Beiträge von Aurelia Severa

    Es war faszinierend, Severa hatte das Gefühl, als ob Orestes ihre Gedanken lesen konnte, als er sie gegenüber der Sklavin seine Großcousine nannte. Ein kleines Lächeln umspielte Aurelias Lippen daraufhin. Von dem Sinn der Aussage selber war sie jedoch nicht so begeistert, nahm sie doch an, dass die Musik bei einer so interessanten Unterhaltung, die sie gleich werden würde, nur ablenkend sei. Allerdings war dies nur eine Vermutung ihrerseits, ein Vorurteil. Womöglich konnte die Sklavin sogar gut spielen.


    Schweigen. Severa erwähnte nichts mehr zu der Flaviersache. Man musste schließlich nicht alles in die Länge ziehen.
    "Es tut mir Leid, aber ich bin wirklich müde, ist mein cubiculum denn schon fertig? Ach, und ein Bad wäre auch nicht schlecht, kann das ein Sklave für mich vorbereiten?", unterbrach sie die Pause, denn selbstverständlich musste das arme Ding nach einer so langen Reise auch an ihr eigenes Wohlbefinden denken und da war ein Bad nunmal Pflicht.


    Als Orestes äußerte dass er verliebt sei, nahm Severa sogleich einen Schluck von ihrem verdünnten Wein - welcher übrigens, wie sie in diesem Moment bemerkte, unglaublich gut tat - um das Gesagte erst einmal zu verstehen. Die Müdigkeit war verflogen. Ihre Augen weiteten sich ein wenig, sie lehnte sich vor. Obwohl sie sich gerade erst erneut kennenlernen mussten, redeten die Beiden über ein solches Thema. Die Patrizierin würde die ganze Welt über ihre Gefühle jedenfalls nicht informieren, aber das hier war wohl etwas anderes, zumal sie miteinander verwandt waren. Egal. Er vertraute ihr was an und das machte ihn gleich noch ein bisschen sympathischer, als sie ihn ohnehin schon fand. "Hm." Die Aurelierin überlegte lieber zweimal, was sie antworten sollte, nicht, dass sie irgendetwas falsches sagte. "Ich finde es auf jeden Fall schön, dass du verliebt bist.", sicherheitshalber sprach sie das Wesentliche genau so leise aus wie er selber, jedoch nicht ohne ein gewisses Grinsen. "Wer ist es denn überhaupt, wenn ich fragen darf?" Möglicherweise ebenfalls eine Flavierin? "Corvinus ist davon nicht so begeistert? Wieso denn das? Solange sie eine Patrizierin.. - moment, sie ist doch eine Patrizierin?" Wobei sie Orestes nicht zutrauen würde, dass er sich in irgendeine Plebejerin verlieben und diese womöglich noch heiraten würde. Die Sklavin sowie ihr Gespiele ignorierte sie in jenem Moment vollkommen, war dieses Gespräch doch um Längen interessanter. Ein gutes Zeichen dafür, dass sie es nicht als störend empfand, sie hörte ja nicht mal hin. Wie schön! In Rom angekommen und gleich eine so spannende Nachricht zu hören, deutete doch alles auf einen guten Anfang hier in der Stadt hin.

    Auf irgendeine Weise fand die Patrizierin das Soffchen niedlich. Es war amüsant der unbeholfenen Sofia zuzusehen, wie sie durch das Atrium huschte und versuchte, die Platten, welche in ihren Händen beunruhigend wackelten, unbeschadet auf den Tisch zu stellen.
    Als Orestes seinen Becher erhob wandte sie ihren Blick wieder von der Sklavin ab und tat es ihm gleich.
    Über die Tatsache, dass Severa sich nicht an den Nämlichen erinnern konnte, musste sie die ganze Zeit nachdenken. Vermutlich lag es daran, dass sie Beiden so entfernt verwandt waren. Dennoch war es eigenartig ein Familienmitlied vor sich sitzen zu haben, dessen Gesicht einem ein wenig fremd vorkommt. Die Aurelia nahm sich einfach mal die Freiheit und bezeichnete Orestes von nun an als ihren Großcousin, er machte sowieso einen sehr angenehmen Eindruck auf sie. Severa war sich sicher, dass sie sich mit Manius gut verstehen würde.


    Die Vorspeisen sahen ansprechend aus, aber Severa hatte keinen Hunger - wenn man es so darstellen wollte. Zum einen lag es daran, dass sie wirklich keinen Appetit hatte, dafür war sie im Moment einfach zu nervös, es war schließlich ihr erster Tag nach langer Zeit in Rom. Zum anderen aß sie weitgehend nie besonders viel. Die Angst auch nur ein Grämmchen zu viel zu wiegen gewann bei der perfektionistischen Aurelia immer die Oberhand. Dabei hatte sie keinerlei Grund dazu. Severa war von Natur aus so zierlich, dass es ihr freistand so viel zu essen wie sie wollte und ihre Figur dennoch halten konnte. Der Höflichkeit wegen nahm sie jedoch ein kleines Häppchen. "Das ist ja köstlich!" lobte sie das Essen und lächelte ihren neu gewonnenen Großcousin an. ;)


    "Ja, so ist das wenn man im hintersten Eckchen wohnt, da bekommt man einfach nichts mit!" Bestätigte die Aurelierin lachend und klatschte im nächsten Moment entzückt in die Hände, als sie das Wort Verlobung hörte. "Das ist ja schön zu hören! Das freut mich für Corvinus und natürlich auch für die Flavierin, mit einem Aurelier kann man schließlich nichts falsch machen." Diese Worte führten einen gewissen neckischen Unterton mit sich. Auf das Politische ging sie erst gar nicht ein. Es war zwar schön zu wissen, aber jetz noch lange darüber herzuziehen war langweilig. "Prisca auch? Die Flavier müssen ja wirklich eine anziehende Wirkung ausstrahlen!", mutmaßte die junge Frau grinsend. "Und was ist mit dir, wenn ich mir diese Frage erlauben darf? Bist du bereits verheiratet?" Fragte Severa regelrecht neugierig, als sie von Nuala, Orestes' Sklavin unterbrochen wurden.

    Von der Porta aus kommend folgte Severa ihrem Verwandten in das Atrium - wann war sie wohl das letzte Mal hier gewesen? Es musste vor einer Ewigkeit gewesen sein.
    Eine schier nicht enden wollende Ewigkeit, die sie auf dem Land verbringen musste, bis sie sich endlich aus den Fängen ihrer Mutter befreien konnte. Severa hatte selbstredend nichts gegen eben diese, aber sie fühlte sich von ihr eingezäunt und vom Rest der Zivilisation abgegrenzt, wobei die Aurelia bei diesem Thema wohl leicht zu übertreiben neigte. Doch jetzt war sie endlich hier!
    Die Patrizierin ließ das Bild, das sich ihr bot, auf sich wirken. Der Raum war geschmackvoll eingerichtet. Sehr exquisit.
    Bescheiden, wie Orestes das Atrium bezeichnete. Bescheiden...
    "Gerne!", antwortete die Aurelia gelinde auf Orestes' Bitte sich hinzusetzen und nahm auf einem der gemächlichen Sessel, direkt gegenüber von ihrem Verwandten, Platz.
    "Die Anreise war zwar nicht anstrengend, aber so langatmig!" Ein gedämpftes Lächeln zeichnete sich auf Aurelias' Lippen ab. Schon immer war sie ungeduldig gewesen, in jeder Hinsicht. Nichts konnte ihrer Einstellung nach schnell genug gehen. "Eine kleine Erfrischung wäre wirklich nicht schlecht.", meinte Severa mild und verfolgte mehr im Hintergrund, wie Orestes der nahestehenden Sklavin Anweisungen erteilte.


    "Du bist wirklich gut...", ein vergnügtes Grinsen bildete sich auf auf dem Antlitz der jungen Frau. "Das Leben dort ist ja sowas von fad! Wirklich, ich bin froh dass ich jetzt hier in Rom bin. Manche sind dieser endlosen Ruhe, die auf dem Land ja so gut wie immer herrscht, zugetan, aber ich bin definitiv keiner von diesen Menschen." Es war Severa ein Rätsel, wie man das Landleben überhaupt schätzen konnte. Hier in Rom blühte das Leben. Jeder wollte doch nach Rom. Was will man schon auf dem Land? Einsam sterben? Nein, das war nichts für die impulsive Aurelierin.


    "Aber sag, wie geht es dir denn? Und dem Rest der Familie?", fragte Severa interessiert und lehnte sich etwas zurück. Mit dem "Rest der Familie" meinte die Patrizierin allen voran Laevina, die sie schnellstmöglichst wieder sehen wollte. Schnellstmöglichst hieß in diesem Fall der morgige Tag, denn jetzt war es dafür bereits zu spät. "Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, die ich wissen sollte?" Fügte Severa noch an, bevor sie Orestes zu Wort kommen ließ.

    "Orestes!" Manius Aurelius Orestes? "Es freut mich sehr dich wieder zu sehen!" Hatten sie sich überhaupt schon einmal gesehen? Severa musste sich eingestehen, dass sie Manius' Gesicht nicht einordnen konnte. Auch der Hinweis, er sei Crassus' Enkel sagte ihr nichts. Aber das musste er ja nicht wissen. Ehrlich gesagt war die Patrizierin erleichert darüber, dass man sie so willkommen hieß, man wusste ja nie, weswegen es für Severa zunächst keine Bedeutung hatte, dass sie sich nicht an Orestes entsinnen konnte. Vermutlich würde sich das noch ändern, momentan war alles ein wenig durcheinander, Severa war viel zu aufgeregt, als dass sie nachdenken konnte.


    Severa glaubte sich daran zu erinnern, dass ihre Cousine Laevina ebenfalls in Rom eingetroffen sei. Später würde sie Orestes nach genaueren Neuigkeiten fragen, es wäre schön wenn sie Laevina wieder sehen würde und das auch noch in Rom. Dass sonstige nähere Verwandte in der Villa weilten war ihr bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, da gab es im Grunde genommen auch nicht mehr viele. Severa hatte sich wahrlich überwinden müssen ihre Mutter alleine zurückzulassen. Doch sie musste auch an sich denken. Eine Patrizierin auf dem Lande, das passte einfach nicht! Es war alles so langweilig und so ruhig, dabei brauchte die Aurelia doch den Trubel. Sie hasste dieses Leben, sie gehörte nach Rom, das wusste sie jetzt schon. "Aber sicher. Ihr werdet mich jetzt wohl eine ganze Weile lang ertragen müssen." Severa grinste schelmisch und zwinkerte ihm zu. "Ja, es ist sehr frisch. Aber angenehm." Es war schon ziemlich spät, womöglich würde sie die restlichen Villenbewohner heute nicht mehr antreffen. Begeistert schaute sich die Aurelia noch einmal um, bevor sie in die Villa trat. Aufgrund der Dunkelheit konnte sie nicht viel sehen, morgen würde sie jedoch sicherlich einen kleinen Spaziergang durch Rom machen. Oder besser gesagt: alsbald es ihr möglich war, machte sie die Märkte unsicher!

    [Blockierte Grafik: http://img133.imageshack.us/img133/5900/berenicead1.jpg]


    Berenice wartete, während sie einen kurzen Blick über die Schulter warf, um nach ihrer domina zu sehen. Gleich darauf kam eben jene ebenfalls in Richtung Villa stolziert und stellte sich direkt hinter ihre Sklavin, um zu begutachten, warum das so lang dauerte.
    Die Tatsache, dass ein Mann, der nicht wie ein Sklave aussah und womöglich ein Aurelier war, in der Tür stand und schnell zurückgewichen war, als Berenice sich der Villa näherte, irritierte die Sklavin leicht. Von der Auseinandersetzung zwischen dominus und Sklave bekam sie nichts mit. Allerdings musste sie das ja auch nicht interessieren.


    "Meine domina, die ehrenwerte Aurelia Severa wünscht eingelassen zu werden und ein Familienmitglied, am besten den Hausherren, zu sprechen." Antwortete Berenice sanft, nachdem der Ianitor sich ihr zugewandt und die Standartfragen gestellt hatte.

    Die Abenddämmerung nahm bereits ihren Anfang, als die Sänfte vor dem aurelischen Domizil zum Halten kam.
    "Wir sind angekommen, domina!" informierte eine Sklavin die Patrizierin, die sich, umgeben von sämtlichen Kissen, aufrichtete und einen vorsichtigen Blick nach draußen tat. Endlich! Die Vorfreude sprach aus jedem Zug ihres jungen Gesichts. Es war unglaublich wieder in Rom zu sein, inmitten des Zentrums der Welt, das zugegebenermaßen ziemlich chaotisch war.
    Das Treiben der vielen Menschen, die Bettler, die Armen, die Plebs und der fürchterliche Gestank der sich den Römern in vielen Gassen bot, aber sie liebte diese Stadt dennoch über alles. Man musste nur an die prachtvollen Bauten und Plätze denken, von denen sich Severa mehr als nur beeindrucken ließ. Nicht nur Rom, sondern auch der Gedanke endlich wieder den restlichen Teil ihrer Familie wieder zu sehen zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Vermutlich weilte die Aurelierin zu lange einsam - nun ja, fast einsam - auf dem Lande mit ihrer Mutter.
    Ausgerechnet Severa, die beinahe süchtig nach viel Gesellschaft war liebte es, wenn es viel Trubel um sie herum gab. Sie besaß so ein hitziges Gemüt, dass sie es kaum eine Stunde alleine aushielt. Severa hatte stets den Drang nach Aufmerksamkeit und viel Öffentlichkeit gehabt. Hier in Rom würden sich hoffentlich alle ihre Wünsche erfüllen.


    Eine kalte Brise umschloss sogleich ihren Körper, als die Aurelia aus der Sänfte trat. Schnell zog Severa ihre Palla enger an sich. Es war bereits etwas dunkel geworden.
    Aber das machte nichts. Der schlichte, aber dennoch noble Eindruck der Villa Aurelia entging ihr keinesfalls. Fast hatte sie vergessen, wie es hier aussah. Ihre dunkelbraunen, warm wirkenden Augen blieben an Berenice, ihrer Leibsklavin, haften. "Sehe ich gut aus?" Flüsterte Severa kaum vernehmbar. Dabei war diese Frage völlig überflüssig. Die Aurelia wusste, wie ihre Sklavin antworten würde. Und sie wusste auch, wie sie aussah. Und dennoch brauchte die junge Frau immer und immer wieder eine Bestätigung. "Wunderschön, wie immer, domina!" Ein fast übertriebenes Nicken, dass zur Unterstreichung ihrer eigenen Worte diente, folgte. Gänzlich Unrecht hatte Berenice damit natürlich nicht. Eine sehr dezente, hellblaue Stola umhüllte den schmalen und grazilen Körper der jungen Frau, welche mit ebenso dezenten silbernen Verzierungen versehen war.
    Ihre Haare dagegen waren prunkvoll zusammengebunden und wurden mit Haarspangen gehalten. Sämtliche silberne Armreifen vollendeten das Gesamtbild.
    "Worauf wartest du denn noch, geh und melde meine Ankunft!"
    ___


    [Blockierte Grafik: http://img133.imageshack.us/img133/5900/berenicead1.jpg]


    Die Griechin, die knapp 3 Jahre älter als ihre domina war, folgte der Anweisung der Besagten und schlich katzenartig, kaum hörbar, auf die Porta zu. Sie trug ein weißes Gewand und machte genau den eleganten Eindruck wie ihre Herrin selbst. Die Sklaven hatten es bei Severa wahrlich gut, sie sahen gepflegt aus, und bei Patriziern ging es Sklaven ohnehin besser als bei irgendwelchen Plebs, von denen es vielen selbst kaum besser ging.
    Berenice erhob ihre schmale Hand und klopfte an der schweren Porta, wobei ihre vielen Armreifen, die sie von der Aurelierin geschenkt bekommen hatte, angenehm raschelten.

    Hallo =)
    danke erstmal für die schnelle Antwort!


    Die Aurelier sprechen mich am meisten an, sowohl von der Beschreibung im Tabularium her als auch einzelne Posts, von denen ich mir schon manche durchgelesen hab =). Die Einstellung der Gens, besonders die traditionelle Grundhaltung und Denkweise machen für mich eine patrizische Familie aus und ich glaube, Severa würde zu den Aureliern einfach am besten passen :).


    Severa ist meiner Vorstellung nach noch ziemlich jung und hat eine erfrischende Art an sich mit gelegentlich egoistisch-naivem Touch. Sie ist raffiniert und wenn sie allein ist nachdenklich, doch allumfassend eine herzliche Person, eine Perfektionistin, die charmant und vor allem sehr temperamentvoll ist.
    Während ihrer Abwesenheit könnte sie ja in Süditalien bei Verwandten zu Besuch gewesen sein und jetzt nach Rom zurückkommen - das wär mir eigentlich am liebsten, dann müsste man sich auch nicht mehr neu kennenlernen ;).


    Ein Platz im Stammbaum *überleg* ich fänd es auf jeden Fall schön, wenn sie eine Cousine oder Schwester von einem aktiven Familienmitglied wär, also keine sehr entfernte Verwandte, wenn das ginge. Ansonsten bin ich da ziemlich offen..


    LG


    Salve,
    ich heiße Severa, würde gerne in Rom bei meiner zukünftigen Familie wohnen und den Haushalt mit meiner impulsiven Art auf den Kopf stell... äh bereichern ;)


    Ich schätze dass Severa gut zu den Aureliern passen würde, mit ihrem Charakter und ihren Ansichten würde das sicherlich harmonieren :)
    von daher wäre mein Wunsch:


    Name: Aurelia Severa
    Stand: Bürger / Civis
    Wohnort: Im Licht der Welt - Rom


    Liebe Grüße,
    Severa