Beiträge von Marcus Pupillius

    Wenn's sein muss kann ich Lesen und Schreiben. Solang es nicht irgendwelcher Dichter- oder Philosophenkram ist. AHHH Er öffnete den Mund und zeigte seine Zähne. Ein Backenzahn fehlte, doch ansonsten waren sie in annehmbarem Zustand. Als sich Scarpus wieder dem Schreiben zuwandte, nahm er einen der Lappen und half den anderen beim Säubern des Tisches. Er hasste es nutzlos neben Arbeitenden zu stehen.

    Mit den Krankheiten, nunja das weiß ich leider nicht. Ich bin früh zum Waisen geworden. Bisher fühle ich mich allerdings gesund. Und jahreszeitlich bedingte Leiden? Also wenn man ohne Decke auf der Straße schläft kann es im Winter schonmal zu Erkältungen kommen, aber mehr bisher auch nicht.
    Das Abtasten lies er über sich ergehen, er hatte zwar ein paar Narben aber bisher hatte er es immer geschafft, Kämpfe so zu beenden, dass sein Körper voll beweglich blieb und von alten Brüchen wusste er bei sich selbst auch nichts.

    Noch einmal tief die frische Luft an der Tür einatmend ging er auf den Capsarius zu. Auch wenn der Essiggeruch nicht wirklich eine angenehme Atmosphäre für sportliche Betätigung bot, absolvierte er die geforderten 30 Liegestütz und Kniebeuegen problemlos. nachdem er wieder vor Atius Scarpus stand, lächelte er nur und meinte: Für den Anfang ganz nett, auch wenn ich nach dem Aufstehen ein paar mehr mache.

    Marcus betrat das Valetudinarium und sofort wurde er fast umgeworfen von heftigem Essiggeruch. Schnell sah er die Quelle, ein paar Männer, die damit beschäftigt waren, Tische zu putzen. Er blieb in der nähe der Tür, wo wenigstens noch etwas frische Luft den Kampf mit den Essigdämpfen wagt und rief: Salvete! Ich suche Capsarius Atius Scarpus. Ich wurde vom Rekrutierungsbüro hergeschickt, um mich auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Wobei momentan eher meine Atmung schwer geprüft werden.

    Leider ist mein Vater nach Italien gezogen um dort sein Glück zu suchen statt in der Heimat zu bleiben. Nun, er starb und mir blieb das "Privileg" der Bürgerrechte verwährt. Aber vielleicht gewinne ich sie ja mit dem Schwert in der Hand." Ein ironisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht Wobei der Sold wichtiger ist.

    Er atmete tief durch. Mal wieder Bürokratie und er hasste Bürokratie. In schnellem Tempo antwortete er auf die Fragen: Marcus Pupillius, geboren in Italien, 24, meine Eltern sind bereits gestorben, als ich noch ein kleines Kind war, ich hielt mich bisher mit nennen wir es mal Gelegenheitsjobs am Rande der Gesellschaft am Leben, ich habe schon ein paar mal auf einem Pferd gesessen und außer Erkältungen dank Übernachtungen im Freien war ich nie krank.

    Marcus Pupillius und nach kurzem Zögern fügte er Mein Herrhinzu.
    Nun, ich habe in den Städten gelernt zu kämpfen und - da ich hier stehe - wohl auch zu überleben. Leider ist es nicht ganz einfach sich so sein täglich Brot zu verdienen. Allso dachte ich mir, versuchs beim Heer, die versorgen einen Mann, wenn er zu kämpfen weiß. Und es wird immer erzählt, hier oben in Germanien, da kann sich ein Mann noch einen Namen erwerben, wenn er die "Zivilisation" verteidigt.leichte Ironie, aber vielleicht auch die Erfahrungen, wie die Städte des Reiches jenseits der Villen und Foren aussahen, färbten den Klang der letzten Worte ein.
    Der abschätzende Blick auf sein Äußeres war ihm nicht entgangen.
    Ich hoffe, der Zustand meiner Kleidung ist kein Hindernis, sondern ein Zeugnis meiner Entschlossenheit. Denn nach meiner Ankunft in Confluentes wollte ich keine Zeit vergeuden mit dem Waschen der Kleidung, sondern gleich meinen Dienst dem Imperium anbieten.
    Mut und Eifer sind doch Tugenden, die einen Soldaten des römischen Heeres auszeichnen sollten? Wenn also die alten Tugenden nichtsmehr wert sind und Feigheit und Zaudern mehr zu einem Soldaten passen, so sag es mir und ich werde gehen. Wenn aber die alten Tugenden noch zählen, dann denke ich, dass ich ein Mann bin, der gut in die Armee passt.

    Die lange Reise aus Italien hoch in den Norden hatte zwar sein Gewand nicht gerade im besten Zustand gelassen und auch eine Rasur wäre wieder einmal angebracht gewesen, doch momentan gab es erst einmal wichtigeres für den jungen Mann.
    Mit festem unbeirrten Schritt näherte er sich der Wache am Tor und rief mit lauter, starker Stimme:
    Salve, ich hörte hier oben werden starke, tapfere Männer gesucht? Wie du siehst habt ihr einen gefunden, also führ mich zum Rekrutierungsbüro!