Beiträge von Eucratides Cethegus

    Von der Aussicht auf eine Anstellung beflügelt, mein Eucratides über das ganze Gesicht strahlend,...


    "Ich nehme euer Angebot dankend an, Theodorus von Alexandria. Mein Verständniss für Buchhaltung und Archevierung ist sehr stark ausgeprägt und ich werde versuchen euch und der Bibliothek, nach besten Kräften dienlich zu sein. Was aber nun eure Frage angeht...hmm..."


    Eucratides nimmt einen weiteren Schluck Wasser, überlegt einen Augenblick und plötzlich scheint jede Zuversicht wieder aus seinem Antlitz zu weichen. Wie stellt er sich sein Leben vor? Die Worte des Gelehrten hallen in seinen Ohren, doch ihm vermag keine befriedigende Antwort einzufallen.


    Vor seinem Geistigen Auge sieht sich Eucratides wieder in dieser Nebelverhangenen Nacht, in irgenteiner Hafenspelunke in Brundisum zusammen mit seinen Geschäftspartnern. Dort hatten sie ihn zu einem Umtrunk eingeladen um den, so schien es damals, lukrativen Handel abzuschließen. Das einzigste an das er sich noch klar erinnern konnte war, das er seine Unterschrift darunter setzte und ihnen eine nicht unbeträchtliche Summe, fast sein ganzes Vermögen aushändigte.
    Doch das Schiff mit der versprochenen Ladung kam nicht. Nicht am nächsten Tag und auch nicht nach einer Woche. Schlimmer noch, auch seine "Geschäftspartner" schienen über Nacht verschwunden zu sein. Schon bald sprach es sich in der Stadt herum das er übers Ohr gehauen worden war und niemand wollte mehr mit ihm einen Handel abschließen. So beschloß er Brundisum zu verlassen um noch einmal von vorn zu beginnen....


    Eucratides schreckt aus seinen Erinnerungen hoch...


    "....Verzeiht werter Theodorus, ich kann euch diese Frage nicht zufriedenstellend beantworten. Die Wahrheit ist, das ich selbst noch keine Antwort darauf gefunden habe.
    Mit der Anstellung helft ihr mir schonmal ein großes Stück weiter und vielleicht findet sich sogar noch eine kostengünstige Unterkunft. Ein einfacher Schlafplatz wäre fürs erste mehr als Ausreichend. Hättet ihr in dieser Hinsicht vielleicht einen kleinen Hinweis für mich?"


    Eucratides stellt langsam den Becher zurück und sieht dem Gelehrten in die Augen....

    Eucratides entgeht nicht das zögern seines Gesprächspartners, trotzdem antwortet er unverzagt,


    "Nun einfache Listen in Griechisch sollten für mich wirklich kein Problem darstellen. Desweiteren erlangte ich durch meine Handelsaktivitäten einige Kentnisse, des Nabatäischen und behersche auch etwas Punisch. Allerdings beides noch deutlich weniger, als es schon meine bescheidenen Fähigkeiten in der griechischen Sprache betrifft. Doch das von euch angesprochene Aramäisch....", Eucratides schüttelt zerknirscht den Kopf..." ich fürchte damit kann ich nicht dienlich sein, Theodorus von Alexandria."


    Eucratides betrachtet einen Moment sinnend die vor ihm stehenden Karaffen, als läge in ihnen alle Weisheit dieser Welt verborgen, dann meint er an den Gelehrten gewandt,


    "Nun denn, so sagt mir bitte ehrenwerter Theodorus, ob ich für eine Anstellung in der Bibliothek in frage komme."

    Mit angespannten Gesichtsausdruck nimmt Eucratides auf dem angebotenen Stuhl Platz, während er erwiedert,...


    "Ganz recht, Theodorus von Alexandria....ich komme aus der schönen Hafenstadt Brundisum. Dort beginnt auch die prächtige Via Appia, von der ihr bestimmt schon gehört habt."


    Seinem gegenüber, dankend für die Erfrischung zunickend, ergreift Eucratides den Becher und schenkt sich aus der Wasserkaraffe ein.
    Nachdem er einen Schluck getrunken hat, fährt der Römer fort...


    "Was nun die Sprache angeht, so bin ich des Lateinischen mächtig. Des Griechischen hingegen deutlich weniger,..." er zögert einen Augenblick,


    "...ich hoffe das erschwert eine Anstellung nicht, werter Herr?"

    Als Eurcatides nach einer Zeit des wartends, von der Scribae zum stellvertretenden Epistates hineingewiesen wird, nickt er ihr dankend zu und schließt die Tür hinter sich.
    Während seine Blicke kurz durch das kleine Arbeitzimmer schweifen, tritt er an den Schreibtisch heran, hinter dem ein fülliger schon reiferer Mann seinen Dienst verrichtet.
    Eucratides überlegt wie er wohl am besten beginnen sollte, ist er doch ein Mann der Tat und klaren Worte. Das Philosophische und meist blumige Gerede der Gelehrten ist ihm im Grunde seines Herzens ein Gräul. Doch gilt es nun den sicher sehr einflußreichen Mann, in keinster Weise durch ein unbedachtes Wort zu verärgern.


    "Salve werter Herr, ich bin Eucratides Cethegus aus Brundusium.
    Der Grund das ich euch sprechen möchte ist folgender...." Eucratides fährt sich nervös mit einer Hand durchs Haar..." ich möchte hier in Alexandria ein neues Leben beginnen und benötige dafür eine Anstellung. Könntet ihr noch einen Bediensteten gebrauchen? Des lesens und schreibens bin ich mächtig und auch sonst scheue ich vor keinen Arbeiten zurück."


    Erwartungsvoll sieht Eucratides den Gelehrten an....

    Stirnrunzelnd und mit forscher Stimme aber nicht unfreundlich, gibt Eucratides zur Antwort,


    "Selbstverständich suche ich eine Arbeit in eurem Museion, was dachtet ihr denn? Oder gibt es da ein Problem?"


    Bedächtig schüttelt er den Kopf und blickt der Scribae in die Augen, wobei er versucht aus ihrem zögerlichen Verhalten schlau zu werden.


    "Oh...ich hörte bei meiner Ankunft im Hafen schon vom dahinscheiden eures Epistates. Die ganze Stadt scheint ja von nichts anderem zu sprechen. Seid euch meines Mitgefühls, über diesen ungeheuerlichen Verlust gewiß. Doch bestimmt hatt er einen Fachkundigen Stellvertreter oder etwa doch nicht? Dann wäre es ausserordentlich reizend von euch, wenn ihr mich zu ihm führen könntet."


    Etwas unsicher doch immer noch freundlich, dabei die Römerin nicht aus seinem Blick lassend, fährt Eucratides fort zu sprechen.


    "Vielleicht wißt aber auch ihr selbst, ob ich mir mit meinem Anliegen Hofnungen machen darf."

    Eucratides betrachtet die Scribae einen Augenblick wohlwollend, aber nicht zu lang als das es aufdringlich wirken würde und meint dann mit einem angedeuteten Lächeln,


    "Sehr erfreut,...Urgulania also....ich bin glücklich endlich wieder einen kultivierten Menschen anzutreffen."
    Ihr müßt wissen, meine Überfahrt von Brundisum war alles andere als erfreulich, zusammengefercht wie Vieh mit diesem Pöbel."


    Mit mißmutigen Gesicht zieht er ein blütenweißes Tuch hervor und tupft sich ein paar entstehende Schweißtropfen von der Stirn.
    Doch schon während er weiterspricht, zaubert Eucratides wieder ein Lächeln hervor.


    "Nun denn, ich möchte euch nicht allzu lange von euren Aufgaben abhalten. Kurz gesagt bin ich auf der Suche nach einer Anstellung, um mich hier niederlassen zu können. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das Lesen und Schreiben zu meiner Ausbildung gehörten.
    Solltet ihr mir mit meinem Anliegen weiterhelfen können, stände ich tief in eurer Schuld."

    Gerade als Eucratides überlegt, wie er seinen Worten am besten nachdruck verleihen kann, betritt eine reifere Frau den Vorraum des Museion und spricht ihn an.
    Noch einen bitterbösen Blick, auf den in seinen Augen ignoranten Schreiber zuwerfend, wendet er sich kurzerhand der Römerin zu und grüßt sie freundlich.


    "Salve, werte Dame, ich bin Eucratides Cethegus, Händler aus Brundisum. Doch bevor ich euch mit meinen Anliegen belästige, würdet ihr mir bitte verraten, mit wem ich die Ehre habe?"

    Während Eucratides darauf wartet, das sich der angesprochene ihm nun endlich zuwenden möge, blickt er sich gelangweilt um. Dabei bemerkt er zu seinem Erstaunen, das er doch nicht der einzigste Besucher ist, der die Hilfe der Bediensteten in Anspruch nehmen möchte.
    Mag es die Aufregung gewesen sein, jedenfalls nimmt Eucratides erst jetzt Notiz von einem jungen Mann, dem äußeren Anschein nach Griechischer Abstammung.
    Aus den Augenwinkeln schaut er zu, wie der zweite Schreiber dem jungen Boten ein Paar Schriftrollen aushändigt, worauf dieser das Gebäude wieder verläßt.


    Schulterzuckend wendet er sich darauf wieder, dem zuvor angesprochenen Schreiber zu und spricht ihn nochmals mit fester Stimme an...


    "Werter Herr, wärt ihr bitte so gütig, mir einen Augenblick eurer sicher unschätzbar wertvollen Zeit zu opfern?"

    Nach Stunden der Wanderung durch das Bürger und Hafenviertel Alexandrias, erreicht Eucratides schließlich die große Bibliothek.
    Eigentlich auf dem Weg zum Palast, will er doch keine Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen, nach einer Anstellung zu bitten. Als erfahrener Händler des Lesens und Schreibens durchaus mächtig, erhofft er sich, das seine Bemühungen um eine Arbeit, vielleicht im Museion von Erfolg gekrönt werden.
    Fest entschloßen, betritt Eucratides das Imposante Gebäude und steht schon kurz darauf im Vorraum, wo mehrere Schreiber andächtig in ihre Aufgaben vertieft sind.
    Wieder erwarten, scheint er derzeit der einzigste Bittsteller zu sein und niemand von seinem eintreten Notiz zu nehmen.
    Nachdem er sich eine Weile umgesehen hat, spricht Eucratides einen der Schreiber an.


    "Salve, werter Schreiber, bitte verzeiht mir die Störung. Mein Name ist Eucratides Cethegus, und ich möchte euch fragen, ob ihr mir bei meiner Suche nach einer Anstellung behilflich sein könntet."


    Angespannt und aufgeregt, wartet der Händler eine Antwort ab....

    Als Eucratides sieht das die Wachsoldaten sich verwundert anschauen und ihm nur eine spärliche Auskunft geben können, verabschiedet er sich höflich von ihnen.


    "Hab vielen Dank für eure Bemühungen, werte Herren. Ich werde wohl selbst eine passende Unterkunft ausfindig machen müssen."


    Seufzend wendet er sich von ihnen ab und begibt sich in die mächtige Stadt.

    Eucratides läßt die Belehrungen der deutlich jüngeren Stadtwache mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen, wobei er dem anderen Mann freundlich zunickt, bevor er zu einer Erwiederung ansetzt.


    "Ich bin mit den Gesetzen bestends vertraut, werter....", er stockt kurz,
    "...doch dürfte ich zunächst euren Namen erfahren? Auch wäre es zu gütig von euch, wenn ihr mir sagen könntet, wo ich eine Unterkunft für die Nacht finde und vielleicht eine Anstellung."


    Abwartend verschrängt Eucratides die Arme vor seiner Brust.

    Äußerlich völlig gelassen, doch etwas bleich im Gesicht, geduldet sich Eucratides, bis die Reihe an ihm ist. Aber langsam beginnt die Erschöpfung, von der alles andere als angenehmen Überfahrt nach Alexandria von ihm Besitz zu ergreifen. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, woran die Seereise einen nicht unbeträchtlichen Anteil hatte, spricht er die Hafenwache an.


    "Salve, mein Name ist Eucratides Cethegus und mein Begehr ist es, mich in eurem schönen Alexandria niederzulassen."


    Die Wache nicht aus dem Blick lassend, wartet Eucratides eine Reaktion ab....