Beiträge von Arnulf

    Als der Soldat ihm sagte, er solle warten, nickte Arnulf grinsend, ließ den Sack von seiner Schulter zu Boden gleiten und lehnte seinen Holzstab an den Tresen. Er hatte nicht vor wegzugehen. Neugierig sah er auf den langsam wachsenden Berg an Gegenständen. Ab und an nahm er ein Teil und beäugte es von allen Seiten. Wie den Gürtel, den er gerade in den Händen hielt, als der Römer mit Schwung etwas auf die Holzbretter wuchtete. Ein metallisches Klirren war aus dem fleckigen Lederbeutel zu hören, dem nun die ganze Aufmerksamkeit des Germanen galt. Während der Römer sich schon wieder umgedreht hatte und zwischen den Regalen verschwand, legte Arnulf den Gürtel beiseite und griff zum Beutel. Erstaunt bemerkte er das Gewicht und öffnete ihn. Da war er, der eiserne Panzer. Eines großen Anführers würdig. Und dieser sollte nun ihm gehören.


    Ehrfürchtig strich er über einige der Ringe, um sogleich die Hand wieder herauszuziehen. Mit gerunzelter Stirn sah er auf seine Finger, deren Kuppen mit irgendeiner Flüssigkeit bedeckt waren. Vorsichtig roch er an ihnen. Ein würzig, herber Duft stieg ihm in die Nase, die er angewidert rümpfte. Seine Finger an seinem Kittel säubernd, wollte er den Soldaten fragen, der gerade wieder einige Gegenstände auf den Tresen gelegt hatte, was das sei. Doch dieser war schon wieder entschwunden. Arnulf zuckte mit den Schultern. Er würde ihn später danach fragen. Sein Blick fiel auf die neuen Sachen und seine Augen leuchteten auf.


    Ein Swert! Aufgeregt griff er danach, zog es mit einer schnellen Bewegung aus der Scheide und betrachtete die glänzende Klinge. Es war der größte Stolz eines Kriegers, solch eine mächtige Waffe zu besitzen. Und dies konnten nur wenige von sich behaupten. So besaß in seiner Familie nur sein Vater eines. Arnulf wünschte sich, seine Sippe könnte ihn sehen, wie er sein eigenes Swert in seinen Händen hielt. Wie stolz wäre sein Vater auf ihn. In diesen Gedanken versunken bekam er nur am Rande mit, dass ihn der Soldat angesprochen hatte. Er blickte fragend zu dem Römer.


    „Hmh?“, war das Einzige, was über seine Lippen kam.


    Was hatte der Mann zu ihm gesagt? Er versuchte sich zu erinnern, während er nach einem letzten bewundernden Blick das Schwert in die Scheide stieß und es zurücklegte. Da fiel es ihm ein. Anprobieren sollte er die Sachen. Alles? Er zuckte die Schultern und entkleidete sich, bis nur noch die Bärenkralle und der bronzene Anhänger, der grob gearbeitet den Hammer Donars darstellte, an einem Lederband um seinen Hals hängend seinen Körper bedeckten. Nach und nach probierte er die Sachen an. Es schien alles soweit zu passen. Nur eine Hose ließ sich nicht auftreiben, so dass er seine eigene wieder anzog.



    /edit: Inhaltliche Ergänzung
    //edit: simoff eintrag


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus, dass hier die Liste wie oben maßgebend ist. Da in der Liste keine Hose aufgeführt wird, findet Arnulf keine unter den Sachen. Ebenso fehlen in der Liste der Schal und das gefütterte Untergewand. Ein oder zwei Decken wären auch nicht schlecht.

    Irritiert blickte er auf, als ihn der Soldat ansprach. Dann nickte er und war schneller am Tresen, wie man Arnulf sagen konnte. Was er dann nach einem kurzen Stutzen auch grinsend tat.


    „Arnulf.“ Sein Blick galt dabei eher den Gegenständen.

    Den leisen Stimmen nach zu urteilen, die durch die Tür drangen, war der Soldat offenbar gerade beschäftigt. Um sich die Zeit zu vertreiben, öffnete Arnulf die Tabula. Sie wies einige neue Kritzeleien auf. Neugierig fragte er sich, was sie wohl zu bedeuten hatten. Sanft strich er einige der Zeichnungen nach. Da ging die Tür auf und ein ihm Fremder trat heraus, der Kleidung nach zu urteilen, wohl ebenfalls ein Neuer. Er grinste ihn an. Pass auf deine Haare auf, wollte er ihm schon sagen. Doch statt dessen trat der junge Germane zu dem am Tisch sitzenden Soldaten.


    „Salve. Hier vom Valetudinarium.“, sagte er, während er dem Mann die Tabula entgegen hielt.



    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Arnulf
    aetas : 18
    natio : Germane/ Tenkterer
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: Keine ersichtlich


    Gesamturteil: Diensttauglich für alle Waffengattungen



    gez. Paullus Atius Scarpus, Eques, Casparius




    edit/ tabula eingefuegt

    Aufgeregt klopfte er an die Tuer zur Horrea und trat dann ein. Er wusste, dass die Römer reich sein mussten. Denn wie sonst würden sie ihm bald Dinge geben, die sich in seinem Stamm nur die Reichsten leisten konnten. Doch was er dann sah, ließ ihn mit offenem Mund innehalten. Staunend sah er auf die unvorstellbare Menge der in den Regalen lagernden Dinge, dessen Wert schier unermesslich war.

    Arnulf folgte schweigend den Anweisungen des Römers. Dabei fühlte es sich irgendwie nicht richtig an, wie der Mann seinen schweißnassen Oberkörper abtastete, wobei Scarpus unter den vielen Wundmalen insbesondere vier lange, wulstige Narben auffallen würden, die parallel zueinander quer über den Rücken verliefen.


    Als der Soldat anfing, irgendwas wegen fehlender Kraft zu erzählen, stieg in dem Germanen wieder die Wut hoch. Am liebsten hätte er sich den Mann geschnappt und ihn eine Runde durch die Gegend geschmissen, damit der mal sehen würde, wieviel Kraft er hatte. Aber diese Übung, die Liegestütze, war ihm wirklich schwer gefallen. War er etwa schlecht gewesen? Zu schwach? Daher hielt er lieber seine Klappe und ließ den Soldaten weitermachen. Die Fragen beantwortete er mit einem Kopfschütteln. Diese Römer schienen richtig vernarrt darin zu sein, anderen Fragen zu stellen.


    Bei der Aufforderung, den Mund zu öffnen, erkannte Arnulf, was ihn die ganze Zeit gestört hatte. Der Römer untersuchte ihn wie ein Stück Vieh. Im ersten Moment beschloss der Germane, seine Kinnlade da zu lassen, wo sie war. Doch da fiel ihm der Eid ein und zögernd gab er nach, wobei seine funkelnden Augen deutlich seine Meinung zu der ganzen Prozedur zum Ausdruck brachten, die kurze Zeit später ihr Ende fand.


    Während der Soldat ihm erklärte, was nun weiter geschehen würde, zog sich der Germane seinen Kittel über. Arnulf nahm die Tabula entgegen und zögerte kurz.


    „Salve“, sagte er knapp. „Und vale!“


    Schnellen Schrittes verließ er den Raum. Die Tür hinter sich schließend atmete er erleichtert durch und machte sich auf den Weg zum
    Rekrutierungsbüro.

    Nachwievor werde ich dieses Jahr leider nicht auf dem DF sein. :(


    Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Spaß bei eurem IR-Treffen. Finde ich eine tolle Idee. Und lasst das Lager stehen! :D


    Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr. :)

    Arnulf nickte, als der Soldat aufstand. Aufmerksam sah er ihm dabei zu, wie dieser ihm die Übung zeigte. Er kannte sie nicht. Wozu sollte das gut sein? Aber wenn der Römer das von ihm wollte, sollte er es bekommen. Bei den Kniebeugen lächelte er.


    „Aah...das kenne ich.“, sagte er zufrieden. „Aber mit Steinen und Bäumen.“


    Auf das Zeichen des Soldaten nickte er erneut und wischte sich kurz die Hände an seinem Oberkleid ab, um dann in die gezeigte Ausgangsposition zu gehen. Lautlos bewegten sich dabei seine Lippen, als er immer wieder das Wort der Übung wiederholte. Er korrigierte ein wenig die Haltung seiner Gliedmaßen. Dann machte er langsam den ersten Liegestütz. Er grinste. Das war leicht. Wenn wenigstens noch etwas Schweres auf seinem Rücken liegen würde, dann hätte für ihn die Sache sogar einen Sinn.


    Während er weitermachte, zählte er immer nur bis zehn, um dann von vorne zu beginnen. Die Zehnerschritte merkte er sich, in dem er zuerst auf den kleinen Finger seiner linken Hand starrte, dann auf den Ringfinger undsoweiter. Seinen Blick auf den Zeigefinger gerichtet, merkte er bei der Zahl sieben, wie seine Oberarme zu brennen anfingen. Erst nur leicht, wurde es mit jedem weiteren dieser verdammten Liegestütz schlimmer. Sein Grinsen wich einer verbissenen Miene auf dem von Schweiß überströmten Gesicht. Mit angehaltener Luft zwang er sich die letzten paar Male hoch, um dann keuchend für einen Moment auf allen vieren zu verharren. Von wegen leicht. Er schüttelte den Kopf und stand auf.


    Zwar wäre er nun am liebsten in einen Tümpel gesprungen, um sich abzukühlen. Selbst wenn das Wasser noch so dreckig gewesen wäre. Aber da waren ja noch die Kniebeuge. Vorsichtiger geworden begann er mit ihnen. Doch zu seiner Erleichterung waren die nicht ganz so schwer. Auch wenn seine Oberschenkel zum Schluss ordentlich brannten. Er streckte sich und spürte, wie seine Kleidung an seinem schweißnassen Körper unangenehm klebte. Fragend sah er den Soldaten an, wobei er einige Strähnen aus seinem gerötetem Gesicht wischte.



    /edit: inhaltlicher fehler

    Arnulf nickte dem Anführer ebenfalls zu, der sich dann von ihm abwandte und offenbar gehen wollte. Bedauernd stellte er fest, dass diesem Römer wohl nicht der Sinn nach einem Opfer und anschließendem Gelage stand. Dies würde er selbst später nachholen, zumindest was die Göttergabe anging. Da sprach der andere Soldat laut und machte dabei eine Geste, die dem Germanen nicht unbekannt war. So ähnlich grüßte man sich in seiner Heimat, insbesondere gegenüber Fremden. Eine Handbewegung, die Offenheit und friedliche Absichten signalisieren sollte.


    Während er versuchte, sich dies alles zu merken, um den Anführer beim nächsten Mal auf gleiche Weise zu begegnen, sprach ihn der im Raum verbliebene Soldat an.



    „Ich verstehe nicht.“, erwiderte er nach dessen Ausführungen. Leicht zuckte er mit den Schultern. Er wusste, dass er etwas machen sollte. Nur was?


    „Liege-s-t-ü-t-z?“, wiederholte er lang das Wort, mit deutlichen Schwierigkeiten bei der letzten Silbe.


    „Was ist das? Und Knie-beuge?“ Fragend sah er den Miles an.



    /edit: inhaltliche veränderungen des anfangs vom post

    Genau. :D


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sich das RP eines Soldaten am Anfang recht zäh anfühlt. Weniger weil man herum geschubst wird, als vielmehr durch die strikte Spielumgebung. Steht doch die Ausbildung im Vordergrund, die den Großteil eines Spieltages einnimmt. Das ändert sich jedoch schnell. Klar, eigentlich würden die angehenden Soldaten aufgrund der ungewohnten Belastungen abends wohl nur noch etwas essen und ins Bett fallen. Aber im Grunde bildet nur die eigene Kreativität die Grenzen. Ein Besuch bei den Stallungen oder in den Thermen, die Zubereitung einer Mahlzeit, Wäsche waschen, das Reinigen der Stube oder der Ausrüstung, um nur die gängigsten Spielmöglichkeiten zu nennen. Allein schon diese bieten wohl genug RP-Stoff, um für das nächste halbe Jahr ausreichend beschäftigt zu sein. Zugegeben, bei mir wäre es wohl so. Bei anderen wohl etwas länger oder etwas kürzer.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich denke, jeder hier freut sich darüber, wenn man das RP mit seinen Ideen um viele Facetten bereichert.

    Erstaunt sah Arnulf zu, was der Römer machte. Dann grinste er breit, spuckte in seine rechte und griff die ihm dargebotene Hand, die er kräftig drückte. Dieser Römer gefiel ihm. Dieser Mann schien klug zu sein und die Bräuche seines Volkes zu kennen. Außerdem hatte der Germane das Gefühl, als würde der Mann viel Kampfheil besitzen.


    „Bei meiner Ehre!“, bekräftigte er seine Gefolgschaft und ließ die Hand wieder los.


    Normalerweise hätte er nun seinen Göttern geopfert, damit sie dem Schwur wohlgesonnen waren. Und daran hätte sich dann zum Zeichen der Bruderschaft ein gemeinsames Festessen mit jeder Menge Met angeschlossen. Aber da Arnulf nicht wusste, was die Römer in solchen Angelegenheiten taten, wartete er aus Respekt ab, was nun folgen würde.

    Das souveräne Verhalten des Römers wirkte beruhigend auf den Germanen, auch wenn sein Zorn nicht vollends verflog. Angespannt lauschte er den Worten und sah zwischen den beiden hinundher, als Primus auf den Capsarius zeigte. Trotzdem er nicht alles verstand, so doch soviel, dass es wohl in dieser Gefolgschaft Brauch war, die Haare so kurz zu tragen. Da trat der Anführer auf ihn zu. Sofort flackerte erneut das Misstrauen in Arnulf auf. Als der Soldat seine Hand auf seine Schulter legen wollte, knurrte der Germane leise auf und zuckte unter der Berührung kurz zurück, um sie dann zu zulassen. Sein Blick glitt von der Hand zu den Augen des Römers, während dieser erneut sprach. So forschend er auch in ihnen suchte, konnte er nichts trügerisches in ihnen entdecken.


    Nachdem der Römer geendet hatte, sah Arnulf nach einigen Augenblicken auf den Boden. Schnell ging sein Atem, Anzeichen seines inneren Kampfes. Fieberhaft versuchte er, eine Entscheidung zu treffen. Trotzdem er verstand, dass er trotz kurzer Haare ein Freier unter Freien wäre, weigerte sich immer noch ein Teil von ihm, das so eben gehörte zu akzeptieren. Aber wäre die Schande nicht größer, wenn er unverrichteter Dinge zurückkehren würde? Natürlich würden sie ihn wieder in ihrer Mitte begrüßen. Doch sicher würden auch einige hinter vorgehaltener Hand tuscheln, dass es wohl weniger die Haare als sein eigenes Versagen gewesen war. Und ihn deswegen die Römer nach Hause geschickt hätten. Bei diesem Gedanken schüttelte er leicht den Kopf. Bei Donar, schwor er sich. Diesen Ehrverlust werde ich meinem Vater nicht antun. Allerdings hoffte er, dass ihn keiner mit geschorenen Haaren sehen würde, der ihn kannte.


    Arnulf atmete tief durch und blickte auf. In der Annahme es handele sich um eine Geste des guten Willens, hob er seine Hand und legte sie dem Römer ebenfalls auf die Schulter. Dann nickte er ihm zu.


    „Gut. Abgemacht.“, sagte er ernst.

    Als die Tür aufging, ruckte der Germane herum und betrachtete den Neuankömmling mit funkelnden Augen misstrauisch. Arnulf wusste nicht, was ein Praefect oder kommandierender Offizier war. Doch das Auftreten des Mannes und dessen Uniform, die anders und irgendwie aufwendiger für ihn wirkte, machten ihm klar, dass sein Gegenüber eine Art Anführer sein musste.


    „Dieser Mann“, sagte er immer noch aufgebracht und zeigte auf den Capsarius,“will, dass meine Haare kurz sind. Doch ich bin kein Unfreier. Sondern ein freier Mann. Nur Unfreie haben kurze Haare.“


    Er fragte sich, wie oft er das wohl noch wiederholen müsse, bis diese Römer das endlich verstanden.

    Auf dem Weg zum Officium blickte Arnulf mehrmals zum Himmel. Wolken hatten sich aufgetürmt und die Luft schien so dick geworden zu sein, dass man sie in beliebig dünne Scheiben hätte schneiden können. Bald würde es Donar wohl regnen lassen und gegen einen Riesen kämpfen, dachte er trotz der noch scheinenden Sonne besorgt und ging etwas schneller. Es war besser, in so einem Fall sich irgendwo zu verstecken. Doch es passte irgendwie zu seiner Stimmung. Denn obwohl er sich erleichtert fühlte, da er es ja nun geschafft hatte, Soldat zu werden, wurmte ihn die Sache mit den Haaren immer noch.


    Bald hatte er die Principia erreicht und stand in seiner schweißfleckigen Kleidung vor der Tür zum Rekrutierungsbüro, wo er anklopfte. Nervös die Tabula in seinen Händen hin und her drehend wartete er.

    Es wurde still im Raum. Anulfs Hände öffneten und ballten sich, bis die Knöchel weiß hervortraten. Die Lippen dünn wie Striche sah man seine Kaumuskeln arbeiten. Fast sah es so aus, als würde er sich im nächsten Moment auf den Soldaten stürzen. Allein seine funkelnden Augen schienen den Römer verschlingen zu wollen. Der Germane schnaufte verächtlich auf und schüttelte den Kopf.


    "Das kannst du nicht.", presste er zwischen den Zähnen hervor und zeigte auf die Tabula.


    "Der andere Soldat hat schon geschrieben. Ich bin jetzt Soldat."

    „Die Haare.“, erwiderte Arnulf, wobei er seine Stimme angestachelt durch die des Soldaten ebenfalls erhob.


    „Ich bin ein freier Mann.“, fuhr er in seinem schlechten Latein fort.


    Er senkte seine Hände, die er zu Fäusten ballte und starrte den Römer wütend an. Der Germane dachte nicht im Traum daran, sich die Haare zu kürzen. Sie waren ein Zeichen seines Standes. Nur Unfreie trugen sie kurz. Und Sklaven wurde der Kopf geschoren.

    Als er das Herein hörte, öffnete er die Tür und trat ein. Nachdem er die Porta wieder hinter sich geschlossen hatte, ging er auf den Mann zu, der ihm eine Hand entgegen streckte. Es dauerte einen Augenblick, bis dem Germanen aufging, dass er irgendetwas von ihm wollte. Zögernd gab er ihm die Tabula und sah, wie der Soldat diese betrachtete. Zu seiner Überraschung nannte dieser daraufhin seinen Namen. Aber seine Verwunderung darüber wich bei den nächsten Worten jähem Entsetzen, so dass er nicht einmal mehr mitbekam, wie der Römer den Namen seines Stammes falsch aussprach.


    „Nein.“, sagte er resolut und schüttelte energisch den Kopf, wobei er abwehrend seine Hände hob. Dabei sah er den Soldaten an, als ob dieser wahnsinnig wäre.

    Als der Römer seine ihm dargebotene Hand ausschlug, kam das für Arnulf einer Beleidigung gleich. Verärgert schnaufte er auf und wischte den Speichel an seiner Kleidung ab. Mit funkelnden Augen wendete er sich dem anderen Soldaten zu. Im ersten Moment dachte der Germane nicht daran, seine wenigen Habseligkeiten ohne Aufsicht zurückzulassen. Doch dann willigte er mit einem Kopfnicken ein. Er war nun teil einer Gemeinschaft und somit gehörte sein Besitz auch den anderen. Nachdem er seine Sachen aufgehoben und in die ihm gewiesene Ecke gelegt hatte, folgte er dem Soldaten aus dem Raum.

    Es dauerte nicht lange, bis er das Lazarett erreichte. Mit der rechten Faust schlug er gegen die Tür und wartete, wobei er sich einige Haarsträhnen aus seinem schweißbedecktem Gesicht wischte. Es war mittlerweile noch schwüler geworden und die Luft war zum schneiden.

    Arnulf sah, wie der Soldat etwas auf das merkwürdige Ding ritzte und es ihm reichte. Freudestrahlend beugte er sich im Stuhl nach vorne und nahm es entgegen. Kurz betrachtete er die Schriftzeichen darauf, während der Soldat zu ihm sprach. In der Annahme, dass er nun ein Soldat sei, stand er auf, spuckte in seine rechte Hand und reichte dem Römer diese, um das Geschäft zu besiegeln.

    Zur ersten Frage des Soldaten zuckte er mit den Schultern. In seinem Dorf wurde man ein Mann, wenn der Vater meinte, dass der Sohn bereit dazu wäre. Da war das genaue Alter unwichtig. Man wurde geboren, wuchs auf und war irgendwann soweit. Doch dann verstand er, warum dem Römer das so wichtig war. Daher nickte er zu seiner letzten Frage.


    „Ja.“, antwortete er schnell.