Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Ach nur noch eine Kleinigkeit: Ein Centurio mit genau Deinem Gesicht rennt schon durch die Legio IX. Also wäre es geschickt, wenn Du Dir ein anderes Avatar zulegst. :D


    Und hier ist er auch schon. Der Centurio mit dem selben Gesicht! :D Auch von mir herrzlich Willkommen!! Würde mich freuen dich (eventl. mit anderen Gesicht) bei uns in der Legio IX begrüßen zu dürfen!

    Der Centurio trat wieder vor.


    „MILITES VENITE!
    MILITES STATE!
    PILIA SURSUM!
    GLADIOS STRINGITE“


    Ein Ruck ging durch die Reihen der Legionäre und mit einem lauten Krachen fuhren die unzählige Pilienspitzen in die Höhe und die Offiziere zogen ihre Schwerter.


    „Fackelträger PROGREDERE!


    Die Fackelträger gingen auf den Holzhaufen zu und entfachten das Feuer.


    „Fackelträger REGREDERE!


    Binnen wenigen Sekunden hatte sich das Feuer ausgebreitet und die Flammen schossen in den Himmel empor und verwandelten sich dort in schwarze Rauchwolken die langsam immer weiter aufstiegen. Der Centurio wartete noch eine Minute ab um die Ehrenbezeugung zu beenden.


    „PILIA INCLINITE!
    GLADIOS CONDITE!“


    „GENUA FLECTITE!“


    Die Legionäre knieten nieder. Danach trat ein Priester aus Numantia vor und sprach einige Gebete für die Toten.


    „SURGITE!“


    Danach kam der Befehl zum Abtreten.


    „MILITES STATE!
    MILITES ABITE!“


    Ab jetzt übernahmen die Centurionen der einzelnen Cohorten den Befehl über ihre Männer und rückten nach der Reihe ab.


    Ein paar Offiziere, sowie eine Gruppe als Ehrenwachen eingeteilter Legionäre, standen noch einige Zeit beim brennenden Holzhaufen und sahen bedrückt in die knisternden Flammen.

    Am nächsten Morgen versammelten sich die Cohorten am Waldrand nördlich der Stadt. Sie hatten sich in einem großen Karree aufgestellt in dessen Mitte ein riesiger Holzhaufen mit den Überresten der gefallenen Legionäre empor ragte. Es war ein kalter Morgen und es herrschte unter den Männern eine sehr bedrückte Stimmung. Die Stille wurde von einem Centurio unterbrochen, der vor die versammelten Truppen trat und einige Kommandos brüllte.


    „MILITES VENITE!
    MILITES STATE!


    ACIEM DIRIGITE!
    OCULOS PROSAM!
    NUNTIO!
    OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM!“


    Mit lauten Krachen wurden die Kommandos zackig ausgeführt. Danach kam Tribun Balbus flankiert von Centurio Geta, Centurio Livianus und Decurio Crassus. Der kommandierende Centurio salutierte und machte dem Tribun Meldung.


    „Tribunus Angusticlavius Flavius Prudentius Balbus, ich melde die gesamten Cohorten zur feierlichen Bestattung der Gefallenen angetreten."


    Tribun Balbus nickte nur mit dem Kopf. Danach hallten wieder die Kommandos des Centurios.


    „OCULOS PROSAM!
    MOVEMINI!“


    Die Fackelträger standen an den vier Ecken des Holzhaufens bereit um ihn zu entzünden. Die Truppen warteten auf eine kurze Ansprache ihres Kommandanten Tribun Balbus.

    Livianus sah sich um und schüttelte den Kopf.


    „Unter den gekreuzigten haben wir nur einen Überlebenden gefunden – Optio Vocatus! Es sieht nicht sehr gut um ihn aus. Er ist bis jetzt noch nicht zu sich gekommen. Den anderen 40 geht es den Umständen entsprechend gut. Ansonsten hat keiner Überlebt. Ist weitere Verstärkung unterwegs?“

    „Es gibt nur 40 Überlebende!"


    Bei diesen worten krampfte es Livianus zusammen.


    "Keine Sorge, euer Bruder ist ebenfalls darunter. Er wird wahrscheinlich gerade hinter der Stadt sein und dabei helfen nach Überlebenden zu suchen. Wir wissen leider nicht wohin die Feinde abgerückt sind.“

    Als Tribun Balbus auf Livianus zutrat versuchte er so gut es ging Haltung zu nehmen und stramm zu stehen.


    „Sie haben uns einfach überrannt. Es war ein Massaker. Es waren ca. 3000 – 4000 Iberer unter dem Kommando eines gewissen Sertorius. Bevor sie abzogen haben sie die Hälfte der Überlebenden gekreuzigt. Wir hatten keine Chance.“

    Livianus sah von der Palisade aus wie einige Reiter vom Hügel herunter kamen. Es musste sich um die Vorhut der Verstärkung handeln. Einer der Reiter löste sich von der Gruppe und trieb sein Pferd im schnellen Galopp den Hügel herunter. Die Vorhut war also wirklich eingetroffen, aber leider zu spät.

    In Gedanken versunken stand Livianus auf den Palisaden der Stadt, die Vor wenigen Stunden noch so sehr umkämpft waren. Ein Legionär kam zu ihm.


    „Centurio, wir haben unserer Rüstungen und Ausrüstungsteile wieder gefunden, bzw. einige von den Toten zusammengetragen und ergänzt. Auch eure Rüstung wurde gefunden. Hier bitte!“


    Mit diesen Worten übergab er Livianus ein Bündel bestehen aus seinem Kettenhemd mit der darauf befestigten Phalera, dem Offiziersmantel, sowie seine Beinschienen und den Centurionenhelm. Livianus nahm die Sachen entgegen und überlegte einen Moment lang ob er diese anziehen sollte. Scham überkam ihn. Doch die Kälte trug einen Teil dazu bei und er streifte sich schließlich das Kettenhemd über und befestigte den Offiziersmantel daran. Die Gegenstände waren von der vorangegangenen Schlacht blutverschmiert. Als der Legionär wieder gegangen war widmete sich Livianus wieder dem Ausblick. Er versuchte das Passierte zu verarbeiten und lies die schrecklichen Bilder in seinem Kopf noch einmal Revue passieren.


    Er hatte das Gefühl versagt zu haben. Die ihn anvertrauten Männer waren fast alle abgeschlachtet oder gekreuzigt worden. Er machte sich furchtbare Vorwürfe und die Wut gegen die Iberer wuchs ins unermessliche. Was würde Meridius dazu sagen. Wie würde es nun weitergehen?

    Die tapferen Legionäre die das Massaker von Numantia überlebten, hatten sich in den Nahe gelegenen Wald geflüchtet. Dort versteckten sie sich im Unterholz bis sie den Abmarsch der Iberer beobachten konnte. Als die Luft rein zu sein schien sagte Livianus zu den anderen.


    „Los kommt! Wir müssen nach sehen ob da unten noch einer lebt!“


    Die Männer folgten ihm und eilten so schnell sie konnten zurück vor die Stadt wo ihnen einige Einwohner entgegen kamen und sie von ihren Handfesseln befreiten und sie mit Kleidung versorgten. Danach teilten sich die Legionäre auf und nahmen die Leichen ihrer Kameraden von den Kreuzen. Plötzlich schrie einer der Legionäre.


    „Centurio!!! Kommt schnell! Hier ist Optio Vocatus!! Er lebt noch!!!"


    Livianus fuhr herum und rannte hin.


    „Ihr Götter!!! Vocatus!!! Vocatus!!! Halte durch wir holen dich hier unter!“


    Fast panisch suchte er mit seinen Blicken nach Hilfe.


    „Crassus! Magnus! Kommt her, helft mir ihn hier los zu machen!!!“


    Sie versuchten ihn vorsichtig vom Kreuz loszumachen und seine Wunden zu versorgen.


    „Balbus, Cotta!!! Schaut ob noch jemand überlebt hat!“

    Die Auslosung erreichte auch Centurio Livianus. Er wusste, dass er wie seine Vorgänger keine Chance auf eine Ausnahme hatte. Es würde nicht nutzen sein eigenes Leben anzubieten um damit dem neben ihm stehenden Legionär das weiterleben zu ermöglichen. Die Hände des feindlichen Soldaten drehten sich und er öffnete langsam die Handflächen. Livianus war ebenfalls vorschont geblieben. Der Soldat indessen ging teilnahmslos weiter.

    Livianus schüttelte den Kopf.


    „Dann warst du anscheinend zu lange bei den Römern und bist nicht anders als sie. Du redest hier von einem freien, einem anderen Hispania und handelst dennoch wie ein Römer. Ob sich das die Leute von ihrem Befreier erwarten?“


    Durch die Menge der Einwohner Numantias und der Soldaten, die sich mittlerweile um den Platz vor dem Forum versammelt, hatten ging ein Raunen als sie dir Worte des Centurios hörten. Dennoch dachte Livianus das es zwecklos war mit Sertorius weiter zu verhandeln und stellte sich zu seinen Soldaten zurück in die Reihe.

    Livianus ergriff Sertorius Arm, riss ihn herum und starrte ihn in seine Augen.


    „Ist heute nicht schon genug Blut geflossen, Sertorius! Willst du unbedingt mehr sehen. Lass meine Männer gehen und behalte mich als deinen Gefangenen.“

    Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus


    Eine Warnung vorneweg: Die Struktur wird seehr unterschiedlich sein zur jetzigen, wer sich aber im Tabularium zurechtfindet, sollte keine größeren Schwierigkeiten bekommen


    Darf man genaueres erfahren oder sollen wir uns einfach überraschen lassen? =)

    Livianus wandte seinen Blick von Sertorius ab und sagte dann mit ruhiger Stimme.


    "Höchstwahrscheinlich nicht anders als ihr Barbaren eure Gefangenen behandelt. Gegenüber seinen Feinden kennt Rom keine Gnade."


    Livianus sah sich um und blickte zu den anderen Soldaten. Er sah in ihre blutverschmierten und zerschunden Gesichter. Er wusste, dass er mit diesem Satz vielleicht sein Schicksal und das seiner Soldaten besiegelt hatte. Aber als römischer Offizier würde er nicht um Gnade betteln. Er wollte nach dieser Niederlage wenigstens seine Würde bewahren.

    Er hatte recht mit dem was er sagte, aber Livianus wollte keinesfalls eine Schwäche zeigen. Er war ein römischer Offizier und musste auch in dieser Lage Haltung bewahren.


    "Und? Wie wird es nun nach deinem glorreichen Sieg über eine römische Cohorte weitergehen! Du hast jetzt was du wolltest. Numantia gehört dir."


    Und bald wirst du derjenige sein, der hier belagert wird, dachte sich Livianus ohne es aber auszusprechen.