Beiträge von Sias

    Eigentlich wunderten ihn diese Art von Fragen nicht und doch musste er einen Moment überlegen, wie er denn wirklich antworten sollte. Er sah inzwischen so in Richtung des Senators, dass man wohl meinen konnte, Sias würde ihn wirklich ansehen.


    "Es ist..." Er verstummte und überlegte noch einen Augenblick. "Lebendig, aber ich..ähm glaube, doch etwas familiärer, persönlicher, als hier in Rom."


    Er erinnerte sich an die vielen Gelehrten, die mit einem Haufen Papyrusrollen über die Foren eilten, an die großen Häfen, von denen jeder sprach und von denen er selbst nur einmal einen gesehen hatte und an die kleinen Gässchen in denen man zusammen saß und über Wissenschaften und Politik diskutierte.


    Etwas wie ein Lächeln war auf dem Gesicht des blonden Sklaven zu erkennen.
    "Ich will nicht sagen, dass wir mehr nachdenken, aber wir sprechen nicht sofort aus, was uns gerade in den Sinn kommt, sondern warten bis der Moment gekommen ist das zu tun. Wenn man so möchte, kann man das natürlich nachdenklich nennen, philosophisch oder ...seltsam."
    Seine Stimme war nach wie vor leise, aber sie hatte eine gewisse Farbe bekommen, über die Sias sich selbst erschrak. Es lag wohl an dem Thema, dass sein neuer Herr gewählt hatte. Erwischt.

    Sias hob den Blick zu seinem neuen Herrn, doch scheinbar sah er mehr durch ihn hindurch, als, dass er ihn wirklich ansah. Der Senator mustere ihn, offenbar zufrieden.
    Sias bewegte den Kopf ganz leicht, um die einzelnen Strähnen aus der Stirn zu bekommen. "Ja, Dominus."
    Seine linke Hand strich kurz über die andere, es war nichts zu sehen, aber als die Schergen des Sklavenhändlers ihn aus dem Wagen gezerrt hatten und er gestrauchelt war, war Sias auf seine Rechte gefallen. Der Schmerz würde vorbei gehen, es war nur eine Kleinigkeit. Nur eine Kleinigkeit. Seine Stimme war tonlos, seine Antort leise.



    "Ich stamme aus Piraeus, aus Griechenland."
    kaum konnte er sich an die Zeit erinnern, die er dort verbracht hatte, ein ganzes Leben schien dazwischen zu liegen, er war nicht der selbe gewesen damals. Alles war anders.

    Sie brachten ihn direkt in ein edles Atrium und blieben dicht an einer Büste stehen, grunzend vor lauter Vorfreude auf die 3000 Sesterzen.
    Sias sah sich nicht weiter um, vielleicht würde er sein ganzes Leben in diesem Haus verbringen und diesen Raum noch oft genug betreten. Kurz nach ihrer Ankunft erschien der Hausherr. Offenbar erledigte er seine Angelegenheit nur allzu gerne selbst, denn wieder war er persönlich gekommen um sich seine Neuerwerbung anzusehen. Der junge Sklave begegnete seinem Blick stumm undsah zu, woe der Senator das Geld an Tranquillus Schergen weitergegeben hatte, dann erst lockerte sich deren fester Griff um seinen Arm, nachdem der eine nachgezählt hatte schließlich, lösten die Beiden ganz seine Fesseln.
    Er wartete.

    Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    Die zwei Handlanger taten wie gehießen und schubsten den Sklaven vor sich her ins atrium des Hauses.


    Zusammengesunken, den Kopf an die Verschlagswand gelegt, wartete Sias bis auch er an der Reihe war, einige der Sklaven, freuten sich auf eine neue Chance, andere hatten diese unbeschreibliche Leere in den Augen, die auch er empfand, manche wimmerten oder weinten leise. Er jedoch schwieg. Als der Karren abermals angehalten wurde, griff die Hand einer der Hünen anch ihm und zerrte ihn unsanft aus dem Verschlag. Sias stolperte zu Boden und wurde sofort wieder auf die Beine gezogen, nur um gleich darauf vor die Porta eines eindrucksvollen Anwesens gezogen zu werden. Inzwischen war die Dämmerung eingebrochen und ließ nur wage Umrisse der Casa vermuten.
    Nachdem der Wächter und die beiden schrankgroßen Tölpel ein paar Worte gewechselt hatten, schob man ihn durch den Eingang ins innere.
    Sias ließ sich widerstandslos vorwärts treiben.

    Sias verhielt sich ruhig. Teilnahmslos, so als ob er das alles aus einer unbeteiligten, dritten Perspektive beobachten würde, stand der junge Grieche da und sah über die Köpfe hinweg irgendwo in die Leere. Als die ersten Gebote gefallen waren, nahmen Sias Augen doch, kaum merklich Ausdruck an und richteten sich auf die Bietenden. Besonders zwei der Römer schienen sich für ihn zu interessieren, sie überboten sich mehrfach. Sias sah kurz zu dem Sklavenhändler, der nur wenige Schritte von ihm entfernt stand. Tranquillus war wohl zufrieden mit dem verlauf der Auktion, dann jedoch, nur wenige Sekunden lang, verhärtete sich sein kaufmännisches Lächeln zu einer Maske. Der junge Grieche sah zu den Umstehenden, um die Ursache für die vorübergehende Regung auszumachen.
    Einige der Zusammengelaufenen waren zurückgewichen, als in Begleitung einiger Sklaven ein hünenhafter Hund erschien. Erst nachdem Sias genauer hingesehen hatte, erkannte einen kleinen Jungen als deren Besitzer.
    Der Sklavenhändler nahm den Kleinen ebenso wenig ernst, wie die meisten hier, wahrscheinlich war der Junge der Sohn irgendeines wichtigen Mannes, der sich nun wichtig machen wollte, etwas was er sich auf Papas Kosten leisten konnte.
    Nun, aber nicht er war es, der das letzte Gebot gab, sondern der dunkle, imposante Römer, der seinen jüngeren Bekannten offenbar ausgestochen hatte. Sias betrachtete seinen neuen Besitzer. Der Mann war von hohem Rang, ein Senator, wenn er sich nicht sehr irrte, eigentlich war es fast schon unwahrscheinlich, dass dieser selbst hier erschienen war und nicht über einen Mittelsmann Sklaven einkaufen ließ. Entweder sprach das für seine Arroganz oder gerade dagegen. Sias würde bald Gelegenheit haben, das herauszufinden. Sias wurde von zwei Handlangern des Händlers sogleich von der Bühne geschleift, damit das nächste, bargelegte Menschenleben darauf Platz finden konnte. Die gute Nachricht, dass er nicht gebranntmarkt werden würde, nahm er nur mit einem müden Zucken seines Mundwinkels auf. Tranquillus bestätigte Sias, dass es sich bei dem Römer um einen Senator handelte.
    Der junge Grieche sah noch einmal zu dem Mann, der nun seine Zukunft darstellen würde, wurde dann aber weiter nach hinten geschubst, wo er für die „Lieferung“ bereit gemacht werden sollte.

    Sim-Off:

    "Mei, is' der sias!"^^ -Spinner.


    Sias blinzelte. Die Sonne hatte ihnen schon die letzten Tage zu schaffen gemacht, aber besonders heute schien sie unerträglich. Er sah zu den anderen Männern und Jungen, die mit ihm in diesem Käfig lagen, saßen oder standen, manche mehr tot als lebendig, auch wenn die Schergen des Sklavenhändlers ihr Möglichstes getan hatten, um sie für heute gesund und kräftig aussehen zu lassen. Der junger Kelte, mit dem er, seit sie zusammen in dem Besitz des Händlers gekommen waren, Blicke ausgetauscht hatte und der, ohne dass sie ein Wort gewechselt hatten, etwas wie ein Freund geworden war, sah ihn inzwischen ängstlich an, seine Fesseln schnitten ihm in die Haut, seit er einen traurigen Fluchtversuch gestartet hatte. Sias versuchte ein aufmunterndes Lächeln, auch wenn er wusste, dass es weniger als ein schiefes Zucken mit den Mundwinkeln geworden war. Sein Rücken schmerzte. Er war ganz verheilt, das wusste er, aber es war nur menschlich, dass nicht nur seine Glieder schmerzten, nachdem er die ganze Nacht an den Gitterstäben des Verschlags gelehnt hatte. Er lehnte wieder seinen Kopf zurück und starrte in die Leere, als ihr Gefägnis geöffnet wurde und unsanft eine Hand nach ihm griff. Zwei der Handlanger des Sklavenhändlers hielten ihn fest gepackt, während Sias seinem Freund mit einem letzen langen Blick und einem, diesmal ganz ehrlichen Lächeln lebewohl sagte.


    Er hatte es aufgegeben, das kämpfen, genau wie so vieles andere. Der Grieche wurde auf ein kleines Podium, eine Bühne geschleift und schließlich auf selber Höhe wie der Händler zurückgelassen. Dutzende Augenpaare richteten sich spöttisch, interessiert oder einfach nur neugierig auf ihn. Sias sah nur an den Horizont. Es war das übliche was Titus von sich gab, er kannte es, oft genug hatte er solche Versteigerungen als kleiner Junge verstohlen beobachtet, dies war jedoch eine Zeit, die so weit entfernt schien, als habe es sie nie gegeben. Einzelne Strähnen fielen dem junge Mann in die Stirn, denen man den Staub der vergangenen Wochen ansehen konnte. Er blieb ruhig, wirkte fast teilnahmslos. Erst einen Augenblick später, folgte er den Worten des Händlers und hob seine Arme, um sie hinter dem Kopf zu falten und drehte sich, als einer der Handlanger sich räusperte.


    Dann schließlich tat Sias es doch und begegnete den Blicken der Römer, die seinen Körper abzutasten schienen. Er sah zu Boden.
    Von irgendwoher kam eine Stimme, jemand bot 400 Sesterzen für ihn. Sias sah zu einem Mann mittleren Alters, der allem Anschein nach gerufen hatte. Er konnte sich irren, aber dieser bärtige Kerl besaß das Aussehen eines Hellenen, konnte also gut, ebenso ein Vertreter seines Volkes sein. Es war Ironie, völlige Willkür, wer hier oben stand und wer dort unten, versteckt zwischen der Masse, aber Sias war nicht so dumm zu glauben, dass es irgendetwas nutzte darüber nachzudenken.
    Die Sonne brannte auf seine Schultern und spiegelte sich in den tiefgrünen Augen des Sklaven.

    Tranquillius dein Postfach ist voll, wär nett wenn du dich von ein paar der Beschwerdebriefchen trennen könntest, ich muss noch was wichtiges loswerden ;)

    Unsanft wurde er weitergeschupst, nun ging es nach Rom, die Stadt, in der sein Schicksal nun besiegelt werden sollte. Sias sah nicht auf, als sie die Stadtwache passierten. Sien Blick war abwesend, leer, die Handgelenke wund von den Fesseln, die eng darum geschlungen waren und an denen er vorwärts gezogen wurde.



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    Name: Sias
    Stand: Servus
    Ort: Roma
    Besitzer: Der Sklavenhändler Titus Tranquillus, wenn das möglich ist