Beiträge von Phila

    Noch mehr Gedichte? Wunderbar, so konnte Phila noch mehr lernen, sie liebte die griechische Poesie, dicht gefolgt von der Philosophie. Die Aufgaben die sie von ihrem neuen Herrn bekam waren so wie Gabriel zuvor gesagt hatte, leicht.
    Als Crassus von den Massagen sprach musste die Sklavin innerlich grinsen, was sich nach außen hin durch rote Wangen ausdrückte.
    Vortanzen? Wie peinlich, aber gut was sollte Phila großartig tun. "Gerne mein Herr.." stimmte sie zu und wartete bis Gabriel herein kam und anfing etwas zu musizieren.
    Die Sklavin fing liecht an ihre Hüfte zu kreisen. Sie passte die Bewegung an die Rhythmik an, die Gabriel vorgab, anfangs eine ruhige.
    Sie drehte sich, sodass das ihre linke Seite zu Crassus gewandt war und schwang ihre Hüfte in seine Richtung. Als Gabriel anfang etwas schneller zu spielen, nahm sie ihre Arme hoch und hielt die Hände über den Kopf.
    Sie drehte sich einmal ringsum. Ihre Füße varrierten zwischen kleineren Schrittfolgen, die sich auf eine Stelle beschränkten. Phila ging mit den Händen in ihre Haare und gleitete sanft mit der linken links hinab in Richtung Hals. Die Fingerspitzen wanderten Sanft ihren schönen Hals über ihre linke Brust hinunter zu ihrer Hüfte, auf der sie ihre Hand ablegte. Wie lange sich ihr Herr das wohl noch anschauen würde.

    Vorerst hatte Phila schon Angst, als ihr gegenüber von 'neuen Aufgabengebieten' sprach, als er dann aber fortfuhr und von Unterhaltung sprach viel ihr ein kleiner Stein vom Herzen.
    "Aus meiner Kindheit kenne ich noch einige Gedichte, allerdings eher griechischen Ursprungs, Herr. Aber ich denke ich kann auch lateinische Poesie rezitieren, nur ich kenne keine. Woher sollte sie auch welche kennen? Als Sklavin hatte man keine Gelegenheit irgendetwas anderes ausser Fertigkeiten zu erlernen. Ein wenig tanzen kann ich auch, Herr. Und wie gesagt, mein alter Herr lag großen Wert auf Entspannung und Erholung, Bäder, Sauna und so weiter. Massieren kann ich gut, allerdings wäre das eher für den privaten bereich und keinesfalls für einen Abend mit Gästen.

    Crassus Worte beruhigten die junge Sklavin immerhin ein bisschen.
    Es war ein schweres Thema für sie und sie hoffte, dass er nicht noch mehr nachfragen würde. Eine Frage hatte der Herr noch zu diesem Thema. Nein Herr, ich hatte ein paar blaue Flecken im Gesicht und öfters ein blaues Auge. Gott sei Dank sah man das jetzt überhaupt nicht mehr, sonst hätte der Praefect sie vermutlich auch gar nicht gekauft.


    Wo ihre Schwester sei? Ich wünschte ich wüsste es Herr, als wir wieder verkauft worden sind, wurden wir zu zwei verschiendenen Sklaventreibern gesteckt. Sie könnte im Prinzip überall sein, sogar hier in Rom. Phila hob ein wenig ihren Kopf und strich sie die letzte Träne mit den Fingerspitzen aus dem Gesicht.

    Oh nein, er hat es gefragt, das darf nicht war sein, wieso peinigen die Götter mich ... das war das einzige was Phila sofort durch den Kopf schoss, es war ein schweres Thema für sie, sie fühlte sich innerlich zerissen, sie durfte nicht schwach wirken vor ihrem neuen Herrn, sonst würde er sie bestimmt wieder sofort verkaufen.
    Nach einiger Zeit fasste sie sich ein Herz und bewegte langsam ihre Lippen, zunächst jedoch ohne einen Ton verlauten zu lassen.
    Ich .. habe meinen Herren immer durch Massagen verwöhnt, ich lernte es damals, als meine Schwester und ich uns gegenseitig massiert haben. Als jedoch mein Herr starb .. gehörte ich sozusagen seinem Sohn .. sie hielt einen Moment inne, sie hatte noch keinem davon erzählt. Er zwang mich.. wieder Stille er wollte mehr .. als das sie schaute beschämt links in die eine Ecke des Raumes und er holte es sich auch .. jetzt war es raus. Was würde ihr neuer Besitzer nun denken? Als ich mich gewehrt habe .. schob sie nach, hat er mich geschlagen und irgendwann verkauft .. Wenn man Phila ganz genau in die Augen schaute, hätte man meinen können, dass sie das ganze Mittelmeer hätte ausheulen können, allerdings flossen nur ein paar Tränen da sie sich stark zurück hielt.

    Phila trat ein paar Schritte näher. Mit jedem Schritt, dem sie ihren Herrn näher kam, wuchs seine kraftvolle Aura. Er hatte schon etwas anziehendes, zugleich aber auch etwas, was bei ihr Angst verursachte.
    Ja Herr. Mein letzter Besitzer war ein Politiker, der sich nach seiner Amtszeit mit seiner Familie auf sein Landgut zurück gezogen hat.
    Bei seiner nächsten Frage schluckte sie. Ich war für die Kinder, die Küche und die Sauberkeit des Anwesens zuständig ... bis" Sie brach den Satz ab und schaute auf ihre Füße. Sie konnte den Satz einfach nicht fortführen, ihre Erinnerungen holten sie ein und versetzten ihr einen schweren Schlag in ihr Herz.

    Sie trat vor den Schreibtisch ihres neuen Besitzters, natürlich in angemessener Entfernung. Er schien nicht gerade begeistert von der Arbeit, die er so eben vollrichtete. Phila zupfte schnell noch etwas an ihrer Kleidung herum und richtete sich gekonnt vereinzelte Haarsträhnen, die unwirsch herumhingen. Als sie fertig war schaute sie auf den Brustschutz von Crassus. Nun .. hier bin ich Herr.
    Sie wagte einen kurzen Blick in sein Gesicht, schaute aber sofort schlagartig auf ihre Füße, nachdem sie eine kleine freundliche Schnute, gezogen hatte. Würde sie ihrem Herren gefallen? Würde er seinen Kauf bereuen? Sie wusste es nicht, sie hoffte nur, dass die Antwort nicht so wird, wie bei ihrem alten Herrn, wenn es um ihr Aussehen ging.

    Sichtlich durch ein Grinsen vom einen Ohr zum anderen geschmeichelt, ging sie neben Gabriel den Gang entlang. Du bist Musiker? Was spielst du denn für ein Instrument? Oder singst du? Phila liebte die Musik, zu oft hatte sie ihren Vater die Kithara spielen hören, schon wieder verfiel sie in Trauer an ihre Kindheit. Sie hatte so ein schönes erfülltes Leben, bis das Landgut ihrer Familie niedergebrannt, ihre Eltern getötet und sie mit ihrer Schwester versklavt wurde.
    Gabriel riss sie aus den Gedanken Fragen? Soweit habe ich keine, ich bin nur nervös .. wegen .. dem Herrn. Sie sah schon die Tür des Arbeitszimmers und bekam ganz schlottrige Knie.

    Als die junge Sklavin so auf ihrem Bettchen saß fragte sie sich, wieso der Herr sie sehen wollte, vielleicht um Formailitäten zu klären? Nein, was denn auch für Formalitäten, er hatte sie gekauft und es gab nur solche zwischen ihm und Titus; sie gehörte ihm. Vielleicht wollte er aber auch einfach wissen woher sie stammt oder wer ihr alter Herr war und ob er sie gut behandelt hatte. Sie schnitt diesen Gedanken schnell ab, da die schlechten Erinnerungen in ihr hoch kamen, fast wäre sogar ein Tränchen ihre wieder saubere weiche Wange gelaufen.
    Die Träne hielt sich zurück als auf einmal die Tür zu ihrem Zimmer aufging und Gabriel mit neuen Klamotten und einem offen Mund vor ihr stand, sie errötete schlagartig und grinste verlegen, schnell legte sie ihren Arm über ihre Brüste und schaute ihn an, als er Probleme hatte, ihre Kleidung auf dem Arm zu halten.
    Danke Gabriel, ich beeile mich. sie zwinkerte ihm zu und danach verlies er den Raum. Es war eine schöne Kleidung, sie hatte ungefähr die Farbe wie ihrer alte, als diese noch sauber war.
    Ihr gefiel was Gabriel für sie ausgesucht hatte. Kurzerhand rief sie ihn herein. Ich binn dann soweit fertig, wie sehe ich aus? sie legte ihren Kopf schief und lächelte, ihre Augen strahlten den Sklaven an.

    Phila folgte Gabriel, der ihre Antwort nicht abwartete. Er lächelte sie an, als er ihr von Crassus erzählte. Es war ein wenig aufgerieben, allerdings klangen seine Worten recht erfreulich. Solange ich nichts kaputt mache, ist der Herr zu frieden.. dachte sich die junge Sklavin und folgte Gabriel die Stufen hinunter, die zu einem Gang mit 4 Türen führte. Auf der rechten Seite des Ganges befanden sich drei Türen und auf der linken Seite eine, in der viele Matrazen lagen, vermutlich ein großer Schlafraum für die Sklaven. Verblüffender Weise ging er aber weiter und hielt nicht vor dieser Tür an. Als Phila und Gabriel dann letztendlich in einem Raum mit drei Betten standen, staunte sie nicht schlecht. Es war das letzte Zimmer der Drein auf der rechten Seite.
    Sie war ein wenig verwundert, dass sie mit zwei anderen Sklavinnen so ein schönes Zimmer bekam. Wahrlich war es nicht so schön, dass sich eine Frau nur annähernd drin wohl fühlen konnte, jedoch für eine Sklavin eher schon. Danke Gabriel, ich wasche mich so schnell es geht.. der Herr wollte mich sprechen und ich will ihn nicht warten lassen." Sie grinste ihn an und begab sich zu der Ecke, in dem das Wasser zu finden war. Sie ließ ihre tuchartigen Fetzen fallen und stand ganz nackt dar. Die Haut, die von ihrer Kleidung benetzt war, war weiß und kaum verdreckt, jedoch die freien Stellen wie Bauch, Füße und Arme waren voller Sand. Sie wusch sich, sie gab sich richtig viel Mühe, schließlich wollte sie ihren neuen Besizter nicht enttäuschen. Sie wusste das sie recht hübsch war, also wollte sie sich von ihrere besten Seite zeigen, soweit es als Sklavin möglich war, da sie keinerlei Hilfsmittel hatte wie die feinen patrizischen Damen. Als sie fertig war setzte sie sich auf ihr Bett, welches das hintere der drei Betten war und wartete auf Gabriel und ihre neue Kleidung.

    Sein Gefolge? Er hatte eine regelrechte Scharr um sich herum, sie reihte sich ein. "Ja Herr, ich habe verstanden, keine Dummheiten." stumm folgte sie ihrem neuen Besitzer, innerlich gespannt.

    Ohne Murren und ohne ein Sterbenswörtchen folge sie ihrem neuen Herren. Sie lief schräg hinter ihm her, einige Schritte von ihm entfernt.
    Crassus sprach mit vielen Leuten aus seinem Gefolge, allerdings hörte sie über die Themen hinweg, das hatte sie so gelernt und das würde sie auch bei ihrem neuen dominus so machen.
    Da standen sie nun vor der Casa Caeciilia. Phila verblüffte das Anwesen, es war viel größer und schöner, als das ihres alten Besitzers.
    Der Praefect scheute nicht die Casa zu betreten, schenkte Phila aber keine Worte oder Blicke, sie fühlte sich ein wenig vergessen.
    Trotzdem tapste sie hinter ihrem dominus her und folgte ihm, bis er stehen blieb. Als sie seine Worte hörte freute sich sich, endlich neue Kleidung und endlich den Sand von der Haut waschen, das brauchte sie jetzt. Leichte Arbeiten? Ihr neuer Herr meinte es wohl gut mit ihr.
    Sie verbeugte sich Danke, Herr.
    Sie wandte sich an den Sklaven und hob das erste mal ihr Gesicht richtig. Ja ich bin Phila, hallo Gabriel, dann zeig mir doch bitte alles. Das erste mal seit langem war ein Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen, allerdings drehte sie sich weg, so dass ihr Herr, der eh gerade damit zu tun hatte in sein Arbeitszimmer zu verschwinden, es nicht sehen konnte. Also folgte sie Gabriel und machte sich so ihre ersten Gedanken über ihr neues 'Zuhause'.

    Die junge Sklavin bemerkte wie ihr neuer Besitzer sie von oben bis unten begutachtete, sie traute sich wahrlich noch nicht aufzusehen. Doch dann scheuchte er sie von dem Podest, nachdem die Männer des Titus ihre Fesseln gelöst hatte.
    "Ich heisse Phila, Herr.." ihr Kopf war weiterhin gesenkt, sie schaute sich ihre Füße an, sie taten ihr weh vom tagelangen Reisen, ausserdem war jede einzelne Zehe voll mit Schmutz und Sand. Auch ihre Haare waren voll von Sandkörnern, sie hoffte, dass sie neue Kleidung von ihrem neuen dominus bekäme und sich erst einmal waschen durfte.
    Zuhause, dieses Wort hatte sie schon lange nicht mehr gehört, es klang schon etwas vielversprechend, schließlich konnte ein Sklave fast nie von einem sogenannten 'Zuhause' sprechen.
    Sie wartete, bis der Soldat sie fortführen würde.

    Es ging hin und her, nachdem dem Worte des prunkvoll gerüsteten Mannes am Podium ankamen, staunte Phila nicht schlecht. 75 Aurei war sie wert? Sie? Innerlich war sie ein wenig erfreut darüber, immerhin war sie dann schon einmal in einem relativ guten und reichen Haushalt involviert. Als der Mann nach vorne kam, scheute sie nicht einen Blick auf ihn zu werfen, ihr Haupt war dennoch gesenkt. Er sah gut aus. Ein gut aussehender, machtvoller Mann, ja so sah er aus.
    Sie war erfreut zu hören, dass jener sie sofort mitnehmen wolle, sie war nicht besonders erpicht darauf von den Grobianen des Titus noch länger in Ketten gehalten und später noch abgeliefert zu werden.
    Sie kniete sich hin, der Soldat war nun trotz Podest größer als sie. Phila schaute weiter die Bretter an und sprach "Sehr wohl dominus."
    Sie war bereit mit ihrem neuen Besitzer mitzugehen.

    Jetzt waren noch zwei andere Männer hinzugekommen, die sich in der Menschenmenge hervorhoben. Der eine war in einem weißen Gewand gekleidet, war es vielleicht ein Senator? Der andere hatte eine noch prunkvollere Rüstung an, als der andere Soldat. Ich glaube dieser Mann ist noch höher Gestalt als der andere dachte sie sich und wurde ein wenig dadurch bestätigt, dass dieser 20 Aurei bietete, das war wirklich nicht wenig, bis jetzt einer der höchsten Beträge die je für sie geboten wurden und das direkt zu Anfang.
    Auf die Frage, die der Soldat für sein Geld beantwortet haben wollte reagierte sie, ohne das Titus Tranqillus sie dazu auforderte, schließlich war sie keine verkümmerte Sklavin, sie war das Geld schon wert.
    "Ich, .. mein früherer Herr war ein römischer Politiker, der außerhalb auf seinem Landgut seine letzten Lebensjahre verbrachte."
    Sie sprach es in korrektem Latein, allerdings hörte man klar ihren griechischen Akzent heraus.

    Da stand sie nun, nach wochenlanger Rumschubserei, nach wochenlanger Reise vom einen zum anderen Ort. Wer hatte das einmal gedacht, sie sleber hätte sich im Alter von 9 Jahren nie ertärumen lassen, dass ihr letzter Tag als Tochter eines griechischen Politikers gekommen war. Nachdem ihr letzter Herr verstorben war, verkaufte sein Sohn die junge Phila weiter. Nun war sie im Alter von gerade mal 17 Jahren an den Sklavenhändler Titus Tranquillus gekommen, der sie auch sofort vorführte, als Nula, die Sklavin vor ihr in der Reihe, erfolgreich versteigert worden war.
    Sie stand neben Titus, ihr Haupt gesenkt, ihre Arme hinter dem Rücken zusammengebunden. Ihre Kleidung, ein dünnes tuchgleiches Gewand, beschmutzt von der langen Reise.
    Durch ihre Augenwinkel bemerkte sie zwischen den ganzen Menschen einen, der anders aussah als die anderen. Ein Soldat? Nein, kein einfacher Soldat, seine Rüstung ist verzierter als die eines normalen Soldaten. das wusste sie genau, auf der Reise hatte sie genug von diesem Milites gesehen, um das behaupten zu können.
    Ihre Gedanken verflogen im Winde, die Schmerzen an ihren Handgelenken, die Ketten hatten ihre Haut ein wenig aufgescharbt. Hoffentlich würde sie nicht zu lange auf dieser Tribühne stehen und schnell verkauft werden, vielleicht diesmal an einen besseren Herrn.