Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • Seiana war bei den Thermen gewesen und befand sich nun auf dem Heimweg, Elena im Schlepptau – genauer, sie bog gerade in die Straße ein, in der die Casa der Decimer lag. Als sie näher kamen, sahen sie, dass jemand vor der Tür stand und sich mit dem Ianitor unterhielt. Sie gingen weiter, beide neugierig, wobei Elena ihre Neugier mehr oder weniger offen zur Schau trug und Seiana sie gekonnt verbarg. Als der Ianitor ihr aber zunickte und zu sich bat, kaum dass er sie erblickt hatte, entlockte ihr dann aber doch einen neugierigen Blick. Marcus grüßte sie freundlich und machte dann eine Kopfbewegung zu dem Besucher hin. "Dieser Bote hat einen Brief für dich, Herrin, den er dir persönlich geben muss. Da du schon hier bist…" Seiana lächelte dem alten Ianitor zu und nickte dann. „Salve, ich bin Decima Seiana. Was hast du für mich?“ Elena inzwischen lugte, neugierig wie sie war, über ihre Schulter – wobei man ihr aber zugute halten musste, dass sie es unauffällig tat.

  • »Moin«, wiederholte der Postbote.
    »Isch honn do ne Zustellung* füa disch. Unn däss Säckle do«, sagte er und drückte Seiana zuerst den Pergamentrollenbehälter in die Hand und dann ein kleines rotes Ledersäckchen, in dem es klimperte.
    »Do bekomm'sch nuor no ne Unnerschrift do.« Sprachs und hielt die Empfangsbestätigung hin.




    Empfangsbestätigung


    Hiermit bestätige ich den Empfang des Einschreibens und der Ware
    von Caius Aelius Archias (AEG).



    Rom, (ITA)
    KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (17.3.2008/105 n.Chr.)



    Unterschrift: ____________




    * In dem Behältnis befanden sich die folgenden zwei Briefe:



    An
    Decima Seiana
    Casa Decima zu Rom
    ITALIA



    Liebe Seiana,


    ich schicke dir ein paar [strike]liebe[/strike] sonnige Grüße aus dem Süden!
    Das Wetter hier ist wie erwartet warm und angenehm. Im Sommer werde ich bestimmt schwitzen wie ein Sklave im Steinbruch, aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit. Die Überfahrt war nicht besonders aufregend, die meiste Zeit musste ich mich um Katander kümmern, dem es doch recht schlecht ging. Verträgt die Seefahrt einfach nicht, der Gute.


    Inzwischen sind wir schon einige Tage hier und leben uns ein. Alexandrien ist ganz anders als Rom. Nicht besser oder schlechter, nur anders. Die Menschen hier haben eine ganz eigene Mentalität[strike], sie sind noch gemächlicher und gutgläubiger als die Hispanier[/strike] . Momentan wohnen wir noch in einer Art Gasthaus, das aus mehreren Gebäuden besteht, aber wir sehen uns nach einer kleinen insula um, die ich dann mieten werde. Auf Dauer ist es einfach schöner, wenn man nicht jeden Morgen und jeden Abend mit zig anderen Leuten essen muss [strike](besonders, wenn es am Vortag Bohnen gab)[/strike]. Ich bin recht zuversichtlich, dass ich bald etwas Schönes finde, damit ich auch selbst Gäste einladen und bewirten kann.


    Die Arbeit ist bisher noch etwas anstrengend, aber das ist normal, denke ich. Schließlich muss ich mich erst einarbeiten. Der cursus publicus hat Unmengen an Formularen und Vorschriften, musst du wissen, und die muss man erstmal auswendig lernen, damit man auch kompetent Rede und Antwort stehen kann, wenn ein Bürger einen was fragt. Auch wieder so eine Sache: Es gibt hier in Alexandrien sehr wenig römische Bürger, dafür aber viel mehr peregrini. Mein Griechisch ist zwar etwas eingerostet, aber ich denke, dass ich spätestens in ein paar Wochen wieder alles [strike]drauf hab[/strike] weiß, was ich vergessen habe. Da merkt man erst, dass die Lehrer damals doch recht hatten, wenn sie sagten, dass man für das Leben lernt und nicht für die Schule. Aber wo war ich zuvor? Ah, genau. Das hört sich jetzt an, als wär ich nicht zufrieden mit dem Posten. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall! Ich hatte sogar gleich am ersten Tag eine Audienz bei Germanicus Corvus, und das ist der praefectus Alexandriae et Aegypti! Und man hat natürlich auch Vorteile, wenn man für die Post arbeitet, zum Beispiel kann ich dir diesen Brief über die schnellste Route zustellen lassen, und die ist sonst nur wirklich ganz wichtigen Briefen vorbehalten.


    Was machst du eigentlich so den lieben langen Tag in Rom [strike]außer faulenzen[/strike]? Hast du schon Freunde gefunden? Du musst unbedingt mal die agrippinischen Thermen besuchen und dich massieren lassen. Frag nach der Sklavin Clandestine, die [strike]ist echt ne Wucht[/strike] hat echte Goldhände, danach fühlst du dich wie neu geboren, du wirst sehen.


    Kannst du mir noch einen Gefallen tun?
    Hier in Ägypten kommt man nur schlecht an die Acta Diurna heran, es gibt überall nur dieses Schandblatt IMAGO. Ich habe leider vergessen, mir ein Abo zu bestellen, ehe ich fort bin, vielleicht kannst du mir ja regelmäßig Abschriften schicken? Selbstverständlich zahl ich dir das, der Bote wird das erledigen.


    Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu schreiben. Katander ist auch eben mit seinem Brief an deine Sklavin fertig geworden. Ich glaube, [strike]er ist scharf auf sie[/strike] er mag sie. Pass auf dich auf und amüsier dich schön. Ich würde mich freuen, wenn du mir bald antwortest. Schicke deine Briefe vorerst bitte an das Kapeleion Archaon in Alexandria.



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    ALEXANDRIA, ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (15.3.2008/105 n.Chr.)






    An
    Elena
    Casa Decima



    Meine liebe Elena,


    wie versprochen schreibe ich dir.
    Die Reise hierher war kaum auszuhalten. Caius ist seekrank, musst du wissen. Das allein wär ja noch nicht so schlimm, aber wenn er nichts oder nichts Gutes zu essen bekommt, wird er unausstehlich. Jetzt stell dir mal die Kombination seekrank und Essen vor, dann weißt du, was während der Tage auf See los war. Ich hab es irgendwie überlebt (frag mich nicht wie), und jetzt sind wir schon seit ein paar Tagen hier in Alexandrien und suchen nach einem Mietshaus, das Caius gefällt. Find das mal! Das eine ist zu klein, das andere zu groß, im zweiten Stock will er nicht wohnen (zu viele Treppen) und beim nächsten Haus stört ihn der Fischgestank des Ladens im Erdgeschoss. Das kann also noch ein Weilchen dauern.


    Sonst ist es recht angenehm hier. Die Märkte sind, glaube ich, überall gleich, auch wenn es hier vieles gibt, was man in Rom nicht kaufen kann oder nur schwer bekommt. Auf der anderen Seiten sind Dinge aus Italien hier teurer als bei euch, weil die Kaufleute die Transfergebühren auf die Käufer umlegen. Caius stellt sich allerdings nicht so dumm an, sodass ich denke, dass er vielleicht bald befördert wird. Das muss man sehen, immerhin scheint es hier vor Ort keinen Chef von der Post zu geben, den er beeindrucken könnte.


    Hat sich denn in der Sache etwas ergeben, die wir bei euch im Säulengang besprochen hatten..? Ich hoffe, deiner Herrin geht es inzwischen wieder besser und du kannst sie gut ablenken. Besuch mit ihr doch mal das colosseum, wenn sie Schaukämpfe gern anschaut. Es gibt in Rom am Esquilin auch den ein oder anderen Tiergarten. Vergiss aber nicht, mir von euren Erkundungen zu berichten!


    Auf bald!
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    _____________________________________________________
    ALEXANDRIA, ID MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (15.3.2008/105 n.Chr.)


  • Seiana nahm die Zustellung entgegen und unterschrieb die Empfangsbestätigung, die der Bote ihr hinhielt.



    Empfangsbestätigung


    Hiermit bestätige ich den Empfang des Einschreibens und der Ware
    von Caius Aelius Archias (AEG).



    Rom, (ITA)
    KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (17.3.2008/105 n.Chr.)



    Unterschrift:
    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/8797/seianaunterschriftkj1.png]


    Danach verabschiedete sie sich von ihm, nickte Marcus noch einmal zu und ging ins Haus hinein, wo sie sich sofort in den Garten begab, um den Brief in Ruhe lesen zu können.


  • Die zwei Handlanger taten wie gehießen und schubsten den Sklaven vor sich her ins atrium des Hauses.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Mal wiederklopfte Cato an.


    *poch, poch*


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    Wie immer öffnete der alte Marcus. Man wusste nicht, wer älter war. Marcus oder das Haus. Die Jahresringe des Baumes, welcher die Balken für das Gemäuer lieferte, mussten ungefähr auch um sein Geburtstag herum liegen. Wobei er selbst nicht genau wusste, wann er geboren worden war.


    "Ah, der Praefectus.
    Du wünschst den Senator zu sprechen?
    Er ist gerade eben in die Therme aufgebrochen..."


    So war es in der Tat. Wenn er sich beeilte, konnte er den Senator noch auf der Straße erwischen. Oder aber er erreichte ihn in den Thermen. Oder aber er kam vor ihm in den Thermen an. Wenn er die richtigen Thermen ansteuerte. ;)

  • Varus hatte sich aufgemacht um den Senator bezüglich des Wagenrennens in Misenum zwecks Absprache aufzusuchen. Nach einigen Wirren erreichte Varus mit einem Sklaven die Casa des Senators. Vor dem Eingangstor wies Varus seinen Sklaven an, zu klopfen und ihn anzumelden.
    Varus indess wartete ungeduldig vor der Casa.


    >Klopf, klopf<

  • Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Varus hatte sich aufgemacht um den Senator bezüglich des Wagenrennens in Misenum zwecks Absprache aufzusuchen. Nach einigen Wirren erreichte Varus mit einem Sklaven die Casa des Senators. Vor dem Eingangstor wies Varus seinen Sklaven an, zu klopfen und ihn anzumelden.
    Varus indess wartete ungeduldig vor der Casa.


    >Klopf, klopf<


    [Blockierte Grafik: http://img169.imageshack.us/img169/8343/sklaveianitorfr0rt1.jpg]


    Kaum hatte der alte Marcus den Octavier dem Senator hinterher in die Therme geschickt, als es erneut an der Türe klopfte. Er öffnete erst die kleine Schiebetüre des Gucklochs uns spähte hinaus, ehe er die große Türe unter dem Ächzen des massiven Holzes aufschwang. Dieses Ding war sackeschwer, was vor allem daran lag, dass die Türe noch mit Eisenbeschlägen eingefasst worden war. An den Burschen vor der Türe konnte er sich im ersten Moment nicht erinnern.


    "Was gibt es?"

  • Varus wartete geduldig und als sich erst das kleine Guckloch aber sogleich die Porta öffnete und ein Hausangestellter sich nach dem Belieben erkundigte, sagte Callicrates sein Sprüchlein auf.


    "Salve, mein Dominus, Annaeus Varus möchte den Senator Meridius sprechen, ist er zugegen?"


    Varus schaute genau hin, den Callicrates war noch nicht lang bei ihm, außerdem hatte er ihn das erste mal mit außer Haus. Nachdem Callicates seinen Herrn angemeldet hatte, schaute er fragend zu Varus zurück. Er fühlte sich noch unsicher. Varus aber nickte zustimmend.

  • Callicrates wusste mit dieser Situation noch nicht recht umzugehen, da ergriff Varus das Wort.


    "Gut..., ich danke dir." Varus machte eine Handbewegung zu Callicrates, der immer noch fragend vor der Porta stand.


    "Komm Callicrates, lass uns die Thermen aufsuchen." Und Varus wandte sich von der Porta ab und machte sich in großen Schritten auf in Richtung Thermae.


    "Sehr wohl, Dominus." Und Callicrates hechelte hinterher.

  • Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    Die zwei Handlanger taten wie gehießen und schubsten den Sklaven vor sich her ins atrium des Hauses.


    Zusammengesunken, den Kopf an die Verschlagswand gelegt, wartete Sias bis auch er an der Reihe war, einige der Sklaven, freuten sich auf eine neue Chance, andere hatten diese unbeschreibliche Leere in den Augen, die auch er empfand, manche wimmerten oder weinten leise. Er jedoch schwieg. Als der Karren abermals angehalten wurde, griff die Hand einer der Hünen anch ihm und zerrte ihn unsanft aus dem Verschlag. Sias stolperte zu Boden und wurde sofort wieder auf die Beine gezogen, nur um gleich darauf vor die Porta eines eindrucksvollen Anwesens gezogen zu werden. Inzwischen war die Dämmerung eingebrochen und ließ nur wage Umrisse der Casa vermuten.
    Nachdem der Wächter und die beiden schrankgroßen Tölpel ein paar Worte gewechselt hatten, schob man ihn durch den Eingang ins innere.
    Sias ließ sich widerstandslos vorwärts treiben.

  • Drusus hatte vergeblich an die Tür zu Scaurus` cubiculum geklopft. Der große Bruder war nicht anzutreffen. Enttäuscht setzte er seinen Rundgang in der CDM fort.


    Die Zeit verging, aber dennoch war noch ausreichend Spielraum bis zur cena, den Drusus dazu nutzen wollte, einen Gang zur Schola Atheniensis zu machen. Er hatte gehört, daß dort etliche Kurse angeboten wurden, die sein Interesse weckten.


    So verließ er zunächst die CDM.

  • Valentinus war nach langer Reise endlich in Rom angekommen. Natürlich wäre er nun neugierig gewesen sofort die Stadt zu erkunden, da er zum ersten Mal in der Hauptstadt des römischen Imperiums war. Dennoch war er zunächst zu erschöpft und traute sich ein einsames herumstreifen in einer so großen Stadt nicht zu. Daher hatte er sich gleich hierher durchgefragt.


    Nachdem Valentinus sicher war, dass dies die Niederlassung seiner Gens in Rom war, klopfte er höflich an.


    *Klopf Klopf Klopf*


    Erschöpft lächelnd wartete er auf eine Antwort.

  • Drusus hatte sich auf der Schola Atheniensis für einen cursus, den er für sein weiteres Fortkommen als hilfreich erachtete, entschieden.


    Zurück in der CDM machte er sich nun auf die Suche nach seinem kleinen Bruder, der, wie er gehört hatte, aus der Parthia zurückgekehrt war, und den er lange Zeit nicht mehr gesehen hatte.


    Er wußte zwar nicht wo er ihn suchen sollte und finden konnte, doch einer inneren Eingebung folgend machte er sich auf den Weg zum cubiculum seiner Schwester.

  • [Blockierte Grafik: http://img169.imageshack.us/img169/8343/sklaveianitorfr0rt1.jpg]
    Der alte Ianitor der Casa Decima Mercator schüttelte kurz den Kopf und grübelte, ob es tatsächlich geklopft hatte oder ob er sich verhört hatte. Dann allerdings ging er doch langsam zur Tür, um nachzusehen – sicher war sicher, und auch wenn er alt war, seinen Dienst verrichtete er immer noch vorbildlich. Nur konnte es manchmal schon etwas dauern, bis er die Tür wirklich erreicht hatte…


    Schließlich aber schwang sie auf, und Marcus blinzelte nach draußen und musterte den jungen Mann, der davor stand. "Salve. Wie kann ich dir helfen?"

  • Valentinus sah den alten Ianitor und lächelte freundlich.


    "Mein Name ist Marcus Decimus Valentinus. Ich bin der Sohn des Publius Decimus Lucidus und gerade eben aus Tylus eingetroffen. Ich wollte hier meine Verwandtschaft in Rom besuchen... ich bin doch richtig hier?", meinte Valentinus etwas unsicher.


    Man sah Valentinus die Strapatzen der langen Reise direkt an. Er sehte sich offentlich nach etwas Ruhe und hoffte gleich die richtige Casa gefunden zu haben.

  • Den alten Mann hätte Drusus beinahe übersehen.


    Beide sahen sich musternd an. Dem Alter nach mußte das der Ianitor sein!


    Drusus sah den Alten freundlich an.


    "Ich bin Appius Decimus Drusus. Solltest du Serapio sehen, sage ihm, ich bin im Garten."


    Er nickte dem Alten zu und machte sich auf den Weg in den Garten.

  • Es war das zweite Mal seit unserer Rückkehr aus Parthien, dass ich nach Rom kam. Beim ersten Mal war ich Teil der Vexillatio gewesen, die die Urne des Kaisers überführt hatte, und hatte nur viel zu kurz Ausgang bekommen - heute war ich dafür ganz alleine unterwegs, und hatte auch ein bisschen mehr Zeit, da ich beschlossen hatte, erst morgen früh wieder nach Mantua aufzubrechen. Eigentlich wäre ich lieber noch länger geblieben... aber ach, die Pflicht. Nachdem ich diese für heute getan hatte, und den Leserbrief, als Reaktion auf den skandalösen Artikel in der Acta, beim Redaktionsgebäude
    vorbeigebracht hatte, machte ich mich gleich auf den Weg zur Casa Decima, um meine Familie zu sehen. Einen Thermenbesuch hatte ich auch im Sinn, mit Massage, ganz unbedingt, für später dann.
    So kam ich also, eines sonnigen Frühlingstages, so gegen Mittag, die Strasse zur Casa entlangmarschiert, und wie immer klackten bei jeden Schritt die genagelten Sohlen meiner Caligae auf das Pflaster. Sie waren schlammbespritzt, denn auf dem Ritt hierher waren die Strassen hier und da ziemlich aufgeweicht gewesen. Meine dunkelrote Tunika war mit dem Cingulum Militare gegürtet, dessen beschlagene Lederbänder klimpernd hin und her schwangen, und ich war sorgfältig rasiert, das Haar ganz streng geschnitten und akkurat gekämmt, was daran lag, dass ich mich seit neuestem mit grossem Ernst um ein tadelloses militärisches Erscheinungsbild bemühte. Tief atmete ich die Luft ein, die lind war, frühlingsmild, ohne schon so warm zu sein, dass die stinkenden Dünste der Stadt bis hierher trugen. Eigentlich war das doch die schönste Jahreszeit in Rom, dachte ich mir, und besah mir im Vorübergehen die Gärten, buntgetupft von Frühlingsblumen. Beschwingt bog ich um eine Ecke, wo satt leuchtend der Goldregen über eine Mauer quoll, und schon stand ich vor der Casa...


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Valentinus


    ...und traf dort auf einen jungen Mann, so etwa in meinem Alter denke ich, der anscheinend auch gerade eintreten wollte. Der alte Marcus stand in der geöffneten Türe. "Verwandschaft besuchen... richtig hier?", schnappte ich gerade noch auf.
    "Salve!", rief ich, den Besucher überrascht, und neugierig zugleich, anblickend. Ein Verwandter von mir? Er kam mir, auf den ersten Blick jedenfalls, nicht bekannt vor, aber das hatte bei unserer weit-, von Hispania bis nach Achaia und darüber hinaus verzweigten Verwandschaft, ja nichts zu sagen.
    "Ich bin Faustus Decimus Serapio. Ähm... kennen wir uns?"
    Und auch dem Ianitor, diesem Urgestein des Hauses lächelte ich fröhlich zu.
    "Salve Marcus! Wie geht's? Ich hab mal wieder Ausgang - nur für heute aber immerhin - weil ich was in Rom zu erledigen hatte. Lässt Du uns rein?"


    ---


    [Blockierte Grafik: http://img169.imageshack.us/img169/8343/sklaveianitorfr0rt1.jpg]


    Gerade wollte der alte Ianitor zu einer Begrüssung des Neuankömmlings ansetzen, als der junge Serapio um die Ecke kam, und, wie das so seine Art war, gleich drauflos redete. Ja, das jugendliche Ungestüm...
    "Willkommen die jungen Herren", sprach Marcus gemessen, als er wieder zu Wort kam, und lächelte, wobei die Falten noch ein Stück tiefer wurden, die sich feinverästelt, wie ein Netz über sein Gesicht zogen, und von den Höhen und Tiefen eines langen Lebens kündeten.
    "Da bist Du hier ganz richtig.", beantwortete er die Frage Valentinus', "Bitte, tritt doch ein!"
    Die schwere, eisenbeschlagenen Türe ächzte leise in den Angeln, als Marcus sie weiter öffnete.
    "Danke, man schlägt sich so durch", antwortete er dann Serapio, und schmunzelte. "Aber natürlich."
    Er trat ein Stück zur Seite, und machte den beiden jungen Decimern eine einladende Bewegung mit der Hand, die ihnen den Weg durch den dunklen Gang der Fauces, hin zum lichten Atrium wies.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Valentinus freute sich darüber gleich einen seiner Verwandten zu treffen und begrüßte ihn herzlich.


    "Salve! Du hast vielleicht von mir gehört, aber wir kennen uns noch nicht. Ich bin Marcus Decimus Valentinus. Ich bin der Sohn von Publius Decimus Lucidus. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen."


    Er wollte schon zu einer kleinen Plauderei ansetzen, als er den wartenden Ianitor und dessen Geste bemerkte.


    "Aber wir sollten Marcus nicht warten lassen, gehen wir hinein."


    Valentinus machte sich daraufhin mit seinem frisch getroffenen Verwandten auf zum Atrium.

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