Beiträge von Marcus Pupillius

    Marcus war früh aufgewacht und da das Lager keine großen Möglichkeiten bot, alleine mit Langeweile fertig zu werden, begab er sich in die Schola. Tatsächlich war auch schon ein Kamerad anwesend und Marcus versetzte ihm einen freundlichen Schlöag auf die Schultern als er ihn erreichte.
    Noch jemand der nicht schlafen konnte oder tatsächlich ein Frühaufsteher? Was meinst du, wieviele Schriftrollen oder Täfelchen wir wohl brauchen um einen bewaffneten Gegner damit zu besiegen?

    Etwas gelangweilt marschierte Marcus zusammen mit den anderen Probati um den Platz herum. Das Üben von Reihen war weder für Körper noch für Geist ein Training und so hoffte er, dass bald das versprochene Waffentraining beginnen würde.

    Aufrecht stand Marcus da, folgte dem Vexilarius mit seinen Blicken und hörte seiner Rede zu.
    Besondere Gebräuche hatte er keine abzulegen, da würden seine germanischen Kameraden vielleicht mehr Probleme haben. Nicht einmal irgendein Glaube schränkte ihn wirklich ein, opfern konnte man jedem oder niemandem, je nachdem, was grade verlangt würde.
    Er strich über das Heft seines Schwertes. Ja, die Gesetze Roms. Auf den Straßen hatte er gelernt, dass sie mit einer Waffe in der Hand bestand hatten, oder eben durch eine Waffe endeten. Das Gesetz war immer nur in den Händen derer, die ihre Waffen zu führen wussten. Auch Soldaten waren nur Waffen, aber was solls, er würde eine bezahlte Waffe sein, die nicht verhungerte.

    Auch Marcus bediente sich am Schinken und meinte dann: Vielleicht sollten wir uns auch nächstes Mal Watte in die Ohren stecken, wenn der Decurio kommt. Sind die anderen Offiziere eine ähnliche Herausforderung an die Ohren? Dann werde ich mir gleich einen Vorrat Watte besorgen.

    Nach außen zeigte Marcus keine Regung. Das stumme Warten, das bewegungslose Dastehen, das ausdruckslose Beobachten waren ihm in seiner Vergangenheit vertraut geworden, denn oft war es notwendig ein eiskaltes, seelenloses Phantom zu sein, um ein Ziel zu erreichen. Da ihm dies in stürmischen Menschenmengen auf den Foren so mancher Stadt gelungen war, war diese Visite geradezu angenehm, ja innerlich amüsierte sie ihn sogar ein wenig.
    Er rechnete auch nicht damit, als einer der Neuzugänge zum Stubenältesten gewählt zu werden, schließlich kannte er die meisten Kameraden noch nicht einmal. Dieses Schicksal hielten die Götter wohl für jemand anderen bereit.

    Marcus sprang zwar nicht direkt aus dem Bett aber auch bei ihm war Schwung dabei, als er sich aufrichtete und stramm stand. Er erkannte den Mann vor sich als Praefecten, hatte ihn bisher aber nur aus der Ferne gesehen, solange war er ja noch nicht bei der Truppe. Er blickte die leere Barracke rauf und runter, dann dem Praefecten fest in die Augen und sagte mit ebensolcher Stimme: Salve! Naja ich glaube ich bin etwas älter als mein Kamerad hier, auch wenn ich erst seit kurzem zur Ala gehöre. Ich denke die anderen Probati werden beim Training sein, wir sollten uns nach der Rekritierung hier aber erst einmal melden.

    Vom Sacellum machte er sich sofort auf zum Ausbildungsturma. Marcus betrat es und schaute sich um, ob er jemanden entdecken konnte, der wie ein Vexilarius aussah. Dann rief er Salvete! Ich bin neu bei der Truppe und suche Vexillarius Brigio.

    Marcus betrat das Sacellum und blickte sich um. Er konnte nicht erkennen was an diesem Ort so besonders sein sollte, aber hier sollte er seinen Eid ablegen. Ein Eid der im 25 Jahre Sold und Versorgung bringen sollte. Er stand aufrecht da und sprach:
    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.
    Danach verlies er den Raum direkt wieder und machte sich auf die Suche nach seiner Unterkunft.

    Marcus las sich die Liste durch und überflog gleichzeitig den Stapel an Ausrüstung, ob alles vorhanden war, dann setzte er langsam seine unterschrift auf die Liste.


    Hiermit bestätige ich, folgende Ausrüstung erhalten zu haben und daraufhingewiesen worden zu sein, dass die Pflege und Überprüfung meiner Eigenverantwortung obliegt:


    - I Lorica Hamata
    - I Mantel
    - II Leinentunika
    - I Gürtel
    - II Paar Stiefel
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Satteltasche
    - I Beutel
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis
    - I Spatha
    - I Pugio
    - II Iaculae
    - I Parma
    - I Tragegurt
    - I Hasta


    Unterschrift des Soldaten:


    Marcus Pupillius


    Alles, was er nicht am Körper trug, packte er in die Satteltasche, salutierte vor dem Eques, packte die Tasche und verlies das Horrea.

    Teil für Teil legte er die Ausrüstung an, alles passte gut und trotz des Gewichts konnte er sich noch vernünftig bewegen. Serafim Varelas du scheinst deine Aufgabe wirklich zu beherrschen, die Sachen passen perfekt.

    Er lies den Arm los, musterte sein Gegenüber und meinte dann: Ich bin Marcus Pupillius. Freut mich dich kennen zu lernen Teutamos, Ich hoffe wir beide kommen gut miteinander aus, schließlich werden wir wohl bald Seite an Seite stehen und uns auf den anderen verlassen müssen. Er streckte ihm die Hand hin.

    Marcus betrat das Magazin, blickte sich kurz um und hielt einen Mann am Arm fest, der an ihm vorbeieilen wollte: Salve! Ich wurde hergeschickt, um mich ausrüsten zu lassen. An wen wende ich mich da?

    Zurück aus dem valetudinarium klopfte Marcus wieder fest an die Tür und ging - wieder ohne abzuwarten - hinein. Ich bin zurück aus dem Valetudinarium. Ich hoffe, dieses Täfelchen hier bringt mich der Einstellung näher? Er legte es dem Decurio auf den Tisch.

    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Marcus Pupillius
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: Keine ersichtlich


    Gesamturteil: Diensttauglich für alle Waffengattungen



    gez. Paullus Atius Scarpus, Eques, Casparius


    Er nahm den Bericht von Scarpus und meinte im Gehen: Ich hoffe auch, dass wir uns in nächster Zeit nurnoch außerhalb dieser Räume treffen, da wird es hoffentlich weniger nach Essig riechen. Und kurz bevor er das Valetudinarium verließ fügte er noch brummend hinzu: Danke für deine Zeit und Bewertung