Beiträge von Ophelia

    Warum machten sie sich eigentlich so verrückt? Es hatte doch alles einfach keinen Sinn, denn sie würden es nicht schaffen dieses ganze Chaos hier zu beseitigen nicht einmal, wenn sie den ganzen Tag weiterhin Zeit hätten. Es würde niemals gehen da war sie sich sicher und am besten fuhr man doch damit wenn man gleich mit offenen Karten spielte. Also war es doch besser wenn sie zu ihrem Herrn gingen und ihm davon erzählten was hier geschehen war. Mit ein klein wenig Sorge sah sie auf ihre Hände die gerötet waren. Sie brannten aber sie hatte noch Glück gehabt und hatte keine Blasen auf ihnen bekommen, aber weh tat es dennoch ziemlich, denn auch heißer Dampf konnte genügen um schmerzhafte Verletzungen zuzufügen. Der Vorschlag den Firas dann zu seinem Besten gab tat sie mit einem Kopfschütteln ab und ihr Blick der dazu folgte drückte wohl alles aus was sie dachte, nämlich, dass er nun am verrückt werden war, zumindest hatte es kurz den Anschein. „Jetzt mach dich doch nicht so wahnsinnig,“ versuchte sie es noch einmal damit bei ihm durchzukommen, denn in ihren Augen schien er doch ziemlich neben sich zu sein und vollkommen durcheinander. Ophelia seufzte auf und blies sich vorsichtig etwas über ihre geschundenen Hände. „Tolle Idee von dir aber du weißt ja selber, dass das nicht machbar ist und ja sicher werde ich dir helfen aber nur wenn du dich jetzt erst einmal beruhigst. Es bringt nichts wenn wir uns jetzt wahnsinnig machen, das können wir später immer noch,“ meinte sie und versuchte mit ruhiger Stimme zu reden. Natürlich sah sie innerlich alles andere als ruhig aus, aber es brachte auch nichts wenn man sich vollkommen verrückt machte und es später sozusagen umsonst war. Ihr Herr würde sie nicht umbringen. Würde er doch nicht- oder? Schnell schob sie diesen Gedanken in eine tief versteckte Ecke in ihrem Kopf und beschäftigte sich lieber wieder mit Firas.


    „Ich brauche Wasser für meine Hände,“ meinte sie dann etwas leiser als eben noch und hielt sie ihm hin. Rot waren sie. „Dann werden wir aufräumen, aber wir werden es so oder so nicht schaffen und abhauen würde uns auch nicht viel bringen, denke ich. Wir sollten es unserm Herrn später sagen was geschehen ist und, dass es uns leid tut, vielleicht wird die Strafe dann nicht ganz so schlimm werden,“ sagte sie und dennoch klang etwas anderes wie Furcht in ihrer Stimme mit, auch wenn sie gar nicht wollte, dass sie so klang. „Ich meine es wäre doch dumm wenn er uns umbringt…..oder?“ Etwas unsicher nach diesen Worten schaute die junge Sklavin Firas an und hoffte, dass er ihr zustimmen würde, denn ansonsten überlegte sie sich das ganze noch einmal wegen dem hier bleiben.

    Ophelia konnte das alles einfach nicht glauben. Das hier war ein einziger Alptraum und sie wusste nicht wie sie das Chaos alles wieder beseitigen sollten, denn es war eigentlich vollkommen unmöglich das alles zu schaffen. Wie eine Statue stand sie einfach nur da und starrte vor sich hin. Warum wachte sie nicht einfach auf der Stelle auf? Warum weckte man sie nicht einfach? Ihre Hände brannten und auch an ihren Beinen brannte es. Verdammt das konnte doch alles nicht wahr sein und irgendwie hatte sie das Gefühl Firas würde jeden Moment in Panik ausbrechen zumindest kam es ihr einfach so vor. Resignierend schaute sie auf ihre roten Hände und dann noch einmal das gesamte Chaos an und dann war sie es die ihren kopf schüttelte. Was sollte es, sie würden es auf keinen Fall schaffen bis der Herr nach Hause kam, denn das war so gut wie unmöglich.


    „Firas mach langsam und ….“ Sie seufzte „Es hat keinen Sinn jetzt Stress zu machen davon wird es nicht besser und wir werden es nicht bis zum Abend schaffen das alles sauber zu bekommen. Hast du schon einmal so eine Sauerei sauber gemacht? Und der Rauch wird sich nicht auf der Stelle verziehen, das wird noch eine ganze Weile dauern, also wird er es so oder so mitbekommen, außerdem haben wir kein Essen gemacht da es ja auf dem Boden und der Wand hängt,“ meinte sie und ließ ihre Schultern hängen. „Er wird uns den Kopf abreißen und aus dem Fenster werfen,“ meinte sie und lehnte sich gegen den Tisch. Sie lachte ein wenig freudlos auf. „Das nenne ich einen Trost, dass nur das Hühnchen verletzt wurde, aber nicht, dass ich noch wegen Körperverletzung angeklagt werde,“ kicherte sie nun kurz auf, aber schnell machte sich die Sorge wieder in ihren Augen bemerkbar. Dann zuckte sie mit den Schultern. Sie hatten ziemliches Pech gehabt aber auch Glück, dass es nicht angefangen hatte zu brennen, aber dennoch sah die Culina aus als hätte hier etwas eingeschlagen und sie waren beide besudelt mit dem ganzen Essen. Es war eine Katastrophe.

    Ophelia blinzelte immer wieder auf. Dieser Mann war einfach, ja, sie hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie sie ihn beschreiben sollte. Er war so freundlich, locker und offen. Sie kannte das nicht, nicht einmal an anderen Menschen. Immer noch musste sie wohl einen ziemlich verdutzen Eindruck machen. Gut sie war verdutzt und das nicht wenig. Langsam begann sie ein wenig zu Schmunzeln. Man konnte bei diesem Mann gar nicht anders als schmunzeln und da sie sich schon wohler fühlte, trank sie nun auch einen Schluck aus ihrem Becher. Das tat gut.


    Doch nun kam es. Ihre Wangen färbten sich so schnell rot, dass sie es einfach nicht mehr hatet verhindern können. Zwar hatte sie bemerkt, dass dieser Sklave schon zuvor immer Blicke zu ihr geworfen hatte, aber, dass das ganze so offensichtlich zu sein schien……
    Hastig drehte sie ihren Kopf und blickte Firas an. Wahrscheinlich war ihm das eben gesagte wohl auch nicht so angenehm, denn ihr war es irgendwie peinlich, auch wenn sie mit dem Sklaven noch nichts zu tun hatte, egal in welcher Hinsicht man das nun sehen wollte. „Ich,ja,ich….“stotterte sie nun vor sich hin. „Danke,“ kam es einfach nur zwischen ihren Lippen hervor. Mit soviel Offenheit hatte sie einfach nicht gerechnet. „Das alles hört sich wirklich sehr harmonisch an und es freut mich sehr. Ich werde dir sicher keine Schande bereiten das verspreche ich. Versprechen halte ich immer,“ sagte sie dann noch zusätzlich und blickte dabei ihren neuen Herrn direkt an. Wenn sie etwas gelernt hatte dann, dass man einer Person immer in die Augen schauen sollte wenn man so etwas sagte, auch wenn sie wusste, dass man seinem Herrn eben nicht in die Augen schaute wenn er es nicht verlangte.


    Wieder nickte sie bei seinen Worten. Was er weiter sagte klang eher wie in einem Traum als wie in der Wirklichkeit. Sie hatten frei wenn er arbeiten war? Das konnte sie sich gar nicht vorstellen und irgendwie konnte sie das gar nicht. Eine Wohnung, sei sie noch so klein musste immer sauber gehalten werden. Dazu war sie wohl schon zu sehr eine Sklavin geworden als, dass sie einfach ausruhen konnte.


    Dann war wieder dieser Sklave an der Reihe und Ophelia warf ihm einen zögerlichen Blick zu, immer noch rot um die Nase. Wieder blinzelte sie als er beinahe über seine eigenen Worte fiel. Was war denn mit ihm nur los? Hatte sie etwas an sich? Sie hätte nicht gewusst was denn seine Gedanken blieben ihr ja verborgen. Ophelia begann wieder zu schmunzeln, denn das konnte sie sich einfach nicht verkneifen zumal der Gesichtausdruck von Firas einfach zu herrlich war. Ophelia nickte eifrig. „Mit mir ist schon alles in ordnung aber ich weiß nicht wie es deiner Zunge geht,“ sagte sie spitz und mit einem Schmunzeln welches über beide Ohren reichte.

    Das war ja ein Alptraum, das war ja nicht zum Aushalten. Die Culina war eine Katastrophe noch bevor diese Katastrophe zu Ende war. Der Boden schien eine einzige Rutschbahn zu sein bespickt mit den verschiedenen Gemüsesorten und ihre Hand und ihre Beine brannten wie Feuer und sie sehnte sich nach eiskaltem Wasser. Ihre Hand zog sie mit einem Ruck wieder von der Pfanne zurück als Firas nicht wollte, dass sie es anfasste, zum einen weil sie sich erschreckte und zum anderen weil er wohl recht hatte und sie schon genug lediert war. Was alles mit ihrem Mitsklaven geschah konnte sie einfach nicht nachvollziehen denn es geschah alles viel zu schnell als, dass man es hätte erfassen können. Die Culina war ein Schlachtfeld und wenn jetzt ihr Herr gekommen wäre ihn hätte auf der Stelle der Schlag getroffen da war sich Ophelia wirklich sicher. Das Brennen überall ignorierend war sie im Moment einfach nur noch dazu fähig Firas zuzusehen was er nun anstellte und das war wirklich nichts Gutes. Ihre Augen weiteten sich ein ganzes Stück als Firas zu der Pfanne regelrecht geschlittert kam, die Toga irgendwie dazwischen gewurschelt und dann, sie traute ihren Augen nicht, die Pfanne packte und durch die Culina schmiss. Der beißende Rauch verteilte sich noch mehr und Ophelia begann schrecklich zu husten und ihre Augen brannten noch. Sie hatte Glück im Unglück, dass sie nichts von dem spritzenden fett abbekommen hatte.



    „Bei allen existierenden Göttern,“ stieß sie hervor und schien unendlich blass zu sein was aber bei dem ganzen Qualm in dem kleinen Raum nicht sonderlich auffiel. Vor allem aber kroch der Qualm auch in die anderen Räume. Wie zu einer Salzsäule erstarrt stand sie nun da inmitten von heißem Wasser und halbgarem Gemüse, mit roten Händen und auch einigen roten Stellen an den Beinen. „Wenn unsere Köpfe nicht rollen weiß ich auch nicht,“ sagte sie leise und schaute sich das Chaos an was herrschte. Sie Culina war ein Trümmerfeld in ihren Augen zumal das Fett überall zu hängen schien doch dann fiel ihr noch etwas ein. „Was ist mit deinen Händen? fragte sie schnell und drehte sich zu Firas um, dabei ihre eigenen Wehwehchen mal schnell vergessend.

    Es machte ihn Spaß ihn manchmal ein klein wenig mehr zu ärgern als normal vor allem wenn er seine tollpatschige Seite rauskehrte. Es war zu süß ihn zu sehen wie er verzweifelt seine Tunika und die Toga anschaute. Damit hatte er sicher nicht gerechnet. Gut sie ja auch nicht aber das machte das ganze noch um so komischer denn wann sah man schon wie sich jemand mit einer Toga festnähte? Eigentlich nie denn das war ihr wirklich noch nicht untergekommen. Sie lachte immer noch und fragte sich zugleich wie sie jemals wieder damit aufhören sollte. An das Essen dachte sie nicht mehr denn sie war zu sehr damit beschäftigt Firas dabei zuzusehen wie er versuchte sich von der Toga zu lösen aber sie befürchtete schon, dass er alles eher schlimmer machen würde anstatt besser denn das Gezerre und Gereiße war nicht gerade förderlich für den Stoff der Toga der ja auch nicht alles aushalten konnte. Ohweh der Herr würde ihnen beiden den Kopf abreißen, auch wenn es vielleicht nicht der Fall war zumindest nicht dann wenn sie beide eine plausible Erklärung für das ganze vorweisen konnten. Hmm aber das konnten sie eigentlich nicht. Ophelia seufzte auf und wollte gerade sagen, dass er das Messer bitte nicht benutzen sollte als er sie ziemlich hektisch auf das Essen aufmerksam machte.


    Mit einem Ruck drehte sie sich rum und sah, dass alles am überkochen war. Ohje das war ihr auch noch nie passiert zumindest nicht in diesem Ausmaß. Das Gemüse kochte gerade vollkommen über und das Fleisch kokelte langsam aber sicher an. Es zischte und Fett spritzte durch die Gegend. Super und alles wegen einer blöde Toga. Als erstes wollte sie sich um das schäumende und überkochende Gemüse kümmern denn das Wasser lief in das Feuer und dieses war nicht begeistert darüber und zischte wie verrückt auf. Ophelia ergriff eiligst ein Tuch und griff nach dem Griff des Kessels um ihn vom Feuer zu heben doch es ging alles schief. Der Wasserdampf verbrannte ihr die Hand und vor Schreck ließ sie den Kessel samt heißem Wasser und Gemüse fallen. Der ganze Inhalt ergoß sich über den Boden der Culina und drang in jede noch so kleine Ecke wobei sie aufseufzte als sie nun auch noch was von dem heißen Wasser gegen ihr Bein bekam. Ehrlich gesagt wusste sie nicht was sie als erstes machen sollte ihre Hand kühlen oder sich um das nun schmerzende Bein zu kümmern und dann war da immer noch das Fleisch welches schon schwarz war und qualmte als würde es brennen. Die ganze Culina war nun so langsam aber sicher in dichtem Rauch verhüllt. „Firas mach doch was,“ jammerte sie auf und wollte nach der Pfanne greifen in der das Fleisch sich in Briketts verwandelt hatte.

    Hier musste sich etwas ändern oder aber sie musste ab heute immer einen kleinen Schemel hier stehen haben. Sie war einfach viel zu klein um an die Regale zu kommen. Wer hatte denn hier sonst immer in der Culina gearbeitet? Riesen? Scheinbar oder aber hier hatten wirklich generell nur Männer gehaust und jene waren ja bekanntlich größer als die kleine Ophelia die froh war, dass sie über den Tisch gucken konnte auch wenn das nun ein ziemlich übertriebener Gedanke war den sie da gerade hatte denn ein Zwerg war sie ja nun auch wieder nicht. So mühte sie sich weiter an diese vermaledeiten Gewürze zu kommen als sie Firas hörte. „Was?“ fragte sie noch und wandte sich ihm dann zu und musste seinen Tanz sehen den er begann zu vollführen. Sie war so in diesem Blick gefangen, dass sie es gar nicht schaffte weg zu gucken. Er war ein Tollpatsch er war wie sie das war ja erschreckend ging es ihr einen Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf. Mit großen Augen sah sie ihn an und sah auch….sie runzelte die Stirn…..nein sie musste sich versehen haben wahrscheinlich hing der Stoff nur fest….nein…..was?.....das gab es doch nicht…….


    Dann war er bei ihr angelangt und hielt ihr auf einmal das Gewürz hin. Ophelia war sprachlos, ja sie war wirklich sprachlos und hatte alles nur mit großen Augen beobachtet und hielt nun den Behälter mit dem Gewürz in der Hand. Sie lehnte sich mit dem Po gegen die Arbeitsplatte hinter sich und sah Firas einfach nur an. Die junge Sklavin schien einfach festgewachsen zu sein und konnte sich nicht rühren vor allem aber konnte sie sich nicht von dem Anblick abwenden welchen Firas gerade bot.


    „Danke,“ meinte sie noch etwas verspätet und trat dann zu ihm um zu sehen was er angstellt hatte „Das ist nun nicht dein Ernst oder?“ fragte sie ihn und gleich darauf begann sie herzhaft zu lachen und deutete auf die Toga und seine Tunika die er zusammengenäht hatte. „Das hast du doch nicht wirklich getan! Ich wusste ja, dass du sicher anhänglich sein kannst aber, dass du dem Herrn so nahe sein möchtest damit habe ich nun gar nicht gerechnet,“ zog sie den Sklaven auf und kam aus dem Kichern gar nicht mehr raus denn es war einfach wirklich zu herrlich zu sehen wie er da hing angenäht an die Toga. Während sie lachte kochte das Gemüse vor sich hin aber sie hatte auch schon die Pfanne über dem Feuer stehen worin sie das Fleisch eigentlich anbraten wollte. Doch im Moment war sie so abgelenkt, dass sie sich um die anderen Sachen nicht weiter kümmern konnte denn wann hatte man schon die Möglichkeit zu sehen wie sich jemand an eine Toga nähte.

    Was in dem Kopf des Sklaven wohl vor sich ging? Gerne hätte sie es gewusst aber selbstverständlich fragte sie nicht nach. Zum einen währe es wohl sehr unhöflich gewesen zu fragen was denkst du und zum anderen passte es hier nicht an den Platz. Ophelia bemerkte auch weiterhin, dass dieser Sklave scheinbar seine Augen immer wieder in ihre Richtung wenden musste aber machte sich nichts weiter draus. Jetzt ging es um das Kennen lernen des neuen Herrn und sie hatte ein flaues Gefühl im Magen dabei. Es war etwas neues und nur weil er jetzt und hier einen ganz netten Eindruck machte, jung war und das alles hieß es noch lange nicht, dass er auch ein guter Herr war. Gut seine beiden Sklaven sahen nicht danach aus, dass er sie schlagen würde aber Ophelia war lieber skeptisch als, dass sie später ziemlich dumm aus der Wäsche sah.
    Sie blinzelte kurz gegen die Sonne als der Herr sie ansprach und vermied den direkten Augenkontakt mit ihm.
    Immerhin schien er Humor zu haben und er entlockte ihr ein weiteres Lächeln aber sie kam bei ihm nicht wirklich zum Zuge etwas zu sagen denn da wollte er schon, dass sie mitkamen um etwas zu trinken. Sie merkte sich noch den Namen des anderen Sklaven und folgte ihnen dann. Es verwunderte sie sehr er ging so locker mit dem Ganzen um, dass sie einfach nicht glauben konnte, dass er das ernst meinte. Doch sie gingen wirklich zu einem Stand an dem es Getränke gab und er holte mehr als einen Becher. Ophelia war verwirrt und vielleicht sah man ihr das auch an.


    Was der Sklave so neben ihr dachte ahnte sie nicht zu sehr war sie damit beschäftigt hinter die Fassade des Mannes zu schauen aber es ging nicht. Als sie beim Stand warteten und er die Becher holte wandte sie ihren Blick einen Moment lang gen Boden und atmete tief durch. Vielleicht träumte sie auch einfach mal wieder. Das hatte sie ja öfters, dass sie am Tag einfach davondriftete und ihr dann erst viel später bewusst wurde, dass sie geträumt hatte. Der Herr riss sie allerdings wieder aus ihren Gedanken als er ihr auf einmal einen Becher mit sehr leckerem Fruchtsaft in die Hand drückte. Erneut blinzelte sie und warf Firas einen Blick zu. Er hatte ebenfalls einen Becher in der Hand und begann daran zu nippen. Ophelia hingegen drehte ihn zwischen ihren schmalen Fingern hin und her.


    „Ich bin seit wenigen Tagen hier,“ begann sie leise mit ihrer sanften Stimme zu erzählen „Geboren wurde ich in Herakleia auf einem kleinen Gut meiner Eltern. Ich bin siebzehn und Sklavin seit meiner Kindheit. Ich kam auf ein Gut von einer römischen Familie und habe dort gearbeitet bis vor wenigen Wochen. Mein Herr starb, seine Familie wollte mich nicht behalten…..aber auch nicht töten……also verkauften sie mich an die Männer die mich herbrachten,“ erzählte sie leise versuchter aber dennoch nicht zu viel von sich preis zu geben und doch etwas zu erzählen. „Die Dinge die der Mann vorhin sagte sind aber wahr. Ich kann das alles…..kochen und so,“ fügte sie vorsichtig an und begann den Becher wieder zwischen ihren Fingern hin und her zu drehen.

    Er schien ja wirklich genau so schusselig zu sein wie sie dabei hielt es sich bei ihr heute noch in Grenzen. Bis jetzt hatte sie den Tag ohne größere Zwischenfälle überstanden und hoffte natürlich auch, dass es weiterhin so bleiben würde. „Du bist ekelig,“ meinte sie dann und rümpfte ihre Nase bei der Vorstellung mit dem Sellerie. Das war wirklich ekelig deswegen sah sie nun den Sellerie in ihrer Hand an und rümpfte nur noch mehr die Nase und legte ihn dann auf den Tisch. Essen wollte sie ihn nicht mehr zumindest nicht so lange sie die Vorstellung hatte, dass der Sellerie als Stopfmittel benutzt werden konnte. Es schauderte sie einen Moment.
    Ophelia begann natürlich zu kichern als er sich den Arm stieß denn solch kleine Sünden wurden doch immer sofort von den Göttern bestraft. „Ach komm ist gleich vorbei,“ schmunzelte sie und wuschelte ihm dann mit einer Hand durch seine Haare. Ob er das mochte?
    „Ja das solltest du mal langsam außerdem hälst du mich vom Kochen ab mein Lieber,“ sagte sie mit einem frechen Lächeln und wieder rümpfte sie die Nase. „Nun naj Sellerie hin oder her das Thema können wir auch lassen es sei denn du möchtest ihn zum Essen benutzen.“


    Dann wandte sie sich ihrer Arbeit zu und warf endlich das geschnittene Gemüse in den Topf mit dem nun heißen Wasser es musste nun erst einmal eine Weile garen. Das Hühnchen musste sie nun erst einmal anbraten dazu stellte sie sich an die Kochstelle und nahm eine Art Pfanne die sie auf das Feuer stellte um bald das Fleisch darinnen zu kochen. Wenigstens duftete das Gemüse schon recht gut da es sehr frisch war. Es musste noch ein wenig gewürzt werden was sie nun auch gerade tat. Etwas Salz und dann noch andere Gewürze damit es nicht zu schal schmeckte.
    „Pass aber auf deine Finger auf nicht, dass du dich noch festnähst,“ fielen ihr dann diese Worte ein während sie versuchte etwas von einem Regal zu holen doch sie war zu klein und schaffte es nicht wirklich dran zu kommen auch nicht wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Aber auf die Idee, dass sie ihn ja um Hilfe bitten konnte kam sie nicht. Stattdessen versuchte sie verzweifelt dran zu kommen.

    Tja der Händler war einfach unschlagbar und so freute er sich natürlich, dass dieser vermaledeite Sklave keinen Einfluss mehr auf den Mann nehmen konnte und dieser endlich einschlug. Er wusste doch, dass er das Geschäft über die Bühne bringen würde und mit diesem Mädchen hatte der Mann auf jeden Fall ein Schnäppchen gemacht doch er selber war froh sie los geworden zu sein denn in letzter Zeit gingen Sklaven einfach nicht.
    „Ich werde alles Notwendige fertig machen und du kannst sie gleich mitnehmen,“ sagte er und nickte dem Mann noch einmal zu und begann erst einmal damit die ganzen schriftlichen Dinge zu regeln und noch das Siegel des Herrn zu bekommen. Einem seiner Handlanger gab er indess das Zeichen, dass er dem Mädchen die Fesseln lösen sollte was dieser auch sogleich machte. Mit einem scharfen Dolch zerschnitt er die Fesseln von Ophelia und schmiss die Reste auf die Seite.


    Das war alles sehr schnell gegangen und Ophelia stand nun da ihre Hände endlich frei und blickte auf den Boden. Sie wusste nicht was sie von dem Mann halten sollte und traute sich im Moment auch noch nicht so recht ihn anzusehen deswegen der Blick auf den Boden. Es war die Stimme des Sklaven die sie langsam aufschauen ließ. Sie hatte ihn und den anderen zuvor ja schon gesehen und irgendwie schienen die beiden merkwürdig und doch hatten sie beide etwas. Es war komisch und nicht zu beschreiben. Ihr Kopf war immer noch leicht nach vorne geneigt so, dass sie etwas aufblicken musste um den Sklaven zu sehen.
    „Ophelia,“ sagte sie leise auch wenn sie sich sicher war, dass er ihren Namen schon kannte schließlich war er die ganze Zeit über hier gewesen. Ein zartes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit und sie musste ein Lachen unterdrücken als er so hin und her wippte um zu vermeiden, dass jemand bemerkte, dass sie beide miteinander sprachen vor allem da der Mann der nun ihr Herr sein sollte auch noch anwesend war.

    Der Händler taxierte diesen vermaledeiten Sklaven mit seinen Blicken und diese schienen Messer zu sein. Was fiel dem Kerl denn ein sich in seine Geschäfte einzumischen oder war sein Herr so dumm, dass er ein Kindermädchen brauchte? Er kochte innerlich vor Wut denn der Preis für die Sklavin war schon ein reines Schnäppchen das war ihm schon bewusst aber die Sklaven gingen heute nicht mehr wirklich gut weg von daher musste er eben unten ansetzen aber verschenken wollte er das gute Stück nun auch wieder nicht. Hatte der Kerl nicht zugehört als er aufgezählt hatte was sie denn alles konnte? Er brummte etwas vor sich hin was keiner verstehen konnte doch in seinen Augen war dieser Mann nicht wirklich fähig. Was dieser wohl beruflich machte?


    „Einhundert?“ fragte er nun erstaunt „Einhundert also bitte. Sie ist schon ein Schnäppchen was willst du denn mehr? 140 Sesterzen,“ sagte er dann ein klein wenig überheblich und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust während er hinter Ophelia stand. Andere Kunden hatten nun auch einen Blick auf die Sklavin geworfen denn 140 Sesterzen war nicht viel und die Dinge die er genannt hatte hörten sich doch verlockend an und sicher waren auch einige darunter die ihre anderen Fähigkeiten zu gern testen wollten.


    Ophelia hatte es nun wieder vorgezogen den Boden anzustarren und zu hoffen, dass sich das ganze noch zum Guten wenden würde. Beim Händler wollte sie wirklich nur ungern bleiben und am liebsten hätte sie den Mann angebettelt damit dieser sie endlich kaufte. Es war doch nicht viel Geld warum gab er sich keinen Ruck sie würde ja auch alles machen was man von ihr verlangte.Sie war gehorsam und brav gut ab und an kam auch eine etwas freche Seite zum Vorschein aber man hatte sie deswegen noch nie misshandelt und das sollte ja wohl für sich sprechen.

    Ophelia musste sich ein Kichern verkneifen manchmal kam Firas ihr vor wie ein kleiner Junge und diese brauchten ab und an eine leichte Tracht Prügel. Sie hustete leise bei diesem Gedanken sie war ja nicht gewalttätig sondern versuchte nur aus diesem Männerhaushalt etwas anständiges zu machen. Und als erstes musste sie die beiden Sklaven richtig erziehen und ihnen zeigen wie es ablief. Sie hatte selber nicht damit gerechnet, dass sie sich gleich von Anfang an eigentlich recht gut einleben würde aber dadurch, dass man sie gut aufgenommen hatte war das kein Problem und vor allem musste sie sich nicht verstellen. Sie tat was sie tat und würde für jedes Handeln auch die Konsequenzen tragen so wie sie es schon immer getan hatte. Zwar war sie eine Sklavin aber dennoch für sich selber verantwortlich zumindest in ihren Augen. „So du bist also immer lieb?“ fragte sie mit einem frechen und gleichzeitig honigsüßen Lächeln als sie ihren Kopf ein klein wenig schief hielt und ihn dabei anschaute. „Das hat doch gar nicht weh getan oder soll ich jetzt noch pusten?“ fragte sie frech und schaute ihm zu wie er sich nun doch ganz brav über das unschöne Loch in der Toga hermachte damit es nicht mehr vorhanden war. Sie selber wollte das letzte Gemüse fertig machen damit sie es endlich in den Topf geben konnte sonst würde das Essen niemals rechtzeitig fertig werden wenn der Herr wieder nach Hause kam.


    Als er ihr den Rand der Toga hinhielt und sie den Schmutz sah verdrehte sie nur noch die Augen. „Ja ich weiß. Ich frage mich wirklich was er mit der Toga alles macht. Aber wenn du magst kannst du es ihm ja gerne unter die Nase halten und ihm sagen, dass er aufpassen soll. Ich glaube er würde sich freuen so was zu hören. Außerdem gibt es sicher keinen Mann in der Stadt der eine saubere Toga unten am Saum hat,“ meinte sie dann grummelig und streckte ihm die Zunge raus und griff wieder nach dem Messer hielt dann aber inne als sie sah was Firas nun wieder machte. Nicht doch, dachte sie sich. Das Messer wanderte wieder auf den Tisch und Ophelia stützte sich auf eben jenem ab und schaute Firas an, dann kratzte sie sich am Hinterkopf. „Das sind sie aber ich glaube ein wenig zu stumpf und zu dick um damit ein Loch zuzunähen meinst du nicht auch? Soll ich dir helfen?“ wollte sie dann von ihm wissen und kam dann die zwei Schritt zu ihm und nahm ihm einfach das Stück Sellerie aus der Hand um gleich darauf daran zu nagen. „Hmm, nein eindeutig nicht passend um ein Loch in der Toga zu nähen, magst du?“ fragte sie ihn grinsend und hielt ihm das Stück zum abbeißen hin. „Aber Vorsicht es könnte vielleicht pieksen,“ grinste sie und schon im nächsten Augenblick piekste sie ihn mit einem Finger in die Seite um ihn ein wenig zu ärgern.

    Sie fühlte sich im Augenblick in ihrer Haut schrecklich unwohl und wusste nicht so recht wohin sie sehen sollte. Der Boden war nicht wirklich interessant außerdem sah das dann sehr unterwürfig aus und nicht jeder wollte total unterwürfige Sklaven haben und den Mann direkt ansehen wollte sie auch nicht denn da fühlte sie sich unwohl wegen seiner Blicke also schaute sie in die Menge und sah dabei die beiden Sklaven Firas und Katander an. Warum sie es lieber vorzog die beiden anzusehen anstatt den Boden blieb wohl immer ein Rätsel aber sie hatten beide etwas an sich was sie anlockte. Und während der Händler erzählte was sie so alles konnte schenkte sie den beiden Männern ein ganz zaghaftes Lächeln, wohl das erste was sie hatte seit dem sie hier im Land war. Ihr Augenaufschlag dabei war….das musste wohl jeder Betrachter für sich selber entscheiden wie er ihn fand.


    „Nuuuuun,“ begann der Händler als der Mann nach dem Preis für das kleine Schmuckstück fragte. Es passte ihm schon einmal gar nicht, dass dieser andere Sklave seinem Kunden ständig etwas ins Ohr flüsterte und so sah er diesen sehr grimmig an bis er sich wieder entfernte. „Ich denke 150 Sesterzen wäre schon einmal ein netter Anfang meinst du nicht auch?“ fragte er mit einem Grinsen. „Denk dran sie kann auch lesen und schreiben und die ganzen anderen Sachen die ich aufzählte kann sie auch,“ sagte er und legte eine Hand auf die Schulter von Ophelia.


    Die junge Sklavin zuckte unter dieser Berührung zusammen und spannte sich an und in diesem Moment unterbrach sie auch wieder den Blickkontakt zu den beiden Sklaven weil der Händler sie wieder in das Hier und das Jetzt zurückgeholt hatte.

    Wahrscheinlich wäre es sicher besser gewesen ihn einfach nur sich hinsetzen zu lassen und ihm zu sagen, dass er einfach nur die Verantwortung tragen sollte. Er schien heute nicht ganz wirklich bei der Sache zu sein oder aber er wollte ihr wirklich nacheifern was ja ganz süß aber nicht empfehlenswert war denn dann müsste er sich auch immer wieder blaue Flecken holen. „Sicher habe ich Recht, wie könnte ich dir denn widersprechen?“ sagte sie mit einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen als sie sich noch einmal zu ihm herumdrehte außerdem wollte sie ihn ein wenig damit ärgern, dass er nähen musste denn in ihren Augen hatte er es verdient. Ja sie fühlte sich hier wohl weil hier konnte sie auch die leicht freche Seite von sich rauskehren lassen auch wenn sie dem Herrn gegenüber immer aufpasste denn diesen hatte sie noch nicht wirklich einschätzen gelernt und man musste immer vorsichtig sein. Firas mochte sie sehr denn er war einfach süß, ja süß so konnte man ihn beschreiben aber auch Katander war süße, sie waren beide süße entschied sie und musste etwas grinsen. „Dann mach das,“ sagte sie frech und machte sich nun lieber selber über das ganze Gemüse her und schnippelte es klein während Firas los ging und die Toga des Herrn holte.


    Sehr geschickt konnte sie mit dem Messer umgehen und sie war sogar schnell darinnen. Andere hätten sich bestimmt einen Finger hin und wieder abgeschnitten aber sie packte es ohne, dass ihr etwas geschah und das war bei Ophelia schon ein Wunder. Als dann Firas wieder kam drehte sie sich ihm wieder zu und hielt die Luft an. „JA was soll das denn?“ fragte sie ihn und sah ihn mit großen Augen an „Bist du verrückt willst du die Toga denn vollkommen ruinieren hör auf mit dem Mist der Herr dreht dir den Hals um wenn man den kleinen Riss auf einmal mit einer großen Naht geflickt sieht. Du hast nur Dummheiten im Kopf,“ meinte sie dann und legte das Messer auf die Seite um die wenigen Schritte zu ihm zu kommen. Bei ihm angekommen schlug sie ihm nicht feste auf die Finger aber so, dass er merkte, dass das jetzt kein Spaß mehr war. Allerdings konnte sie bei Firas nicht lange böse gucken und schmunzelte ihn sogleich wieder an während sie zu ihm aufschaute. „Sei jetzt lieb und näh das Loch zu bevor du es noch so groß machst, dass die Toga nichts weiter mehr ist als ein Putzlappen, ja?“

    Wie gut, dass sie sich wieder zu ihrer Arbeit gedreht hatte und seine kleine Lüge somit nicht erkannte. Sie war nicht dumm und sie musste noch nicht einmal das Schmunzeln sehen welches ihn gerne verriet sondern es reichte wenn sie dem anderen in die Augen sah. Denn jemand der log auch wenn es nur wegen einer Lapalie war der verriet sich generell durch die Augen deswegen konnte man ihr nur sehr selten etwas vor machen. „Das freut mich,“ gab sie nur mit einem leichten frechen Ton zurück und schnitt die letzten Stücke kleiner damit man sie auch essen konnte. Dann begann sie das ganze schön zu würzen während sich Firas um das Wasser kümmerte. Wenn sie aber natürlich gewusst hätte, dass dieser wieder einmal seine Augen überall hatte nur nicht da wo sie sein sollten, nämlich gerade aus auf das gerichtet was man gerade anstellte, hätte sie ihm wohl den Eimer abgenommen und es selber gemacht. Dabei dachte sie immer, dass sie hier der Tollpatsch war schließlich rannte sie fast jeden Tag gegen etwas, zog sich blaue Flecken zu, ließ etwas fallen oder irgendwas anderes passierte. Manchmal glaubte sie, dass es wohl besser war wenn auch andere sich von ihr fernhielten um sie nicht mit ins Unglück zu ziehen.


    Ophelia würzte das Fleisch und drehte und wendete es immer wieder in einer kleinen Schüssel als sie ein verdächtiges Plätschern hören konnte. Auf der Stelle hörte sie mit ihrer Arbeit auf und wendete nur ganz langsam ihren Kopf in die Richtung aus der das Plätschern kam. Sie zog skeptisch eine Braue in die Höhe konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen denn sein Blick, so unschuldig, war einfach zu süß. „Hmm also wenn das Wasser im Kessel ist kann man besser kochen würde ich sagen und trockenes Holz hätte auch etwas,“ sagte sie leise und schaute auf die Pfütze die sich nun zu seinen Füßen ausbreitete. Leise musste sie dennoch beginnen zu kichern, hier wurde es nicht langweilig zumindest nicht mit Firas.


    Dann ließ sie ihn weiter werkeln und Ophelia konnte in Ruhe das Fleisch fertig machen. Salz, Pfeffer und was sie sonst noch so fand, fand alles den Weg auf das Fleisch aber sie passte immer auf nie zuviel des Guten zu nehmen und als sie damit fertig war konnte sie auch Firas wieder hören der sich zu Wort meldete. Sie griff sich ein Tuch an dem sie sich die klebrigen Hände abwischte und drehte sich dann zu ihm rum. „Öhm….,“ sie schaute ihn an „Naja wenn du dir die Finger nicht abschneidest dann kannst du das Gemüse klein machen oooder aber,“ sie grinste ihn frech an „Du machst was ganz anderes und flickst die Toga des Herrn,“ sagte sie mit einem Zwinkern denn dann wäre er beschäftigt und konnte ihr nicht mehr zwischen die Füße laufen und etwas anstellen.

    Sie musste niesen. Schon das unzähligste mal bestimmt. Diese blöden Federn aber auch immer wieder meinten ganz kleine sie an der Nase kitzeln zu müssen. Es war sicher nicht die schönste Arbeit ein Huhn zu rupfen aber getan werden musste es ob man wollte oder nicht denn der Hunger war dann doch größer wobei das meiste ging eh an den Herrn. Die Federn wollte sie natürlich nicht wegschmeißen denn diese konnte man noch gut für Füllungen von Kissen und dergleichen benutzen deswegen sammelte sie die ganzen Federn und Daunen in einem großen Holzeimer aber natürlich wollten sie da nicht alle drinne bleiben und meinten noch einen letzten Flug durch die Culina zu unternehmen. Ophelia seufzte und merkte nicht wie sich die ein oder andere Feder in ihren Haaren verhedderte. Diese hatte sie zu einen Pferdeschwanz zusammengebunden und lang fielen sie ihr nun über den Rücken. Sie mochte ihre Haare, glatt, braun und glänzend waren sie. Manch eine Freie hätte sich sicher gewünscht solche Haare zu haben.


    Mittlerweile hatte sie sich hier in der Wohnung recht gut eingelebt. Man behandelte sie gut und das war die Hauptsache und sie verstand sich sehr gut mit ihren Mitsklaven. Die beiden waren sehr nett und bemühten sich sehr um sie, hmm vielleicht manchmal sogar zu sehr. Nachdem sie endlich die Federn entfernt hatte nahm sie die beiden Hinkel und wusch sie erst einmal sauber damit auch die letzten Reste der Federn verschwunden waren denn schmackhaft wäre das ganz sicher nicht wenn man so ein Stück im Mund hätte. So gewaschen waren sie nun auch also konnte sie mit der anderen Arbeit beginnen. Das ganze Zerschneiden der Zutaten war immer recht zeitaufwendig aber das klappte auch. Sie kochte gerne und sie wusste, dass sie es gut machte. So begann sie die Hühner in Stücke zu zerteilen denn so konnte sie es besser kochen oder garen und es war auch wesentlich leichter zu essen. An einem kleinen Tisch stand sie nun und zerschnitt das Hühnchen in kleine Teile während die anderen Sachen noch neben an lagen und auch noch zerkleinert werden mussten.


    Ein Lächeln zeichnete sich sanft auf ihren Lippen ab als sie hörte wie Firas wieder kam. Er konnte nie einfach nur rein kommen sondern musste schon an der Tür rufen, dass er da war. Irgendwie kam sie sich da nie wie eine Sklavin vor sondern eher wie jemand der auf seinen Mitbewohner wartete oder auf seinen Mann, halt irgend so was. Sie antwortete nicht sondern ging weiter ihrer Arbeit nach erst als er in der Tür zur kleinen Culina war, welche mehr wie eine Kammer wirkte, drehte sie sich etwas zu ihm und sah ihn über die Schulter hinweg an. Immer noch lächelte sie. „Das ging aber schnell,“ lobte sie ihn mit ihrer sanften engelhaften Stimme. „Jetzt müssen die ganzen Sachen nur noch geschnitten und gewürzt werden aber du kannst schon einmal in den einen Topf Wasser geben so, dass er halbvoll ist,“ sagte sie zu ihm und wandte sich auch schon wieder dem Fleisch zu welches sie nun von den Knochen löste. Die Knochen hob sie auch auf denn diese konnte man Hunden oder so geben und musste man nicht einfach wegschmeißen. "Du kannst mir sehr gerne zur Hand gehen," meinte sie dann ein wenig schelmisch lächelnd als sie wieder über ihre Schulter nach hinten sah.

    Gedroht hatte er ihr und nun stand sie da vorne und wusste nicht weiter. Ihr Herz machte Überschläge aber sicher nicht vor Freude. Er würde sie töten, diese Worte schallten in ihrem Kopf immer wieder und sie war sich einfach nicht sicher wie sie das verhindern sollte und ihre Angst bekam sie auch nicht aus ihren Augen. Wahrscheinlich hätte niemand die Angst verloren wenn man einem mit dem Tod drohte und sie konnte schlecht zu einem Kunden gehen und ihm sagen er solle sie gefälligst kaufen. Starr blickte sie also in die Menge der Menschen denn einige hatten sich nun doch vor dem Stand versammelt und sahen die dargebotene Ware interessiert an. Viele tuschelten miteinander und andere schüttelten ihren kopf und gingen weiter.


    Ophelia holte Luft und blickte wieder vom Boden auf. Warum man Sklaven immer fesselte das hatte sie nie verstanden auch wenn die Logik auf der Hand lag denn so war die Fluchtgefahr schlichtweg geringer aber ein gefesselter Sklave konnte sich bei weitem nicht so gut präsentieren wie ein freihändiger. Was sollte es, sie durfte sich darüber keine Gedanken machen denn hier ging es um ihren Kopf.
    Dann trat auf einmal ein Mann aus der Masse nach vorne und sprach den Händler an. Ophelia stand ein wenig abseits konnte aber etwas mithören. Er suchte jemanden zum Kochen? Sie konnte es, sie konnte es und sie konnte viele Dinge mehr ging es ihr durch den Kopf als sie auch schon zur Seite gezogen wurde und mit anderen Sklavinnen plötzlich da stand damit man sie begutachten konnte. Anscheinend schien sie immer schnell in einen Traum abzurutschen denn ihr fehlten immer einige Augenblicke da fand sie sich jedes mal wo anders wieder. Vorsichtig stellte sie sich wieder gerade hin und musterte den Mann seitlich verstohlen und so, dass es nicht gleich auffallen konnte.


    Das man sie auch etwas hinterer Reihe beobachtete um genauer zu sagen, dass ein Sklave des Mannes sie auch beobachtete bemerkte sie nicht denn dazu war sie zu beschäftigt dem Händler zuzuhören was er dem Mann alles steckte was die Sklavinnen alles schönes konnten. Die Hälfte davon war sehr sicher nur gelogen.
    Er zeigte Interesse an der Sklavin neben ihr, das durfte doch nicht sein und ihr Blick nahm leichte Verzweiflung an denn er war der erste Käufer der Interesse an jemanden hatte unter denen auch sie sein könnte. Ophelia überlegte als ein weiterer Sklave auf den Mann zutrat und mit diesem begann leise zu sprechen dabei konnte sie genaustens die Musterung sehen die sie sich unterziehen musste. Würde er? Hatte er? Ihre Augen wurden wieder ein kleines Stück größer und ihr Herz begann noch schneller als eben zu pochen.


    Ihr wurde fast schwindelig aber sie durfte auf keinen Fall jetzt einen schwachen Moment bekommen nicht wo jemand hier war, danach wäre es wohl egal denn dann wäre der Tod näher als alles andere. Ihr Blick blieb ängstlich und auch ein wenig skeptisch als der Händler mit dem Mann schließlich vor ihr stehen blieb.


    „Das hier ist Ophelia,“ begann er und zog sie noch etwas näher zu ihnen „Eine hübsche, junge Sklavin. 17 Sommer hat sie schon erlebt und sie kann kochen, sehr gut sogar. Dann kann sie natürlich auch alle anderen Arbeiten erledigen und sicher auch für dein ganz persönliches Wohl sorgen solltest du das wünschen Herr,“ sagte der Händler und konnte sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Käufer war jung und sicher wäre eine solche Sklavin ein kleiner Leckerbissen im Bett. Ophelia fühlte sich bei diesen Worten sichtlich unwohl denn wer wollte schon als Betthässchen angepriesen werden? Verlegen schaute sie den Mann sehr kurz nur an denn sie wusste, dass man den Leuten nie in die Augen sehen durfte. Dafür fiel ihr Blick nu auf die beiden Sklaven die sich unterhielten und sie schaute jedem der beiden für einen längeren Moment in die Augen bevor sie ihren Blick wieder abwandte.


    „Nun Herr? Was sagst du zu dieser? Sie ist hübsch und sie kann wirklich allerlei Dinge. Ich habe mir sagen lassen, dass sie sogar künstlerisch geschickt ist, allerdings spricht sie nicht die hiesige Sprache und kann nur Griechisch da sie aus diesem Land stammt und sie spricht Latein.“ Da fiel ihm etwas ein was er noch nicht wusste. „Kannst du denn schreiben und lesen?“ wollte er dann wissen das war nämlich etwas was er noch nicht in Erfahrung gebracht hatte.


    Ein klein wenig darüber überrascht, dass man sie angesprochen hatte blickte sie von der Seite her zum Händler auf und nickte nur leicht, dabei schlug sie ihre Augenlider nieder wie eine kleine Göttin. Wahrscheinlich konnte sie mit ihrem Blick den ein oder anderen Mann verzaubern so verträumt wie ihre Augen immer wieder schienen auch wenn sie nun voller Angst und Ungewissheit getränkt waren.

    Der Geruch von Gewürzen und von Weihrauch wurde durch eine sanfte Brise durch die Gegend geweht. Je nachdem an welchen Ecken des Marktes man stand konnte man von den verschiedensten Düften regelrecht erschlagen werden und dennoch schienen sie in gewisser Hinsicht sehr angenehm zu sein wenn auch manchmal etwas stark. Waren ohne Ende und ein Stand neben dem anderen so reihten sich die Händler wie eine Perlenkette aneinander und feilschten mit ihrer Kundschaft um einen angemessenen Preis.
    An dieser Ecke wurde über einen Scherz gelacht an der anderen zerrte ein kleines Mädchen plärrend an dem Kleid ihrer Mutter weil es etwas süßes haben wollte und wieder wo anders stritt sich ein Händler mit einem Käufer herum weil dieser ihn beschuldigte ihn betrogen zu haben. Es herrschte einfacher Alltag auf dem Markt in Alexandria einer wundervollen Stadt.


    Vor genau drei Tagen hatte sie zum ersten mal diese Stadt betreten und sie erinnerte sich noch, dass ihre Augen immer größer geworden waren je mehr sie hatte sehen können. Die Stadt war ein Traum in Weiß und schien von der Sonne einfach immer angestrahlt zu werden damit sie umso mehr leuchtete. Sie war aufgeregt gewesen als das Schiff am großen Hafen angelegt hatte und man sie und die anderen zehn vom Schiff brachte. Sogar die rohe Behandlung hatte sie vergessen können die auf dem Schiff die ganzen letzten Tage geherrscht hatte und nun immer noch herrschte, denn man trieb sie alle zur Eile an.
    Schmutzige Schlieren waren in dem Gesicht des Mädchens zu sehen und sie wünschte sich nichts sehnlicher als einen Eimer Wasser damit sie sich waschen konnte aber dieser blieb ihr noch verwehrt schließlich war ihr Ziel ein anderes und nicht nur der Hafen.


    Auf einem kleinen Platz hatten sie sich sammeln müssen und dort wurden sie an einen anderen Mann weiter gegeben welcher noch einige andere Männer bei sich hatte schließlich waren hier nicht nur sie sondern noch einige andere Sklaven die es galt zu dem Stand des Händlers zu bringen.
    Ophelia war ihr Name. Der Name eines gerade mal siebzehnjährigen Mädchens oder besser gesagt einer jungen Frau die ihr Schicksal nahm wie es kam. Ophelia war sich sicher, dass die Götter ihren Weg lenkten und sie nur sehen musste was sie draus machte und das tat sie auch. Sie war eine Sklavin aber sie war sich ganz sicher, dass sie das nicht ein ganzes Leben lang sein würde denn sie hatte damals diesen Traum gehabt. In diesem Traum war sie eine Freie junge Frau gewesen die sich mit einem wundervollen Handwerk beschäftigte, nämlich der Herstellung von Schmuckstücken. Es war ein kleiner Traum den sie hatte und den sie sich irgendwann einmal erfüllen wollte.


    Sie schaute gerade gen Himmel wo einige Möwen ihre Kreise zogen und nach essbaren Ausschau hielten als sie die Peitsche knallend am Unterschenkel erfasste. Erschrocken blickte das Mädchen auf und sah in das Gesicht eines grinsenden Grobians. „Wird’s bald oder soll ich dir Beine machen?“ fragte er sie und hob erneut drohend die Peitsche an. Ophelia blickte auf die Seite und musste erkennen, dass sie etwas zu lange geträumt hatte also schloss sie sich schnell den anderen wieder an und lief mit ihnen zusammen den Weg vom Hafen weg in Richtung des Marktes. Sofort schlugen ihr die verschiedenen Düfte entgegen und sie kam aus den Staunen nicht raus als sie die verschiedenen Waren zu sehen bekam. Einen solchen Reichhaltigen Markt hatte sie zuvor noch nie gesehen und sie war gespannt wie es weiter gehen würde.


    Drei Tage waren also nun vergangen seit dem sie in diese Stadt gebracht worden war. Endlich hatte sie sich auch grob etwas waschen dürfen aber die schmutzigen Schlieren kamen immer wieder in ihr Gesicht da der Platz an dem sie nun ausharren musste auch nicht der schönste war. Und jedes mal wenn sie sich mit den Fingern über ihr Gesicht strich verteilte sie den Schmutz aufs neue. Bis jetzt hatte der Händler noch nicht viele von ihnen verkauft und er war ziemlich mürrisch deswegen denn das bedeutete kein gutes Geschäft und kein gutes Geschäft bedeutete auch kein Geld. Knurrend fegte er durch den Stand und schubste immer wieder seine Sklaven herum, gab ihnen die Schuld daran, dass er nichts verdiente und dann blieb er vor Ophelia stehen und packte sie an den Oberarmen und riss sie förmlich auf die Beine denn sie hatte auf dem Boden gesessen und vor sich hingeträumt. „DU!“ stieß er hervor „Bete, dass du mir jetzt Geld einbringst ansonsten erlebst du den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr!“ maulte er sie an und riss sie mit nach vorne damit auch jeder sie sehen konnte.


    Überrascht von dieser Grobheit und vor allem wegen seiner drohenden Worte blieb sie am Rand stehen und sah mit vor Angst geweiteten Augen auf den Platz. Er wollte sie töten wenn man sie nicht kaufte? Warum denn sie was hatte sie denn getan? Ihr Herz schlug schneller und sie fühlte wie innerlich alles begann sich zu verkrampfen während sie da vorne stand und leise zu den Göttern betete, dass man ihr doch helfen möge.



    Sim-Off:

    reserviert für meinen Herrn und Gefolge ;)

    Salve =)


    Mein Name: Ophelia
    Mein Stand: Sklavin


    Mein Besitzer: Wenn er mich denn möchte um mit mir vielleicht erneut eine Culina suchen zu gehen :D


    Caius Aelius Archias


    Wohnort wäre dann Ägypten