Die letzten Monate waren beschwerlich für Markolf gewesen. Nicht dass er viel gekämpft hätte, denn eigentlich war alles friedlich gewesen, aber das viele reisen hatte ihn müde gemacht und ihn zu dem Schluss gebracht, dass er keine Lust mehr hatte weiter die Handelszüg der Römer zu beschützen. Zum einen wegen seinem Hintern und zum anderen weil er Römer auch einfach nicht besonders mochte. Das Einzige was er an ihnen mochte waren die Sesterzen die sie für ihn ausspuckten. Und da hatte es noch einmal reichlich gegeben, bei seinem letzten Auftrag. Er hatte einen Handelzug von Mantua nach Borbetomagus begleitet. Und da es die Händler eilig gehabt hatten, waren sie über Cambodunum geritten, und dann an Danovius und Rhenus entlang. Das war gefährlich, bildeten die Flüsse doch die Grenze zum freien Germanien. Zumindest für die Römer. Für ihn waren es die Gebiete der Markomannen und Naristen. Aber im Grunde waren ihm die ebenso egal, wie die verdammten Römer, nur das die eben deutlich besser bezahlten und sich nicht fragten was ein Friese so weit entfernt seiner Heimat trieb.
Aber nun war er hier in Mogontiacum und nun sollte sich einiges für ihn ändern. zumindest hatte er das so geplant. Aber bevor er jetzt zum tor geritten kam, hatte er seine Waffen und seine Rüstung im nahegelegenen Wald versteckt. Nach den Kämpfen bei Borbetomagus schienen die Römer zunehmend vorsichtig geworden zu sein, und er konnte es einfach nicht riskieren, dass ihm sein Handwerkszeug von irgend einem übereifrigen Legionär am Tor abgenommen wurde.
So führte er sein treues Pferd Swidbert am Zügel zum Stadttor von Mogontiacum. Dort erwarteten ihn auch schon zwei Legionäre. Er wusste nicht ob sie ihn normal beachtet hätte, aber da er sowieso eine Frage hatte, sprach er einen der beiden einfach an.
"Salve. Ich suche die Familie der germanischen Römer. Wo finde ich die?"
Seine Stimme war weder freudnlich noch unfreundlich, sondern gleichgültig. Er fragte weil er es eben musste, denn den genauen Namen der Familie wusste er nicht, zumindest den römischen, er wusste nur dass es sie gab...wenn man ihm keinen Bären aufgebunden hatte.