Noch ein Haus, das er aufzusuchen hatte. Sein Legat wünschte es so, also kam Valerian hierher, in der Hoffnung, den Bruder des Legaten anzutreffen. Außerdem konnte er ihn dann auch gleich nach dem genaueren Ablauf der Verhandlung fragen. Immerhin ging es dabei auch um seinen Adoptivsohn. Und natürlich mußte er auch nach Decima Seiana fragen. Hoffentlich vergaß er das nicht über seine eigenen Angelegenheiten. Valerian klopfte gut vernehmlich an.
Beiträge von Lucius Quintilius Valerian
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Schon oft war Valerian als Klient des Prudentius Balbus in diesem Haus gewesen. Und so kam er auch heute, kaum daß er in Rom angekommen war, hierher, um hoffentlich seinen Patron anzutreffen. Viel Hoffnung hatte er nicht, doch versuchen mußte er es immerhin. Wenigstens Auskunft hoffte er zu erhalten. Also klopfte er, gespannt, was er hier erfahren würde.
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Noch eine Freundin seiner Frau, die er zu besuchen hatte. Valerian mußte direkt grinsen. Calvena war offenbar beliebt und es gab viele, denen sie Nachricht geben wollte. So auch Iunia Serrana. Immerhin hatten sie zusammen geheiratet, das verband zusätzlich. Valerian klopfte an die Porta. Hoffentlich war Serrana überhaupt anwesend.
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Aurelia Prisca. Valerian erinnerte sich an den Namen. Sie sollte mal mit einem Flavier gesehen worden sein. Es hatte Gerüchte gegeben, daß sie heiraten würden. Aber dann war der Flavier auf einmal fort gewesen. Nunja... Aber schön sollte sie sein, war unter Praetorianern gemunkelt worden. Vielleicht konnte er sich jetzt davon überzeugen. Falls sie ihn überhaupt sehen wollte. Valerian klopfte an die Porta. In so einem reichen Haus würde bestimmt bald jemand öffnen.
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Nach kurzem Anklopfen betrat Valerian das Officium. "Salve", grüßte er gewohnt höflich. "Centurio Lucius Quintilius Valerian von der Legio II. Ich möchte meine Ankunft in Rom melden und fragen, für wann das Kolloquium für das Examen Tertium angesetzt ist. Ich hoffe, ich bin noch pünktlich? Die Reise hat ein wenig länger gedauert, als ich es geplant und vor allem gehofft hatte."
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Müde war er. Und abgestumpft von der schier endlosen Reise. Im Sommer kam man eben doch deutlich besser und schneller voran. Im Winter reisen, das war wirklich keine gute Idee. Mit Grausen dachte er an die schon bald bevorstehende Rückreise. Er würde versuchen, über Gallien zu reisen und die Berge zu umgehen. Es würde wesentlich länger dauern, war aber bei Weitem nicht so gefährlich und beschwerlich. Am Stadttor Roms staute es sich, wie immer. Valerian stieg ab und lockerte den Sattelgurt. Während er wartete, daß er durchgehen durfte, konnte wenigstens dem treuen Gaul ein wenig Erholung gegönnt werden. Dann aber ging es doch erfreulich schnell und er konnte die Stadt der Städte betreten. Mit dem Pferd am Zügel betrat Valerian die vertrauten, lang vermißten Straßen. Zuhause! Er war endlich einmal wieder Zuhause!
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Ein Bad! Das würde so ziemlich das erste sein, was er sich gönnte. Wie gut, daß er damals das kleine Balneum hatte einbauen lassen. Nie hatte er es so ersehnt wie heute. Er fühlte sich so schmutzig, als hätte er seit Jahren in der Gosse gelebt.
Als er die Tür durchschritt, fühlte er sogleich die Strapazen der Reise von sich abfallen. „Salvete!“, rief er einfach ins Haus hinein, „ist jemand da?“ Vermutlich würde die werte Familie ziemlich aus den Socken fallen, da er sich nicht angekündigt hatte.
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Die Berge waren eine Herausforderung. Sie mußten große Umwege in Kauf nehmen, um überhaupt durchzukommen. Kälte machte ihnen zu schaffen. Und große Schneemengen. Sie verloren ein Pferd und ein Maultier, zum Glück blieben aber die Menschen unversehrt, sah man von kleineren Kälteschäden ab. Alle waren sie sehr erleichtert, als sie die Niederungen erreichten und das Klima spürbar milder wurde. Schon bald zweigten die ersten Reisenden ab, während der größte Teil der Gruppe weiter nach Süden wollte. Immer Rom entgegen. Tag für Tag. Die Straße schien endlos, das Ziel schien kaum näher zu kommen. Doch endlich, endlich war schon am verstärkten Verkehr zu bemerken, daß sie sich dem Mittelpunkt der Welt näherten: Rom!
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Nach einer kurzen Plauderei mit den Kameraden am Tor gesellte sich Valerian zu der kleinen Gruppe, die sich auf die Reise machen wollte. Zum Glück waren alle beritten, Frauen und Kinder waren auch nicht dabei. Die Männer machten alle einen gesunden, halbwegs jungen Eindruck. So würde es also zügig vorangehen. Hoffte Valerian zumindest.
Nur kurz sprachen sie sich ab, dann ging es vorwärts, den Bergen entgegen.
Sim-Off: Falls noch jemand nach Rom reist und sich dazugesellen möchte, nur zu
Allerdings melde ich mich heute um. Reisegespräche müßten also bis Italia warten 
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Der Abschied von Calvena war ihm sehr schwer gefallen. Gerade jetzt. Hoffentlich war er rechtzeitig zurück, um die Geburt seines Kindes mitzuerleben! Sie allein zu lassen, war einfach schrecklich. Natürlich hatte sie die Sklaven um sich. Und auch ein paar wenige Freunde. Aber sie war bestimmt trotzdem einsam ohne ihn. So wie er einsam ohne sie war.
Es war noch sehr früh am Morgen. Ein sehr frostiger Morgen. Sein Atem stand in einer Wolke vor seinem Gesicht. Brr, angenehm würde die Reise bestimmt nicht werden, obwohl er gut ausgerüstet war und zusätzliche Kleidung und Decken bei sich hatte. Vor dem Stadttor würde er sich mit anderen Reisenden treffen. Es war besser, in einer Gruppe zu reisen, auch wenn er allein schneller sein würde.
Nun ritt er erst einmal an das Lagertor heran. "Salvete. Primus Pilus Quintilius meldet sich nach Rom ab. Haltet die Ohren steif, Jungs!" Er wartete, bis seine Abmeldung eingetragen war, dann ritt er davon, ohne sich auch nur einmal umzublicken.
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Der Winter hatte Einzug gehalten in das Land. Sie würden einen Umweg machen müssen, um Italia zu erreichen. Valerian seufzte innerlich, er wollte lieber heute als morgen in Rom ankommen. Sie kamen ja auch gut voran. Seit Mogontiacum hatten sie gut Strecke gemacht. Die Gesellschaft war angenehm, die Reise bisher wenig beschwerlich. Aber das würde nicht so bleiben, das war dem Quintilier bewußt. Dies war keine Jahreszeit zum Reisen. Nur Verrückte und Verzweifelte reisten im Winter, das hatte er mal gehört. Ja, da war gewiß etwas Wahres dran.
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Terentius Primus, räum mal auf!!
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Capsarius Marcus Acilius Faustinus
"Sehr schön. Großartige Narben kann ich auch nicht entdecken. Du kannst Dich wieder anziehen. Diensttauglich bist Du jedenfalls. Ob Du die Grundausbildung durchstehst, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Hoffentlich bekommst Du einen guten Ausbilder, der es nicht nur darauf anlegt, auszusieben." Für das Rekrutierungsbüro schrieb er eine Kurzfassung der Untersuchungsergebnisse auf die von Ocrea mitgebrachte Wachstafel. "Die hier gibst Du im Rekrutierungsbüro ab. Tja, ich würde sagen: Hoffentlich bis bald."
Galeo Germanicus OcreaKeine nennenswerten Vorerkrankungen, keine bekannten Erbkrankheiten
Kondition: ausreichend
Körperbau: übergewichtig, ansonsten einwandfrei
Sehkraft: Normal, nicht überragend
Hörvermögen: ausgezeichnetDer Mann ist diensttauglich.
gez. Marcus Acillius Faustinus, Capsarius, Miles-Medicus
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Medicus. Schau an. Faustinus nahm die Angaben in seine Notizen auf. "Adleraugen hast Du nicht gerade. Gut, daß Du Dich schon spezialisiert hast, für Fernwaffen bist Du nicht gerade geeignet. So, also ein Kollege. Durch die Schinderei mußt Du trotzdem erst durch. Und wirst es nicht leicht haben, die Jüngeren und Dünneren werden Dich deutlich überflügeln. Bist Du ganz sicher, daß Du Dir das antun willst? Nicht, daß wir Dich nicht brauchen könnten hier. Ganz im Gegenteil. Aber da draußen kann man als Medicus ganz bequem seinen Weg machen, während man sich hier ziemlich abrackern muß für zumindest am Anfang echt wenig Geld. Die meisten machen erst während ihrer Dienstzeit die Ausbildung zum Medicus. Und lassen sich die Kurse an der Schola von der Legion bezahlen. - Du hast noch nicht auf die Frage nach den Gelenkschmerzen geantwortet."
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Capsarius Marcus Acilius Faustinus
"Naja, so kann man das auch sehen. Aber eine Familie zu gründen, kannst Du somit vergessen. Als Soldat darfst Du nicht verheiratet zu sein und nach Deiner Dienstzeit wirst Du zu alt dafür sein." Keine schöne Aussicht, wie Faustinus fand. Aber natürlich mußte das jeder selbst wissen. "Das Gehör ist in Ordnung. Stell Dich gerade hin", forderte der Capsarius den Mann auf und begann, die Wirbelsäule abzutasten. "Probleme mit Rückenschmerzen? Oder hast Du hin und wieder Gelenkschmerzen?" Er hatte keine Fehlbildungen ertasten können, von daher war es eine reine Routinefrage. "Stell Dich dort mit dem Rücken an die Wand." Er zeigte auf eine Stelle und ging zur gegenüberliegenden Wand, wo er eine Tafel umdrehte. "Lies vor." Daß der Mann lesen konnte, davon ging er ganz selbstverständlich aus.
L E G E R E
P O T E S
P RO B [SIZE=7]A[/SIZE] [SIZE=6]T[/SIZE] [SIZE=5]E[/SIZE]
[SIZE=4]G R A T U L A T I O[/SIZE]
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"Das ist sehr großzügig von Dir, meine Frau wird sehr erleichtert sein, sich solcher Hilfe sicher sein zu können. Und ich bin auch mehr als erleichtert darüber. Es ist nicht leicht, seine schwangere Frau zurückzulassen." Valerian fiel es in der Tat schwer, gerade jetzt zu reisen. Zumal er Umwege machen mußte, wenn die Pässe schon zu waren - womit zu rechnen war.
Er erwiderte das Schmunzeln und nickte, während er sich erhob. "Ohja, das weiß ich nur zu gut. Danke für die guten Wünsche. Nach meiner Rückkehr werde ich mich sogleich bei Dir melden. Vale, Legat Decimus." Valerian salutierte zum Abschied und verließ dann das Officium.
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"Ich sagte doch, das würde ich Dir nie antun", versuchte er sie noch einmal zu besänftigen. Entschuldigend blickte er seine Frau an. Dann wandte sich sein Blick zur Tür, wo der unglückselige Fontinalis eintrat. Unwillkürlich seufzte Valerian. Ungünstiger konnte es kaum kommen. Aber gut, wenn alles schief ging, half nur noch eins: Flucht nach vorn.
"Calvena, darf ich Dir meinen Klienten Aulus Hadrianus Fontinalis vorstellen? Er ist noch nicht lange bei der Truppe und steckt mitten in der Grundausbildung. Fontinalis, dies ist meine Frau Germanica Calvena. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, daß ihr euch in einem angenehmeren Moment kennenlernt, aber wenn es nun so sein soll, dann muß es eben so sein." Eine ganz geringe Chance gab es ja schon, daß die Wut seiner Frau langsam verrauchte. Oder eher eine ganz geringe Hoffnung. Immerhin hatte er nur ihr bestes gewollt und vor allem hatte er ihr das Gefühl geben wollen, überhaupt nicht eingeschränkt zu sein. Das war schiefgegangen, aber die gute Absicht war immerhin da gewesen.
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Capsarius Marcus Acilius Faustinus
"29? Na, Du kommst aber wirklich auf dem allerletzten Drücker auf die Idee, zur Legion zu gehen." Ab dreißig war Schluß, da wäre er nicht mehr angenommen worden. Der Capsarius nahm die Antworten zur Kenntnis, machte Vermerke und trug auch das Alter ein. Dann trat er hinter Ocrea, nahm eine lange Metallfeder zur Hand, schlug sie an, um sie zum Schwingen zu bringen und hielt sie zuerst an das rechte und dann an das linke Ohr des Anwärters. Wenn das Gehör in Ordnung war, würde eine Reaktion erkennbar sein.
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Sehr gut, der Junge hatte die Lücke bemerkt und sie gleich genutzt. Dazu war er ungeheuer schnell. Obwohl Valerian auf der Hut gewesen war, konnte er nicht vollständig verhindern, getroffen zu werden. "Das war ein Treffer, sehr gut! Zwar wäre die Verletzung nicht sehr schwer, doch sie würde mich ganz sicher im Kampf einschränken." Immerhin hatte er den Waffenarm getroffen. Valerian ging zurück in die Ausgangspostion, ließ Fontinalis nicht aus den Augen.
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Die Motivation würde schon steigen. Valerian kannte auch den erfahrenen Männern gegenüber keine Gnade, wenn sie sich keine Mühe gaben. Daß die Probati keine Chance hatten, war vorher klar gewesen. Doch beim zweiten Durchgang würde das vielleicht schon etwas anders aussehen. "Und nun umgekehrt. Nehmt Aufstellung!" Er wartete, bis beide Gruppen soweit waren, dann gab er den Befehl zum Angriff.