Beiträge von Gerhardus Vannius

    Gerhardus lächelte in sich hinein. Genau so war er es gewohnt. Seine Ausbildung war zwar nicht in Uniform verlaufen, disziplinarisch aber ähnlich. Zu seiner Zeit als Unterführer bei Vannius hatte er genau so mit seinen Kriegern gesprochen - meistens verweichlichte Söhnchen von anderen Stammes- oder Sippenführern. Willig und schnell tat Gerhardus wie ihm geheißen wurde.

    "Jawohl, Danke"!


    Angestrengt und sorgfältig malte Gerhardus seinen Namen, wie seine Mutter es ihm beigebracht hatte. Zufrieden betrachtete er sein Werk und nickte. Dann schulterte er seine Ausrüstung und verließ das Magazin.

    Ein etwa 2 m großer und um die 110 Kg schwerer, kräftig gebauter junger Mann in germanischer Kleidung, an welcher eine Aucissa-Fibel angebracht ist, gegürtet mit einem abgewetzten cingulum und angetan mit uralten caligae betritt das Magazin.


    "Ave. Mein Name ist Gerhardus Vannius, der neueste Probatus. Ich soll mich hier melden, um Ausrüstung in Empfang zu nehmen."

    "Jawohl Duplicarius !"


    Gerhardus griff sich eine Übungswaffe und stellte sich in die Formation. Mit seinen 2 m Körpergröße überragte er viele der Probati und auch seine Ausbilder - und zog neugierige Blicke auf sich. Er war es gewöhnt.

    Gerhardus erreichte den Übungsplatz der Probati. Da er nicht wusste, wie Cupido aussah, wandte er sich an den Nächstbesten Vorgesetzten, salutierte und wartete auf die Erlaubnis zu sprechen.


    "Mein Name ist Probatus Gerhardus Vannius, ich bin gehalten, mich bei Decurio Cupido zu melden. Wo finde ich ihn?

    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"


    Gerhardus begab sich weiter zu den Unterkünften und Decurio Cupidus.

    "Jawohl, Decurio!"


    Gerhardus hatte genau gesehen, wie der Decurio ihn gemustert hatte und wie er einen leicht abfälligen Blick bekam, als Gerhardus sein Alter genannt hatte. Die Römer hatten ja keine Ahnung. Mit 26 war man bereits seit mindestens 12 Jahren in der Waffenausbildung. Gerhardus hatte 6 Jahre in der Gefolgschaft des Vannius zugebracht, 4 Jahre davon als Unterführer. Er hatte gekämpft und getötet. Nach den Begriffen der germanischen Krieger würde er in weiteren 10 Jahren alt sein. Und dieser Römer musterte ihn wie einen Schuljungen! Doch Gerhardus schluckte seinen Stolz hinunter, salutierte wie sein Vater es ihm beigebracht hatte, drehte sich um, nahm Waffen und Beutel und verließ den Raum. Er brauchte diesen Neuanfang dringend.

    "Jawohl, Decurio. Ich habe weiterhin Interesse. Mein Name ist Gerhardus vom Stamm der Langobarden. Ich komme allerdings aus einem Gehöft an der Grenze zu germania superior, da mein Vater als Auxiliar Dienst tat und wir daher, als ich noch im Bauch meiner Mutter war, in das südliche germania gezogen sind. Mein Vater heisst Sikiasus und beendete seinen Dienst als immunes. Er ist leider gestorben, bevor er sein Diplom ausgehändigt bekommen konnte. Meine Mutter versucht nach wie vor, das Diplom nach zu fordern, um mir mein Bürgerrecht zu ermöglichen. Aber dazu vielleicht später mehr. Mir ist es gleich. Ich möchte Dienst tun. Ich bin 26 Jahre alt und habe das Kämpfen in der Gefolgschaft des Vannius gelernt. Vannius ist nun tot. Ich habe ihn in einem Zweikampf erschlagen, den er mir antrug aufgrund einer angeblichen Beleidigung. Eigentlich wollte er nur an das Erbe meines Vaters. Mein Vater hat nämlich während seiner Dienstzeit einiges zurückgelegt. Und auch wenn man in Rom denkt, wir Germanen hätten keine Verwendung für Denare - nun, dem ist nicht so. Wie dem auch sei, in meiner Umgebung bin ich derzeit nicht gerade beliebt. Und da die römischen Truppen die beste Armee der Welt, möchte ich mein Auskommen hier finden. Ich kann gut reiten, ich kann sowohl mit Wurfspeer, Stoßsspeer als auch Schild und Spatha kämpfen. Eine besondere Begabung habe ich im Umgang mit Hunden. Krankheiten hatte ich die Üblichen - die man als Kind so hat. Einmal, vor Jahren, hatte ich einen schlimmen Husten, an dem ich fast gestorben wäre. Aber mein Vater nahm mich mit zum Lagerarzt, der hat mir geholfen. Ich war jetzt lange Zeit nicht mehr krank und fühle mich derzeit sehr gut. Ich würde es jederzeit mit jedem Gegner aufnehmen. Ich darf dazu erwähnen, dass ich Latein lesen kann."

    Gerhardus Blick wandert vom Decorionen auf seinen Speer und zurück. "An der porta praetoria hat sich keiner der Vigiles oder sonst jemand für mich interessiert. Ich habe eine Weile gewartet und bin dann direkt hierher gegangen, weil ich zum Rekrutierungsbüro wollte. Ich dachte, Du willst eventuell sehen, welche Ausrüstung ich mitbringen kann, Decurio. Soll ich die Waffen zunächst abgeben? Bitte um Nachsicht für den Fehler!

    *Ein Mann betritt das Rekrutierungsbüro der principia. Er ist groß, nahezu 2 m, kräftig gebaut (etwa um die 110 Kg) und hat lange, braune Haare. Seine Haare sind vorn zu Zöpfen gebunden, damit ihm die Sicht nicht genommen wird. Sein Alter kann auf etwa 25 Jahre geschätzt werden. Er trägt caligae, Hose und Kittel sind aus gut gewebtem aber schon häufig geflicktem Wollstoff gefertigt. Um seine Schultern liegt ein Viereck-Umhang aus gefilzter Wolle, gehalten von einer Aucissa-Fibel, welche in dieser Form wohl schon seit 20 Jahren aus der Mode gekommen ist. Um den Leib, unter dem Umhang, trägt er einen abgewetzten cingulum. Daran hängen ein Messer, ein Beutel und eine kleine Tasche. Er trägt ein Spatha-Schwert an der Seite, ebenfalls ein älterer Typus. Auf seinem Rücken hängt ein runder Schild, wohl 1 m im Durchmesser, mit einem eisernen, leicht stangenförmig gearbeiteten Schuldbuckel. Wie einen Gehstock führt er einen leichten Stoßspeer neben sich. Um die Schulter hängt ihm ein lederner Beutel mit einem offensichtlich schweren Inhalt.*


    "Ave, Decurio. Ich will mich verpflichten. Habt ihr Bedarf?"

    Ein Mann betritt die porta praetoria des Auxiliar-Kastells von Confluentes. Er ist groß, nahezu 2 m, kräftig gebaut (etwa um die 110 Kg) und hat lange, braune Haare. Seine Haare sind vorn zu Zöpfen gebunden, damit ihm die Sicht nicht genommen wird. Sein Alter kann auf etwa 20 Jahre geschätzt werden. Er trägt caligae, Hose und Kittel sind aus gut gewebtem aber schon häufig geflicktem Wollstoff gefertigt. Um seine Schultern liegt ein Viereck-Umhang aus gefilzter Wolle, gehalten von einer Aucissa-Fibel, welche in dieser Form wohl schon seit 20 Jahren aus der Mode gekommen ist. Um den Leib, unter dem Umhang, trägt er einen abgewetzten cingulum. Daran hängen ein Messer, ein Beutel und eine kleine Tasche. Er trägt ein Spatha-Schwert an der Seite, ebenfalls ein abgenutzter Typus. Auf seinem Rücken hängt ein runder Schild, wohl 1 m im Durchmesser, mit einem eisernen, leicht stangenförmig gearbeiteten Schildbuckel. Wie einen Gehstock führt er einen leichten Stoßspeer neben sich. Um die Schulter hängt ihm ein lederner Beutel mit Proviant und einer lorica hamata. Tragen möchte er den Kettenpanzer jedoch nicht, da er den dazugehörigen Kragen nicht hat und die Blamage fürchtet.


    Zielstrebig steuert Gerhardus auf die pricipia zu. Er meldet sich, und verlangt zum Lagerkommandanten vorgelassen zu werden.

    Ein Mann betritt die porta praetoria des Auxiliar-Kastells von Confluentes. Er ist groß, nahezu 2 m, kräftig gebaut (etwa um die 110 Kg) und hat lange, braune Haare. Seine Haare sind vorn zu Zöpfen gebunden, damit ihm die Sicht nicht genommen wird. Sein Alter kann auf etwa 20 Jahre geschätzt werden. Er trägt caligae, Hose und Kittel sind aus gut gewebtem aber schon häufig geflicktem Wollstoff gefertigt. Um seine Schultern liegt ein Viereck-Umhang aus gefilzter Wolle, gehalten von einer Aucissa-Fibel, welche in dieser Form wohl schon seit 20 Jahren aus der Mode gekommen ist. Um den Leib, unter dem Umhang, trägt er einen abgewetzten cingulum. Daran hängen ein Messer, ein Beutel und eine kleine Tasche. Er trägt ein Spatha-Schwert an der Seite, ebenfalls ein abgenutzter Typus. Auf seinem Rücken hängt ein runder Schild, wohl 1 m im Durchmesser, mit einem eisernen, leicht stangenförmig gearbeiteten Schuldbuckel. Wie einen Gehstock führt er einen leichten Stoßspeer neben sich. Um die Schulter hängt ihm ein lederner Beutel mit Proviant und einer lorica hamata. Tragen möchte er den Kettenpanzer jedoch nicht, da er den dazugehörigen Kragen nicht hat und die Blamage fürchtet.


    Zielstrebig steuert Gerhardus auf die pricipia zu. Er meldet sich, und verlangt zum Lagerkommandanten vorgelassen zu werden. Die Nachfrage des Schreibers ergibt folgendes: Gerhardus Vannius ist der Sohn des Sikiasus, welcher als Auxiliar in diesem Kastell Dienst tut. Sikiasus stand kurz vor der Vollendung seines Dienstes und der Ausstellung des Diploms mit Einräumung des Bürgerrechtes. Er erhielt Nachricht vom Tode seiner Frau und durfte sich für die Dauer von 2 Wochen von der Truppe entfernen. Im heimischen Gehöft erlitt er jedoch einen Unfall und verstarb. Gerhardus, sein Sohn, entschloss sich kurzfristig, die Ausrüstung des Vaters zu übernehmen, um in den römischen Militärdienst einzutreten. Auf dem Weg zum Kastell wurde er jedoch überfallen und ging der meisten Ausrüstung seines Vaters verlustig. Da er sich jedoch der drei Angreifer erwehren konnte, rette er den wertvollen Kettenpanzer. Der Kragen ist allerdings verloren.


    Gerhardus kann Latein sprechen und lesen, das Schreiben beherrscht er rudimentär. Er ist bestens im Gebrauch mit Spatha, Rundschild und Speer geschult, ausdauernd, kräftig und macht einen intelligenten Eindruck. Er zählt sich selbst zu den Langobarden jedoch ist seine Familie vor einiger Zeit von der Nord-Elbe in den Süden abgewandert. Er möchte in den Militärdienst eintreten und Karriere machen. Er sorgt sich um die Sache bez. des Diploms seiners Vaters. Ihm ist klar, dass es große Vorteile mit sich brächte, wenn das Diplom des Sikiasus posthum ausgestellt werden könnte und er damit den Rang eines cives erhalten würde.


    Nachdem der Schreiber dies alles aufgenommen hat, bittet er Gerhardus zu warten. Gerhardus setzt sich auf den Boden und schließt die Augen.