Beiträge von Aurelia Severa

    Aus Laevinas Zimmer kommend tapste die Aurelierin schnellen Schrittes neben ihrer Cousine in Richtung des Büros ihres lieblings-Großcousins. Natürlich brauchten die zwei Damen noch reichlich Geld für die ausgedehnte Shoppingtour, die sie vorhin und spontan geplant hatten! Als die Beiden vor jener Tür angekommen waren, strich sich Severa, so wie es ihrer Gewohnheit entsprach, die Stola glatt. "Hoffentlich ist er überhaupt da?", flüsterte sie an ihre Cousine gewandt, ehe selbige anklopfte.

    "Oh, ja. Tilla nehmen wir dann auch mit! Das dürfte ja genügen.", meinte Severa lächelnd an ihre Cousine gewandt. Noch konnte die Nämliche sich nicht vorstellen, wie Laevina mit einer stummen Sklavin kommunizieren konnte. Spätestens jedoch bei ihrem Ausflug dürfte sich jene Frage beantwortet haben. Jetzt war Severa noch viel aufgeregter als sie es ohnehin schon war! Die Freude keimte in ihr und am liebsten hätte sie ihre beste Freundin stürmisch umarmt. Laevina öffnete alsbald die Tür und als wäre es vorhersehbar gewesen: Tilla stand davor. Mit einem neugierigen, undamenhaften Blick musterte sie prüfend das junge Sklavenmädchen. Sie besaß ein unglaublich niedliches Gesicht! Da tat ihr der Gedanke, dass Tilla stumm war, irgendwie Leid. Mitfühlend sah sie die stumme Sklavin an, wandte sich jedoch schnell wieder ab, als sie sich darauf besann, nur eine Sklavin vor sich zu haben. Severa blinzelte nachdenklich. Wunderte sich etwas, dass Laevina ihren Befehl in einer Frage formulierte. Vermutlich lag es an dem unschuldigen Antlitz Tillas, welches jeden dazu verlanlagte, sie nett zu behandeln. "Gut. Dann mal los!", entgegente sie auf Laevinas Aussage hin und im nächsten Moment schon ergriff sie ihre Hand und stürmte mit ihr aus dem Zimmer.

    Albinas Kompliment nahm sie mit einem dankbaren Lächeln entgegen, bis ihre Gesichtszüge ob des darauf folgenden Satzes etwas nachdenklicher wurden. 5 Jahre ist es her. Es war so viel passiert in dieser Zeit. So schien es immerhin bei Albina der Fall zu sein. Allerdings nicht bei Severa. 5 lange Jahre verschwendete sie einsam auf dem Land. Selbigem hätte sie viel eher schon den Rücken zukehren müssen, brachte es jedoch nicht übers Herz, Melina alleine zu lassen. Ein kurzes Seufzen entglitt ihren Lippen. Severa würde es sich nicht verzeihen können. Dass sie nicht schon früher nach Rom gekommen war. Die Gedanken von sich abschüttelnd ließ sich die Aurelierin dann sachte von ihrer Freundin zu der Sitzgruppe führen und setzte sich auf deren Vorschlag hin erneut auf einen der bequemen Korbstühle. Das Strahlen schien sich nicht aus dem Antlitz der jungen Frau lösen zu wollen. Es war wundervoll, ihre Freundin wieder bei sich zu wissen. "Du ahnst nicht, wie schrecklich öde es auf dem Land war. Es war so langweilig ohne dich! Aber was ist denn bei dir in den letzten Jahren passiert?" Letzteres fragte sie ob Albinas Aussage in einem leicht besorgten Ton. Die danach folgende Nachricht versetzte Severa jedoch in ein strahlendes Lächeln: "Bei den Göttern, du bist verlobt? Das freut mich für dich!" Überrascht aber dennoch erfreut legte sie ihre Hand auf Albinas Arm. "Seit wann denn das? Das ist ja wundervoll! Wer ist denn der Glückliche?" Aufgeregt bestürmte sie ihre Freundin mit jenen Fragen. Albina war verlobt! Damit hätte Severa nicht im Traum gerechnet. Die Tiberia war doch noch so jung und so klein und so… kindlich. So unverheiratet eben! Noch konnte sich die Aurelia nicht an den Gedanken gewöhnen, ihre Freundin als Verlobte und später gar als Ehefrau zu sehen. Dennoch freute sie sich für Albina und jene Freude spiegelte sich in jedem Zug ihres Gesichts wider.

    "Callias und meine Berenice, aber wir können ja auch noch einen anderen Sklaven mitnehmen, oder?",
    antwortete Severa, als sich ihre überschüssige Energie etwas gemildert hatte. "Seit ich hier bin war ich noch nicht ein einziges Mal auf den Märkten. Ist das nicht grauenhaft? Dabei brauch ich doch jetzt so viele neue Kleider, in den Lumpen hier", sie deutete auf ihre Stola, "Kann ich mich wohl kaum irgendwo blicken lassen!" Natürlich übertrieb Severa maßlos. Auch wenn es in jenem Moment nur eine schlichte Stola war, die sie anhatte, so war es dennoch eine edle und vor allem teure gewesen. Unbewusst nur nahm sie die Berührungen ihrer Cousine wahr. Sie waren sicherlich unbeabsichtigt gewesen. Severa dachte sich nichts weiter dabei. "Oh, natürlich! Wir brauchen ja noch Geld...", entgegnete die junge Patrizierin breit grinsend. "Marcus hat ja genug davon.", brachte Severa lachend hervor und ließ sich mit gespielter Erschöpfung auf das Bett fallen, ehe sie sich wieder aufrichtete um sich erneut eine Traube aus der Obstschale zu erhaschen. "Also, sollen wir jetzt los gehen? Oder willst du zuerst auf die Märkte?" Severa selbst hatte das Begehr nach einem ausgedehnten Spaziergang durch einen der Parks auf dem Esquilin, danach konnten die beiden Cousinen ja eine schöne, lange Shoppingtour und die Märkte unsicher machen! Ihre zartgrüne Stola raffend stand sie wieder auf und setzte bereits zum Gehen an.


    Einen Moment lang verharrte Severa jedoch und wandte sich etwas überrascht Laevina zu, als sie ein Pochen aus Richtung der Tür vernahm. Ohne ein weiteres Wort wollte die Patrizierin schon die Tür öffen, hielt dann jedoch inne, ein einfaches "Herein" genügte schließlich auch, und das überließ sie ihrer Cousine.


    [SIZE=7]/edit: dies und das ausgebessert...*sfz* sorry, bin im Moment irgendwie unkreativ =D[/SIZE]

    Bei den Worten Corvinus' verfiel Severa in ein schallendes Lachen. "Vermutlich werden wir beide uns irgendwann mittags wie zwei wandelnde Manen begegnen, weil wir kaum geschlafen haben." "So schlimm wird es schon nicht kommen! Jetzt ist es ohnehin schon zu spät, als dass ich noch einschlafen könnte, zumal es ja sowieso nicht mehr sehr viel bringen würde.", entgegnte die Patrizierin grinsend, während sie ihren Großcousin seitlich anblickte.
    "Nein. Darauf hat sie keine Lust. Nicht mal, um uns zu besuchen." Jene Worte waren mit einem leicht sarkastischen Unterton belegt. Severa wollte sie gar nicht wieder sehen. Mutter und Tochter verband so etwas wie eine Hass-Liebe. Auf der einen Seite tat es ihr Leid, ihre Mutter so alleine zu sehen, auf der anderen war sie so dankbar, endlich aus ihren Fängen entkommen zu sein. Zu ihrem Vater allerdings hegte sie stets eine größere Verbindung. Dadurch tat es ihr nur noch mehr weh. Als die Götter ihr ihn haben weg nehmen müssen. Zu früh. "Meine Mutter würde niemals ihr geliebtes Landhaus verlassen..." Nicht mal für mich! fügte die Aurelia in Gedanken hinzu und tat so, als wär ihr das vollkommen gleichgültig. Natürlich war es das nicht. Sie verstand ihre Mutter einfach nicht. Lange quälte sie der Glauben, der Tod ihres Vaters hätte Melina nichts ausgemacht. Heute weiß sie es besser. Die Nämliche zeigte ihre Gefühle niemals in der Öffentlichkeit. Vermutlich schäumte die Trauer und die Einsamkeit im Inneren der verschlossenen Melina nur so über, weil sie nie über sich und ihre Gedanken sprechen konnte. Severa selber war es zwar nicht bewusst, aber es war nicht wunderlich, dass Laevina Severas Mutter nie besonders gut leiden konnte. Die Patrizierin schüttelte die Gedanken von sich ab. Lauschte stattdessen den Geräuschen der Nacht. Vernahm die Gerüche. Und spürte die kühle Luft. Wäre Severa alleine hier, dann würde sie die Dunkelheit vermutlich als unheimlich empfinden. In Begleitung ihres Großcousins verspürte sie solche Unsicherheit natürlich nicht.
    Unwillkürlich verschrenkte die junge Aurelierin die Arme vor der Brust, als Marcus unversehens auf die Planungen bezüglich ihrer Zukunft einging. Mit dem darauf folgenden Satz schloss er aus, dass es sich hierbei um ihre Freizeitaktivitäten handelte. Ein kurzes Lächeln schlich sich dennoch auf ihr Gesicht, als er die Junggesellen erwähnte. Da es einer Patrizierin im Prinzip nicht zustand arbeiten zu gehen, musste er wohl meinen, dass sie womöglich eine Vestalin werden wollte? "Hm.", brachte sie zunächst hervor. "Also, um ehrlich zu sein..." Sie stockte. Zwei Dinge schlossen eine Vestalin zu werden aus. Zum einen war sie zu alt. Zum anderen wollte Severa das nicht. Unter keinen Umständen. Sie hegte auch kein großes Interesse, sich einer bestimmten Göttin zu widmen. Dies änderte natürlich nichts an der Tatsache, dass sie religiös war. Jeder anständige Römer war das. Aber ihren Glauben wollte sie nicht zu ihrem 'Beruf' machen. "Nein, ich plane diesbezüglich eigentlich nichts bestimmtes.", antwortete sie daher wahrheitsgemäß.

    Tatsächlich musste die Aurelia nicht lange warten. Albina kam schnellen Schrittes herbei geeilt, woraufhin Severa sich erhob um auf jene zuzugehen. Der Blick ihrer Freundin verriet ihr, dass sie sich über den Besuch freute. Ein erfreutes Lächeln zierte die Lippen Severas dauraufhin. Sie musterte die Tiberia strahlend. Sie war groß, von zierlicher Statur und besaß ein zartes Gesicht. Völlig neidlos hatte Severa festgestellt, dass Albina zu einer hübschen jungen Frau heran gereift war. "Albina, es freut mich so dich wieder zu sehen!" Die Patrizierin trat näher auf die Nämliche zu um diese herzlich zu umarmen. Albina war etwas größer als sie. Fast allen Frauen waren dies. Sie war schon immer etwas kleiner gewesen. Aber das störte sie nicht. Die junge Frau lächelte erfreut. "Ich bin erst seit kurzem in Rom, da habe ich mir gleich gedacht dass ich dich so schnell wie möglich besuchen muss!", entgegnete die Aureliern grinsend und konnte sich folgendes Kompliment nicht verkneifen: "Du siehst einfach wundervoll aus!" Ein breites Lächeln diente zur Unterstreichung ihrer völlig ernst gemeinten Worte. "Wie lange ist es her? 5 Jahre? 6 Jahre? Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen! Ich habe dich wirklich vermisst." Vor allem vermisste sie die unbeschwerten Kindheitstage. Die Tage, an denen ihr Vater sie auf geschäftlichen Reisen hat mitnehmen dürfen. Auf diese Weise konnte sie Albina, sowie ihre Cousine Laevina stets treffen. Es war eine willkommene Abwechselung zu dem öden Landleben. "Oh, mir geht es sehr gut, ich kann mich wirklich nicht beschweren. Rom ist eine so schöne Stadt. Wie ich sie vermisst habe!", antwortete Severa beschwingt auf Albinas Frage. "Und dir?"

    Vorbei an den etlichen Büsten der verstorbenen Familienmitglieder hatte der freundliche Ianitor Die Aurelia samt Sklavin in das schön anzusehende Atrium geführt. Die weinrote Stola raffend nahm Severa elegant auf dem anbetotenen Stuhl Platz, nachdem der Sklave sie auf die Sitzgruppe aufmerksam gemacht hatte. Ihre Augen blickten auf das mit Marmor verkleidete Impluvium, als sie ihre Hände sachte auf den Schoß legte. Das Wasser im Auffangbecken war still. Severa lauschte ansgtrengt nach Geräuschen. Nach Schritten, die sich dem Atrium näherten. Noch war nichts zu erkennen. Ihr Blick wanderte nachfolgend zu Berenice, welche sich erst einige Zeit nach ihrer Herrin hingesetzt hatte. Leichte Nervosität keimte in Severa. Lange hatte sie ihre Freundin nicht gesehen. Ob Albina sie überhaupt erkannte? Oder sich gar über ihren Besuch nicht freute? Nein. Die Aurelierin schüttelte innerlich den Kopf. Die Tiberia würde sich ohne Zweifel freuen. Seit die Beiden sich vor Jahren das erste mal begegnet waren, machte die Nämliche einen überaus sympathischen Eindruck auf Severa. Bis ihr Vater gestorben ist haben die Zwei sich des Öfteren in ihrer frühen Jugend getroffen. Zu ihrer beider Leidwesen jedoch verstab jener früh. Heute noch quälte sie der Gedanke, dass die Götter ihren Vater so schnell haben ihr wegnehmen müssen. Ruhelos trommelte sie mit den Fingerspitzen auf ihrem Bein herum, richtete sich jedoch etwas auf, Albina würde sicherlich im nächsten Moment schon den Raum betreten...

    Severa musste lachen als ihre Cousine sie unmittelbar mit sich in ihr Zimmer zog, nachdem die Tür binnen weniger Sekunden aufging und eine gut gelaunte Laevina erschien. Im selbigen angekommen ließ sie sich zunächst auf einen Stuhl nieder sinken und begutachtete das Zimmer iher Cousine aufgewühlt.
    "Das sieht ja total schön aus hier!",
    lobte sie das Nämliche daraufhin und strahlte. Lange konnte Severa sich natürlich nicht auf ihrem Stuhl halten, sodass sie sich folglich prompt von jenem erhob und sich Laevina zuwandte. Aufgeregt fuchtelte sie mit ihren Armen herum und musste erneut kichern. "Aber ich hätte auch nichts anderes erwartet!",
    versicherte die Aurelia und zwinkerte ihrer Verwandten schelmisch zu. "Es ist so bedauerlich, dass wir seit ich hier bin noch nichts unternommen haben, oder? Ich finde das sollten wir dringend nachholen, was meinst du? Ich muss dir sowieso noch so viel erzählen!" Die Patrizierin zappelte derart aufgekratzt in dem Raum herum, sodass Menschen, welche die Aurelierin nicht kannten, denken würden, sie sei wahnsinnig. Severa indes ließ ihrer aufgestauten Freude, die sie bei Orestes so unterdrückt hatte, freien Lauf.
    "Ich freu mich ja so dass du hier bist!" wiederholte die junge Frau zum x-ten Mal und lächelte vergnügt vor sich hin. "Wie wärs, sollen wir in die Stadt gehen, also jetzt?"
    Ihre Augen weiteten sich entzückt und sie klatschte beschwingt in die Hände. Zwischenher hatte die junge Patrizierin in die nahe stehende Obstschale gegriffen und nahm sich eine Traube, während sie das cubiculum ihrer Cousine erneut zu mustern begann. "Ich meine, wir können ja einen ausgedehnten Spaziergang machen und danach auf die Märkte gehen."

    In einer Hand den saftigen, roten Apfel haltend, welchen sie sich vorhin hatte erhaschen können, spazierte Severa vom Atrium aus kommend gemächlich durch die etlichen Gänge der Villa Aurelia. Die Räume wurden mit hellen Sonnenstrahlen durchflutet. Es war ein wunderschöner, sonniger Herbsttag.
    Dezent umhüllt von einer hellgrünen, schlicht hergestellten Stola durchquerte die Patrizierin langsamen Schrittes den Korridor, während sie genüsslich von ihrem Apfel abbiss. Ohne ein konkretes Ziel streifte sie umher. Heute war einer dieser Tage, an denen man einfach raus gehen musste. Das wundervolle Wetter forderte einen förmlich dazu auf, sich ins Freie zu begeben. Unverhofft musste die Aurelia plötzlich daran denken, dass Laevina und sie geplant hatten, sobald es ihnen möglich war einen Spaziergang zu machen. Heute wäre der perfekte Tag dafür!
    Es dauerte nicht lange, bis Severa vor Laevinas Zimmer stand. Viel früher hätte sie hier her gehen sollen. Es waren bereits Tage, wenn nicht sogar eine Woche seit ihrer Ankunft in Rom vergangen.
    Severa erhob ihren Arm, um vorsichtig anzuklopfen. Ihre silbernen Armreifen raschelten hierbei euphorisch. Einen Moment verharrte sie jedoch. Einen kritischen Blick warf sie auf ihre Kleidung. Hastig strich sie ihre Stola glatt. Fummelte nervös an ihrer Frisur herum. Es war nicht auszudenken. Wenn ihr Erscheinungsbild nicht makellos war. Perfektionismus war seit jeher eine der größten Schwächen Severas. Die Aurelia setzte erneut an. Und klopfte einmal.

    [Blockierte Grafik: http://s1b.directupload.net/images/081102/st2r4zmg.jpg| Berenice


    Die Sklavin musste nicht lange warten. Binnen weniger Sekunden wurde die schwere Porta geöffnet. Sie wusste, dass ihre domina nicht gern wartete. Berenice schenkte dem Ianitor daraufhin und mit diesem Gewissen ein liebliches Lächeln. Als sich jener mit der eingeübten Standartfloskel an sie wandte. "Salve. Meine domina Aurelia Severa würde gerne Tiberia Albina sprechen." In der zarten Stimme Berenices fand sich ein leichter Akzent wieder. Ansonsten war ihr Latein makellos. Sie trat ein wenig zur Seite. Um ihrer Herrin den Vortritt zu lassen.



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    Geräuschlos schaukelte die aurelische Sänfte, in welcher sich eine junge Patrizierin befand. Jene schob den hellen Vorhang bedächtig zur Seite, um einen kurzen Blick nach draußen zu wagen. Kein Sonnenstrahl durchdrang an diesem Tag den grauen, bezogenen Himmel. Das warme Sonnenlicht war uneingeschränkt mit Wolken bedeckt. Es war ein trüber, feuchter Herbsttag in Rom, an dem Severa den spontanen Entschluss fasste ihre Freundin zu besuchen, die sie aus Kindheitstagen kannte. Und in Erinnerung blieb. Die Aurelia meinte zu wissen, dass sich Albina gegenwärtig in Rom aufhielt. Nur schwer konnte Severa ihre immer stärker werdende Aufregung unterdrücken. Viel zu lang ist das letzte Treffen nun her, Jahre müssen seitdem vergangen sein. Ein glückliches Lächeln zierte die Lippen Severas. Ihre Augen funkelten freudig. Ob sich Albina sehr verändert hatte?
    Von der heimischen Villa zum tiberischen Domizil war es nicht weit gewesen. Die Sänfte kam schnell zum Halten. Im nächsten Moment schon entstieg Severa der Nämlichen. Ihre weinrote Stola glatt streichend ließ sie ihren Blick auf die Villa der Tiberier schweifen. Es war unverkennbar, dass hier Patrizier residierten.



    [Blockierte Grafik: http://s1b.directupload.net/images/081102/st2r4zmg.jpg] | Berenice


    Ohne dass ihre Herrin etwas sagen musste, wusste die Griechin, was sie zu tun hatte. Berenice ging katzenhaft, wenn auch schnellen Schrittes, auf die Porta zu. Sie erhob ihre schlanke Hand, um an selbiger anzuklopfen. Einen kurzen Blick warf sie nach hinten. Ihre domina folgte ihr gemächlich. Stellte sich direkt neben sie. Ein zartes Lächeln zierte Aurelias Lippen.

    Seine empfindlich wirkende Reaktion bezüglich des Alters war nicht anders zu erwarten gewesen, wobei sein Grinsen darauf deuten ließ, dass er den kleinen Spaß verstanden hat. Severa indes konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Ja, gerne - wo wir doch schonmal hier sind!", antwortete die Aurelierin mit einem beschwingt klingenden Unterton in der Stimme; trotz der Kälte war ein kleiner Spaziergang sicherlich angenehm, vor allem wenn man sich so viel zu erzählen hatte. Und gerade die Dunkelheit machte das Ganze noch interessanter - nichts ging über einen schönen abendlichen Spaziergang, wobei, jetzt konnte von Abend sicherlich nicht mehr die Rede sein. "Das denke ich auch, ich hab morgen noch so viel vor! Laevina bin ich auch begegnet, das ist einfach wundervoll, ich wusste bis dahin gar nicht dass sie auch hier in Rom ist! Ist das nicht ein schöner Zufall?" In Severas Stimme konnte man während diesen Worten eine gewaltige Freude vernehmen, allein der Gedanke an das Zusammentreffen mit ihrer Cousine zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Selbiges verblasste mit einem Mal, als Marcus Severa auf ihre Mutter ansprach. Ein leichtes Seufzen entglitt ihr daraufhin."Du kannst es dir bestimmt schon denken." Ein gedämpftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. "Meine liebe Mutter war natürlich alles andere als begeistert. Ich kann das ja auch verstehen. Wer will schon alleine sein? Besonders seit dem mein Vater gestorben ist. Aber ich kann ja nicht ewig bei ihr bleiben." Wenigstens etwas Verständnis musste Melina für ihre Tochter doch übrig haben, welches sie jedoch so wie es schien bisweilen gut zu verdecken wusste; Severa für ihren Teil konnte es zumindest nicht erkennen. "Wäre ich nicht zu lange auf dem Land gewesen, würde ich es heute vielleicht mehr zu schätzen wissen. Aber so... ich bin wirklich froh jetzt wieder hier zu sein!"
    Zugegebenermaßen war sie über die Tatsache dass Marcus bald heiraten würde doch noch ein wenig erschrocken. Es lag wohl daran, dass sie sich einfach nicht vorstellen konnte, Corvinus als Ehemann zu sehen. Wobei ihr natürlich immer bewusst war, dass er irgendwann mal heiraten würde, so wie sie es selbst in ferner Zeit auch tun würde.
    "Ja, das hoffe ich! Aber ich bin mir sicher, dass du eine gute Wahl getroffen hast." Die Aurelia grinste ihm schelmisch zu. "Und keine Sorge, du wirst mich jetzt wohl für längere Zeit ertragen müssen!"

    Wenn Severa auch nur im Entferntesten geahnt hätte, was in jenem Moment in Orestes' Kopf vorging, hätte sie sich entschieden anders verhalten, obgleich sie sich tatsächlich mehr als genug zurückhielt, was ihre Freude anging. So hätte die Patrizierin ohne Zweifel gänzlich anders reagiert, wäre Manius nicht anwesend gewesen. Hierzu machte sich die Aurelia zuvörderst jedoch keine Gedanken. Stattdessen wandte sie sich Laevina zu, die so viele Frage an sie zu haben schien und umgedreht war es nicht anders. "Ich bin erst heute zurück gekommen und bleibe erstmal hier. Du wirst den Grund dafür sicherlich schon erahnen, glaube ich.." Ihre Cousine würde zweifelsohne wissen, dass es ihr auf dem Land zu einsam war. Besonders seitdem ihr Vater verstorben ist. Viel zu oft hatte sie sich über ihr schrecklich langweiliges Leben beschwert, als dass Laevina das jemals wieder hätte vergessen können. Wie wundervoll es nun war, dass sie endlich wieder eine Vertraute hatte, welcher sie alles und ohne Bedenken erzählen konnte. Niemandem sonst würde sie so viel über ihre Gefühle preisgeben wie sie es Laevina gegenüber stets tat. Severa indes musste über das Verhalten selbiger schmunzeln. Sie ließ ihren Gefühlen freien Lauf, die Freude schien ja förmlich aus ihr rauszusprudeln. So wie es die Aurelia von ihr kannte. Ob der Anwesenheit ihres Großcousins wegen verhielt sich Severa selber jedoch distanzierter als sonst. Sein Zugegensein machte es ihr unmöglich, ihn aus dem Gespräch und dem ganzen Trubel hinwegzusetzen. Es wäre einfach zu unhöflich gewesen. Gleichsam wollte sie, dass Laevina wusste, wie sehr auch Severa sich über ihrer beider Zusammentreffen freute. Sobald die beiden Cousinen unter sich waren, - was sicherlich alsbald der Fall sein würde - konnte Severa gewiss offener reden. "Laevina, es gibt so viel zu erzählen, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Aber was machst du hier? Bleibst du jetzt in Rom? Oder gehst du wieder zurück nach Griechenland? Wir müssen unbedingt einen Spaziergang machen, am besten gleich morgen, wie fändest du das? Du warst ja noch nie in Rom oder? Was ist mit deinem Vater? Geht es ihm gut? Und wie war es in Griechenland eigentlich ohne mich?" Letzteres konnte sie sich natürlich selbst beantworten. Severa lagen diese vielen Fragen so lange schon auf der Zunge, sie war so neugierig ob es irgendwas neues zu berichten gab und vor allem was alles während der Zeit, in der sie sich nicht gesehen haben, passiert ist.
    Inzwischen übernahm die immer stärker werdende Müdigkeit die Oberhand. Severa lehnte sich etwas zurück, nippte abschweifend an ihrem Becher verdünnten Wein und suchte regelrecht verzweifelt nach einer Möglichkeit, Orestes in das Gespräch mit einzubeziehen. "Manius." Begann sie, den Blick jedoch weiterhin auf ihren Becher gerichtet. "Wie lange lebst du denn schon hier in Rom?" Langsam richtete sich ihr Blick, welchen sie abwechselnd auf Orestes und Laevina gleiten ließ.

    Also eine Patrizierin. Was anderes hätte Severa auch nicht erwartet. Ein kurzes Nicken ihrerseits genügte zur Antwort. Sie nippte kurz an ihrem Becher, nichtsahnend, welche Person im nächsten Augenblick das Atrium betreten würde. Ein kurzes Lächeln schenkte sie Orestes, holte aus, um doch noch etwas zu sagen, als sie davon abgehalten wurde, durch eine zarte, beruhigende Stimme, welche ihr so bekannt vorkam. Im ersten Moment noch ziemlich überrascht darüber, dass eine weitere Person auf der Bildfläche erschien, wurde ihr klar, wessen Stimme das war. Selbige erklang von hinten, so dass sie sich umdrehen musste um zu erkennen ob wirklich sie es war, Laevina, konnte sie es wirklich sein? Hoffend war ihr Blick, als sie sich der nämlichen Person zuwandte, aufstand und zunächst einmal realisieren musste dass ihre Cousine vor ihr stand. "Laevina!" War das einzigste, was sie in jenem Moment sagen konnte. Wie lange musste sie Laevina schon missen? Es mussten Jahre seit ihrer letzten Begegnung vergangen sein. Im nächsten Augenblick stand sie hastig auf, lief schnellen Schrittes zu ihr hin und was folgte war eine herzliche Umarmung. Ein überglückliches Lächeln trat auf Severas Gesicht. "Ich kann es nicht fassen, ich hab dich so vermisst!" Langsam löste sich die junge Frau aus der Umarmung, während sie Laevina aufgeregt musertete. "Bei den Göttern!", ihre Augen weiteten sich, "Du siehst so hübsch aus!", trotz der Tatsache, dass sie nicht zurecht gemacht war. Aber Laevina war eine natürliche Schönheit. Schon immer war sie das gewesen. Sie war so ein liebenswürdiges Mädchen. Severa konnte sie nur ins Herz schließen! Es war kein Wunder, dass die beiden zu besten Freundinnen wurden. Laevina war ihr das Wichtigste, nichts stand zwischen ihrer Freundschaft, Severa konnte ihr stets bedenkenlos alles anvertrauen. Bis ihr Vater verstarb nahm der Nämliche sie wann es ihm möglich war nach Griechenland mit, wenn er dort hin musste, so dass die Beiden sich regelmäßg treffen konnten. Zu deren beider Leidwesen verstarb ihr Vater früh. Es müssen bereits Jahre her gewesen sein. Seit dem letzten Treffen. Eine Unendlichkeit. Die einfach nicht enden wollte. Wie froh Severa jetzt war, dass die beiden jetzt zusammen leben würden, hier. In der Stadt aller Städte. Man konnte es nicht in Worte fassen. Ihre Cousine, die im Prinzip auch nur ihre Cousine war, bezeichnete Severa schnell als eine Art Schwester. Sie war ihr so viel ähnlicher als Antonia es jemals gewesen ist. Ein kurzer Blick glitt zu Orestes, wollte sie diesen doch nicht ganz ignorieren und nahm Laevinas Arm, um jene näher an die Sitzgruppe heranzuführen. "Ihr kennt euch ja schon, oder?" Ohne eine Antwort abzuwarten setzte sie sich abermals auf einen der bequemen Sessel und wartete ab, bis sich Laevina ebenfalls setzte, welche sie immer noch aufgebracht anschauen musste, sie konnte ihren Blick nicht von ihr abwenden, hätte sie doch niemals mit einer derartigen Begegnung gerechnet.

    Ihre Haare, die wie sonst immer mal nicht zusammengebunden waren, wehten bei dem kommenden Windzug wild durcheinander - was den Effekt hatte, dass sie noch zerzauster aussahen als sie es ohnehin schon taten. Wie ärgerlich. Gerade jetzt. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis Marcus erkannte, dass er Severa vor sich hatte. Letztere lächelte unentwegt, wie sie es auch sonst immer tat und ihre Augen strahlten, was Marcus vermutlich aufgrund der Dunkelheit nicht sehen konnte. Sie stellte sich leicht auf ihre Zehenspitzen, um ihren Großcousin kurz, aber herzlich zu umarmen. "Ich bin ja so froh dich wieder zu sehen!"
    Waren die Worte die daraufhin folgten und diese entsprachen vollkommen der Wahrheit. Einen Monat länger bei ihrer Mutter und sie wäre gestorben, zumindest vor Langeweile.
    "Ja, das liegt daran dass ich jetzt gewachsen bin." , scherzte Severa lachend. "Ich bin vorhin, also besser gesagt heute Abend nach Hause gekommen, dabei hab ich Manius getroffen." Aurelias Augen gewöhnten sich zunehmend an die Dunkelheit, so dass sie Corvinus besser mustern konnte. "Du siehst ja wirklich toll aus - zumindest für dein Alter!" Severa grinste schelmisch und hoffte, dass Marcus diesen kleinen Witz, den sie ironisch gemeint hatte, verstehen würde. "Das ist ja meine erste Nacht seit langem hier und... ich bin einfach zu aufgeregt als dass ich jetzt schlafen könnte." , gab sie offen zu und war wirklich froh darüber, dass er ebenfalls noch wach war. "Deswegen bin ich froh dass du auch noch wach bist!" Wie sie es hasste allein zu sein. Es war so öde. Auf dem Land bekam sie das zu spüren, viel zu lange weilte sie dort. Hier in Rom blühte das Leben. So lange hatte sie die Rückkehr in jene Stadt herbei gesehnt und jetzt endlich war sie hier. Ein schlechtes Gewissen quälte sie dennoch, hatte sie ihre Mutter einfach einsam zurückgelassen, diese war jetzt nur noch von wenigen Sklaven und natürlich der Natur umgeben. Grauenhaft.
    "Du glaubst nicht wie schrecklich es war. Ich will nie wieder zurück auf das Land!", erzählte Aurelia mit einer derart spürbaren Abneigung in der Stimme wie man es wohl nie von ihr gehört hatte. "Aber jetzt zu erfreulichen Themen, Manius hat mir erzählt dass du dich mit einer Flavierin verlobt hast. Das ist wirklich schön zu hören." Ob es wohl unpassend war gleich zu Anfang davon zu sprechen?
    Severa war jedoch so neugierig, es ging scheinbar eine Heiratswelle durch die Villa, hat sie doch von Orestes erfahren dass Prisca ebenfalls bald einen Flavier ehelichen würde.
    Und er selber blieb auch nicht verschont. Wunderlich war es für Severa zwar immer noch, dass er ihr gleich erzählte er habe sich verliebt, aber etwas dagegen einzuwenden hatte sie zweifelsohne nicht. Es war schlichtweg zu interessant. Und es war eine zu erfreuliche Neuigkeit, als dass man diese in irgendeiner Weise hätte ablehnen können.

    Severa zuckte ein wenig zusammen, als sie eine Männerstimme vernahm, welche ihre Vermutung bestätigte, dass noch jemand anwesend sein musste. Jene ihr noch unbekannte Stimme fragte nach Prisca, deren Name ihr durchaus bekannt vorkam. Severa glaubte sich daran zu erinnern, dass Prisca ebenfalls hier in der Villa lebte. Also war er allem Anschein nach ein Mitglied der Familie. Orestes konnte es nicht sein, klang seine Stimme doch um Längen nicht so tief und rauchig wie diese. Andere männliche Villenbewohner hatte Severa noch nicht getroffen, weswegen es eigentlich jeder beliebige Mann sein konnte, der hier residierte. Leicht unbeholfen drehte sie sich um, die Quelle der Stimme suchend und erkannte schließlich die Umrisse des Mannes, der nicht weit entfernt von ihr stand. Er hielt eine Öllampe in seiner Hand, wodurch sie ihn verschwommen erkennen konnte. Hilflos wie sie jetzt da stand, abrupt aus ihren Gedanken gerissen suchte sie
    nun angestrengt nach einer passenden Antwort - was sollte sie bloß sagen?


    "Nein." Meinte die Patrizierin zunächst noch tonlos, unwissend, mit wem sie eigentlich sprach, während sie versuchte sich in Richtung des Mannes zu tasten, bis sie sein Gesicht erkennen konnte. "Corvinus?" Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als sie den Mann zu erkennen glaubte und ein Lächeln bildete sich sogleich auf ihren Lippen.
    "Bist du das?", fragte Severa sicherheitshalber und versuchte den Mann, der um einen ganzen Kopf größer als sie selbst war, in der nur schwachen Beleuchtung zu mustern. "Ich bins, Severa!", fügte die
    Aurelia nach binnen weniger Sekunden an, ehe er die Möglichkeit hatte etwas zu sagen und ihr eingefallen war, dass Marcus sich vielleicht nicht an sie erinnern konnte. Ihr letztes Treffen ist zu lange her gewesen, als dass man sich jetzt hier in der Dunkelheit so plötzlich wieder erkennen konnte. Die Patrizierin empfand diese absonderliche Situation als blamabel, was sollte er jetzt nur von ihr denken, etwa,
    dass sie jede Nacht durch die Villa geisterte? Aber was machte er eigentlich hier? Severa zog ihre Stola aufgrund der zunehmenden Kälte enger an sich, sicherheitshalber schweigend, so ratlos wie sie war und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. Jetzt würde sie ohnehin nicht mehr schlafen können.

    Schlaflosigkeit. Unruhe. Hellwach hatte Severa ihr Zimmer verlassen und schlich katzenhaft, kaum vernehmbar durch das aurelische Domizil.
    Alle Villenbewohner, gleich ob Sklave oder Patrizier, hielten sich zu dieser Zeit in ihren privaten Räumlichkeiten auf. Ihre Stola raschelte leise, als sie durch die stillen Gänge schritt. Es war dunkel. Einzig die etlichen Öllampen durchbrachen die Finsternis. Ein düsterer Mantel umschloss Rom, die Nacht war angebrochen. Es war ihr erster Tag in jener Stadt, als die Aurelia keinen Schlaf fand. Ihr Weg führte sie in das Peristyl, dem wohl behaglichsten Ort in der ganzen Villa. Ein kühler Windzug stieß ihr entgegen, als sie durch den Säulengang schritt. Dieser Platz war so idyllisch, so friedvoll und vor allem so fern gelegen von dem Chaos, das überall herrschte. Man befand sich an der frischen Luft und war dennoch von sämtlichen Gemäuern geschützt. Generell hasste Severa die Stille. Die Einsamkeit. Aber die Schlaflosigkeit trieb sie aus ihrem Bett.


    Vor allem jedoch war dies der Ort an dem man am besten nachdenken konnte. Ihre Gedanken kreisten für gewöhnlich stets um ihre Familie.
    Um ihre Mutter, die Severa einsam zurückließ. Hätte ich bei ihr bleiben sollen?
    Um ihre verstorbene Schwester, welche sich so von ihr abgeseilt hatte. Wieso hat sie mich so im Stich gelassen?
    Um ihren Vater, welcher zu früh hatte sterben müssen. Wieso hat er mich allein gelassen?
    Um ihre Cousine, ihrer zweiten Hälfte, ihrer besten Freundin. Ist sie immer noch so wie früher, hat sie sich verändert?
    Laevina. Sie war jene Bewohnerin dieser Villa, welche mit Severa am nähesten verwandt war, mit welcher sie am meisten vertraut war. Seit ihrer Kindheit waren die beiden Mädchen beste Freundinnen.
    Severa hatte Laevina als eine Art Schwester angesehen, von Anfang an. Diese Ansicht verstärkte sich nur, als Antonia sich derart zurückzog. Selbst von ihr. Lange quälte sie diese Tatsache, welche sie stets zu verdrängen versuchte. Severa atmete tief durch. Sie hatte längst ein neues Leben begonnen, Antonia gehörte zu ihrer Vergangenheit. Genau wie die Schmerzen, die sie ihr zugefügt hatte. Erbarmungslos. Ungerührt wie sie war. Ihr war es vollkommen egal wie sich Severa dabei fühlte. Damals war es schwer für die sonst so lebenslustige, impulsive und stets gut gelaunte Aurelia damit umzugehen. Heute hatte sie sich schon fast davon gelöst.


    Wie spät es wohl war? Die Patrizierin drehte sich leicht zur Seite, als sie meinte, ein Geräusch gehört zu haben. War doch noch jemand wach? Konnte Irgendjemand ebenfalls nicht schlafen?
    "Hallo?" Schallte es in den stillen Raum hinein.


    Sim-Off:

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