Beiträge von Quintus Caecilius Aventurinus

Aventurinus konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen - das plötzliche Auftauchen von diesem Latinus verkomplizierte die Situation zusätzlich. Deandra schien kurz vor einem Wutausbruch zu stehen. Auf jeden Fall schien dieser Latinus die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen zu wollen. Der Comes hoffte jedoch, das der LAPP darauf nicht hereinfiel, denn Latinus´ Untätigkeit in den letzten Wochen war allzu offensichtlich gewesen. Ein Gutes schien sein Auftauchen trotzdem zu haben. Es gab wohl endlich Wein. Der Anblick und Genuß von Wasser bereitete Aventurinus inzwischen förmlich körperliche Schmerzen.

Als Latinus zum Weinholen verschwunden war, knüpfte der Comes wieder an das durch sein Erscheinen unterbrochene Gespräch mit der Aurelia an.

"So kann ich dir schon eine Kunde geben, die dein Ohr erfreuen wird, Deandra. Die Starthilfe für Neubürger, welche bisher nur für Mantua und Misenum beschlossen wurde, wird auch für Bürger von Ostia erweitert. Der LAPP war so gütig meinem diesbezüglichen Vorschlag zuzustimmen. Eine Unterstützung bei der Geburt von Kindern, auch dieses Anliegen wird geprüft werden. Neben der finanziellen, welche weitere Unterstützung benötigt Ostia deiner Meinung nach noch?"

Man konnte deutlich spüren, das sich der LAPP und die Aurelia nicht mochten. Eine verfahrene Situation, dachte Aventurinus. Aurelia Deandra, vielleicht die einzige welche Ostia wieder aus dem Schlamassel herausführen konnte. Denn couragiert war sie, soviel stand fest. Aber ihr fehlte jegliches Diplomatiegefühl und sie war auf dem besten Wege, den LAPP vollends gegen sich aufzubringen. Eine verfahrene Situation und er als Plebejer mußte im Interesse der Regio, der Stadt Ostia zwischen diesen beiden Patriziern irgendwie vermitteln. Die Frage war nur, wie.

"Deandra, du ließest am Anfang unseres Gespräches den Wunsch nach Hilfe, nach Unterstützung anklingen. Wenn es der Stabilisierung der Stadt liegt kann man darüber reden. An welche Formen der Hilfe, der Unterstützung hast du gedacht?"

Zitat

Original von Marcus Sergius Stephanus
"Leider noch keine konkreten. Wir sollten aber vielleicht bei unserer großartigen Kultur ansetzen. Wer hat den Provinzen all das gebracht, was sie haben? Wir römische Römer aus Rom. Roma: Mittelpunkt des Universums und unsere civitates sind am nächsten dran...oder so etwas. Wenn wir in diese Richtung werben, muss hier aber auch was los sein. Wir sollten die Künste mehr fördern. Das Theater. Die Dichtkunst, all unsere Großen Künstler. etc.

Stephanus begann etwas sich in Rage zu reden und unterbrach daher seinen Redefluss um ihn mit einem Tropfen Wein zu stillen.

...aber die Kampagne sollte noch besser geplant werden. Ich werde mal mit einem Begrüßungspapyrus anfangen.

"Du hast gute Ideen, Stephanus. Ich bin sehr zufrieden mit dir. Über diese Kampagne müssen wir weiter miteinander reden. Das Begrüßungspayrus ist der Anfang. Wir müssen den Bürgern zeigen, das Italia der schönste Fleck Erde im Imperium ist, zum hier leben und zum hier arbeiten."

Zitat

Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Ein Brief flattert zur Türe hinein...:D

Der Brief flatterte unbemerkt auf den Boden.

"Salve Deandra!" begrüßte der Comes die Schönheit, welche sich den Besuchern unbemerkt genähert hatte.

Ostia ist ja doch nicht gänzlichst ohne Sehenswürdigkeiten, dachte Aventurinus. Vielleicht sollte er doch des öfteren Inspektionsreisen in die Städte der Regio unternehmen.

"Es freut mich, das dich mein Brief rechtzeitig erreicht hat. Unser Entschluß für den Besuch in Ostia war ausgesprochen ausgesprochen kurzfristig."

Kaum hatten wir Platz genommen, stand schon der Imbiß auf dem Tisch, welchen Aventurinus ausgesprochen lecker fand. Nur das angebotene Tafelwasser betrachte er mit scheelen Augen. Dank Felix bin ich auf dem besten Wege eine Wasser-Phobie zu entwickeln, dachte sich der Comes. So tat er sich wenigstens an den dargebotenen Weintrauben gütlich.

Zitat

Original von Secundus Flavius Felix

Sim-Off:

Sorry, bin nicht früher dazugekommen.

In der Curia war es ruhig, sehr ruhig. Nicht das geschäftige Treiben, wie es sonst in Rathäusern der Fall war. Die Bürger Ostias wußten wohl, das sie momentan hier weder Rat noch Unterstützung erwarten durften.

"Vielleicht lassen wir unsere Leute erstmal in den Büros nachschauen, ob hier überhaupt jemand am Arbeiten ist." schlug der Comes dem LAPP vor.

Aventurinus erhob sich ebenfalls und verließ mit Felix das Zimmer.

"Ich werde dieser Deandra per Eilkurier ein Schreiben übersenden, in welchem ich deine Ankunft in Ostia ankündige. Sie soll dann im Rathaus auf uns warten."

Der Comes ließ sich vom Scriba des LAPP ein Wchstäfelchen und einen Stylus reichen. Rasch kritzelte er ein paar Zeilen auf das Wachstäfelchen und versiegelte es. Der Scriba nahm es zur Weiterleitung entgegen.

"Wir können also aufbrechen, sobald die Eskorte bereitsteht."

Der Comes dachte einen Moment über die letzten Worte des LAPP nach.

"Bezüglich Ostias hätte ich noch einen Vorschlag. In der Stadt herrscht nach dem Verschwinden des früheren Duumvirn wirklich ein ziemliches Durcheinander. Es gibt aber Bürger, welche der Unordnung nicht tatenlos zuschauen wollen und wie ich hörte soll es eine Bürgerinitiative geben. An ihrer Spitze soll eine gewisse Aurelia Deandra stehen. Sie scheint entschlossen zu sein Ostia wieder auf die Beine zu helfen. Vielleicht könnten wir Deandra mit den entsprechenden Vollmachten ausstatten - als kommissarischer Magistratus - damit sie die Amtsgeschäfte in Ostia bis zu den dortigen Wahlen führen kann und die Stadt bis dahin nicht völlig im Chaos versinkt."

Nach einem weiteren Schluck Wasser - Aventurinus grübelte inzwischen darüber nach welchen Geschmack wohl der Wein haben möge, den Felix inzwischen vor sich stehen hatte - fügte der Comes hinzu.

"Allerdings, vielleicht sollte man die Situation in Ostia vor Ort selbst einmal in Augenschein nehmen. Was hältst du von einem Besuch in Ostia? Die persönliche Anwesenheit des Statthalters von Italia dort allein wird sicher schon für Ruhe sorgen und du könntest dir selbst ein Bild von dieser Aurelia Deandra machen. Selbstverständlich würde ich an diesem Besuch in Ostia ebenfalls gern teilnehmen. Bisher ließen meine vielfältigen Amtspflichten eine Visite dort noch nicht zu."

Aventurinus schaute den LAPP fragend an.

Der Wein scheint Stephanus sehr zu gut bekommen, dachte Aventurinus. Er sprüht ja geradezu vor Ideen. Vielleicht lag es aber auch daran, das er endlich eine Aufgabe hatte, in welcher er sich entfalten konnte.

"Richtig, Stephanus. Nachziehen, gleichziehen mit den Hispaniern das reicht nicht. Das dürfen wir trotzdem nicht vernachlässigen, dort wo wir Nachholbedarf haben. Aber wir müssen etwas Neues bringen. Ein neues Image für Italia. Das klingt gut. Ich vermute, du hast dir über dieses neue Image auch bereits Gedanken gemacht..."

Der Comes schaute den Magister Scriniorum fragend an.

Aventurinus hörte den Ausführungen von Stephanus aufmerksam zu. Dann nippte er nachdenklich von seinem Wein, bevor er antwortete.

"Ich gebe dir recht, Stephanus. Unser italisches Wetter ist zwar bei weitem schöner und angenehmer als das hispanische mit seinen Extremen, jedoch wir müssen die Bürger auch davon überzeugen das der Wohnsitz in Italia die bessere Wahl ist. Nicht nur wegen des Wetters. Du hast diese Papyri der Hispanier sicher aufmerksam studiert. Kannst du dir vorstellen, für Ialia etwas vergleichbares, aber natürlich noch besseres, zu entwerfen? Wir sollten uns nicht nur auf ein Papyrus beschränken. Eine regelrechte Kampagne muß her. Ein Bündel von Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen."

Nach kurzer Wartezeit konnte der Scriba den Magister Scriniorum in das Büro des Comes vorlassen.

"Ah, Stephanus. Gut das du kommst. Ich las gerade deinen neuesten Bericht. Er hat mir sehr gut gefallen. Ich sehe, das du dich in diese Aufgabe inzwischen hervorragend eingearbeitet hast."

Aventurinus ließ durch seinen Scriba Wein und das unvermeidliche Wasser zum Verdünnen servieren, bevor er fortfuhr.

"Wir wollen ja heute über unsere weiteren Aufgaben zur Entwicklung unserer Regio sprechen und dies macht sich bei einem Becher Wein sicher besser. Ein guter Tropfen Wein in Maßen läßt die Ideen besser sprudeln. Mein Scriba berichtete mir, du hättest bereits Vorschläge ausgearbeitet?"

"Eine Menge fähiger Leute scheinen darin beteiligt gewesen zu sein. Nicht zuletzt du selbst an maßgeblicher Stelle, wie ich hörte. Auf jeden Fall ein gutes Gesetz."

Aventurinus nahm einen Schluck von seinem Wasser und spielte in Gedanken weitere Möglichkeiten durch, warum der LAPP keinen Wein kredenzte. Vielleicht hatte Felix einen schweren Kater, so daß er den Anblick und Geruch von Wein nicht ertragen vermochte?

In der Zwischenzeit brachte der Scriba des LAPP unter vielmaligen Entschuldigungen über die Störung einige eilige Unterlagen für Felix herein und drückte auch dem Comes 2, 3 Schriftrollen in die Hand. Beide sichteten kurz die ihnen gebrachten neuesten Informationen, bevor sie ihr Gespräch fortsetzten.

"Ich schlage vor, das wir die von der Curia Provincialis beschlossene Starthilfe für neu hinzugezogene Bewohner von Mantua und Misenum nun zur Auszahlung bringen. Meines Dafürhaltens sollten wir diese Starthilfe zusätzlich auch den Bewohnern von Ostia gewähren, da die Stadt gerade eine schwere Zeit durchmacht."

"Ich ließ meinen neuen Magister Scriniorum, Stephanus, bereits eine entsprechende Aufstellung anfertigen."

Mit diesen Worten reichte der Comes dem Legaten das entsprechende Schriftstück herüber.

Zitat

Original von Marcus Sergius Stephanus

Aufstellung der zivilen Einwohner der Städte Misenum und Mantua in Bezug auf die Auszahlung der Zuzugsprämie.
Ebenso von Ostia.

Misenum
Remus Caecilius Lapsus
Marcus Germanicus Disputator
Marcus Sergius Stephanus
je 100 Sz.

Mantua
Publius Sabbatius Marcellus
50 Sz. jetzt und 50 weitere nach Erlangung der Bürgerrechte

Ostia
Aurelia Deandra
Marius Aurelius Iustus
Marcus Licinius Latinius
je 100 Sz.

Tib. Cadior
Miros ??
50 Sz.

M.Serg.Steph MAG SCRIN REG ITA f.

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"Viele neue Bürger sind es ja nicht, wenn man die bereits bestehenden bedeutenden Einwohnerzahlen dieser Städte in Betracht zieht. Meines Erachtens nach gehen die Namen in Ordnung. Bis auf Miros. Der sollte keine Zuzugsprämie bekommen, da er angeblich der Piraterie nachgeht. Der Staat kann natürlich keine mutmaßlichen Verbrecher unterstützen."

Lachend fügte der Comes hinzu: "Einiges an Geld haben wir ja bereits durch zwischenzeitliche Umzüge, Todesfälle und dergleichen von ehemaligen Bürgern dieser Städte gespart."

"Sehr gut. Bei Fragen und Ergebnissen darfst du jederzeit an meine Tür klopfen, Stephanus. Wenn ich weitere Augaben für dich habe, werde ich dich zu finden wissen."

Aventurinus lachte bei diesen Worten kurz auf.

"Bevor wir uns jetzt aber an die Arbeit machen, noch eine Sache. Ich denke, das wir uns in den nächsten Tagen zusammensetzen sollten, um über weitere Maßnahmen zur Stärkung unserer Regio und zur Belebung der Städte zu beraten. Ich habe bereits Vorstellungen und gehe davon aus, das du dir dazu bestimmt auch schon Gedanken gemacht hast. Bis wann kannst du konkrete Vorschläge in dieser Richtung erarbeiten? Dann setzen wir uns zusammen und beraten über die Umsetzung unserer Ideen."

"Stephanus, ich denke das die Bürger welche bisher nach Mantua und Misenum gezogen sind, langsam in den Genuß ihrer Zuzugsprämie kommen sollten. Auch als Anreiz für weitere Interessenten. Könntest du eine entsprechende Aufstellung anfertigen?

Bürger bekommen 100 Sesterzen. Peregerini zunächst 50 Sesterzen und nach dem Erhalt ihres Bürgerrechts den Rest. Militärangehörige kommen nicht in den Genuß dieser Prämie, da sie ja hinsichtlich des Wohnsitzes keine Wahlmöglichkeit haben und auch jederzeit versetzt werden können."

Der Comes überlegte einen kurzen Moment und fügte hinzu.

"Du solltest eine derartige Aufstellung ebenfalls für Ostia anfertigen. Zukünftige Umsiedler nach Ostia sollen zwar nach meinen Plänen ohnehin diese einmalige Prämie erhalten. Aber ich denke, das ich den LAPP davon überzeugen kann, das auch die in Ostia vorhandene Bürgerschaft ebenfalls eine Motivation benötigt."

"Stephanus, die Zeit zur Herstellung der erforderlichen Kontakte, um die Berichte an unseren LAPP noch ausführlicher gestalten zu können, sei dir gewährt. Ich werde Felix desweiteren davon in Kenntnis setzen, das er mit dem Erhalt deiner Berichte zukünftig jeden Dies Lunae und Dies Veneris rechnen kann. Er wird von der effizienten und zuverlässigung Arbeit der Verwaltung der Regio Italia beeindruckt sein."

Aventurinus dachte kurz über den Vorschlag seines Magister Scriniorums bezüglich Ostias nach.

"Ostia bedarf zweifellos unserer Unterstützung nachdem sich der frühere Duumvir Vibullius durch seine hochverräterischen Äußerungen gegenüber unseren geliebten Imperator so unrühmlich aus dem Amte verabschieden mußte. Diese Aurelia Deandra, wenn ich mich recht entsinne so hat sie hervorragende Arbeit bei der Vorbereitung und Durchführung diesen letzten Wagenrennen geleistet. Das spricht für ihr Organisationstalent. Ich werde Felix den Vorschlag unterbreiten sie mit der Führung der Amtsgeschäfte in Ostia bis zu den Wahlen zu beauftragen. Desweiteren werden ich anregen, das die bisher nur für Mantua und Misenum geltende Zuzugsprämie auch auf Ostia erweitert wird. Der dortige Bevölkerungsschwund stimmt mich doch arg bedenklich und wir müssen gegensteuern.

Stephanus, hast du noch weitere Fragen und Anregungen? Ich hätte danach noch eine weitere Aufgabe für dich..."

Ein Bote des Comes von Italia brachte den Brief an den Senator Avarus zur Casa Sedulus.
Nachdem er den Brief abgegeben hatte verschwand er wieder.

"Herein." rief Aventurinus.

Der Comes bot seinem Magister Scriniorum einen Platz an.

"Stephanus, gut das du so schnell wieder vorbeischaust. Ich habe Neuigkeiten für dich. Mit unserem Legatus habe ich über deinen ersten Bericht gesprochen. Ich soll dir ausrichten, das er mit dem von dir abgelieferten ersten Ergebnis ziemlich zufrieden ist. Jedoch würde er sich den inoffiziellen Teil noch etwas umfangreicher wünschen."

"Ich bin mir sicher, das du das hinbekommen wirst. Auch ich möchte dir ein Lob aussprechen. Der erste Bericht war wirklich gut. Nur nicht nachlassen. Vielleicht könnte man zu 2 festen Abgabeterminen in der Woche gelangen. Mir schwebt Montag oder Dienstag und Freitag vor. Läßt sich das mit deinem Terminplan vereinbaren?

Der Comes nickte.

"Ja. Die Wahlausschreibung wird selbstverständlich nach den Bestimmungen der neuen Lex Provincialis erfolgen. Ein gutes Werk übrigens. Wer hat das Gesetz verfaßt?"