Beiträge von Marcus Decimus Valentinus

    Da musste auch Valentinus schmunzeln. Er hatte ja schon gehört wie groß seine Familie war und dass sie im ganzen Reich verstreut waren.


    "Dann werde ich mir aber ganz schnell Arbeit suchen müssen um den Rufder Familie zu schützen!"


    ,scherzte Valentinus.


    "Danke für deinen Rat Meridius. Ich freue mich schon auf das Abendessen! Bis dahin schreibe ich noch schnell einen Brief an meinen Vater, dass ich heil in Rom angekommen bin."


    Valentinus verabschiedete sich höflich von Meridius und begann dann damit den erwähnten Brief zu schreiben.

    Valentinus wurde ein wenig nachdenklich und schien über die Möglichkeiten nachzusinnen.


    "Ich glaube für eine Stellung am Kaiserhof ist es für mich noch zu früh. Bevor ich nicht genügend Erfahrung gesammelt und mich in Rom einigermaßen aklimatisiert habe, möchte ich lieber nicht inso exponierter Stellung tätig werden. Bei Vincius Hungaricus zur Schule zu gehen würde mich jedoch ziemlich reizen! Wenn du das arrangieren könntest, wäre ich dir wirklich zum Dank verpflichtet. Sollte es nicht möglich sein, kann ich immer noch versuchen mich als Sekretär zu bewerben."


    Zufrieden mit seiner Antwort sprach er noch ein weiteres Thema an.


    "Im Übrigen wäre es allmählich an der Zeit alle Mitglieder der Familie in diesem Haus kennenzulernen. Wenn du mich ihnen heute Abend vielleicht vorstellen könntest...?"


    Man konnte schon wieder die Neugier in den Augen von Valentinus blitzen sehen.

    Valentinus nickte.


    "Ich bin in der Theorie mit dem politischen System vertraut. Mein Vater hat mich die Gesetzestexte gelehrt, die verschiedenen Ämterlaufbahnen sowie Gremien. Da ich allerdings bisher noch nie im römischen Reich war, werden Theorie und Praxis wohl noch aufeinandertreffen."


    Er dachte offensichtlich kurz nach um dann noch etwas nachzuschieben.


    "Ich weiß, dass ich den Ordo Senatorius erlangen muss um eine Laufbahn im Cursus Honorum zu beginnen. Mein Vater hat mir aber keine explizite Empfehlung gegeben, wie ich dieses Ziel am Besten erreichen könnte, er war ja schon zu lange aus Rom weg um solche Ratschläge zu geben."


    Valentinus wirkte in dieser Hinsicht äußerst zielstrebig.

    Valentinus wirkte ein wenig zerknirscht, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen.


    "Entschuldige Meridius. Natürlich hat mein Vater mir diese Dinge mitgegeben, aber die Macht der Gewohnheit ist ziemlich stark, wenn man ein Leben lang etwas getan hat. Ich werde in Zukunft besser auf meine Umgangsformen achten um der Familie keine Schande zu bereiten."


    Gleich darauf kam Valentinus auf seine Pläne zu sprechen um Meridius zu zeigen, dass er verstanden hatte worum es ging.


    "Um der Familie, dem Kaiser und dem Reich zu dienen werde ich eine Karriere hier in Rom anstreben. Als Soldat bin ich körperlich und auch von meinen Neigungen her eher nicht geeignet, weshalb ich eine Karriere in Verwaltung und Politik anstrebe. Langfristig möchte ich es meinem Vater gleich tun und den Cursus Honorum beschreiten, aber das liegt noch weit in der Zukunft. Da ich mich in Rom kaum auskenne, werde ich in dieser Hinsicht auf deinen Rat bauen, wenn du ihn mir geben kannst und willst."


    Valentinus unterdrückte ein Schmunzeln, hatte er doch vom Siezen soeben ins andere Extrem gewechselt und war sehr direkt geworden.


    "Wie steht es eigentlich zur Zeit im Reich? Ich habe vom Tod des Kaisers gehört und zahlreiche Gerüchte wie es mit der Nachfolge weitergehen soll. Weißt du da vielleicht etwas konkretes?"


    Gespannt lauschte Valentinus, denn diese Dinge interessierten ihn offensichtlich wirklich und waren nicht nur höflicher Plauderei geschuldet.

    Valentinus musterte sein Gegenüber genau und überlegte kurz.


    "Salve! Ich nehme an sie sind Senator Meridius...?"


    Offensichtlich war Valentinus in den Anrede- und Höflichkeitsformen noch nicht allzu sicher und wollte lieber auf Nummer sicher gehen, bevor er jemanden verärgerte.


    "Meinem Vater geht es gut. Er genießt seinen Ruhestand Fern von Rom. Hier hätte er bei all dem Geschehen und Treiben auch kaum zur Ruhe kommen können. Tylus ist wirklich ein hervorragender Ort um sich im Alter niederzulassen. Ich soll sie übrigens von ihm Grüßen!"


    Sein Blick schweifte ein wenig in die Ferne und man sah Valentinus an, dass er noch etwas Heimweh empfand.


    "Mir hat er allerdings die Ruhe fern der römischen Heimat nicht mehr gegönnt und hat mich nach Rom gesandt um hier Karriere zu machen. Mein Vater hatte gehofft, dass man mir hier weiterhelfen könnte."


    Erwartungsvoll wartete Valentinus auf die Antwort von Meridius.

    Valentinus hatte sich in den letzten Tagen sein neues Zimmer eingerichtet und hatte das Haus kaum verlassen. Dankbar hatte er die Zeit, in der Meridius abwesend gewesen war, genutzt um sich von den Strapatzen seiner Reise zu erholen. Dennoch hatte er natürlich gespannt auf dessen Ankunft gewartet. Nun war es offensichtlich soweit.


    Als es an der Tür klopfte, stand Valentinus auf, und zupfte sich ein wenig seine Sachen zurecht um ein eventuelles neues Familienmitglied kennezulernen. Der erste Eindruck war bekanntlich der Wichtigste! Nachdem er mit sich zufrieden war, beantwortete er das Kopfen.


    "Herein!", rief Valentinus in erwartungsvollem Tonfall.

    Valentinus hatte der Lagebeurteilung und den Schilderungen von Serapios Parthien - Erfahrungen gespannt gelauscht. Welch unglücklicher Zufall, dass gerade jetzt der Imperator gestorben ist und unruhige Verhältnisse zu herrschen scheinen! Aber Valentinus ließ sich nichts anmerken und begann die Fragen zu beantworten.


    "Wo Tylus liegt? Nun, es liegt südostlich von Syrien und wird durch eine große Wüste von diesem getrennt und südlich des Partherreiches, von dem es wiederum durch ein Meer getrennt wird."


    Er hielt sich bewusst vage und grob, da Valentinus mit dem Kartenmaterial nicht so vertraut war. Vielleicht sollte er sich wirklich einmal einige Landkarten zulegen.


    "Das Alltagsleben für die gehobeneren Schichten dürfte nicht viel anders sein als hier. Man spricht sogar Griechisch und Latein in Tylus! Ein Glück für mich, sonst hätte ich vielleicht einen hinderlichen Dialekt aufgeschnappt. Das gemeine Volk hat es hingegen wohl schwerer, kann es doch viele römische zivilsatorische Errungenschaften nicht teilen... außerdem ist das Land dort nicht so reich und ergiebig wie die Ländereien hier. Daher gibt es auch eine etwas Andersartige Mentalität. Während man hier auf Militär und Expansion setzt, hat sich Tylus eher auf den Handel mit den verschiedenen Großreichen spezialisiert. Wenn man genügend Geld hat kann man dort wirklich alles bekommen was man hier bekommt und noch exotischere Dinge!"


    Valentinus bemerkte, dass er drohte ins Schwärmen zu geraten, und unterbrach sich kurz. Er wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass er Sehnsucht nach einer Heimkehr nach Tylus hegte.


    "Die Reise war ziemlich beschwerlich wie du dir vielleicht denken kannst. Das Durchqueren einer großen Wüste und des Mittelmeeres haben mich ganz schön geschlaucht. Ich habe stark abgenommen und viele meiner Sachen passen mir sogar nicht mehr!"


    Nachdem er die letzte Frage beantwortet hatte streckte sich Valentinus demonstrativ um seine Reisestrapatzen noch zu unterstreichen.


    "Wo sind eigentlich all die Bewohner des Hauses? Es wäre mir eine Freude all jene kennenzulernen, von denen ich nur in Geschichten gehört habe!"


    Daraufhin sah sich Valentinus ein wenig neugierig um.

    Valentinus hörte sich neugierig die neuesten Entwicklungen der Familie an und nickte erheitert bzw. schaute betroffen an den entsprechenden Stellen. Er bediente sich ebenfalls dankbar von Brot und Wein um wieder ein wenig zu Kräften zu kommen.


    "Nun, das ist ganz einfach zu beantworten. Mein Vater hat sich vor langen Jahren mit meiner Mutter in Tylus zur Ruhe gesetzt. Dies ist so weit von den Grenzen des Imperiums entfernt, dass es in meinen jungen Jahren wohl nicht ratsam gewesen wäre ohne meinen Vater zurückzukehren. Aber du brauchst keine Angst zu haben. Tylus ist keineswegs so barbarisch wie die Völker im Norden, von denen man mir berichtet hat. Vielmehr ist es eine Enklave der Zivilisation weit im Süden umgeben von riesigen Wüstengebieten. Außerdem hat mein Vater darauf geachtet mich in standesgemäßen römischen Sitten und Gebräuchen zu unterrichten."


    Valentinus beobachtete den Sklaven kurz verdutzt und musste dann aber lächeln.


    "Einige Dinge sind für mich aber natürlich noch sehr neu. Mit dem Pracht Roms kann es natürlich kein anderer Ort der Welt aufnehmen. Außerdem... habe ich zum Beispiel bisher kaum Menschen mit blondem Haar gesehen. Zuerst dachte ich, das seien nur extravagante römische Haarfärbetrends, aber anscheinend ist dies nicht der Fall."


    Als Valentinus nach seinen Zukunftsplänen gefragt wurde, machte ihn das ein wenig nachdenklich. Er hatte von seinem Vater offenbar keine ausgeklügelten Pläne und Handlungsanweisungen mitbekommen, sondern regelrecht ins kalte Wasser geworfen.


    "Ich habe durchaus vor langfristig in Rom zu bleiben, falls sich nichts anderes ergibt, dass eine Abreise erfordert. Vielleicht finde ich ja sogar hier eine Wohnstatt... da muss ich später gleich einmal nachfragen. Optio bei der Legion bist du? Puh, das könnte ich mir nur schlecht vorstellen. Ich habe mich bisher nur in Büchern vergraben und wäre körperlich wohl für niemanden einen Gegner. Ich habe mir vorgestellt eine Karriere in der Verwaltung zu beginnen. Vielleicht kann ich es wirklich einmal schaffen und es meinem Vater als Senator gleichtun... aber es ist nun wirklich zu früh über derartig hochgesteckte Ziele nachzudenken."


    Valentinus wirkte wirklich nicht wie der geborene Soldat. Ein Großteil seiner Gleichaltrigen hätte ihn wohl körperlich übertrumphen können. Dafür hatte er jedoch einen wachen Blick und eine einnehmende Art an sich. Hoffentlich würde ihm dies weiterhelfen!


    "Aber genug von meinen Ambitionen. Was sind denn die neuesten Entwicklungen in Rom? Mein Vater hat mir immer gesagt, dass es hier in einem Jahr mehr Veränderungen geben kann, als woanders in 100 Jahren."


    Daraufhin widmete sich Valentinus einigen Oliven.

    Valentinus und Serapio betraten gemeinsam das Atrium. Anerkennend sah sich Valentinus um und bewunderte offensichtlich die Ausstattung.


    "Schön ist es hier. Ich bin erst vor kuzrem in Rom angekommen und war vorher noch nie im römischen Reich oder gar Rom. Mir fallen ständig fast die Augen aus dem Kopf, dabei habe ich die größten Wunder sicher noch gar nicht gesehen."


    Daraufhin setzte er sich erst einmal hin und man sah wie erschöpft Valentinus von der langen Reise nach Rom war. Obwohl er größere Strecken mit Pferd und Schiff zurückgelegt hatte, war es dennoch eine einzige Strapatze gewesen.


    "Jetzt erzähl mir aber erst einmal etwas von dir und unserer Familie hier in Rom. Bisher kenne ich sie nur vom Hörensagen..."


    Daraufhin wartete er auf eine Antwort Serapios.

    Valentinus freute sich darüber gleich einen seiner Verwandten zu treffen und begrüßte ihn herzlich.


    "Salve! Du hast vielleicht von mir gehört, aber wir kennen uns noch nicht. Ich bin Marcus Decimus Valentinus. Ich bin der Sohn von Publius Decimus Lucidus. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen."


    Er wollte schon zu einer kleinen Plauderei ansetzen, als er den wartenden Ianitor und dessen Geste bemerkte.


    "Aber wir sollten Marcus nicht warten lassen, gehen wir hinein."


    Valentinus machte sich daraufhin mit seinem frisch getroffenen Verwandten auf zum Atrium.

    Valentinus sah den alten Ianitor und lächelte freundlich.


    "Mein Name ist Marcus Decimus Valentinus. Ich bin der Sohn des Publius Decimus Lucidus und gerade eben aus Tylus eingetroffen. Ich wollte hier meine Verwandtschaft in Rom besuchen... ich bin doch richtig hier?", meinte Valentinus etwas unsicher.


    Man sah Valentinus die Strapatzen der langen Reise direkt an. Er sehte sich offentlich nach etwas Ruhe und hoffte gleich die richtige Casa gefunden zu haben.

    Valentinus war nach langer Reise endlich in Rom angekommen. Natürlich wäre er nun neugierig gewesen sofort die Stadt zu erkunden, da er zum ersten Mal in der Hauptstadt des römischen Imperiums war. Dennoch war er zunächst zu erschöpft und traute sich ein einsames herumstreifen in einer so großen Stadt nicht zu. Daher hatte er sich gleich hierher durchgefragt.


    Nachdem Valentinus sicher war, dass dies die Niederlassung seiner Gens in Rom war, klopfte er höflich an.


    *Klopf Klopf Klopf*


    Erschöpft lächelnd wartete er auf eine Antwort.