Beiträge von Olin

    Erneut spricht Olin lange nicht, aber seine Schritte sind weniger ausgreifend, sein Tempo geringer, dann hebt er kurz die breiten Schultern und erwiedert ihren Blick.


    "Enttäuschen...ist keine annehmbare Option, Charis. Ich bin ihr Besitz, als werde ich nichts tun, was sie negativ auffassen könnte, was ihren Besitz schmälert oder sonst in irgendeiner Form auch nur einen Hauch von negativen Gedanken hervorrufen könnte."

    Olin mustert Celerina ohne merklich von ihrem Aufbegehren beeindruckt zu sein, als würde er ihre Körpersprache, ihre Augen, selbst die wahrscheinlich zwischen Wut und Verzweiflung bibbernden Lippen, lesen.


    "Ich sehe." erklärt er nur, wie er es schonmal tat, dann verneigt er sich angedeutet und wendet sich ab um den Raum wieder zu verlassen.

    Ein bisschen Feilschen, bei dem sich Olin nicht grade prächtig anstellt, ein kurzes Gespräch mit dem Händler, dann hat er schon alles, was er benötigt und wendet sich wieder von dem Stand ab und wischt sich einmal durch das Gesicht. "Gehen wir zurück...." Gleichsamt wendet er sich um, den Rückweg anstrebend.


    "Wie lange bist du schon in Celerinas Diensten?" fragt er nach einem Moment.

    Nachdem Charis die Gemächer der Celerina verlassen hat und Olin wohl mitgeteilt hat, dass es keine gute Idee ist, sie aufzusuchen, tritt er trotzdem ein, selbst wenn Celerina auf kurzes Klopfen gar nicht oder negativ reagieren sollte.


    Olin tritt ein, gekleidet in eine schwarz-rote Stoffkomposition, den Togen nicht unähnlich, aber in vielerlei Hinsicht exotisch. Lederriemen an den Armen und der Brust geben halt, Nieten machen das Aussehen etwas verwegener, alles in allem eine exotische Kluft die vom Wert her dem Hause Flavia sicher zu pass kommt.


    "Deine Leibsklavin ist besorgt..." begrüsst er Celerina und neigt den Kopf vor ihr, als Zeichen kurzer Demut...oder zumindest als lästige Pflicht.

    Olin nimmt die Stoffe auf den Arm und wendet sich vom Stand ab, dann schüttelt er den Kopf. "Nein, keinen Hunger. Ich glaube auch nicht das es ist Celerinas Willen wäre, wenn wir ihr Geld in den Straßen verprassen." erwiedert er und betrachtet den Markt.


    "Dort drüben dürften wir den Rest finden." er wendet sich zu einem der Stände und betrachtet sich verschiedene Lederriemen und Eisenschnallen.

    Olin ist längst damit beschäftigt sich die Stoffe anzusehen, als man über ihn spricht, hebt er kurz den Kopf und mustert den Händler. "Der hier ist gut..." er hebt ein Teil des roten Stoffes.


    "Den...und von der selben Machart den schwarzen dort drüben." zusätzlich gibt er noch an, wieviel er davon braucht. "Nein...nicht den...der ist zu dünn, der Andere. - Ja. Dieser." weist er den Händler an.

    Olin nimmt den Umhang entgegen und nickt leicht. "Ja, macht wohl Sinn." erwiedert er, während er sich den Umhang überzieht und die Schultern regt.


    "Gut. Bis gleich." er sieht ihr einen Moment lang nach, atmet tief durch und wendet sich dann herum um am besagten Treffpunkt auf sie zu warten.

    Olin schweigt lange und erhebt sich dann langsam, einen kurzen Blick zu Charis geworfen. Seine Züge sind wieder hart und undurchdringlich, wieder der Krieger. Der Sklave.


    "Wenn du erlaubst..." beginnt er, als er sich ihr zuwendet. "Werde ich mich nun um meine Kleider kümmern."

    Olin wendet sich seiner Herrin zu und seine dunklen, tiefen Augen mustern sie, weit entfernt von der Zurückhaltung eines Sklaven. Wie ein Mann eine Frau mustert. "Sie war wunderschön...ihr Lächeln erhellte die dunkle Nacht..." er wendet den Blick ab und sieht in die unbestimmte Ferne. "Ihr Stimme klang süß wie Honig, ihre Fröhlichkeit und ihre Herzlichkeit machten sie beliebt wie kaum eine zweite. - Unser Kinder waren starke Burschen und schöne Mädchen. Ja, ich hatte Frau und Kinder."


    Lange tut er Nichts, dann aber nimmt er sich noch eine Feige und betrachtet die Frucht. "Was du sagst klingt grausamer als alles, was mir und meiner Familie widerfuhr. - Wem vertraust du, wenn du einen Mann heiratest, den du nicht liebst, wenn die Bande zu deiner Familie zwar durch Blut aber durch nicht Mehr besteht. Wem offenbarst du die Träume, vor denen du dich fürchtest und wer schützt dich vor den Geistern die dir folgen, wenn es niemanden gibt, in dessen Arme du dich wenigstens für einen Moment blind fallen lassen kannst?" Bei den letzten Worten hebt er den Kopf und seinen Blick wieder zu Celerina.


    "Ich werde dich lieben, als meine Herrin. Ich sehe in deinen Geist und weiss dass du dich auf deine beschränkt mögliche Art gut um mich kümmern wirst. Du wirst die Dinge tun, die deine Stellung dir erlauben ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon erfährt. Und ich werde dich dafür lieben, dass du mir am ersten Tag Feigen und offene Worte erlaubst; für das Lächeln das du mir schenkst solange niemand sonst in der Nähe ist; für die Freiheiten, die du mir gewähren wirst, solange niemand davon erfährst. Du wirst, egal ob aus Mitleid, deines Seelenheils wegen oder aus anderen Gründen, mir nicht mit dem Stock drohen oder mich auspeitschen lassen. Dafür werde ich dich lieben. Das sehe ich. In deinen Augen, in dem Lächeln, dass du versuchst eher vor mir zu verbergen. Ich sehe."

    Er sieht auf die Frucht die er in der Hand hält, isst sie auf und massiert sich dann den Handrücken, er betrachtet Celerine und beginnt leicht zu schmunzeln, Grübchen zeigen sich kurz.


    "Ich werde offen sprechen, ich glaube, dass ist das, was du grade willst." Eine kurze Pause.


    "Ich bin dein Köter, ich werde nach deinem Wort laufen, ich werde jedes Stöckchen holen was du wirfst. Ich werde niemals wieder eine Frau haben, keine Kinder. Ich werde nie wieder das Lachen von kindern hören, die mich im Kampf besiegt haben, nachdem wir uns mit Stöckern zum Spaß duelliert haben. Ich werde nie wieder das wallen des Blutes spüren, nach dem Sieg über den Feind, der meine Familie bedroht hat. Ich werde dein Diener sein, ein Nichts. Ich werde in einer Kammer hausen, meine einzige Privatspähre werden meine Träume sein, von dessen positiven Seite ich nicht überzeugt bin." er lächelt sie an, fast schon mit echter Zuneigung. "Das, was du ein angenehmes Leben nennst, lehne ich mit jeder Faser meines Körpers ab. - Aber trotzdem werde ich dir der Treuer sein als dein Gatte und dich mehr lieben als du es dir vorstellen kannst. - Denn die Männer die meine Familie töteten, können nicht meinen Stolz und mein Ehrgefühl töten. - Ich lebe und habe nun eine Aufgabe. Dich."


    Er sieht von ihr fort in die Ferne und atmet tief, die großen Hände ineinander gelegt.


    "Sie hat sich das Leben genommen? Das ist schwach und inakzeptabel." mehr sagt er darauf im ersten Moment nicht. Auch an sich scheinen ihre Worte ihn nicht sehr zu berühren. "Selbstmord ist niemals geeignet, sondern egoistisch und unreif. Damit löst man keine Probleme sondern setzt Flucht die Krone auf. Man verrät damit alle. Seine Familie, seine Herren, seine Freunde." Er betrachtet Celerine genauer und neigt den Kopf leicht zur Seite, seine markanten Gesichtszüge erweichen sich einen Hauch, wie väterlich. "Die Welt ist schrecklich und grau, in jeder Minute werden Kinder getötet, Frauen vergewaltigt und Männer verstümmelt. - Es ist die Aufgabe von dir, von mir und den Anderen diese Welt lebenswert zu machen, nicht ihr zu entfliehen. - Auch wenn ich dein Leid das du erfahren hast bedauere. - Fallen tut jeder und es sei jedem erlaubt verzweifelt zu sein. Doch die Pflicht eines jeden ist es, wieder aufzustehen."

    Olin zögert erneut, deutlich. "Eigenartig? Nein. - Bei den Menschen tragen auch nur die Frauen Kinder aus..." erwiedert er und betrachtet auf den freigewordenen Platz. Er betrachtet Celerinas Züge einen Moment als würde er er versuchen zu erahnen, was nun käme. Vielleicht eine schlechte Nachricht oder irgendwas, was einen Sklaven vielleicht extrem aufregen könnte.


    Doch schliesslich setzt er sich, nickt auf ihre Frage und nimmt eine weitere Feige. "Ich bin mir sicher, dass du glaubst, ich müsse mich glücklich schätzen, nicht mehr tagtäglich um mein Überleben zu kämpfen...oder damit meinen Unterhalt zu bestreifen." er betrachtet die Feige und wirkt, obwohl seine Augen einen Moment leer und nachdenklich scheinen, jedes Geräusch, jede Regung in der Umgebung mitzubekommen und der Körper jederzeit sprungbereit zu sein.


    "Aber das ist nicht der Fall. Wenn man nicht mehr das Blut in den eigenen Ohren rauschen hört, wenn der Körper nicht mehr gespannt ist und man nur noch damit beauftragt ist, in der Ecke zu stehen, Wein zu halten oder neben jemanden herzulaufen und teuer auszusehen, dann vergeht der Körper und der Geist stirbt ab."

    Olin verneigte sich angedeutet. "Dann werde ich eine Mischung aus Schwarz und Rot nutzen, Herrin. Die Farben sind teuer und damit eurem Stand angemessen."


    Als sie die Frucht zu ihm hält zögert er erst, dann tritt er zu ihr an die Chaiselonge und nimmt die Frucht entgegen. Er neigt den Kopf kurz zum Dank und kostet dann. Er runzelt die Stirn und lächelt kurz. Das erste echte Lächeln des Mannes, das Celerine sehen darf. Eine attraktive Gesichtsregung, wobei die Zähne aus dem Dunkel seines Gesichts hervorblitzend. "Sind sehr gut."

    Er neigt den Kopf bestätigend. "Ich werde die Kosten gering halten, Herrin. - Welche Farben wünscht du zu sehen?" fragt er, immerhin hatte er keinen Stamm mehr.


    Celerina geht wahrscheinlich gut in dem Gedanken, dass der Mann eher eingeht, wenn er nur in der Gegend herumsteht, immerhin sieht er so aus, als bräuchte er Auslauf. Oder etwas in der Art.

    Scheinbar völlig unbeeindruckt von der angehobenen Stimme der Frau neigt er den Kopf leicht. "Ich sagte ja, ich kenne eure Gesetze in der Stadt nicht." Das er einen unbewaffneten Leibwächter für völlig überflüssig hält, lässt er aussen vor, steht er halt tatsächlich zukünftig nur blöde in der Gegend herum.


    "Die Tuchrüstungen sind in den Farben der Stämme gehalten und ähnlich ein wenig euren Togen. In meinem Stamm legte ich, also der Führer, das aussehen fest und war von Stamm zu Stamm unterschiedlich. Für offizielle Anlässe waren sie ausgeschmückter. Mehr nicht."

    Ohne dem Wortwechsel der beiden Frauen aufmerksamkeit zu schenken, wartete der Afrikaner und sieht danach wieder zu seiner neuen Herrin.


    "Die Krieger meines Stammes tragen ausgefallene Tuchrüstungen, wenn du es wünscht, kann ich sie selbst herstellen, dafür benötige ich nur das Material und ein wenig Nähzeug. - Dazu tragen...trugen wir den Umständen angebrachte Waffen."

    "Wie du es wünscht." erwiedert Olin auf die Aufforderung, dass er Lernen sollte, dann wendete er den Blick zur Seite und musterte Charis kurz auffällig von Fuß bis Scheitel. Ein kurzes Nicken als Gruß erfolgt, kaum mehr als das auffällige Niederschlagen der Lider.


    "Ich kenne die Regeln Roms nicht, Herrin. Wie wünscht du, dass ich dir als Wächter diene..." weitere Erklärungen lies er offen, blickte aber einmal auffallen auf seine Kleider. Vermutlich spielt er darauf an, dass er so kaum ein brauchbarer Kämpfer wäre, auch wenn seine Hände so aussehen, als könnten sie den durchschnittlichen römischen Tagedieb oder Meuchelmörder mit Leichtigkeit das Genick brechen.

    Ahoi,


    generell galten Sklaven im antiken Rom als wirtschaftlicher Besitz und somit war jedem Besitzer freigestellt, was er mit seinem Sklaven tat. Von einer "humanen" Prügelstrafe bis zum Tod war dabei alles vertreten und es kam vorherrschend auf die Umstände an.


    Kastration männlicher Sklaven die wegen Liebesgeschichten geflüchtet waren, waren dabei zum Beispiel beliebt. Einfachste Arbeitssklaven die an sich wenig wert waren, wurden zur Abstreckung öffentlich hingerichtet. Da das aber ein Wertverlust war, kam das nur in bestimmten Umständen vor. Starke Vertrauensbruch zum Beispiel.


    Eine einheitliche 'Anleitung' wie zu verfahren ist, wird dir dabei leider niemand geben können.