Beiträge von Marcus Fabius Rusticus

    >Er hat das Geld von seinem Vater geerbt und in lukrative Geschäftszweige investiert. Getreide und Waffen heißt es. Die Frage sollte also eher lauten, wie kann ein Mann mit 50 Millionen Duumvir werden? Und diese Frage brauche ich dir nicht beantworten. <


    Rusticus machte eine Pause und schenkte sich etwas Wasser in eine Kanne ein.


    >Außerdem nimmt er anscheinend seine Geschäfte recht ernst und hat keine Steuerhinterziehung nötig. Er schaffte es nur nie sich auf einer höheren Ebene der Politik zu platzieren, da sein Vater ein Peregrinus war und sich das Bürgerrecht durch Adoption erschwindelt hat. Deshalb wird er wohl auch die Rebellen unterstützt haben.<

    >Das ist ein sehr reicher Honoratior aus Celsa. Ehemaliger Dummvir von Celsa und Besitzer von riesigen Getreidefeldern bei Segovia und einigen Manufakturen bei Toletum. sein Privatvermögen wird auf etwa 10 Millionen Sesterzen geschätzt.<


    erklärte Rusticus etwas gelangweit, denn der Quaestor kannte den Mann, der in Hispania sehr bekannt war, wohl kaum.

    >Salve Procurator.<


    grüßte Rusticus zurück. Als dann der Quaestor hereinkam blieb er still, bis dieser ihn etwas fragte.


    >Der Procurator Aquarum ist abwesend, denn er ging auf eine dienstliche Reise und wird erst im August wieder hier in Tarraco eintreffen. Außerdem ist der Duumvir von Tarraco auch noch nicht hier, aber er wird noch kommen denke ich. Für den Regionarius kommt ein Centurio der Vigiles, der mehr oder weniger der Stellvertreter des Regionarius ist.<

    erklärte Rusticus und sah immer wieder auf die Wachstafel auf der alles notiert war.

    >Nun das bleibt abzuwarten. Da ich eine ritterliche Karriere anstrebe kann ich eigentlich genausogut ersteinmal in Hispania bleiben.<


    meinte Rusticus und nahm seine Schale mit Puls vom Wirt entgegen. Er hatte tatsächlich Speck in den Getreidebrei geschnitten und auch einige Bohnen hinzugegeben. Rusticus probierte etwas und nickte dann zufrieden.


    >Das Herz der Welt schlägt eben in Rom und nicht in der Provinz.<


    sagte er und ass einen Löffel Puls.

    Nachdem er die Botschaft von dem Annaeer erhalten hatte, sorgte Rusticus dafür, der Besprechungsraum aufgeräumt und gesäubert wurde. Der längliche Holztisch wurde wie die Holzstühle frisch aufpoliert. Der größere, imposantere Stuhl am Kopfende, der normalerweise dem Proconsul zustand, brauchte um einiges länger als die normalen Stühle. Einige Tablette mit Getränken und kleinen Häppchen wurden ebenfalls vorbereitet und in die Mitte des Tischs gestellt, denn bei dem Treffen sollten keine Sklaven anwesend sein. Es könnte ja vorkommen, dass etwas Vertrauliches besprochen wurde und keine Plaudertaschen erwünscht waren. Als Rusticus zufrieden mit der Arbeit der Sklaven war entlies er sie und lies sich auf einem Stuhl, der vom Stuhl des Proconsuls aus am anderen Ende der Tafel stand, nieder und wartete auf die Ankunft der anderen Teilnehmer der Besprechung.

    >Um was für ein Theater geht es?<


    fragte Rusticus ersteinmal, den er selbst hatte an kein richtiges Theaterstück gedacht. Die waren viel zu langweilig. Er hatte eher ein kleinere komische Stücke gedacht, die an Straßenecken ohne besondere Kulisse aufgeführt wurden.


    >Das Essen ist gekauft und muss verbraucht werden. Ich sehe da eigentlich kein Problem. Lieber zu viel als zu wenig.<

    >Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Und nachdem mein alter Arbeitgeber verstorben war wollte ich hier nach einer neuen Anstellung sehen. Aber wenn es an der Zeit ist werde ich Hispania auch wieder verlassen.<


    meinte Rusticus und trank einen großen Schluck Posca.


    >Schließlich ist der Kaiserpalast in Rom und nicht in Hispania.


    meinte Rusticus, der wohl mit seinem Patron Flavius Furianus die Provinz verlassen würde.

    >Ich denke das wird seine Zeit dauern. Es war ja nicht so, als ob der Mörder ein Schild mit seinem Namen hinterlassen hat.<


    meinte Rusticus und wartete auf sein Getränk.


    >Ich habe gehört du warst einst Quaestor. Wie kam es, dass du hier in der Provninz gelandet bist?<

    >In der Tat. Das sind nicht wenig Lebensmittel für ein Stadtfest. Aber dann waren wir eben besonders großzügig.<


    meinte Rusticus, denn die Waren zurückzugeben kam wohl kaum in Frage.


    >Die Häuser sind verschönert? Gut. Ich denke die größeren öffentlichen Plätze sollten noch micht Zierpflanzen und Girlanden behängt werden. Außerdem dachte ich, dass wir noch ein wenig kurzweilige Unterhaltung bieten sollten. Tänzerinnen, Artisten und kleinere Theatergruppen die ihre Kunst auf der Straße darbieten. Was hällst du davon, Magistratus?<

    >Salve Proconsul. Es kam Post vom Senat aus Rom.<


    sagte Rusticus nachdem er eingetreten war und reichte dem Proconsul den schon geöffneten Brief des Senats.


    Proconsule L. Flavio Furiano, Tarraco, Hispania


    Consul Vitorius Marcellus salutem dicit.


    Du hast dem Senat Bericht erstattet über die Finanzen der Provinz. Bei der Debatte über diesen Bericht hatten die Senatoren zahlreiche Fragen, um deren Beantwortung ich dich hiermit nun bitte.


    Wie ist es zu erklären, dass fast genauso viel Geld als Zuschüsse für Milizen ausgegeben wie für alle übrigen Gehälter der Provinzverwaltung? Welchen Anteil an den gesamten Kosten der Milizen haben dabei diese Zuschüsse?


    Was ist unter den genannten Geldmitteln zur Bugetnachverbesserung in Höhe von 50.000 Sz. zu verstehen?


    Was geschieht mit den Überschüssen von 425.000 Sz. die in diesem Abrechnungszeitraum angefallen sind? Werden sie als zusätzliche Einnahmen nach Rom überwiesen werden?


    Wir erwarten deine Antwort auf diese Fragen in Kürze. Desweiteren wird in dieser Wahlperiode ein Quaestor nach Hispania entstandt, der vom Senat allerdings keinen besonderen Auftrag erhält und von dir daher im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in die Arbeit einzugliedern ist.


    M. Vitorius Marcellus


    >Posca. Und Puls. Am besten mit Speck oder ein paar Bohnen.<


    meinte Rusticus zu dem Wirt. Er lebte immer sehr spartanisch, denn besonders wohlschmeckendes Essen führte nur zu großem Hunger und der führte zu Fettleibigkei,t was zu Trägheit führte. Eine ähnliche Aneinanderreihung hatte er auch für den Genuss von Wein erstellt, weshalb er nur Posca und Wasser trank.


    >Falls es eine Mörder gab hoffe ich, dass er gefunden wird. Einfach so Arbeitskräfte umzubringen und dann auch noch das Hafenbecken zu verschmutzen. Eine Unverschämtheit sowas.<


    meinte Rusticus vollkommen ernst.

    Rusticus sagte nichts. Nicht weil es seine erste Sitzung war, sondern weil er kein besonders großer Redner war und der entsprechende Antrag schon eingebracht war. Seine Stimme hatten der Proconsul natürlich und so wartete Rusticus einfach nur ab.

    >Was wagst du es hier einfach hier einzudringen?! Auch wenn due Quaestor bist!<


    sagte Rusticus zornig zu dem Frechling, der einfach so in sein Officium eindrang. Doch dann beruhigte er sich schnell. Ein Quaestor... da musste man immer vorsichtig sein. Besonders bei solchen ungeobelten Kerlen. Trotzdem würde er sich dessen Namen merken.


    >Der Proconsul hat gerade Zeit. Und nun verschwinde.<


    meinte Rusticus unfreundlich.