Lieber Vetter Valerian, bitte leere doch mal deinen Posteingang.
Beiträge von Publius Quintilius Victor
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Victor zog sich wieder an und räumte sorgfältig seine Waschutensilien dorthin, von wo er sie geholt hatte. Das doch recht schmutzige Wasser schüttete er im Garten aus. Dann fuhr er sich noch einmal durch das nasse Haar und die frisch rasierten Wangen und beschloß, in sein Quartier zurückzukehren. Er legte sich wieder auf die Liege. Durch seinen sehr leichten Schlaf würde die Ankunft Valerians und Marhabals mitbekommen.
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Als er im Atrium die Schritte Marhabals hörte, die sich entfernten, lächelte er zufrieden. Jetzt würde es sicher nicht mehr lange dauern, bis Valerian hierher käme. Er wunderte sich ein bißchen, daß der Punier ihm so ohne weiteres Vertrauen schenkte. Er warf noch einmal einen Blick auf seinen Aufzug. Dieser war zwar in Ordnung gehalten, soweit Victor es auf der langen Reise vermocht hatte, dennoch sah er recht abgerissen aus. Victor seufzte. Ihm war der Gedanke ein Graus, so seinem Vetter und Jugendfreund gegenüber treten zu müssen. Nun gut, es blieb ihm ja nichts anderes übrig.
Mühsam rappelte er sich auf und verließ sein Zimmer wieder. Er besorgte sich mit einigem Suche alle Utensilien, die er für eine gründliche Wäsche brauchte. Bevor er sich zu säubern begann, schüttelte und klopfte er seine Kleidung notdürftig vom Straßenstaub frei. Zum Waschen war keine Zeit.
Danach säuberte er sich gründlich. Er war froh, daß niemand seinen geschundenen Körper dabei sehen konnte. Die Peitsche und die Fesseln der Parther hatten ihre Spuren hinterlassen und er litt heute noch bei plötzlichen Wetterumschwüngen unter starken Schmerzen in den Narben auf dem Rücken. -
Victor leerte seinen Becher erneut und stellte ihn dann ab. Anschließend erhob er sich und nickte Marhabal noch einmal zu. "Ich danke dir für alles. Ich werde den Handwerkern Bescheid geben, sollten sie in der Zwischenzeit hier auftauchen."
Dann ging er zu seinem alten Zimmer hinüber und öffnete die Tür. Das was er von seiner Erinnerung mit dem jetztigen Zustand des Zimmers vergleichen konnte, sagte ihm, daß sich nicht allzu viel geändert haben konnte. Er ging zur Lagerstatt hinüber, legte sich für einen Moment darauf und schloß die Augen. Bleib bloß nicht hier liegen, sonst schläfst du tief und fest, wenn Valerian kommt und bist immer noch nicht gewaschen.
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Victor reichte Marhabal noch einmal sein Glas. "Bitte, ich möchte einen Becher Wein."
Dann lauschte er aufmerksam den Ausführungen des Puniers über die Möglichkeiten, Valerian Bescheid zu geben. Als dieser geendet hatte, schüttelte Victor leicht den Kopf. "Nein, hingehen werde ich auf keinen Fall. Ich möchte nicht, daß das glückliche Ende meiner langen Reise durch einen dummen Zufall noch hinausgezögert wird. Ich brauche nun zuerst Valerian, damit dieser meine Identität bestätigt und die nötigen Schritte einleitet. Ich würde dich bitten, daß du ihn holen gehst. Wähle die sicherste Methode, ihn hierher zu bringen. Du erwähntest vorhin Arbeiter... vielleicht könnte man jene zu diesem Zweck mißbrauchen."
Er hielt inne und ließ erneut einen Blick über den Innenhof und die anschließenden Türen schweifen. Schließlich blieb er an einer der Türen hängen. "Ich würde gern mein altes Zimmer wiederhaben, wenn dieses nicht belegt ist." Er deutete mit einem Kopfnicken zu jener Tür hin. "Außerdem würde ich mich gerne waschen, bevor ich auf Valerian treffe."
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Victor nahm das Glas von Marhabal entgegen. Zwar riß er sich zusammen, daß er das Wasser nicht auf einmal hinunterstürzte, doch konnte er nicht ganz verbergen, daß er mit großem Durst trank. Dann reichte er dem Punier das Glas zurück. "Ich danke dir, Marhabal." Er schwieg eine kurze Weile, als er über ihr Verwandtschaftsverhältnis nachdachte. Dann erschien erneut das melancholische Lächeln auf seinen Zügen, bevor er weitersprach. "Genaugenommen sind Valerian und ich entfernte Vetter. Doch der Punkt ist, daß er mich für tot halten wird. Ich bin seit meinem neunten Lebensjahr für die Familie verschollen und da sie die Nachricht vom Tod meiner Eltern bekommen haben werden, wird keiner mehr davon ausgegangen sein, mich je lebend wiederzusehen."
Der schmerzliche Gedanke, für seine eigene Familie tot zu sein, ließ ihn einen Moment inne halten. Dann fuhr er fort: "Genau deshalb muß ich Valerian unbedingt sprechen, denn er kann mich identifizieren und meine Identität bestätigen. Es wird nur das Problem sein, daß er dir nicht glauben wird, wenn du mit dem Grund zu ihm gehst, daß ich nach Hause zurückgekehrt wäre..." Er überlegte und sah Marhabal dann direkt an. "Sag, hat Valerian mich dir gegenüber je erwähnt? Wenn nicht, wie solltest du auf den Gedanken kommen, ihm so etwas zu melden, außer daß es wahr ist!"
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So, bei den Praetorianern dient Valerian inzwischen. Also hatte ich doch nicht Unrecht mit der Annahme, daß er es weit gebracht hat. Victor sah die leicht bestürzte Reaktion des Mannes auf seinen Namen. Danach sprach dieser ihn mit Herr an. Falls dieser wirklich ein Skalve war, mußte er nach seinem Verhalten hoch im Ansehen bei Valerian stehen. Gut, ich werde ihn ebenfalls mit Respekt behandeln. Schließlich wußte er nur zu gut, wie es war, wenn man einen grausamen Herrn hatte.
"Wie ist dein Name? Ja, bitte, ich würde gern etwas trinken. Zuerst etwas zum Durst löschen und danach vielleicht etwas Stärkeres..." Er folgte Marhabal langsam zu der Bank, zu der dieser vorausging. "Jetzt, nachdem ich endlich wieder heimgekehrt bin..." Die letzten Worte waren leiser und hörten sich an, als ob er mehr zu sich selbst sprach. Er setzte sich auf die Bank und schloß für einen Moment die Augen. Er konnte noch gar nicht fassen, daß die Jahre der Tortur nun endlich vorbei sein sollten.
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Victor war tatsächlich von der Eile des Mannes überrascht und so brauchte er einen kurzen Augenblick, bis er diesem ins Atrium folgte. Am Eingang zum Innenhof blieb er stehen und sah sich um. Vieles hatte sich geändert, doch einiges hier war immer noch so, wie er es in Erinnerung hatte. So war zum Beispiel der Brunnen noch da, an dem er sich als Junge die Augenbraue aufgeschlagen hatte. Und wieder fühlten seine Finger unwillkürlich nach der Narbe.
Doch dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Mann vor sich zu. Er mußte das Mißverständnis endlich aufklären und hob also seine Stimme etwas an, damit dieser ihm auch zuhören würde. "So höre doch: Ich bin nicht der Vorarbeiter, für den du mich hälst. Mein Name ist Publius Quintilius Victor und ich bin auf der Suche nach Lucius Quintilius Valerian. Bitte sag mir, ob ich ihn noch hier finden kann."
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Als sich die Tür nach einer gefühlten Ewigkeit endlich öffnete, schien Victor für einen Moment das Herz still zu stehen. Doch als er den Mann sah, der dies tat, war ihm sofort klar, daß das nicht Valerian sein konnte. Valerian war etwa in seinem Alter, dieser Mann dort war schon älter. Aber warum sollte Valerian auch selbst die Tür öffnen? Sicherlich war er inzwischen ein angesehener Mann und konnte sich einige Sklaven halten.
Als er noch in diesen Gedanken war, überraschte ihn der Mann mit seiner Theorie, daß er ein Arbeiter bzw. ein Vorarbeiter wäre. Perplex sagte er einen Moment gar nichts. Dann erschien ein melancholisches Lächeln auf seinen Lippen. "Nein, ich bin keiner der Arbeiter, die ihr hier erwartet. Ich bin auf der Suche nach Lucius Quintilius Valerian. Lebt er noch hier?"
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Du solltest nicht zu laut schimpfen, Aulus Flavius Piso, deiner ist nämlich auch voll!
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Endlich hatte Victor es geschafft und er stand vor dem Haus, das nach der Beschreibung des Händlers der Sitz seiner Familie sein müßte. Langsam stieg er die drei Stufen hinan und hielt dabei den Atem an. Vor dem Mosaik blieb er stehen und Erinnerung zuckte wie ein Blitz durch sein Gedächtnis. Einige Herzschläge lang stand er nun nur da und starrte auf das Bild. Dann konnte er einfach nicht anders: Er ging in die Hocke und strich dem abgebildeten Hund mit den Fingerspitzen über den Kopf.
Doch direkt danach erhob er sich wieder und starrte die Tür an, als könnte sie ihm Antwort auf seine Fragen geben. Oh, ihr Götter! Gebt, daß Valerian noch hier wohnt und vielleicht sogar anwesend ist! Wer sollte ihm sonst glauben, daß er war, wer er war?! Er sah kurz an sich herunter. Nein, sonst würde ihm niemand glauben. Er fühlte mit Zeige- und Mittelfinger unwillkürlich nach der feinen Narbe an seiner linken Augenbraue. Valerian war damals dabei gewesen, als er sich als kleiner Junge diese Verletzung am Brunnen des Atriums zugezogen hatte. Würde er sich daran erinnern? Würde er ihn wiedererkennen?
Victor holte noch einmal tief Luft und schluckte die quälenden Gedanken hinunter. Valerian war seine einzige Hoffnung, doch konnte er nicht herausfinden, ob noch Hoffnung für ihn bestand, wenn er nicht anklopfte. So hob er die Hand und klopfte kräftig an die massive Tür.
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Victor verweilte dort an der Stelle ein wenig, bis ihm ein Fuhrwerk ins Auge fiel, das langsam seinen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Wieder arbeitete er sich, nicht ganz unsanft, durch die Leute auf dieses zu. Das Fuhrwerk war offenbar von einem Händler. Als Victor diesen erreicht hatte, sprach er den Mann an. "Verzeih. Kannst du mir den Weg zur Casa Quintilia weisen?" Seinen Namen verschwieg er wissentlich. Er gab im Moment kein gutes Bild ab und er wollte seine Familie nicht in Verruf bringen.
Der Händler musterte Victor von oben bis unten mit herabsetzendem Blick. Doch als seine Augen wieder auf die Victors trafen und er sah, daß sich dessen Blick deutlich verfinstert hatte, wurde er vorsichtiger. "Was willst du dort?" "Das laß meine Sorge sein", erwiderte Victor in einem Tonfall, der verdeutlichte, daß er nicht um die Auskunft betteln würde.
Der Händler überlegte einen Moment. Dann zuckte er die Schultern, was war es sein Problem, welche Fremden die Quintilia aufsuchen wollten. Er sah sich kurz um und deutete dann auf eine der Straßen, die von diesem Platz wegführten. "Du gehst zuerst diese Straße hinab..." Und so erklärte er Victor den Weg zum Familiensitz der Quintilia.
Victor wurde übel, als er hörte, wie weit er sich noch durch die überfüllten Straßen kämpfen mußte. Doch was half es, er mußte dorthin. Er dankte dem Händler und bahnte sich weiter seinen Weg zu der Straße, die ihm dieser gewiesen hatte.
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Langsam und etwas unsicher machte Publius Quintilius Victor seine ersten Schritte auf den Straßen Roms. Die mächtigen Gebäude und die vielen Menschen, die sich hier auf den Straßen bewegten und sich so dicht an ihm vorbeidrängten, ließen ihm die Haare im Nacken sträuben. Er fühlte sich hier alles andere als wohl, doch er war zurück. Er war endlich wieder in Roma, das er vor scheinbar einer Ewigkeit verlassen hatte und hierhin zurück zu kehren ihm für so lange Zeit verwehrt blieb.
Nun erreichte er einen kleineren Platz. Seine Ellbogen einsetzend kämpfte er sich zu einer ruhigeren Ecke durch und hielt dort inne, um sich umzusehen. Was wollten nur all diese Leute ausgerechnet heute hier, wo er war?! Er ließ seinen Blick über den Platz und die abzweigenden Straßen gleiten. Wohin mußte er nun? Welchen Weg sollte er nehmen?
Victor gab in diesem Moment kein sehr heroisches Bild ab. Seine Kleidung war einfach, ja beinahe schon ärmlich, doch sauber und ordentlich. Er pflegte sich, das konnte man erkennen, auch wenn er nun mit dem Staub der Reise bedeckt war. Er war dünn, beinahe schon mager und seine Wangen leicht eingefallen. Doch sein stolzer Blick und sein Auftreten legten keinerlei Unterwürfigkeit an den Tag.
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Gut, ich habe mich entschieden. Ich werde in Mantua leben und bei der Legio I dienen.
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Was sind denn die Standorte des Militärs?
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Offensichtlich scheut ihr euch nicht vor einem provokanten Mitglied, das gefällt mir!
Ja, der Wohnort. He, Valerian, wo wohnst du? Als Prätorianer wohl in Rom, oder?
Die Spielregeln habe ich schon gelesen, bevor ich mich hier registriert habe, aber ich werde mich in der Theoria Romana umsehen, danke.
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Hoffen wirs
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Wie geht das jetzt weiter mit der Freischaltung?
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Vielen Dank für die herzliche Aufnahme.
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Salve Lucius Quintilius Valerian,
ich habe einen 24- bis 26jährigen Mann geplant, der zur Armee geht. Also Soldat werde ich auf jeden Fall. Für meine Hintergrundgeschichte habe ich schon eine Idee, müßte mich aber noch schlau machen, ob das geht.
In ganz groben Umrissen versuche ich sie hier mal zu schildern: Ein Kind wird verschleppt und wächst bei einem fremden Volk in Unfreiheit auf. Bei einem Feldzug der Römer wird der inzwischen junge Mann befreit und kommt zur Armee. Allerdings müßte man sich überlegen, ob und wenn ja wie die eigene Familie ihn erkennt. Vielleicht war er damals schon alt genug, sich einen Teil seines Namens zu merken oder er weißt erstaunliche Ähnlichkeit mit irgendeinem Familienmitglied auf, worüber dann aber jemand, der dieses Familienmitglied kennt, stolpern müßte.
Außerdem hätte ich noch eine Bitte an die Administration: Dürfte ich mein Cognomen noch in Victor ändern?