Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Man hätte meinen mögen, daß eher Licinus den zukünftigen Kaiser direkt zu den Männern würde stecken wollen und der Mann, der Senator war und das Militär nur von einem kurzen Tribunat kannte, eher in die Verwaltung. Und doch war es umgekehrt. Noch dazu war Valerian der gleichen Meinung wie sein Kollege von der Prima. Verkehrte Welt. Oder doch nicht?


    "Als erstes muß gefragt werden: Was soll erreicht werden, was genau soll er lernen? Ich stimme Centurio Iulius zu. Für einen zukünftigen Kaiser ist es nicht wichtig, mit einer Einheit der Männer eng zusammengelebt zu haben. Ja, er soll nahe an die Männer heran, sie sollen ohne Scheu mit ihm reden, mit ihm arbeiten. Er soll sie kennenlernen, ihre Nöte, ihre Bedürfnisse, und auch ihre Fähigkeiten. Aber dennoch ist es für ihn vor allem wichtig, die Strukturen einer Legion zu durchblicken, die Organisation, die Bedürfnisse und die Einschränkungen bei der Unterhaltung einer so großen Truppe. Eines Tages soll er gleich mehrere Legionen führen können, soll entscheiden, was ihnen zuzumuten ist. Hätte ich zu entscheiden, was er während eines Jahres als Tribun bei einer Legion zu tun hätte, so würde ich ihn ebenfalls für zwei oder drei Monate an die Seite des Praefectus Castrorum stellen und ihm anschließend einen festen Verantwortungsbereich übertragen. Den Befehl über eine Cohorte finde ich dabei weniger hilfreich als vielmehr ein bestimmtes Projekt. Sei es nun ein Marsch, sei es ein Bauprojekt oder die Sicherung von Grenzanlagen. Er sollte innerhalb der Legion mit verschiedenen Einheiten und Offizieren zusammenarbeiten, sie zusammenschmieden müssen - und die Leitung für das Projekt innehaben. Natürlich ist das schwer für einen jungen Menschen. Jedoch denke ich, daß ein zukünftiger Kaiser stärker gefordert ist als die üblichen senatorischen Tribune. Dabei kann man ihm als Hilfestellung einen Ratgeber an die Seite stellen, einen erfahrenen Soldaten, vielleicht den Praefectus Castrorum, mit dem er ja zu Beginn ohnehin eng zusammenarbeiten soll, - das würde ich von dessen Persönlichkeit abhängig machen. - Ob der zukünftige Kaiser das Vertrauen der Männer letztendlich tatsächlich gewinnt, ob er sich den Offizieren gegenüber durchsetzen kann, das liegt vor allem bei ihm und bei seiner Bereitschaft, sich einzufügen und Ratschläge erfahrener Männer anzunehmen." Sein Vater war Soldat gewesen, also ging Valerian davon aus, daß der Junge bereits wußte, wie man sich auf keinen Fall verhalten sollte. Somit sollten ihm Fehler erspart bleiben, wie sie von vielen senatorischen Tribunen begangen wurden.

    Ah, das ist beruhigend, dann kann ich mir weitere Erklärungen dazu sparen :)


    Dann sage ich doch mal ganz spontan: Willkommen in der Familie :D


    Ja, alles Weitere per PN, wir werden uns bestimmt einig =)

    Primus Pilus der Prima. Valerian nahm sich vor, später ein persönliches Gespräch mit dem Iulier zu suchen. Es konnte nur von Vorteil sein, wenn sie sich austauschten und vielleicht näher kennenlernten.


    Als Modestus eintrat, stellte sich Valerian nochmals kurz vor. Er kannte den Senator nur flüchtig, hatte ihn das eine oder andere Mal in den Palast eingelassen und auch ein paar Gerüchte über ihn gehört. Auf jeden Fall mußte er schnell feststellen, daß der Mann es gewöhnt war, das Wort zu führen. Er machte es anderen nicht leicht, überhaupt zu Wort zu kommen, nachdem der Prüfer eingetreten war und die Aufgabe gestellt hatte. Mehrfach hatte Valerian Luft geholt, um etwas zu sagen, kam aber nicht so recht zu Wort. Nunja, also mal die Höflichkeit über Bord werfen und einfach losreden, bevor der vermutliche Schlußsatz ganz ausgesprochen war.


    "Niemand wird auch nur im Geringsten anzweifeln, daß kein Kaiser ohne militärischen Rückhalt regieren kann. Die Lebensläufe der bisherigen Kaiser zeigen deutlich, wie wichtig dieser Aspekt ist. Jedoch ist es wie in allen Bereichen des Lebens: Die richtige Ausgewogenheit ist wichtig. Auch das wird sehr deutlich, befaßt man sich mit der Geschichte dieser Männer. Für einen Kaiser ist eine breit gefächerte Ausbildung die Grundlage, auf der er seine Regierung aufbauen muß. Er muß früh damit beginnen, in die verschiedenen Bereiche des öffentlichen Lebens Einblick zu nehmen und darf dabei keinen Bereich vernachlässigen, das Militär so wenig wie die Verwaltung oder die Religion. Seine Stellung zum Militär, ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig, sollte auf Vertrauen, persönliche Kontakte und eigene Erfahrung aufgebaut sein. Natürlich kann er auf die Verbindungen bauen, die sein Vater in langen Jahren beim Militär geschaffen hat. Doch das werden nie auf die gleiche Weise unverbrüchliche Verbindungen sein, wie selbst geschaffene. Persönliche Beziehungen sind es, die einem Kaiser den Rücken stärken. Niemand von uns weiß, wie lange Valerianus noch wird regieren können. Ich wünsche ihm das Beste und hoffe, daß er bald wieder ganz gesund wird. Jedoch wissen nur die Götter, ob mein Wunsch in Erfüllung geht und so ist es allerhöchste Zeit, den Jungen auf sein schweres Amt vorzubereiten und ihm die Gelegenheit zu geben, die Menschen kennenzulernen, auf deren Schultern er sich später stützen können soll. Im Militär ebenso wie in allen anderen öffentlichen Bereichen. Ein Kaiser darf dem Militär nicht fern stehen, sondern muß immer eine enge Verbindung halten zu den Männern, die im Notfall für ihn ihr Leben geben. Denn nur dann werden sie wirklich mit aller Kraft für ihn kämpfen." Soweit zur ursprünglichen Frage. "Die von Senator Annaeus vorgeschlagene Abfolge in der Ausbildung halte ich für ideal. Zuerst Verwaltung und Kult, dann Tribunat, Kommando und Statthalterschaft. In verschiedenen Provinzen mit Kontakt zu möglichst vielen Truppen, wie Centurio Iulius anmerkte und dem ich ebenfalls nur unumwunden zustimmen kann. Aber die Frage ist natürlich, wie der Senator auch schon vorgebracht hat: Reicht dafür die Zeit? Niemand weiß es, außer den Göttern. Ich bin der Meinung, daß alle Bereiche abwechselnd zum Zuge kommen sollten, damit möglichst schnell sichergestellt wird, daß in jedem Bereich des öffentlichen Lebens Grundkenntnisse vorhanden sind, die dann im Laufe der Zeit durch immer verantwortungsvollere Stellungen vertieft werden. Feldzüge gehören meiner Meinung nach noch lange nicht in die Überlegungen mit hinein. Sollte das große Unglück eintreten und der junge Maioranus allzufrüh die Last der Regierung auf die Schultern gelegt bekommen, sollte er sich darauf konzentrieren, seine Ausbildung zu vollenden, bevor er sich an die Spitze der Truppen setzt und sein kostbares Leben in Gefahr bringt. Ja, es stärkt die Moral, wenn die Truppen ihren Oberbefehlshaber bei sich haben. Doch ist es ein grüner Junge dort vorne an der Spitze der Truppen, von dem bekannt ist, daß es ihm völlig an Erfahrung fehlt, dann wird diese Moral nicht gestärkt, sondern eher geschwächt. In dem Fall ist ein starker, erfahrener Feldherr allemal die bessere Wahl für einen Feldzug, welcher Art auch immer." Soweit seine Meinung. Zumal die ganze Diskussion der Grundlage entbehrte, solange der Kaiser seinen Sohn nicht offiziell zum Nachfolger bestimmte. Das war ein Punkt, der Valerian zutiefst beunruhigte.

    Valerian für seinen Teil fand die Sklavin ausgesprochen amüsant. Auch wenn sie eine raue Sprache hatte, so schien Sermo mit ihr doch keinen völligen Fehlgriff getan zu haben. "In Ostia ist er? Ich dachte, damit sei er inzwischen durch? Na, dann begrüße ich ihn eben nach seiner Rückkehr." Natürlich gab es Filzpantoffeln in seiner Größe. So lange war sein Aufbruch nach Germanien auch wieder nicht her. Aber anziehen mußte sie ihm die Dinger nicht, er war nicht so sehr verwöhnt. Es genügte, daß sie bereitgestellt wurden. "Tja, ich hatte leider keine Möglichkeit, mit voranzukündigen. Ich hoffe also, Diomedes kauft genug ein. Hat Sermo sonst noch Personal gekauft?" Eigentlich hatte er es ja vorgehabt.

    *reinrenn* Kaum ist man mal ein WE unterwegs... *lach* Wirklich, bei den letzten paar Anmeldungen war es immer so *ggg*


    Salve und herzlich willkommen im IR :)


    Was hast Du Dir denn für Deinen Charakter so vorgestellt?


    Hast Du schon Erfahrung mit Forenrollenspielen? Oder besser anders gefragt: Weißt Du, was Dich hier erwartet? Denn leider denken viele, daß es eine weitere Spieloberfläche mit lustigen bunten Männekes gibt und dieses Mißverständnis räume ich gerne gleich zu Anfang aus, sollte es bestehen.

    Wieder lachte Valerian. "Na, mach Dir keine Gedanken. Du konntest es ja nicht wissen, schließlich sind wir uns noch nicht begegnet. Es gefällt mir, wie energisch Du unser Haus verteidigst. Wo stecken denn Diomedes und Sermo?" Ganz selbstverständlich hielt Valerian ihr den nassen Mantel hin, damit sie ihn zum Trocknen irgendwo aufhängen konnte. Dann befreite er sich von den nicht minder nassen Schuhen, um in warme Filzpantoffeln zu schlüpfen, die in der Nähe des Einganges bereitstanden.

    Valerian brauchte gar nicht lange zu warten, bis Serrana das Atrium betrat. Er erhob sich und kam ihr nicht minder strahlnd entgegen. Sie konnte ihre Schwangerschaft wahrhaftig nicht mehr verleugnen. Ob Calvena auch bald so aussehen würde? Bestimmt. "Salve, Serrana. Ich bitte Dich, Valerian genügt, wir sind doch praktisch verwandt." Er lachte und schüttelte den Kopf. "Entschuldige, ich spanne Dich auf die Folter. Ich bin hier, um mein Examen Tertium an der Academia zu vollenden. Und natürlich läßt Calvena es sich nicht nehmen, Dir bei solch einer Gelegenheit ganz persönliche Grüße überbringen zu lassen. Und einen Brief." Er überreichte Serrana das Schriftstück, nachdem er sich vergewissert hatte, den richtigen Brief zu übergeben.




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    Iunia Serrana


    Liebe Serrana, in einigen Wochen ist es schon so weit. Hast du auch das Gefühl zu platzen? Wie dick kann man eigentlich werden? Ich fühle mich schon jetzt wie eine Kugel. Aber ich freue mich schon sehr auf mein Kind.
    Hoffentlich ist Valerian rechtzeitig zur Geburt zurück. Zum Examen Tertium muss er nach Rom. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich ihn nur zu gern begleitet hätte, aber das ist ja im Augeblick nicht möglich.
    Ich vermisse euch furchtbar, ich hab hier zwar ein paar Freundinnen, aber sie können dich und Romana und Septima und Prisca nicht ersetzen. Auch würde ich dir natürlich dabei helfen die Götter zu besänftigen. Romana hat ein furchtbar schlechtes Gewissen! Ich glaube es würde ihr gut tun, wenn du ihr einmal versicherst, dass du ihr nicht Böse bist. Sie wollte dir helfen und hat dabei einen Fehler gemacht. Nur die Götter sind unfehlbar und sie sollte sich nicht grämen.


    Die schlechten Nachrchten aus Roma scheinen nicht zu enden. Die Götter scheinen uns zu zürnen. Ich würde gern wissen, was denn im Hain der Diana vorgefallen ist? Man bekommt ja immer nur Gerüchte zu hören, doch wie nah sind diese an der Wahrheit dran? Hier in Mogontiacum geht alles seinen Gang. Der Wind bringt den ersten Schnee und es ist furchtbar kalt geworden. Und das ist erst der Anfang… Ich wäre jetzt gern Italia, da ist der Winter nicht ganz so streng.
    Ich bin mir sicher, du warst deinem ersten Schüler eine gute Lehrerin. Schön, dass der Cultus Deorum doch noch Zuwachs bekommt. Es gibt leider viel zu wenig Priester. Ambitionierte Männer und Frauen können wir gebrauchen.
    Diese Brief gebe ich Valerian mit, von daher ist er etwas kürzer, wie meine letzten Schreiben. Ich bin mir sicher, er steht dir gern Rede und Antwort, was mich angeht.
    Liebe Grüße, Calvena


    Ad
    Potitus Vescularius Salinator
    Praefectus Urbi
    Castra Praetoria


    Salve!


    Trotz eines vermutlich übervollen Terminkalenders bitte ich Dich höflichst um einen persönlichen Gesprächstermin. Ich halte mich zwecks Absolvierung des Examen Tertium zur Zeit in Rom auf und würde mich freuen, wenn Du ein paar Minuten Deiner kostbaren Zeit für mich erübrigen könntest.


    Ich bedanke mich im Voraus für die Mühe, die ich Dir mit dieser Bitte bereite.


    Vale,


    Lucius Quintilius Valerian
    Primus Pilus Legio II
    zur Zeit Casa Quintilia Roma

    "Danke", sagte Valerian und setzte sich auf den angebotenen Platz. Er ließ sich einen Becher verdünnten Weines geben. Während er wartete, blickte er sich im Atrium um. Es hatte sich nichts verändert, wie es schien. Fast, als wäre er gar nicht fort gewesen. Und doch war so entsetzlich viel Zeit vergangen, seit sie hier ihre Eheschließung gefeiert hatten.

    Na, das hatte der Ianitor aber gut versteckt. Vermutlich seine verschrobene Art. Valerian grinste und nickte. "Geschadet hat es jedenfalls auch nichts", stellte er sachlich fest. Dann betrat er das Haus und ging ins Atrium, um dort auf Serrana zu warten.

    Es war auch nicht zu erwarten gewesen, daß die Claudia zufällig selbst die Tür öffnete. Was eigentlich auch kein Nachteil war, so bekam er noch eine Gnadenfrist, so kurz sie auch sein mochte. Die Alte allerdings sah auch so aus, als wäre irgendjemand hier willkommen. "Salve. Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Ich habe eine persönliche Nachricht für die ehrenwerte Claudia Romana von meiner Ehefrau, Germanica Calvena. Ist Claudia Romana zu sprechen?"

    Valerian runzelte die Stirn und blickte die energische Sklavin ungläubig an. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. "Du gefällst mir. Wirklich. Lucius Quintilius Valerian ist mein Name. Und dieses Haus gehört zu einem Großteil mir. Und nun ruf bitte Diomedes her. Er wird Dir nicht nur bestätigen, daß ich bin, der ich zu sein behaupte, sondern sicher auch so freundlich sein, das Balneum für mich anzuheizen. - Wie lautet Dein Name, Mädchen?" Valerian ließ sich weiterhin nicht von dem Messer einschüchtern, ließ es aber auch nicht aus den Augen. Nur für den Fall, daß dieses Mädchen ihm nicht glaubte und doch noch versuchte, ihn anzugreifen.

    Valerian dachte, er hätte schon alles erlebt. Was die Leute so an ihre Porta schickten, war wirklich sagenhaft. Die einen sahen zum Davonlaufen aus, andere sprachen kaum Latein, wieder andere hatten schwere Sprachfehler, so daß man sie kam verstand. Und nun auch noch eine Sklavin, die gar nicht sprechen konnte, wie es schien!


    Es wäre gelogen, wenn er behauptet hätte, sie zu verstehen. Als er begriffen hatte, daß er versuchen mußte, von ihren Lippen zu lesen, war sie mit ihrer Frage schon fertig. Aber natürlich konnte er raten. Und es war ja immer das Gleiche, das an den Türen gefragt wurde. Also tat er erstmal ganz selbstverständlich, als er antwortete: "Salve. Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Meine Ehefrau, Germanica Calvena, hat eine Nachricht für die ehrenwerte Aurelia Prisca. Ist sie zu sprechen?"

    Was für eine Miene dieser Ianitor zur Schau stellte. Fast, als wäre er eine Statue, wie sie im Atrium zu finden waren. Valerian blieb davon unberührt, abgesehen davon, daß er eigentlich gedacht hätte, daß der Ianitor ihn erkennen würde, immerhin gehörte er quasi zur Familie. "Ich bin Lucius Quintilius Valerian und möchte gerne Iunia Serrana sprechen. Ich soll ihr von meiner Frau, Germanica Calvena, einen Brief und auch mündliche Nachricht bringen. Und falls Senator Germanicus Sedulus im Hause ist, würde ich auch den gerne sprechen." Der Senator würde sich gewiß freuen, etwas über seine Nichte zu hören.

    Wohl fühlte sich Valerian nicht. Ganz und gar nicht. Ausgerechnet Claudia Romana sollte er aufsuchen. Was tat man nicht alles für seine geliebte Frau? Dabei wußte er, daß es nicht gut gehen konnte. Sie beide verstanden sich eben einfach nicht, sowas gab's. Trotzdem wollte er sich bemühen. Um Calvenas Willen.


    Warum mußte die Claudia auch ausgerechnet Vestalin sein? Schon dieser Ort sorgte für Unwohlsein. Wie gut, daß er eh nicht eingelassen werden würde. Seufzend trat er an die Tür heran. Und klopfte gut vernehmlich.

    Zuerst tat sich überhaupt nichts und Valerian begann sich schon zu wundern, wo Diomedes wohl steckte. Er nahm den nassen Mantel ab und legte ihn locker über den Arm. Kaum war er noch zwei Schritte weiter in das Atrium getreten, kam aus Richtung Culina eine offenbar zornige junge Frau, die ihn herauszuschmeißen versuchte und auch noch mit einem Messer vor ihm herumfuchtelte. „He... paß auf, sonst tust Du Dir noch weh, Mädchen. Wer bist Du denn? Und wo steckt Diomedes? Ist Sermo zuhause?“ Hübsch war sie ja, bestimmt hatte Sermo sie gekauft, der alte Schwerenöter. Valerian ließ sie besser nicht aus den Augen, falls sie mit dem Messer doch noch Unsinn anzustellen versuchte. Er war nicht so dumm, eine Frau zu unterschätzen, dazu war er zu lange Praetorianer und in dieser Stadt unterwegs gewesen.

    Zwei Tage waren schnell vergangen und es war irgendwie viel zu wenig Zeit gewesen, die Schriften abermals zu lesen, die für das Examen Tertium empfohlen waren. Dennoch fühlte Valerian sich gut vorbereitet und betrat wohlgemut die Räumlichkeiten der Academia. Im Prüfungsraum war offensichtlich schon alles bereit. Ein Schreiber und ein anderer Teilnehmer waren bereits anwesend, als Valerian eintrat. „Salvete“, grüßte er die Anwesenden, „Centurio Lucius Quintilius Valerian von der Legio II Germanica“, stellte er sich vor und setzte sich dann neben den bereits anwesenden Prüfling.