erste Einsatz von derartigen Ausmaß?", fragte er, sichtlich interessiert, während er half, die Einzelteile der Kriegsmaschine zu ordnen und ordentlich zu verstauen.
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Anchisothep kam an den Verladeplatz. Er kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Legionäre das teure Kriegsgerät zerstörten, wahrscheinlich nicht mutwillig. Schnell begann er, Kisten mit Kleinteilen auf das Schiff zu bringen. Dabei orientierte er sich daran, wo bereits Soldaten ähnliche Dinge hinbrachten. Dann half er beim Tragen von Einzelteilen von Belagerungsmaschinen. Dieser Truppentransport kam ihm sehr viel größer aus als die Praetorianer, die er mit nach Hispania verschifft hatte. Offenbar ging es hier nicht darum, ein paar kleine Aufstände von gelangweilten Angehörigen der hispanischen Oberschicht zu beenden, sondern um einen größeren Krieg. Anchisothep hatte von den Parthern schon einiges gehört. Sie hatten Ruf eines sehr kriegerischen Volkes. Doch waren die Römer etwa nicht kriegerisch? Er fragte sich, was diese ganzen Belagerungsmaschinen und der Sold der vielen Legionäre das römische Volk kosten mochten. Es wird notwendig sein, sagte er sich. Von der Mechanik der Skorpione und Balisten war Anchisothep fasziniert. Diese raffinierten Konstruktionen würden, erst einmal im Einsatz, eine tödliche Kraft entfalten.
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Anchisothep hatte sich etwas verspätet. Unauffällig hatte er sich zwischen die anderen gestellt. Der Offizier da vorne konnte das nicht bemerkt haben. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um den Befehl zu hören. Als der Nauarchus befahl, abzutreten, eilte Anchisothep zu seinem Quartier, um das Marschgepäck zu holen. Offenbar würden sie zu Fuß nach Ravenna verlegt werden, ein Schiff wurde ihnen nicht zur Verfügung gestellt. Bevor er ging, trat er vor den Nauarchus: "Nauta Anchisothep Niger, zu Befehl.", sagte er in militärischem Ton und wandte sich zum gehen.
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Nach einer Woche, die er krank und somit untätig verbracht hatte, kam Anchisothep wieder zur Baustelle. Als erstes sah er sich um, um festzustellen, wieweit der Umbau fortgeschritten war. Dann suchte er einen Vorgesetzten, um sich Aufgaben geben zu lassen. Sein Fuß schmerzte immer noch, er hoffte, sein Vorgesetzter würde Rücksicht darauf nehmen, wenn Anchisothep es ihm mitteilte. Anchisothep würde ersteinmal nur leichtere Arbeiten verrichten können, bzw solche, die er auch sitzend erledigen könnte. Er ging suchend über die Baustelle.
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Ich bin jetzt wieder da, hab aber im Moment großen RL-Stress. Es kann also etwas dauern, bis ich auf Posts antworten kann.
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Anchisothep verabschiedete sich vom Nauarchus und ging zurück zum Quai. Dort verkündete er den Befehl des Nauarchus. Erleichterung machte sich breit und Freude. Nach dieser Arbeit, die nicht leicht gewesen war, freuten sich die Männer auf Ruhe oder Vergnügung, je nach Temperament. Anchisothep zog die Ruhe vor. Er ging zu seinem Quartier. Dort würde er seine Ausrüstung pflegen und anschließend eine Ruhezeit einlegen, wobei er sich sicher war, dass seine Ruhe gestört werden würde, meistens gab es irgendwo noch eine Spielrunde, die einen Mitspieler suchte. Anchisotheps war zwar erschöpft, jedoch guter Laune. Beim Rückweg zu den Quartieren erlaubte er sich es sogar, einige improvisierte Melodien zu pfeifen.
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Anchisotheps Fuß hatte sich entzündet. Offenbar hatte er den Splitter auf der Reise nach Hispania doch nicht sorgfältig genug entfernt. Nun wurde ihm vom Medicus der Classis verboten, in den nächsten Wochen zu laufen. Mit einem Gefühl der Angst vor langem Herumsitzen ließ sich Anchisothep ins Quartier der Nautischen Abteilung bringen.
Sim-Off: Ich werde ab Donnerstag bis Ende nächster Woche auf Reisen sein. Allerdings werde ich wahrscheinlich schon Morgen keine Zeit mehr haben, zu schreiben. Bis bald!