Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    "Das sollte sich herausfinden lassen. Ich habe noch gute, vertrauenswürdige Kontakte zu den Kameraden bei den Cohortes Praetoriae, über sie sollte ich den einen oder anderen Namen bekommen können." Daran hatte Valerian keinen Zweifel, daß es Männer gab, die gegen Salinator arbeiteten. Aber vermutlich würden sie es nicht gerade öffentlich breittreten, daher vermutete er, daß er wohl erst einmal nur wenige Namen und noch dazu "kleine Fische" würde herausfinden können. Doch ein Mann wie Livianus würde über diese sicherlich auch an die anderen herankommen, immerhin wollte er in das gleiche Horn stoßen.


    "Balbus ist schon schwieriger. Wie Du vielleicht weißt: Er ist mein Patron. Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Es wurde von einem geheimen Auftrag gemunkelt. Wäre er zurück in Rom, hätte er mir ganz sicher geschrieben. Aber ich werde auf jeden Fall zu seinem Haus gehen und mich erkundigen. Vielleicht wissen seine Angehörigen mittlerweile mehr." Es war Valerian anzumerken, daß er sich durchaus Sorgen machte.


    "Deinen Bruder suche ich gern auf und auch Deine Nichte. Du kannst Dich da ganz auf mich verlassen." Er nahm die Wachstafel und verstaute sie sicher.

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    Capsarius Marcus Acilius Faustinus



    Faustinus hatte keine Ahnung, daß er hier einen Kollegen vor sich hatte. Er nahm die Wachstafel und warf einen Blick auf den Namen. Ein Germanicer, schau an. "Wie alt bist Du, Germanicus? Ein bißchen füllig, das wird Dir das Leben hier nicht gerade erleichtern. Manche Centurionen sind da bsonders grausam." Er schaute sich die Liegestützen an und trat dann an den Mann heran, um sich die Atmung anzuhören und nahm dafür eine große Muschel zur Hilfe, die an einem Ende eine sehr weite und am anderen eine sehr kleine Öffnung hatte. "Hm, klingt soweit in Ordnung. Woran sind die letzten fünf verstorbenen Verwandten von Dir gestorben? Gibt es Erbkrankheiten in der Familie? Angeborene Verkrüppelungen? Geisteskrankheiten? Was hattest Du bisher an Krankheiten oder Knochenbrüchen?"



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    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus überlegte einen Moment lang, wie offen er mit Valerian über seine Gedanken sprechen konnte, entschied sich dann aber dem frischgebackenen Primus Pilus zu vertrauen. "Macer mag ein hervorragender Kommandant und Stratege sein, aber in der Politik. Ich weiß nicht so recht. Denkst du ein Mann der eine solche Zustimmung bei allen Senatoren genießt und fast bei jeder Wahl derart hohe Wahlergebnisse einfährt ist wirklich einer der sich auch einmal gegen den Strom stellt? Politisch gesehen hat der Mann aus meiner Sicht keinerlei Ecken und Kanten. Ich hätte zumindest noch nie davon gehört, dass er eine Meinung vertreten hätte, die nicht gleichlautend mit der Mehrheit war. Daher glaube ich auch nicht, dass er sich gegen Salinator stellen wird."


    "Das muss dir nicht leid tun Valerian. Ich habe wohl einen Fehler gemacht und dafür nun die Rechnung präsentiert bekommen. Allerdings hat mit dieser Verurteilung auch der zuständige Prätor einige Fehler gemacht und mein Bruder Mattiacus überprüft gerade, wie wir gerichtlich gegen ihn vorgehen können. Zum einen hat er den Prozess zugelassen, obwohl die Verfehlung bereits verjährt gewesen wäre und zum anderen hat er natürlich sowohl deine, als auch meine Adoption als Amtsmissbrauch angesehen, aber sie nicht rückgängig gemacht. Ich lasse mich jedoch nicht davon beeindrucken und warte einmal ab, was mein Bruder in Rom ausrichten kann."


    "Es ist nicht das erste und bestimmt auch nicht das letzte Mal, dass ein Legat eine Truppenübung veranstaltet. Ich sehe daher keinen triftigen Grund mich meines Kommandos zu entheben. Zum einen hätte mich Salinator in diesem Fall wieder in Rom, wo er mich eigentlich weg haben wollte und zum anderen würde er damit nur noch mehr Öl ins Feuer gießen und dem Senat zeigen, wie unüberlegt und willkürlich seine Entscheidungen ausfallen. Den Statthalter werde ich Informieren, aber ich glaube ein Gespräch wird nicht notwendig sein." Umso weniger der Statthalter wusste, umso weniger konnte man ihm vorwerfen, falls Salinator doch auf die Idee kam gegen Livianus vorzugehen.



    "Hm, vermutlich hast Du Recht. Obwohl ich nach wie vor einen Soldaten nicht für die schlechteste Wahl halte. Der weiß wenigstens, wie die Welt läuft und ist nicht zu vergeistigt für praktische Lösungen." Er mochte Purgitius Macer. Im Gegensatz zu zum Beispiel Tiberius Durus. Man erlebte eben eine Menge Dinge, wenn man am Palasttor stand. "Was kann man tun? Wer kann überhaupt etwas tun? Und gibt es überhaupt etwas, das man Salinator wirklich ankreiden kann? Wenn es jemand schaffen würde, zum Kaiser vorzudringen und mit ihm zu reden, - was könnte der ihm sagen, was so stichhaltig wäre, daß der Kaiser vielleicht die Wahl seines Stellvertreters überdenkt?" Das war auch so ein Problem. Jeder regte sich über Salinator auf. Doch wenn man versuchte, es in eine Anklage zu formulieren, dann mußte man feststellen, daß sich alles vernünftig erklären ließ und man nur so wirkte wie ein Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. Valerians Versetzung beispielsweise. Ihn selbst ärgerte es maßlos. Doch er war tatsächlich respektlos gewesen. Und wurde zweifelsohne hier ebenso gebraucht wie in Rom.


    "Wegen der Prüfung werde ich baldmöglichst nach Rom aufbrechen. Natürlich werde ich meine Augen und Ohren offenhalten und auch das Haus meines Patrons aufsuchen, um zu hören, wo er sich gerade aufhält und wann endlich mit seiner Rückkehr zu rechnen ist. Hast Du irgendwelche Aufträge für mich? Soll ich beispielsweise Deinen Bruder aufsuchen und ihm Nachricht von Dir bringen?"

    Sie schreckte nicht zurück, das war ein gutes Zeichen. Doch mehr, als eine leichte, zärtliche Berührung wagte Valerian vorerst nicht. "Tatsächlich wäre es mir am Liebsten, wenn Du das Haus nicht verlassen würdest, ganz ehrlich. Aber eingesperrt zu sein würde Dich schrecklich unglücklich machen, so etwas würde ich niemals von Dir verlangen." Nein, Valerian bereute gar nichts. Und er würde seine Liebste bestimmt nicht anlügen, sie würde es eh sofort merken. Vielleicht ein bißchen drumrumreden, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Aber nicht lügen. "Stell Dir vor, ich hätte als Zielperson jemand anderen ausgewählt und bei dem hätten sie sich so dämlich angestellt? Du bist schon sauer deswegen. Wie sauer wäre derjenige dann? Und hätte ich Dich vorgewarnt, dann wäre nie klar gewesen, ob sie wirklich so schlecht waren - oder ob Du einfach zu gut aufgepaßt hättest, weil Du gewußt hättest, worauf Du achten mußt." Er zuckte mit den Schultern. "Liebes... "



    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Ich musste so schnell wie möglich einen Bericht machen wie die Patroulie gelaufen war.
    Ich stand vor der verschlossen Tür, klopfte an und wartete auf ein Herein.
    In gedanken versuchte ich mir schön das zurecjht zu legen was ich gleich berichten wollte



    Gerade wollte er dazu ansetzen, einige versöhnende Worte zu sagen, als es abermals klopfte. Was für ein unglaublich ungünstiger Moment! Aber man konnte nie wissen, wer es war, einfach wegschicken ging also nicht. "Wer ist da?", fragte er daher, etwas ungehalten klingend. Jetzt zeigte sich, daß er gar nicht so ruhig war, wie er die ganze Zeit tat.

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    Capsarius Marcus Acilius Faustinus


    Eine Musterung stand an, na, das hatten sie schon länger nicht mehr gehabt. Irgendwie kamen in der letzten Zeit viel zu wenig Neue. Faustinus wusch sich die Hände, dann betrat er den Raum, in dem der Mann wartete. "Salve. Mein Name ist Acilius Faustinus und ich werde feststellen, ob Du für die Legion geeignet bist." Er streckte die Hand nach der Wachstafel aus, die der Mann bei sich trug. "Leg bitte Deine Kledung ab und mach 20 Liegestützen."






    Sim-Off:

    Bitte die NPCs mir überlassen :) Niemand darf NPCs schreiben, die einen höheren Rang haben, als man selbst ;)


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    Optio Tabellarii
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    "Na, das klingt doch alles sehr brauchbar. Dein nächster Weg führt Dich zu Deinem zukünftigen Schaffensort, dem Valetudinarium*. Dort wird Deine gesundheitliche Eignung geprüft. Wenn Du für geeignet erklärt worden bist, gehst Du zum Magazin* und läßt Dir Deine Ausrüstung geben. Anschließend kommst Du wieder zu mir und ich sage Dir, wie es weitergehen soll." Der Optio erklärte noch kurz den Weg, dann drückte er Ocrea die Wachstafel in die Hand. "Gib sie im Valetudinarium ab, damit sie gleich vermerken können, ob Du geeignet bist." Bisher stand nicht mehr als der Name darauf.



    Sim-Off:

    *Link


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Nun ich weiß nichts genaues, aber man hat mir berichtet das Salinator im Namen des Kaisers Senatoren aus dem Senat werfen hat lassen und sich in die letzten Wahlen eingemischt hat. Vom Kaiser bestimmte Kandidaten hat es schon lange nicht mehr gegeben." Livianus überlegte kurz. "Seit ich Senator bin, könnte ich mich an keinen vergleichbaren Fall erinnern. Außerdem setzt er meiner Familie zu und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass er mit meiner kürzlichen Verurteilung etwas zu tun hatte. Du hast es vielleicht in der Acta gelesen. Für letzteres habe ich jedoch keine Bestätigung. Noch nicht." Dann wechselte er wieder das Thema und kam zurück auf die geplante Truppenübung. "Wie du bereits selbst gesagt hast, bricht der Winter bald ein und daher sehe ich nichts Falsches daran die Truppen zum Zwecke dieser Übung ein wenig weiter in den Süden zu verlegen. Die Nähe zu Italia sollte kein Problem darstellen. Die Legio I hält auch immer wieder Truppenübungen statt und die befinden sich in Italia. Ich sehe nichts Verwerfliches daran, unsere Männer trainieren zu lassen. Sollen sie in Rom doch denken, was sie wollen." Der Decimer lächelte Valerian breit an bei der Vorstellung das Salinator bei dieser Meldung vielleicht sogar davon ausging, die germanischen Legionen wollten in Italia einmarschieren und auch der Quintilier konnte dem Gedanken bestimmt etwas abgewinnen, Salinator einen kurzen Schreck einzujagen. Was sich Livianus dabei jedoch tatsächlich dachte, blieb in seinem innersten verborgen.




    "Er nimmt dem Senat immer mehr aus der Hand", nickte Valerian, der den Wahlausgang natürlich interessiert verfolgt hatte. "Glaubst Du, Purgitius Macer wird ihm die Stirn bieten? Als Consul ist er sicherlich einer der besseren. Aber daß er sich gegen Salinator stellt, habe ich bisher nicht gehört." Wobei es natürlich auch ziemlich klug war, dies nicht offen zu tun. Trotzdem mochte Livianus etwas mehr über die Einstellung des Purgitiers wissen, von dem Valerian eigentlich eine ziemlich hohe Meinung hatte. Ein praktisch denkender, an den richtigen Stellen zufassender Soldat, so war er ihm immer vorgekommen.


    "Der Kaiser hatte es immer dem Senat überlassen, die Magistrate einzusetzen, solange ich zurückdenken kann", bestätigte Valerian den Eindruck von Livianus. "Die Idee kam ganz bestimmt nicht von Valerianus. Wenn es ihm nicht plötzlich immens besser geht. Doch dann wäre er garantiert wieder in Rom und würde das Heft selbst in die Hand nehmen. Ich habe ja ein paar mal bei ihm Wache geschoben. Der Mann ist sehr krank. Ihn interessiert nur, ob alles läuft. Welche Nase nun auf welcher Stelle sitzt, ist ihm herzlich gleichgültig, solange die Arbeit gemacht wird." Er sprach mit großer Sicherheit und glaubte auch fest an das, was er sagte.


    "Die Gerichtsverhandlung, ja. Auch dazu hatte was in der Acta gestanden. Ich sehe ja schwarz für meinen Adoptivsohn. Wobei mich immer noch wundert, daß die Adoption an sich nicht rückgängig gemacht wurde, sondern nur die Bürgerrechtsverleihung. Es sei denn, das ist nun doch noch gemacht worden, nach dieser Verhandlung. Es tut mir leid, daß gegen Dich entschieden wurde." Er mußte zugeben, er hatte mit diesem Ergebnis gerechnet. Wenn Salinator hinter der Anklage steckte, dann konnte es kein anderes Ergebnis geben.


    Da der Legat das Thema schnell wechselte, ritt Valerian auch nicht länger darauf herum. Also sollte die Übung tatsächlich so spät im Jahr noch stattfinden. Nun, das würde die Männer abhärten, soviel war klar. Valerian mußte breit grinsen, als er daran dachte, wie wohl auf diese Übung reagiert würde. Er war gespannt, ob ihnen Truppen entgegen gesandt würden. So rein zur Sicherheit. "Ich hoffe nur, der Schreck ist nicht so groß, daß Du Dein Kommando verlierst. Salinator ist ja schnell bei der Hand mit Versetzungen und Entlassungen, das kann ich aus erster Hand versichern. Du wirst sicher auch mit dem Statthalter über diese Übung sprechen? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist sein Verhältnis zu dem Vescularier doch auch etwas angespannt? In der Castra Praetoria kursierten die wildesten Gerüchte über die Art und Weise, wie Salinator Vinicius Hungaricus damals als Praefectus Urbi abgelöst hat. Soll eine sehr unschöne Szene gewesen sein."


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    Optio Tabellarii
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    Der Optio runzelte die Stirn. Den Empfehlungsschreiben widmete er nur einen kurzen Blick, die würde er später genauer lesen. "So, klingt ja beachtlich. Na dann. Aber natürlich wirst Du einen Abschluß an einer der Lehranstalten brauchen, bevor Du als Medicus in die höheren Ränge aufsteigen kannst. Die Legion kann Dir die Weiterbildung sicherlich ermöglichen, der Legat ist da durchaus entgegenkommend." Davon war der Neue sicherlich nicht begeistert, aber der Legat hatte klare Richtlinien ausgegeben. "Nungut, am Anfang sind alle gleich, durch die Grundausbildung wirst Du durch müssen. Aber klären wir erstmal die grundsätzlichen Dinge. Galeo Germanicus Ocrea, wie lautet der Name Deines Vaters? Hast Du je Probleme mit dem Gesetz gehabt? Regelmäßiger Kontakt zu lupae? Jemals eines römischen Bürgers unwürdige Arbeiten verrichtet?" Er hatte eine jungfräuliche Wachstafel genommen und den Namen des zukünftigen Probanten aufgeschrieben.






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    Optio Tabellarii
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    Das war mal eine Vorstellung, die den Optio erstaunt die Augenbraue heben ließ. "Salve, Germanicus. Ein Medicus? Na, das ist ja mal was. Brauchen können wir einen Medicus immer. Kannst Du einen Ausbildungsnachweis der Schola Atheniensis oder des Museions in Alexandria vorlegen?" Er wußte zwar, daß man auch nahezu überall ohne diese Nachweise als Medicus tätig sein konnte, aber die Legion war da doch ein bißchen kleinlicher.






    "Erstaunlich, wie nachtragend ein Mann in solch einer Position einem kleinen Licht wie mir gegenüber sein kann. Meinst Du, es macht Sinn, ihn aufzusuchen, sich förmlich zu entschuldigen und ihm ein wenig in den Hintern zu kriechen? Zwar schüttelt es mich bei dem Gedanken, aber wenn es dem Zweck dienlich ist, bringe ich es sicherlich glaubhaft zustande." Valerian kaute schon länger auf dieser Idee herum und da er ohnehin nach Rom wollte, gab es auch eine Gelegenheit. Wobei noch fraglich war, ob der PU ihn überhaupt vorlassen würde. "Beunruhigende Dinge aus Rom? Was ist geschehen?" Es machte ihn ganz kribbelig, nicht informiert zu sein. Auch hatte er ewig nichts von seinem Patron gehört, was ihn schon das Schlimmste fürchten ließ.


    "Natürlich begrüßen wir Dich auch gerne nach meiner Rückkehr als Gast in unserem Haus. Wir fühlen uns geehrt, daß Du unsere Einladung annimmst." In der Tat konnte er sich geehrt fühlen. Der Legat war schließlich nicht irgendwer und er selbst, wie er so treffend gesagt hatte, nur ein vergleichsweise kleines Licht.


    "Hab Dank für Dein Vertrauen, die Aufgabe ist eine schöne Herausforderung für mich. Zumal wenn die Legio IX ebenfalls an dem Manöver teilnimmt. Das wird dann doch eine größere Unternehmung, was ich aber nur begrüßen kann. Die Männer bekommen nur selten die Gelegenheit, in großen Einheiten ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen." Sein Blick folgte dem Finger des Legaten, als er auf die Gegend zeigte, die er für die Übung vorgesehen hatte. Das war ja ganz schön weit! "So nahe an der Grenze zu Italia? Wird das nicht... nun, zu einigen Beunruhigungen führen, wenn Truppenbewegungen an der Stelle nach Rom weitergemeldet werden?" Was führte der Legat im Schilde?

    Valerian schüttelte den Kopf und trat auf sie zu, um sie vorsichtig zu berühren. Er hoffte, daß sie nicht zurückschrecken würde. "Unvorsichtig und unvernünftig? Du? Niemals." Wie konnte sie nur so etwas von ihm glauben? Er kannte sie doch gut, wußte, wie selbständig sie war und daß sie weit mehr über das Leben auf den Straßen wußte, als andere Frauen. "Nein, deshalb nicht. Sondern weil wir uns hier an einem Ort befinden, an dem jederzeit alles Mögliche passieren kann. Mogontiacum mag kleiner sein und ruhiger wirken als Rom. Aber gefährlich ist es nicht minder. Calvena... Ich will nicht, daß Du Dich eingeengt fühlst. Aber ich möchte auch, daß Du sicher bist. Die Männer sollen Dich nicht verfolgen. Sie sollen nur ein Auge auf Dich haben, wenn sie Dich in der Stadt sehen. Das ist schon alles. Daß es nun gerade junge, unerfahrene Burschen waren, die sich zu auffällig benommen haben und den Auftrag allzu eng ausgelegt haben, nun, das zeigt, daß sie so etwas ganz dringend üben müssen." Wie zornig sie war! Diese blitzenden Augen! Aber schön war sie, auch wenn das Gewitter, das sie über ihm niedergehen ließ, alles andere als angenehm war.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus nahm eine gemütliche Sitzposition an und deutete einladend auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand.


    "Natürlich Valerian. Nimm bitte Platz. Ich nehme an du möchtest mir berichten wie das Gespräch mit dem Kommandanten der Ala verlaufen ist?"



    "Danke, ja das auch", erwiderte Valerian und setzte sich auf den angebotenen Platz. "Zunächst einmal möchte ich mich sehr herzlich für die Beförderung bedanken, auch im Namen meiner Frau. Das zusätzliche Geld können wir wahrlich gut brauchen. Da ich nun Primus Pilus bin und nicht Praefectus Castrorum, nehme ich an, daß aus Rom eine abschlägige Antwort gekommen ist?" Es war wirklich unglaublich, wie nachtragend der Praefectus Urbi wegen einer solchen Kleinigkeit war. "Nichts desto trotz bin ich Dir ausgesprochen dankbar. Wir würden Dich gerne zu einer zwanglosen Cena einladen. Die ehrenwerte Iulia Cara selbstverständlich ebenfalls. Meine Frau würde sich wirklich sehr freuen." Genaugenommen hatte Calvena prompt mit den Planungen begonnen, obwohl sie noch gar nicht wußten, ob die Einladung angenommen würde.


    "Aus Rom bekam ich die Nachricht, daß die mündlichen Prüfungen zum Examen Tertium jetzt stattfinden. Ich möchte Dich bitten, mich dafür baldmöglichst freizustellen, damit ich die Prüfung pünktlich antreten kann. Selbstverständlich werde ich so schnell wie möglich zurückkehren. Schon weil ich gerne bei der Geburt meines Kindes anwesend wäre." Das war ein Punkt, der ihn mächtig bedrückte. Der Winter nahte und dies bedeutete große Umwege, falls die Pässe bereits zu waren.


    "Das Gespräch mit dem Kommandanten der Ala, ja, das ist eigentlich sehr gut verlaufen, betrachtet man den unglücklichen Umstand, daß ich ihm den Tod seines Verwandten Terentius Lupus mitteilen mußte. Das hat ihn verständlicherweise sehr geschockt, dennoch war er sehr sachlich und wir konnten einige Dinge sogleich absprechen. Wir wollen mit den Männern sowohl bewährte Taktiken bei der Zusammenarbeit zwischen den berittenen Truppen und den Fußtruppen üben, als auch die gegenseitige Abwehr und dazu einige neue Ideen ausprobieren. Terentius hat die Idee, Fußtruppen durch die Reiterei zu transportieren und so schneller besonders durch unwegsames Gelände zu bringen. Inwiefern das vor allem mit kompletter Ausrüstung umsetzbar ist, muß schlicht ausprobiert werden, entsprechend belastbare Pferde hat er wohl zur Verfügung. - Ein wichtiger Punkt, der noch zu klären ist, wäre Zeit und Ort des Manövers. Vor allem vor dem Hintergrund, daß der Winter nicht mehr weit ist."



    "Als Medicus? Hm. Also im Rekrutierungsbüro bist Du auf jeden Fall richtig. Du wirst Dich wie alle verpflichten müssen. Bist Du Dir sicher, daß Du Dich auf zwanzig Jahre festlegen willst? Der Dienst ist kein Honigschlecken. Auch nicht für einen Medicus." Der Legionär war angewiesen, jeden Neuen erst zu fragen. Niemand sollte in die Falle laufen und sich wirklich sicher sein, daß er den harten Dienst unter den Adlern wirklich wollte.





    Aufmerksam hörte Valerian zu und legte dabei den Kopf leicht schief, wie immer, wenn er in Gedanken eine Sache gründlich nachverfolgen und sich vorstellen wollte. "Eine interessante Idee", merkte er zunächst an. Dann fing er mit den Fragen an, die sich bei solch einem Vorhaben nun einmal aufdrängten.


    "Mit vollständiger Ausrüstung funktioniert das aber nicht, wir reden also nicht über weite Strecken und schon gar nicht in ungesichertes Gebiet, oder? Diese Pferde, wie lange halten sie solch ein Gewicht aus? Habt ihr das schon ausprobiert oder wollen wir sie bei diesem Manöver auf die Probe stellen?" Durch allzu dichtes Unterholz würde es auch nicht funktionieren, aber da kamen auch einzelne Reiter kaum durch.


    Ad
    Sp. Purgitius Macer
    Kommandeur der Academia Militaris
    Academia Militaris
    Roma
    Italia



    Salve Senator Purgitius,


    hab Dank für die Nachricht. Ich sage hiermit meine Teilnahme an der mündlichen Prüfung zum Examen Tertium zu. Die Erlaubnis meines Kommandeurs habe ich bereits erhalten, ich werde so bald wie möglich nach Rom aufbrechen. Ich werde mich bei der Academia melden, sobald ich in Rom eingetroffen bin.


    Vale,


    Lucius Quintilius Valerian



    Sim-Off:

    Familienwertkarte



    Die Wachen fertigten einen Händler ab, der auf dem Forum im Castellum einige Waren feilbieten wollte, dann kam ein schweigsamer Mann dran, der geduldig in der Schlange gestanden hatte. "Salve, Bürger. Was willst Du?" Waren jedenfalls schien er nicht dabei zu haben. Also entweder ein Bote oder aber ein Neuer, vermutete der Legionär.





    "Eine ganz persönliche und die sicherste der Welt", lachte Valerian und schaute sich gründlich um, ob sie nicht doch irgendetwas liegen gelassen hatten. Aber es war nichts zu sehen, schon gar nicht die verlorene Fibel. "Bist Du fertig? Dann können wir gehen. So langsam sollte ich mich wirklich eilen. Auch wenn ich als Offizier viele Freiheiten habe, so sollte ich es auch nicht überreizen." Zumal er ja auch seinen Männern als Vorbild dienen mußte. "Darf ich bitten, edle Dame?" Er reichte Calvena seinen Arm, um sie nach Hause zu führen.

    Die überraschende Beförderung war nur einer der Gründe, warum Valerian heute das Gespräch mit seinem Kommandanten suchte. Er freute sich darüber, sehr sogar. Aber er hatte auch so ein merkwürdiges Gefühl in der Bauchgegend. Bestimmt war Nachricht aus Rom gekommen. Und die Beförderung zum Praefectus Castrorum abgelehnt worden. Verdammt aber auch! Das bedeutete, daß seine Karriere beendet war. Mehr würde nicht gehen, solange dieser Glatzkopf das Sagen hatte.


    "Salve", grüßte Valerian den Scriba des Legaten. "Primus Pilus Quintilius. Wenn der Legat ein wenig Zeit für mich erübrigen könnte, würde ich gerne mit ihm sprechen."