"Na endlich, sie sprach normal zu ihm!", dachte sich Wilbert, als Minervina angefangen hatte zu sprechen. Aber die Art der Frage hat ihn dann doch nachhaltig irritiert. Verunsichert blickte er der jungen Frau hinterher, wie sie um ihn schlich und ihn fragend ansah.
"Also, ähhh", fing er an zu stammeln. "Meine bisherigen Einsätze waren eher auf körperliche Arbeit beschränkt. Ich wurde regelmässig als Sänftenträger eingesetzt, das habe ich für Euch ja auch bereits getan". Insgeheim fragte er sich, ob die Dame zufrieden mit seinen Bemühungen gewesen war.
"Bei meinem letzten Herren wurde ich auch viel auf dem Feld eingesetzt, ich musste Steine schleppen, Feld umpflügen und andere Tragarbeiten machen". Vorsichtig sah er die Frau vor sich an. Wirklich hübsch war sie, und hatte sie nicht gerade sogar ein wenig zu ihm gelächelt??
Er verbeugte sich wieder. "Ich bin mir nicht sicher, worfür eine so edle Dame wie Ihr mich brauchen könnt. Sicher als Sänftenträger, oder bei Einkäufen vielleicht?". Er blickte sie weiter an. "Hmm, nach geistigen Dingen fragt Ihr?"
Wie vom Blitz getroffen, kam ihm plötzlich ein Einfall. "Wartet! Ich habe zwar noch nie als Lehrer oder so etwas gedient, aber ich habe von meinen Mitsklaven einiges gelernt. Bei meinem letzten Herren gab es einen Mitsklaven, der mir von Homer erzählt hat. Ein anderer hat mir grundzüge der Arithmetik beigebracht. Den Satz des Pythagoras kann ich noch, hohe Herrin". Wilbert's Augen fingen an zu leuchten, je mehr er erzählte. Aber jetzt hielt er erst einmal inne.