Beiträge von Nerva Deodatus

    Den ganzen Weg war sie ihm bis hierher gefolgt, ohne ein Wort zu verlieren. Doch jetzt tat es anscheinend Not.
    Ein seuftzen musste sie heftigst unterdrücken und das wird auch in nächster Zeit so sein, denn sie weiß ja nicht, welchen Aufgaben sie sich hier stellen musste. Auch ihren neuen Herren kannste sie nicht, aber den wird sie wohl gleich bald kennenlernen.
    Kurz noch korrigierte die Sklavin ihre Körperhaltung, denn bis zu diesem Augenblick ging sie ziemlich geknickt hinter Mhorbaine her.


    Mein Name ist Nerva... Nerva Deodatus... antwortet sie ihm.

    Es war nun also vorbei. Verdammt. Was wollte nur dieser Sklave mit ihr? Oder war er nur theoretisch ein Bote, der die Arbeiten seines Herren verrichtete? Vielleicht...
    In dem Moment, wo sie losgebunden wurde, kam ihr der Gedanke zu flüchten. Sie könnte dem Mann hinterherlaufen, zudem sie eigentlich wollte... Aber was war da jetzt schon noch dabei? Soll sie etwa ihr Leben gefährden nur um ihr Glück zu erfahren?
    Leider nur kennt sie seinen Namen immernoch nicht, aber zum Glück haben ja die drei Weiber dort hinten getuschelt... und zwar so laut, dass selbst Nerva es mitbekommen hat. Ein Aurelia also... Das würde sie sich auf jeden Fall gut merken.
    Langsamen Schrittes geht sie nun also von dem Podest runter und begibt sich zu jenem, der sie sograde gekauft hatte.
    Ihr Blick ist enttäuscht gen Boden gerichtet, aber dennoch verneigt sie sich vor ihm kurz.

    Zitat

    Original von Mhorbaine
    "5000 Sesterzen!"


    Oh nein! Jetzt ist alles zu spät. Panik bricht in ihr aus, was soll sie jetzt nur tun? War sie so viele Sesterzen überhaupt wert? Eher weniger. Nur weil sie so viel kann, weil sie schon früh auf eigenen Beinen stehen musste. Nein das kann einfach nicht sein...
    Wieder huscht der Blick zu jenem Mann, zu dem sie eigentlich will. Er könnte sie höchstens zurückkaufen... Doch kannte sie nicht seinen Namen. Da blieb ihr wohl nichts anderes übrig.
    Nennt mir euren Namen, Herr! rief sie ihm zu, noch bevor es zu spät ist.
    Sie würde schon irgendwie einen Weg finden, sich aus den Fängen ihres wohlmöhlichen neuen Besitzers zu befreien, um dann flüchten zu können.
    Flüchten... ja, das konnte sie wahrlich gut. Besonders wenn sie vor etwas wirklich Angst hatte. Angst... vor diesen Peitschen. Bitte... nicht schlagen, nein!

    Der Blick der Sklavin huscht leicht panisch hin und her. Wieso interessieren sich momentan so viele für sie?
    Das Gespräch der beide, wovon einer anscheinend mal ein Geldproblem hatte, belauscht sie nur beiläufig. Hilfe suchend liegt ihr Blick nun auf dem Mann, zu dem sie unbedingt will. 'Setz noch einen drauf, du Idiot!', denkt sie sich.
    Dieser verdammte Sklavenhändler... wieso reagiert er nicht auf ihre Bitte? Ist das denn hier nichts mehr wert?
    Am liebsten würde sie jetzt einfach die Ketten sprengen, sich befreien und zu jenem Mann laufen, damit er sie mitnehmen kann. Egal, ob jemand mehr geboten hat oder nicht.
    Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, das ganze jetzt einfach zu beenden.
    Doch da... da sah sie etwas. Dieser Blick... Diese Augen des Mannes, der interesse an Sykomoren hatte. Das verheißt etwas gutes. Schnell hatte sie sich wieder beruhigt, denn jetzt wusste sie, anhand des Blickes, dass er sicherlich noch einen draufsetzen würde.
    Sie schätzt ihn so ein, dass es jetzt noch zu früh ist. Wahrscheinlich macht er es kurz vor Ende der Versteigerung... Weiß er etwa wann das Ende ist? Wieso weiß sie davon nichts? Sie will doch nur weg von hier...


    Zitat

    Original von Mhorbaine
    "1000 Sesterzen!"


    Mooooment mal... Noch höher?! Bitte nicht... beende es endlich, verdammter Sklavenhändler!

    Der Blick der Sklavin richtet sich kurzzeitig auf den Mann, der ihr erneut eine Frage stellte. Er war auch ein Sklave, das sah man ihm genaustens an.
    J... Ja, Herr. begann sie kleinlaut. Ein wenig... fügte sie dann noch hinzu. Sofort merkte sie, dass es wohl ein Fehler war, die Wahrheit zu sagen. Aber es stimmte nun mal. Sie kannte sich nur sperrlich damit aus, zwar blieb, wie bereits erwähnt, eine Pflanze von vieren ihr erhalten, doch ist das auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei.


    Ein leichtes Flehen ist in ihrem Blick zu sehen, jetzt war es ihr klar. Sie wollte zu diesem Mann, der imenses Interesse an Sykomoren hatte. Ihr Blick richtet sich dann auf den Sklavenhändler.
    Bitte... begann sie erneut leis'. Flehend legt sie ihre Hände zusammen und spricht kurz darauf weiter. Verkauft mich an diesen Mann.
    Lange hielt sie es nicht mehr aus. Sie stand da wie auf einem goldenen Präsentierteller und jeder einzelne Blick, der ihr zugeworfen wurde, schmerzt irgendwie. Sie will einfach nur weg von hier und diese bescheidene Versteigerung soll auf der Stelle beendet werden. Sie weiß genau, dass sie eigentlich nichts zu sagen hatte und fürchtete sich auch vor den wohl gleich folgenen Peitschenschlägen, aber das war ihr jetzt vollkommen egal. Sie hat nun mal ein großes Mundwerk und sagt es auch, wenn ihr etwas nicht passt, einfach so grade heraus.
    Er soll es verdammt nochmal beenden!

    Nicht so wirklich lauscht sie den Worten des Sklavenhändlers... Sie ist eher auf jenen Mann fixiert, der anscheinend Interesse an ihr hat.
    Aber Moment mal... hat sie das da doch grade richtig gehört? Eine Kostprobe? Oh nein... Sie muss überlegen... Wie soll sie das bloß sagen?
    Ihr Blick wandert leicht aufgeregt zwischen Sklavenhändler und dem Interessenten hin und her. Nein, wie peinlich. Irgendetwas musste sie nun sagen...


    Dixit... insipiens in corde... suo: 'Non... est Deus'.
    Es war mehr ein Sprichwort, was sie mal irgendwo aufgeschnappt hatte, doch hatte sie dazu auch gelernt, was es bedeutet.
    'Es spricht der Narr in seinem Herzen: >Es gibt keinen Gott<.'
    Irgendwo war da auch etwas wahres dran.


    Wieder richtet sie den Blick auf jenen Mann. Irgendwie kam er ihr vertraut vor, als hätte sie ihn schon mal irgendwo gesehen. Vielleicht war er einmal auf einer Reise in Griechenland und sie hat ihn am Haven gesehen... Aber das würde wohl niemals beantwortet werden.
    Nur beiläufig bekam sie mit, dass jemand schon für sie geboten hatte...
    Schweigend hofft sie...

    Sykomoren? Aber... das waren doch... Genau! Da fiel es ihr ein. Ihr Blick richtet sich auf die Person, die die Frage gestellt hatte. Sogleich darauf erblickt sie auch jenen Mann, der die Frage eigentlich stellte. Die grünen Iriden blinzeln leicht. Ein recht stattlicher Mann. Dem würde sie gerne ihre Dienste zur Verfügung stellen...
    Zunächst wollte sie die Frage selbst beantworten, doch wurde sie von einer inneren Stimme aufgehalten. Sie wurde hier versteigert und durfte somit keinen Muchs machen. Zu viel Angst hatte sie vor den Peitschen der Sklaventreiber... Zu oft hat sie die Schmerzen schon in Erfahrung bringen müssen.
    Aber... Warum wollte der Mann grade Sykomoren? Es ist sehr schwer sie in Ländern wie diesen zu züchten. Selbst sie hat es in Griechenland kaum geschafft. Von 4 Maulbeerfeigen hat lediglich eine überlebt. Da gehört sehr viel Pflege dazu.


    Langsam nur bewegt sie ihre Hände nach vorn und faltet sie dort zusammen. Ihr Haupt richtet sich wieder gen Boden, doch der Blick bleibt auf dem Mann ruhen...

    Stumm steht die hübsche Sklavin da. Ihr pechschwarzes Haar fällt in leichten Wellen über ihre Schultern, auch einige Strähnen haben sich in ihr Gesicht verirrt.
    Das Eisen an ihrem Fussgelenk war kalt und es störte sie wahnsinnig. Der Blick war gen Boden gerichtet und nur kurzzeitig hebt sie diesen, um jenes Folk zu sehen, welches sie wohlmöglich begehrte. Männer... überall Männer, nur wenige Frauen dazwischen. Warum ist sie bloß hierher gekommen? Hätte man sie nicht an den Grenzübergängen erwischt, würde sie hier jetzt nicht als Sklavin stehen. Dabei war sie doch nur geflohen... weshalb auch ihr weißes Kleid nicht mehr weiß war, sondern voll mit dreck war. Viel Haut wird gezeigt, da es auch schon vollkommen zerfetzt war. Peinlich war es ihr... Aber da muss sie jetzt durch. Irgendwann würde sie es schaffen, wieder zu fliehen. Aber jetzt noch nicht...
    Kurz nur schließt sie die Augen, atmet tief durch, öffnet dann die Äuglein wieder und richtet sie direkt, mit leicht erhobenem Haupt, zum Folk. Leicht plustert sie sich auf, zeigt etwas mehr von sich, sie will es so schnell wie möglich hinter sich bringen... dabei ist es ihr egal, wer sie ersteigert.