Beiträge von Marcus Belgius

    Marcus zupfte seine etwas schäbige Kleidung zurecht. "Aber ich stand Dir im Weg." Er fing an zu lachen. "Lassen wir es gut sein. Ich bin Marcus Belgius.", stellte er sich vor.


    Ihm war sein Aufzug etwas peinlich und er war sich sicher, daß man ihm die Strpazen der Reise noch ansehen konnte. Er hoffte, daß ihn der Mann nicht für einen Bettler hielt.

    Marcus öffnete die Tür und betrat das Officium. Er lächelte den Mann an.


    "Salve! Ich bin Marcus Belgius und bin heute in Mogontiacum angekommen. Auf dem Marktplatz habe ich auf einem Aushang gelesen, das ein fleißiger Scriba gesucht wird?"


    Er versuchte seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.

    Müde rieb er sich die Augen. Sein Entschluss stand fest. Er stand auf und raffte seine wenigen Habseligkeiten zusammen. Mit einem letzten Blick in seine kleine Wohnung verließ er sie und ging zum Vermieter, um sich zu verabschieden. Dann trat er hinaus auf die Straße und verließ die Stadt.

    Gelangweilt saß Belgius auf seinem Bett. Wie sollte es weitergehen? Er hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten und das machte ihn raschelig. War es ein Fehler nach Hispania zu gehen? Hätte er mit seinem Sohn nach Germania gehen sollen? Wieder einmal holte er das Geld aus dem Versteck und zählte es. Er seufzte. Es wurde immer weniger. Der alte Mann rieb seinen knurrenden Bauch. Bald müsste sich etwas tun. Lange würde er es nicht mehr ohne ein Einkommen aushalten.

    Belgius trat ein.
    "Salve Duumvir!" Er räusperte sich. "Nun, ich habe noch immer keine Anstellung gefunden. Daher habe ich beschlossen selber aktiv zu werden."


    Etwas unsicher sah er den Duumvir an. Er wusste nicht, ob der ihm überhaupt weiterhelfen konnte, oder überhaupt dafür zuständig war.


    "Vor einigen Tagen besuchte ich die Taberna unten am Forum. Dort wollte ich mit dem Inhaber sprechen, konte ihn aber nicht finden. Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen. Als Duumvir kennst Du doch bestimmt eine Menge Leute hier in der Stadt."

    Am Nachmittag betrat Belgius die Taberna. Er blinzelte bis sich seine Augen an das schale Licht gewöhnt hatten. Er sah sich um und setzte sich an einen freien Platz. Er bestellte sich einen Becher Falerner und trank einen Schluck. Müde und niedergeschlagen ließ er seinen Kopf sinken.
    "Salve! Darf ich mich setzen?", erklang eine Stimme neben ihn. "Aber sicher doch!", antwortete Belgius müde. "Hast Du schon gehört? Der Duumvir hat verkünden lassen, daß er jeden Einwohner ein zinsloses Darlehen gewährt, der ein Geschäft gründet." Ruckartig richtete sich Belgius auf und schaute den Mann an. "Stimmt das?" Er wartete die Antwort nicht erst ab, sondern stürmte nachdem er seine Zeche bezahlte aus der Taberne. Kopfschüttelnd sah ihn der Mann nach.

    Früh am Morgen wachte Belgius auf. Er rieb sich müde die Augen und schüttelte den Kopf, um die Alpträume der letzten Nacht zu vertreiben. Langsam stand er auf und zog sich umständlich an. Wieder holte er den Beutel hervor und zählte das Geld erneut. Es reichte hinten und vorne nicht. Der alte Mann seufzte. Was sollte er nun tun? Sorgenfalten furchten sich tief in seine Stirn. Schließlich stand er ächzend auf und bewegte seine müden Knochen raus auf die Straße.

    Belgius war ein wenig niedergeschlagen als er in die Insula zurückkehrte. Seufzend setzte er sich auf das Bett, griff unter das Kopfende und holte einen Beutel hervor. Langsam öffnete er ihn, ließ die dort enthaltenen Münzen in seine Hand fallen und zählte sie. Er rechnete durch, ob das Geld noch für eine weitere Reise reichen würde. Dann fiel er, erschöpft von der Reise in einen tiefen Schlaf.

    Nachdem er die Curia verließ machte sich Belgius auf dem Weg zum Hafen. Langsam schlenderte er den Pier entlang. Schließlich setzte er sich in den Schatten eines Baumes und beobachtete ein paar Männer, die offensichtlich ein Schiff entladeten.


    Noch eine Weile döste er ein wenig vor sich her, bis er schließlich seufzend aufstand und weiterging.