Beiträge von Baalberith

    Eine Taberna wie viele. Ein stickiger Schankraum mit einfachen Tischen und Bänken. Billiger Wein und billiges Essen. Die bedienenden Sklavinnen haben ihre besten Tage schon hinter sich. Der Wirt behauptet von sich ein echter Alexandriner zu sein. Er ist in einem Dorf im Hinterland von Pelusium geboren und aufgewachsen. Hinter dem Schankraum befindet sich ein kleines Zimmer. Dort werden Dinge dubioser Herkunft umgesetzt. Und Drogen, meist auch dubioser Herkunft. Manchmal auch frisch gefangene Sklaven, oft ebenfalls dubioser Herkunft. In den Stockwerken darüber gibt es Zimmer zum anmieten. Im ersten Stock für Stunden oder einen Tag. Die darüber auch für längere Zeit. Wenn man es so lange hier aushält.

    Baalberith hatte gewartet. Er hatte gewürfelt. Allein. Als der Vogelmann ihm die Botschaft samt detaillierter Instruktionen bringen ließ, machte er sich auf den Weg. Er brauchte nicht packen. Er brauchte nichts.
    Als er das dunkle Reich verließ war es Nacht. Bis zum Morgen würde er in Ostia sein, bis zum Mittag auf See.

    Der Vogelmann rief Baalberith zu sich, und Baalberith kam.
    "Baalberith, mein Freund, tritt näher!" Ohne Vorwarnung warf er ihm einen einfachen, braunen Lederbeutel zu. Baalberith fing den Beutel auf. "Eine Umlage für den Lauf und deine Anzahlung. Du wirst hier auf dein Lied warten und es zu Cleopatra bringen. Gleiches Spiel dort. Der Großteil deiner Arbeit wird also Geduld sein, hier, in der Schüssel, bei Cleopatra. Es gelten die Spielregeln des Theaters. Und kein Wort zu niemandem." Der Mann mit der Maske lachte laut über seinen eigenen Scherz. Baalberith sprach nicht. Baalberith sprach nie. Auch an diesem Tag nicht. Er drehte sich um und ging, um zu warten.