Beiträge von Claudia Livilla

    Na das war sie ja eh schon immer. Die hat sich aber in meiner Abwesenheit nicht für dich gebückt, dafür, dass das in der IRschen Demokratie so schnell geht, oder? :P


    Okay ich werd frech, ich geh mir einen Keks häkeln. Und hör auf den Thread zu entfremden.

    Na dann holt mir immerhin die Helvetia zurück, die darf ja noch ganz offiziell (Warum auch immer sie länger durchgehalten hat, aber ich will mich nicht beklagen!)


    Und ich feilsche nicht auf orientalischen Basaren, ich feilsche hier mit Reedern und Maklern und die sagen auch immer erst "Neee, da können wir nichts machen, tut mir sehr leid." Dummerweise kann ich bei denen mit Konkurrenz drohen und hier nicht :D


    Naja ich lass mir was einfallen.

    *blinzelt* Das funktioniert nur bei Men in Black.


    Und wenn wir 50/50 sagen? Ich würd mir grad bei dieser ID in den Hintern beißen weil die schon quasi seit meiner Anfangszeit im IR geplant war, als ich etwas mehr Ahnung vom Forum und Rom hatte, aber ich hatte ja nie etwas frei. Mir täte das auch so furchtbar leid gegenüber meinen Mitspielern.


    Guck ich mach extra Überstunden für euch (Schön wärs, wenns nur deshalb wär.. Aber egal!)

    Ne klar verstehe ich. Hab eigentlich auch nur mit einer "Ausnahme" gerechnet weil meine Abwesenheit auch deutlich angekündigt wurde und ich ja nicht sang- und klanglos verschwunden bin :)


    Die Male davor hab ich das ja auch verschnarcht, da hab ich ja auch ohne Murren die Konsequenzen getragen. Nur diesmal wollte ich es eben wegen o.g. Umstand kurz erwähnen. Dacht ich krieg die Chance, weil es ja durchaus schon ne Ausnahme gab.

    Ahm ich fand noch etwas Wichtiges zu erwähnen. (Neben der Tatsache dass ich mir kommentarlos das Notebook meiner lieben Verwandtschaft ausgeborgt habe *hüstel*)


    Falls das positiv zu meiner Verteidigung gereicht: Klickt mich! Ankündigen lassen hatte ich es wie gesagt und bis Anfang diesen Monats hatte ich eben mangels Arbeit auch nur wenig Chancen ins Internet zu kommen. Und die wenigen gingen dann eben doch eher für Bewerbungen raus und da ich abgemeldet war hatte ich mir da den Kopf nicht so zerbrochen. Dass die Zeit mir so zwischen den Fingern wegrinnt hab ich da irgendwie kaum bedacht.


    Nur wie gesagt, grad die Claudia würde ich sehr gern weiterhin bespielen, da sie doch schon recht aktiv eingebunden war. Bei der Artoria würd ich gern noch Zeit verstreichen lassen (Im Exil aber eben..) und die Helvetia hat ja ohnehin zum Glück noch Daseinsberechtigung und ist auch noch für einen kleinen Plot versprochen.


    Und noch eine zusätzliche Entschuldigung für die drei Beiträge nacheinander, die gestrigen fand ich irgendwie wenig zufriedenstellend, viel blabla, keine Aussagen. Kam wohl noch von meinem Chef der immer wieder durch die Gegend stürmte.

    Äh noch kurz ergänzend.


    Nochmal Entschuldigung und ein großes, großes "Bittebitte". Das In Exilium wär super, hab auch gesehen dass ich die Frist ja gar nicht so knapp verpasst habe. Ich hätte ehrlich, wenn ich gekonnt hätte.


    Optional würd ich sogar fast sagen dass ich sie hier auch gerne schon wieder auf lebendig schalten würde (Es gibt ja Mittagspausen...). Nur die andren halt Exil, das würde jetzt noch viel zu viel sein.


    Aber natürlich erstmal abwarten ob diese große Ausnahme überhaupt bewilligt würde. Wäre sehr schade, wenn nicht, denn ich hab an der Ausfeilung der Charaktere echt wahnsinnig Freude gehabt.


    Wünsch dann so generell nen schönen Abend. Solang ich noch auf der Arbeit sitz aktualisier ich dann mal, ansonsten bis morgen!

    Hallo!


    Erstmal ne große Entschuldigung dass ich so verschwunden bin. Ich hatte längere Zeit keine Chance mehr irgendwie ins Internet zu kommen und hatte das ja auch einmal hier ausrichten lassen.


    Ich möcht meine Charaktere allerdings nicht komplett über den Jordan schicken (lassen). Ich hätte es auch viel früher gesagt, aber ich konnte es wie gesagt nicht.


    Aktuell habe ich seit kurzer Zeit wieder Arbeit und kann also wenigstens hier Bescheid geben. Zeit hab ich zur Zeit allerdings nur sehr gering, würd also, sofern überhaupt möglich, lieber In Exilium, denn Elysio bekommen. Momentan muss ich durch die Einarbeitung immer soviele Überstunden schieben dass ich zu gar nichts andrem mehr komme.


    Wär super, wenn da was gedreht werden könnte, denn, wie gesagt, auch wenn die Zeit nach der Einarbeitung sehr knapp bleiben wird und ich auch dann nicht viel schreiben kann, möchte ich nicht generell auf das Forum verzichten sobald ich wieder Zugang habe.


    Wie gesagt, wenn hier die schlimmste Zeit vorüber ist und ich wieder vernünftigen Zugriff hab, wär ich liebend gern wieder dabei. Hatte gehofft damals schon auf Exil gestellt zu werden, aber war wohl zu schwammig von mir durchgegeben worden.


    Dankeschön.

    Etwas irritiert wirkte Livilla auf Grund seiner Reaktion tatsächlich. Hatte er etwas ins Auge bekommen? Oder hatte ihre Reaktion ihn tatsächlich so entsetzt? Sie schluckte kurz einen dicken Kloß hinunter. Also hatte er das ganze möglicherweise wirklich anders wahrgenommen als sie und sie hatte sich verraten. Sie hatte sich besudelt. Sie atmete ziemlich schwer durch die Nase und sah ihre Gedanken fieberhaft kreisen, sie surrten geradezu hektisch. Als er dann allerdings ebenfalls zustimmte, stoppte alles mit einem Schlag und eine innere Ruhe erfasste sie. Warum war sie so misstrauisch? Nein, die Frage war gar nicht, warum sie misstrauisch war, sondern warum sie vorher so große Vertrauensseligkeit an den Tag gelegt hatte.
    Sie warf ihm noch einen langen, forschenden Blick zu. In seine vielsagenden Augen, zu denen vorher schon ein ewig währendes Band geherrscht hatte. Bis dieser Sklaventölpel dieses durchrissen hatte. Aber im Grunde genommen war sie sehr froh, denn dadurch hat sich die Situation vollkommen verändert. Dann lächelte sie und setzte sich langsam in Bewegung. Wenigstens den Weg zur Villa wusste sie, wenngleich sie sehr viele Ecken Roms auch gar nicht kannte. Die meisten wollte sie besser auch gar nicht kennenlernen - und sie musste es ja schließlich auch nicht. Dafür hatte sie normalerweise bestens ausgebildete Sänftenträger, die den Weg kannten und sie bequem von einem Ort zum Anderen tragen konnten.
    "Ich hoffe du denkst jetzt nichts falsches über mich, Aurelius, aber ich kann nach dem Ereignis eben die Anwesenheit der beiden Sklaven nicht länger ertragen." - 'Und außerdem wähne ich mich bei dir sogar sicherer.' fügte sie nach den leise gesprochenen Worten hinten an. Die Worte entsprachen einer vollkommenen Wahrheit. Sie hatte wirklich keinen Bedarf an den Sklaven. Nach außenhin gab sie Missbilligung vor, aber sie nahm fast an, dass er, nach all den Zweideutigkeiten des Tages, eine zweite Botschaft heraushören konnte. Sie würde ihn nicht berühren, würde an sich auch keine Nähe zulassen - das stand ihr einfach in dieser Situation nicht zu. Aber sie wollte jetzt eine Art trauter Zweisamkeit. Gut möglich dass sie sich nicht viel zu sagen hatten und dass wieder eine gewisse Distanz aufkam, aber das Risiko würde sie eingehen. Ihr war einfach danach, keine Sklaven bei sich zu haben.
    "Aber eigentlich ist es wirklich schon gemeingefährlich hier. Die Händler sollten doch keine Ware anbieten, die sie nicht unter Kontrolle haben. Was wäre gewesen, wenn er bewaffnet gewesen wäre? Ich meine, ein Architekt baut doch auch kein Haus, in dem Wissen, dass der nächstbeste Eintretende darunter begraben wird - es sei denn, es ist ein Anschlag." sinnierte sie nun, um zu einem Gespräch zu kommen. Sie wollte mit ihm das Geschehene analysieren. Die Ursache des Ganzen. Und vielleicht auch das Ereignis an sich? Das kam ganz auf ihn an, vermutlich würde sie den Gesprächsverlauf in seine Hände legen. Ihren Kopf hatte sie seitlich zu ihm gewandt, sie achtete eher aus den Augenwinkeln auf den 'Gegenverkehr'.

    Livillas Mimik veränderte sich gekonnt kaum. Der Begriff "Taverne" sagte ihr so überhaupt nicht zu, Essen konnte man in gehobenerer Gesellschaft doch deutlich besser. Aber sie konnte ihre Mimik eben nicht nur kontrollieren, wenn sie etwas haben wollte, sondern auch wenn sie etwas geben wollte. Und so erklärte sie, wenn auch nicht gerade mit vor Freude triefender Stimme:
    "Dann gehen wir doch dorthin! Die Sklaven werden den Weg sicherlich kennen, sodass wir zwei uns ganz aufeinander konzentrieren können." lächelte Livilla und bewegte ihre Nase nach dem Stubser hin und her, als würde sie jucken. Während sie kurz vor der Sänfte waren, kam die nächste angenehme Überraschung. Einen ganze Tag! Das machte den Gedanken an eine stinkende Taverne mit unsauberem Geschirr und niederer Gesellschaft doch deutlich erträglicher.
    "Allerdings! Ein ganzer Tag, da werden wir heut Nacht aber vollkommen heiser sein - du musst morgen nicht viel sprechen?" erkundigte sich Livilla mit gespielter Besorgnis, während sie die Sänfte bestieg und Romana erwartete. Der Sklavin schenkte sie nur noch einen kurzen Blick. Hoffentlich döste die Transuse auf dem Weg nicht ein und verlief sich mit geschlossenen Augen. Eine Sklavin suchen zu lassen fehlte ihr heute gerade noch. Und dann noch aus dem außergewöhnlichen Grund der Verwirrtheit, nicht auf Grund eines Fluchtversuchs. Als Romana auch saß und es sich halbwegs gemütlich gemacht hatte, die Instruktion an die Sänftenträger weitergegeben wurde, erhob Livilla endlich die Stimme.
    "Großvater ist zum Zeitpunkt meiner Abreise nahezu quietschfidel gewesen. Gut er hat Probleme sich richtig zu bewegen, die Kochen eben. Aber alles in Allem war er wirklich gut Zuwege. Und Grossmutters Kopfschmerzen, nunja... Daran wird sich vermutlich nichts mehr ändern. Gerade jetzt wo die kalte Jahreszeit vorbei ist und das Wetter doch noch recht häufig umschwingt leidet sie häufig unter Kopfschmerzen. Du weißt ja wie wetterfühlig sie ist..." meinte Livilla mit einem warmen Gesichtsausdruck. Sie hatte nie soviel aufgebaut zu den alten Leuten. Nie soviel, wie Romana es getan hatte. Aber dennoch war das alte Paar ihr sehr ans Herz gewachsen. War auch schwer vermeidbar, wenn man das halbe Leben mit ihm verbrachte.
    "Und wie es mir ergangen ist? Nun ich glaube ich habe immer mehr von Vaters Züge angenommen. Ich habe sehr viel der freien Zeit damit zugebracht, mich über Kräuter und Salben zu erkundigen, um das Handeln der Sklaven etwas besser beurteilen zu können - nicht dass sie mich noch vergiften. Aber besondere Vorkommnisse gab es eigentlich nicht... Oh doch! Erinnerst du dich noch an den Jungen in deinem Alter? Secundus?" Livilla sah schalkhaft zu Romana hinüber.

    'Fortuna sei Dank?' echote es in ihrem Kopf. Und sie war froh, dass es dies nur in ihrem Kopf tat, denn die ergänzenden Gedanken waren wahrlich nicht für die Welt und schon gar nicht für seine Ohren geeignet. Denn sie fand, er sollte nicht der doch manchmal launischen Fortuna danken, sondern viel mehr der positiv eingestellten Venus - so jedenfalls sah Livilla es in diesem Moment. Aber - den Göttern sei Dank - hatte sie ihre Fassade notdürftig wieder aufbauen können und war sie eben noch ein offenes Buch gewesen, so würde man nun wieder einige Seiten blättern müssen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Sie fühlte sich, nun so unsanft aus ihrem Traum gerissen und aus seiner Umarmung gelöst irgendwie deplaziert. Als würde der Zustand plötzlich fehlen. Sie brauchte dringend wieder eine ruhige Minute, ihre Gefühle tanzten unziemlich auf dem Tisch und das passte ihr überhaupt nicht. Nicht dass sie das Fühlen an sich verpönte, aber sie kam nicht recht mit dem Umstand zurecht, etwas von sich selbst nicht hundertprozentig im Griff zu haben. Sie sah mit leicht geöffnetem Mund zu ihm auf, als habe sie ihm etwas von ihren Gedanken verraten wollen. Schnell schloss sie ihn und begann ihre Haare zu kontrollieren. Aus diesem Grund fiel ihr seine starke Verlegenheit auch tatsächlich nicht auf, viel zu fahrig erinnerte sie sich ungewollt immer und immer wieder an die letzten Augenblicke zurück.
    Sie ließ ein leises Seufzen vernehmen. Was gäbe sie drum zu erfahren, was ihm nun im Kopf herumspukte. Vermutlich könnte sie diese Gedanken sogar problemlos ablesen, aber soweit dachte sie gar nicht. Sie war zugleich noch stark damit beschäftigt, die eigenen Gedanken weitestgehend unter Kontrolle zu halten.
    "Es... ja es ist alles in Ordnung." beteuerte sie. Eigentlich hätte sie die Gelegenheit nutzen können, um ihn anzufahren, um die Distanz wieder aufzubauen, aber irgendwie fühlte sie sich geschwächt, ja, beinahe schon lustlos. Sie wollte das gar nicht. "Ich wäre aber froh, wenn du mich begleiten könntest." gab sie zurück, ohne ihre Antwort vorher kurz zu überdenken. Dann erstarrte sie einen Moment. Sie hatte keine Sekunde die Gedanken im Sinn, die er so sehr fürchtete. Vielmehr machte sie sich nun darüber Sorgen, dass sie ihm so schnell zugesagt hatte, sich zu ihr zu gesellen. Jemanden nach Hause bringen war in gewisser Weise schon etwas sehr Intimes. Um sich selbst machte sie sich dabei keinerlei Gedanken - aber was würde er davon halten, dass sie sich so schnell hatte überreden lassen?
    "Ich meine, natürlich nur, wenn es Dir keine Umstände macht, Aurelius..." Sein nomen gentile brachte sie mit einem leichten, kaum merklichen Zögern heraus. Es war eine distanzierte Art ihn anzureden, von der sie hoffte, dass sie die Ausgeglichenheit wiederherstellen könnte. Aber irgendwie fürchtete sie diese Ausgeglichenheit auch wieder. Sie sah beinahe fragend zu ihm auf, als könnte er ihr erklären, was dieses gedankliche Chaos in ihr sollte, das von einem Moment auf den anderen angerichtet wurde. Die Sonne schien schließlich immer noch wolkenlos vom Himmel herab, die Menschenmasse summte wie ein Bienenstock und die Händler priesen lautstark ihre Ware. Aber irgendetwas war dennoch anders. Hatte sie sich vielleicht den Kopf gestoßen, ohne etwas davon bemerkt zu haben? Nachdenklich legte sie ihre Hand an den Hinterkopf, dann sah sie zu den Sklaven. Bestimmt, aber absolut nicht unfreundlich, wies sie diese an, die Sänftenträger nach Hause zu schicken und sich diesen anzuschließen. Sie würde in Begleitung des Aureliers keine Begleitung brauchen. Und vor Allem wollte sie diese auch gar nicht. Sie wollte, wenn sie denn sprachen, etwas offener sprechen und das würde sie nicht können, wenn hinter ihnen Sklaven waren, die das alles an irgendwelche Stellen weitertragen konnten. Selbst wenn es dafür keinen Ärger geben würde, hatte sie daran keinerlei Bedarf.

    Livilla hatte seine Berührung sehr genossen, wusste sie doch, woher sie vermutlich viele Teile ihrer eigenen Zurückhaltung her hatte. Ihr fiel es mancher Tage noch schwer, wirklich zurückhaltend zu sein, während es bei ihrem Vater wohl eher das Gegenteil war und es ihm schwer fiel, seine Zurückhaltung schwinden zu lassen. Aber er war in dieser Hinsicht ihr Vorbild und mit der Zeit wurde ihre eigene Diskretion, vor Allem Fremden gegenüber, immer deutlicher. Sie lächelte beinahe glückselig bei seinen Worten, ehe er sie dann losließ und sie sich um Lepidus hatte 'kümmern' können.
    "Ein Familienfest? Das fände ich wunderbar! Aber Romana werde ich gleich morgen früh im Tempel aufsuchen, darauf freue ich mich seit vielen Monaten. Lass mich sie überraschen!" konstatierte Livilla mit bittendem Blick, nun wieder an ihren Vater gewandt. Leiser und eher direkt an den Vater gewandt ergänzte sie: "Aber ich werd jetzt erstmal hier bei dir sein. Ich bezweifle zwar dass in deinem Leben Langeweile aufkommt, aber das wird von nun an ausgeschlossen sein!"
    Dann sah sie in Erwartung ob seiner Meinung und seinen Worten im Allgemeinen wieder zu Lepidus.

    Livilla räusperte sich tatsächlich einmal vernehmlich, als die Luft wieder in ihre Lungen strömte und ihr das Gefühl vermittelte, dass Fliegen durchaus möglich sein mochte. Aber eigentlich rührte das Gefühl vermutlich daher, dass ihr eine so herzliche Begrüßung zu teil wurde. Sie liebte ihren Vater, aber Romana war seit jeher etwas besonderes gewesen. Mit ihr konnte sie in wenigen Tagen mehr lachen als ohne sie vermutlich ein ganzes Leben lang. Sie musterte Romanas Gesicht, nun da sie wieder einen leichten Abstand zu diesem hatte, etwas genauer. Sie wirkte wirklich gut erholt. Als Vestalin hatte man sicherlich viel zu tun, ohne Frage, aber im Gegensatz zu dem was bei den Großeltern alles angefallen war, war dies vermutlich das reinste Kinderspiel. Und mit leichter Scham dachte Livilla an die Faulheit zurück, die sie selbst manchen Tages gezeigt hatte. Solang alles lief, war auch alles in Ordnung, aber meistens hatte Livilla selbst nur genörgelt, bis Romana, die treue Seele, dann weg war. Ganz so fürsorglich war die jüngere Claudia auch dann beileibe nicht gewesen, aber ihre Mühen waren dann deutlich da. Und als Romana dann wieder Atem schöpfte, wusste Livilla genau, dass ihre eigenen Antworten von nun an knapp ausfallen würden, oder dass sie sich den Schwall an Fragen merken musste. Ein leichtes Grinsen legte sich in ihr Gesicht, während sie Romanas volle Fahrt nicht unterbrach sondern sie reden ließ.
    Dann rief Romana die Sklavin herüber. Livilla folgte neugierig Romanas Blick. Gleich der allererste Eindruck war bemitleidenswert. Livilla tat es gegenüber Romana fast leid, dass sie selbst so engstirnig mit der Funktionalität eines Sklaven war und sie nahm sich fest vor, sich bei der Parthenope halbwegs Mühe zu geben, nett zu sein. Immerhin machte sie einen freundlichen Eindruck. Vermutlich war sie einfach nur unfähig. Sie ließ sich zu einem knappen Nicken für die Sklavin herab. Dann wandte sie sich wieder an Romana um ihre letzte Frage zu beantworten, bei der sie sichergehen konnte, nun in Ruhe antworten können. Mit noch immer dem leisen Grinsen im Gesicht erklärte sie:
    "Ich würd sagen, irgendwohin, wo es ruhig ist. Nicht soviel Aufregung. Dann können wir uns in Ruhe austauschen, oder was ist dir lieb? Ich richte mich gern nach deinen Wünschen, nach meinen hast du dich oft genug gerichtet. Auf jeden Fall haben wir eine Sänfte zur Verfügung." meinte Livilla dann nicht ganz ohne Reue. Sie stubste begleitend Romanas Nase liebevoll, zog ihre Hand dann aber rasch wieder ein.
    "Deine ganzen Fragen beantworte ich dir dann in aller Ruhe. Wieviel Zeit hast du denn etwa? Ich will dich ja nicht länger einnehmen, als ich es darf - oder eben auch du." erkundigte sie sich, während sie sich bei der Schwester einhakte und zielbewusst in Richtung Sänftenträger losmarschierte. Der Sklavin würde es sicher nichts machen, nebenher zu laufen. Zwei Menschen waren für das Holz - und möglicherweise auch die Sklaven - ausreichend Belastung.

    Einen beängstigenden Moment lang stellte Livilla sich auf den harten Boden ein, der auf ihren zarten Patrizier-Po wartete, um diesen mit einem blauen Fleck zu 'zieren'. Dann allerdings hatte sie mit ihrem Griff tatsächlich Erfolg und aus dem Schock und der Angst heraus schloss sie ihre Finger fest um seine Hand. Dann spürte sie einen leichten Ruck und so langsam ihr Fall in ihrem Kopf angedauert hat, so schnell fand sie sich nun an seinen Leib gepresst wieder. Sie hatte erschrocken aufgekeucht, als sich ihre Erwartung mit dem Aufprall nicht erfüllte. Erst nach ein paar verstrichenen Sekunden realisierte, dass ihr Schürfwunden erspart bleiben würde. Dann dauerte es einen weiteren Sekundenbruchteil, bis sie bemerkte, dass sie sich in seinen Armen wiederfand. Ihre Beine hingen noch eher schlaff an ihrem Leib herunter, sodass ihr ganzes, glücklicherweise wirklich eher geringes Gewicht ihm zur Last fiel. Dann allerdings fasste sie sich wieder ein Stück weit und sie gebrauchte ihre Beine wieder zu seiner Arm- und ihrer Bauchentlastung. Etwas wacklig stand sie noch immer da. Da erkundigte er sich mit seiner männlichen Stimme nach ihr. Selbst mit verschlossenen Augen hätte sie diese sofort wiedererkannt. Mit leiser, zu ihrem Entsetzen etwas zittriger Stimme, die sie rasch durch ein Räuspern auf eine halbwegs normale Lautstärke brachte, erwiederte sie:
    "Ja, ja alles in Ordnung." Auch wenn sie nun wieder selbst stehen konnte, beschämenderweise gestand sie sich ein, dass ihr diese Situation nicht gerade missfiel, die sie in ihrem gesamten Leben noch nicht erlebt hatte und sicher allzu schnell auch nicht wieder erleben würde, wenn sie nicht nochmal absichtlich in seiner Gegenwart stolperte. Es war schön in seinen Armen zu sein, es gefiel ihr, auf eine andere Weise den Schutz zu erhalten, den sie sonst eher aus familiären Armen durch Vater und Schwester erhalten hatte. Es war ein Gefühl von unendlicher Sicherheit, könnte sie doch nur hier bleiben ohne sich etwas zu Schulden kommen zu lassen. Bei diesem Gedanken allerdings wurde sie schlagartig wieder ernüchtert. Mit einer raschen, erschrockenen Geste löste sie sich aus seinem Griff. Was war ihm eigentlich eingefallen? Was war ihr eingefallen diese Nähe auch noch zu genießen? Aber vor Allem, was war ihm eingefallen sie soweit zu bringen, seine Nähe auf eine solch intensive Art zu genießen? Sie bemerkte dass sie ihn aus beinahe rehartig scheuen Augen anblickte, dann räusperte sie sich vermerklich ein zweites Mal und strich die Falten ihrer Kleidung und sprach:
    "Ich hoffe du erwartest nun Dank... Äh nicht, also keinen Dank, ach..." Sie spürte wie sich rote Flecken auf ihren Wangen bildeten. Sie waren eine Mischung aus Verlegenheit und Zorn. Zorn allerdings aus dem Grunde, dass ihre Nervosität und Verlegenheit so offen auf dem Silbertablett vor ihm lag. Sie hasste es abgrundtief wenn jemand eine Schwäche so eindeutig zu sehen bekam. Das war ihr selbst im tiefsten Familienkreis noch unangenehm. Geduldet, aber wahnsinnig unangenehm. Fahrig strich sie sich mit gespreizte Fingern durch das Haar und starrte zu ihren Sklaven. Sie schien sich allmählich wieder ein wenig zu fassen.
    "Faules Pack, könnt ihr nicht aufpassen? Wozu kriegt ihr überhaupt was zu essen? Verfaulte Hundeknochen sind zu gut für euch dreckiges Pack." zischte sie den beiden aufgebracht zu, völlig gleichgültig ob des Umstandes, dass Aurelius dies beobachtete. Er würde vermutlich durchaus verstehen, dass sie den Sklaven zürnte. Sie waren als ihre Wächter dabei und hatten diese Situation nicht abwenden können. Natürlich nur die des Anrempelns, nicht die der Nähe, die hatte sie gar nicht abgewendet haben wollen... Ach, schoss es ihr durch den Kopf, du doofe Kuh, reiß dich zusammen. Auch das solltest du nicht gewollt haben. Dann erst wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Aurelier erneut zu, ihr Teint hatte sich wieder etwas normalisiert, nur ihr Haar wirkte noch minimal zerzaust. Und ihr Atem ging schneller, aber ansonsten war der äußere Eindruck wieder hergestellt. Was sollte sie nun ihm sagen? Sollte sie sich entschuldigen? War es ihm unangenehm gewesen? War es ihr überhaupt unangenehm gewesen? Was dachte er gerade? Sie wollte weg vom Marktplatz... Es schienen ihr mit einem Schlag viel zu viele Menschen da zu sein..

    Unmerklich hatte sie begonnen ihr Kinn ein wenig zu neigen - dessen war sie sich nicht einmal völlig bewusst gewesen. Lediglich die Sonne, die minimal hinter seinem Rücken stand, begann sie ein wenig auf die Dauer zu blenden. Zuvor stand sie noch halbwegs hinter Gebäuden, aus ihrem Winkel heraus, aber siee wanderte ja auch. Hierdurch hatte ihr Gemisch aus Lächeln und Herausforderung schon einen beinahe koketten Ton bekommen. Wohl die einzige eher unkontrollierte Handlung des Nachmittags. Allerdings würde sie einem Gentleman nur bedingt auffallen - und ein solcher war Aurelius ja mit Sicherheit. Durch den intensiven Blickkontakt war ihr - und sicherlich auch ihm - ein Aufschrei entgangen, der von gar nicht so weit weg herkam. Aber selbst wenn sie ihn vernommen hätte, er hätte sie nicht sonderlich interessiert. Sie waren hier auf dem Sklavenmarkt, da wurde nicht nur einmal am Tag laut gebrüllt.
    Gelacht hätte sie vermutlich, wenn sie seine gedankliche Erarbeitung über die Milde gehört hätte, denn auch sie hätte gerne etwas über die Milde dieser Begegnung gesagt und es aus etwa demselben Grund wie er unterlassen. Es hätte zu romantisch oder kitschig geklungen und das war in dieser Situation fast unangemessen. Als Kind hatte sie noch viel Sinn für Romantik gehabt und hatte derartigen Träumereien nachgehangen, wenn ihr Blick aus dem Fenster glitt und die malerische Landschaft begutachtete, die sie vom Hause ihrer Großeltern hervorragend überblicken hatte können. Nicht selten bildete sie sich einen Reiter auf einem Pferd vor. Damals hatte sie sich mit dem patrizischen Leben nicht vollkommen arrangieren können, da gab es noch zuviele Pflichten. Aber gefügt hatte sie sich trotz alledem schon immer.
    "Nein, ich hätte tatsächlich auch nichts dagegen. Manchmal soll man ja durch sein eigenes Handeln stark Einfluss darauf nehmen können.." sinnierte sie mit ihrem koketten Blick, der noch immer so vollkommen auf ihn fixiert war. Auf die Situation. Und darauf, nicht direkt in die Sonne starren zu müssen. Sie hatte das leise Näherkommen bemerkt. Und wenn es nur ein Haarbreit gewesen wäre, es wäre ihr aufgefallen. Selbst ein unregelmäßiges Atmen, glaubte sie, würde ihr nicht entgehen. Sie mochte seine Augen, sie mochte seinen selbstsicheren Blick. Ein wenig erinnerte es sie an sie selbst - aber vor Allem, wie schon die Stimme und sein Leib, an die Erwartungen, die sie an einen Mann stellte. Das mochte möglicherweise auch der Grund sein, dass sie das Gerangel erst mitbekam, als es unmittelbar neben ihnen stattfand. Sie wollte sich gerade zu ihrer Rechten wenden, um zu sehen was da nun eigentlich vor sich ging, als eine Schulter sie unsanft zur Seite stieß und sie ins Straucheln geriet. Reflexartig griff sie nach dem Arm des Aureliers, auch ihre Sklaven huschten rasch einen Schritt nach vorn, um sie aufzufangen falls sie stürzte, unsicher allerdings und darum auch zu langsam. Ihnen war bereits aufgefallen wie unberechenbar Livilla sein konnte. Es konnte eine Strafe geben, weil sie nicht eingegriffen hatten, es hätte eine geben können, weil sie das "Techtelmechtel" unterbrochen hatten, oder weil sie die Patrizierin berührten, indem sie diese auffingen.
    Der Grund für dieses Tohuwabohu war ein aus der Reihe gebrochener, hünenhafter, germanischer Sklave. Natürlich, wie sollte es auch anders sein. Fast alles Blonde war roh und unbeherrscht, das hatte Livilla im Laufe der Jahre auch schon gelernt. Mehrere Männer versuchten das Monster zu halten, was ihnen auch gelang. Allerdings nur mit großem Kraftaufwand und wenig Rücksichtnahme auf die umstehenden Menschen. Und so hatte es auch die bemitleidenswerte Dame getroffen, die so vollkommen in einer Art Tagtraum mit sehr realem Faktor gefange gewesen war. Für welche dieser harte Stoß vollkommen unerwartet gekommen war und die nun haltsuchend nach hinten schwankte - eine Hilflosigkeit, der sie selten ausgesetzt war...

    Zögerlich hatte sie sich dem Atrium Vestae Stück für Stück genähert. Sie hatte ein wenig Sorge, irgendwie bei etwas Wichtigem zu stören. Immerhin war Vesta für Rom von einer sehr hohen Relevanz. Und selbst wenn sie Vesta selbst nicht störte, hatte sie ein wenig Sorge, ihre Schwester bei etwas zu stören, das ihr von Herzen wichtig war. Und das war eben die Religiösität in allen Belangen. Allerdings konnte sie auch beherzt behaupten, dass auch sie von Herzen wichtig war, also war sie gerade drauf und dran ihre Schritte sicherer und schneller voreinander zu setzen, als eine weiße Gestalt auftauchte. Im Gegensatz zu Romana fiel Livilla das Wiedererkennen erst recht schwer. Die Körpergröße hätte sie zugleich stutzig machen sollen, aber sie hatte sich in ihrem Leben so sehr an den großen Menschen gewöhnt, der eigentlich immer an ihrer Seite war, dass die Gestalt nicht sofort so ungewöhnlich für sie erschien. Immerhin konnte sie sehr schnell bestimmen, dass es eine Vestalin sein musste.
    Erst war Livilla eine Sekunde irritiert, als die weiße Gestalt sich nun mit schnellem Schritt auf sie zubewegte. Hatte sie schon Gebiet betreten, das ihr gar nicht gestattet war und würde dafür nun Ärger bekommen? Unwahrscheinlich. Und dann erkannte sie Romana, an der Art, wie sie lief, an der Art, wie ihr Körper gebaut war und daran, dass der Schleier ein wenig flatterte und das Erkennen des Gesichtes etwas erleichterte. Und dann folgte prompt die Bestätigung, als sie ihren Namen von der so vertrauten Stimme - gejauchzt - vernahm. Ein leises, frohes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht und auch sie bewegte sich nun auf Romana zu. Bei ihr sah es allerdings auf Grund des nicht ganz so schnellen Laufens nicht nach einem Laufschritt aus - bei Romanas Tempo würde sie schon beinahe eher den Eindruck eines Athleten erwecken.
    So kräftig wie sie nur konnte erwidert sie die Umarmung, in der sie sich von einer Sekunde zur nächsten wiederfand und auch den Kuss, den sie etwas überraschend auf ihren Lippen fand, gab sie freudvoll zurück. Aber das durfte wirklich nur Romana! Einjeder andere, das gedachte sie selbst in diesem Moment, würde sich wenigstens eine erboste Standpaukte einfangen.
    "Romana! Wie ich mich freue, dich endlich wiederzusehen! Großartig siehst du aus!" bekundete sie zu allererst. Von der Sklavin nahm auch sie keinerlei Notiz - warum sollte sie auch? Erst einmal kannte sie diese nicht und von dem Moment an, wo Romana ihr ins Auge gestochen war, waren auch nur wenige Augenblicke verstrichen bis sie sich nach einigen Jahren wieder in den Armen liegen konnten.
    "Ja, wie kommt es nur dass ich in Rom bin! Ich habe mir Flügel geborgt und bin natürlich hergeflogen!" witzelte sie in ganz ungewöhnlicher Art. Sie witzelte allerdings nur sehr leise und lächelte liebevoll zu der großen Romana auf. Kaum zu glauben dass auch Livilla durchaus schützen konnte, wenn man diese Situation so betrachtete. Aber für ihre Schwester hatte und hätte und würde sie so einiges auf sich nehmen - sogar die Reise nach Rom! Und dabei hasste sie das Reisen doch so sehr...

    Kurz sinnierte Livilla. Einen solche Verlauf ihres Einkaufsbummels hatte sie eigentlich nicht erwartet. Natürlich war es nicht ungewöhnlich, bessergestellte Menschen zu treffen, aber die Art dieser Begegnung war schon außergewöhnlich. Es beschränkte sich nicht nur auf die übliche Gesprächsfloskeln. Es wurde im Grunde genommen viel mehr gesagt als bei diesen übelichen Kurzgesprächen bei bekannten Gesichtern. Aber viel weniger Laute verließen ihre Lippen. Sie fand es äußerst reizvoll viel zu sagen und viel zu hören, viel eher zu sehen, ohne dabei sinnloves Geplapper verlauten zu lassen. Sie redete ungern über Dinge, die im Grunde niemanden interessierten. Zugegebenermaßen sprach sie gerne über Schmuck, wenn sie schon Sprach, aber alles in allem sammelte sie ihre Informationen lieber. Und dies hier war ein ausgeglichenes Geben und Nehmen. Und da sollte noch einmal jemand behaupten, dass Wohlstand einfallslos und unkreativ machte. Selbst der sachte Frühlingswind, hier in Rom selbst nur leicht zu spüren, wurde deutlicher von ihren Sinnen wahrgenommen, da sie sich stark konzentrierte und alles Unwichtige erfolgreich ausblendete.
    Eigentlich gehörte es sich nicht, ihn so anzustarren, rief sie sich ins Gedächtnis. Aber es schien ihn nicht zu stören, seine ganze Haltung wirkte nicht unfreundlich oder maßregelnd. Und es musste ja nun nicht unbedingt jeder erfahren, dass sie einen fremden Mann direkt ins Gesicht gestarrt hatte, als sei er ein Hund den es zu unterwerfen galt. Gut, in einem gewissen Maße ging es hier sogar tatsächlich um Unterwerfung, aber wenn es nach guten Sitten und Regeln vonstatten ging, würde sie ihn kaum dazu bewegen, sich auf den Rücken zu rollen. Letzten Endes würde sie wohl Eingeständnisse machen. Sie war stolz und es schadete nicht, wenn sie ihm dies deutlich zeigte. Aber letzten Endes war sie auch die Tochter des Claudius Menecrates die ihre rebellische Kinderzeit lange hinter sich wusste. Und der Mann vor ihr war ein Mann, es gehörte sich nicht, einen Mann so offen herauszufordern und letzten Endes zu 'bezwingen'. Genausowenig wie es sich gehörte, sich auf den Liegen beim Essen herumzutummeln, wenn sie nicht gerade völlig allein war. Aber noch trieb sie ihr Spielchen nicht zu weit, das hatte sie fest im Gefühl. Und auf das würde sie sich verlassen.
    Paullus Aurelius Pegasus. wiederholte sie also seinen Namen, im Gegensatz zu ihm, nicht nur gedanklich, als müsste sie sich eine getrocknete, gesüßte Frucht auf der Zunge zergehen lassen und dabei überlegen, welche Aromen in ihr waren und zu welchen Gerichten und Anlässen sie herausragend schmecken würde. Das Haus der Aurelier, sie wusste nicht allzuviel davon. Sie wusste dass es patrizisch war und genausoviele Gerüchte darüber kursierten, wie wohl über jede Familie, die in der Hackordnung weit oben stand. Sie hatte auch den einen oder anderen Aurelier in der früheren Lebenszeit gesehen, aber auf Grund einer wirklichen Brisanz hatte sie sich keine Namen oder Gesichter merken müssen - was sie also auch nicht getan hatte. Pegasus war ein fast verträumter Name, fand sie. Sie hatte ihn, wenn überhaupt schonmal aus einer persönlichen Bekanntschaft heraus, im Grunde genommen noch nie gehört. Ob eine Geschichte hinter dieser Namensgebung stand?
    Ebenfalls sehr erfreut, Aurelius. fügte sie nach einer kürzeren Pause mit ihrer ruhigen Stimme hintenan. Auch ihre Worte waren mit einer Eindeutigkeit unterstrichen, die ein aufmerksamer Zuhörer gut herausfiltern konnte. Und dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit in diesem Moment genoss war ebenso klar, wie der Umstand, dass ein Patrizier niemals eine Sklavin würde heiraten können, ohne dass das Umfeld aufbegehrte: Glasklar. Die Sklavin schien er nun aus dem Spiel zu lassen, aber um diese konnte sie sich später immer noch beiläufig bemühen, wenn das Thema von ihr eindeutig abgekommen war und er ihr nicht ungebrochenes Interesse vorwerfen konnte. Beinahe hätte sie diese nochmals als Gesprächsthema aufgegriffen, als sie sich ertappte, nun doch etwas sagen zu wollen. Aber sie hielt an sich und wog ab, ob es nicht noch etwas sinnvolleres zu sagen gab. Fuhr sie seine Schiene der Zweideutigkeit weiter? Floskelte sie, während sie den Inhalt erhlich meinte? Hatte er seine Worte ehrlich gemeint? Im Grunde zweifelte sie nicht daran. Der Gedanke, sein Interesse und die Freude an ihr schwinden zu sehen, behagte ihr nicht sonderlich. Mit einem leichten Blinzeln in den Augen meinte sie dann wie beiläufig:
    Ein schöner, warmer Tag heute, nicht? War heute morgen noch kaum zu erahnen gewesen, dass er so wird. Im eindeutigen Sinne stimmte die Aussage kaum, sodass er ihre Worte eigentlich richtig deuten musste. Die Sonne war von Anfang an herausgekommen und es waren nur geringe, weiße Schleier am Himmel zu sehen. Es war ein Frühlingstag, wie er im Buche stand.