Livianus ging mit den Bogenschützen auf die Palisaden und sah zu wie die Turma mit Crassus das Stadttor passierte.
Beiträge von Marcus Decimus Livianus
-
-
Livianus senkte den Kopf.
"Gut, dann bleiben sie hier."
"Wie schätzt ihr unseren Gegner ein? Haben wir mit eine Chance?"
-
„Sehr aufschlussreich war das Gespräch nicht wirklich. Sein Name ist Sertorius und er muss in der Legion gedient haben. Er hat mich militärisch Begrüßt und kannte sich mit den Rängen aus. Seine Truppen kämpfen für ein freies Hispania. Mehr konnte ich nicht erfahren.“
Livianus dachte noch einmal über das Gespräch mit Sertorius nach.
„Ach Crassus! Ich möchte das alle Alten, Frauen und Kinder die Stadt verlassen. Sertorius wird ihnen nichts tun. So schätze ich ihn nicht ein und die meisten sind ohnehin Iberer. Sie sollen eine Kolonne bilden und die Stadt so schnell wie möglich verlassen. Kümmere dich bitte sofort darum. Es muss wirklich schnell passieren, da wir nicht wissen wann der Gegner angreifen wird.“
-
Als Livianus von seinem Pferd abstieg sagte er nur kurz und knapp
"Optio, bereite die Cohorte auf den Angriff vor."
Dann wandte er sich an Crassus, der gespannt darauf wartete zu erfahren, was da draussen vorgefallen war. Auch für ihn fand Livianus, der noch in Gedanken vertieft war, nicht all zu viele Worte.
"Sie werden uns angreifen."
-
Livianus galloppierte ebenfalls zurück in die Stadt und dachte über das eben erlebte und gehörte nach.
-
„Aus deiner Begrüßung kann ich schließen, dass du selbst einmal in der Legion gedient haben musst. Daher nehme ich auch an, dass du meine Antwort bereits kennst. Wir werden diese Stadt bis zum letzten Mann verteidigen.“
Livianus machte eine kurze Pause und sprach dann weiter.
„Und sollte es dir letztendlich wirklich gelingen diese Stadt einzunehmen, was glaubst du wie es dann weiter geht. Wir werden dir einen Kampf liefern in dem du mindestens die Hälfte deiner Männer verlieren wirst. Wenn man in Tarraco davon erfährt, wird die Legion ausrücken. Und wie willst du dann mit der Hälfte deiner Männer eine ganze Legion bekämpfen? Wie du es auch drehst. Vielleicht kannst du dich damit rühmen ein paar von uns besiegt zu haben, aber die Rache unserer römischen Brüder wird dich letztendlich verschlingen.“
Livianus wartete auf eine Antwort.
-
Livianus versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen und erwiederte ganz ruhig.
„Ja das ist er, aber das sollte nicht deine Sorge sein. Ich bin Marcus Decimus Livianus. Mit wem habe ich das Vergnügen? Und vor allem was hat der angriff auf Soldaten des römischen Imperiums zu bedeuten?“
-
Livianus bemerkte sofort den militärischen Gruß seines Gegners. Also musste es sich um einen ehemaligen Soldaten handeln. Vielleicht sogar einem Offizier. Er sah im in direkt in die Augen nickte kurz und wartete bis er zu reden begann. Vielleicht erfuhr er jetzt endlich mit wem er es eigentlich hier zu tun hatte und worum es ging.
-
Nachdem der Reiter wieder hinaus geritten war ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lies sich Livianus zwei Pferde bringen.
„Crassus, bereite deine Reiter vor. Du bist meine Rückversicherung. Ich werde mit Optio Vocatus hinaus reiten. Sollte da draußen etwas unerwartetes passieren, dann übernimmst du hier das Kommando.“
Dann wandte er sich zu Vocatus.
„Komm Optio! Wollen wir uns einmal anhören was dieser Sertorius zu sagen hat.“
Die beiden ritten durch die Torbögen hinaus aufs offene Feld und warteten mit einigem abstand zu Stadt darauf, dass die Gegenseite ihre Abgesanten sendete.
-
"Dann sag Sertorius ich werde da sein."
-
"Wer ist eigentlich dein General?"
-
Livianus wollte eben zu den Männern sprechen als ihm das Zurufen einer Wache unterbrach.
"Ein Reiter kommt, er hat eine weisse Flagge bei sich und sagt er hätte eine Botschaft!"
Livinaus drehte sich zu seinen Offizieren um.
„Lasst die Männer sofort ihre Posten beziehen. Es ist nun nicht mehr die Zeit zu reden.“
Ausgelöst durch ein paar laute Befehle der Offiziere tummelten sich vor dem Forum nun die Legionäre und suchten einen schnellen Weg um auf ihre Posten zu gelangen.
„Vocatus! Crassus! Begleitet mich!“
Dann rief Livianus den Torwachen zu,
„Öffnet das Tor und lasst ihn herein!“
Das Tor öffnete sich ein wenig, genau so das ein Reiter durchpasste.
Ein Trupp Legionäre kam angelaufen und standen Spalier. Livianus stand gemeinsam mit Vocatus und Crassus am Ende dieses Spaliers. Seine Hand umschloss fest den Griff seines Gladius. Er hatte noch gut die Momente in Erinnerung als der Aufständische Tribun Colonius niederstach. Das sollte ihm nicht passieren.
-
Livianus war sehr kurz angebunden als er seine Antwort gab.
„Hmm, gut ich habe verstanden und akzeptiere deine Entscheidung. Wir sollten uns aber nun auf einen Kampf vorbereiten. Lasst die Männer die nicht Wache an der Palisade haben vor dem Forum antreten.“
Dann drehte sich Livianus um und ging.
-
Livianus sah in die Augen des Optios. In diesem Augenblick war er froh diesen alten Mann bei sich zu haben. Die Erfahrungen die dieser Mann über all die Jahre seines Dienstes in der Legion und den verschiedensten Ländern gesammelt haben musste, waren wahrscheinlich nicht mit Gold aufzuwiegen. Es überkam ihm ein Gefühl von Scham als ihm bewusst wurde das er seine Vitis, das markante Erkennungszeichen eines Centurios, in der Hand hielt und zu diesem alten Optio auf sah. Warum war dieser Mann noch Optio? Diese Frage ging in schon einige Zeit durch den Kopf, aber er hatte bisher nicht die Zeit gefunden danach zu fragen. Und nun war ein falscher Zeitpunkt dafür, daher würde er es wohl noch längere Zeit nicht erfahren. Die Gedanken schossen ihm nur so durch den Kopf und dennoch sah er immer noch den Optio tief in dessen Augen. Dann nickte er langsam und zustimmend mit dem Kopf. Er stand auf und sah in die Runde der Centurionen die ebenfalls einen Ratlosen Eindruck vermittelten. Er wusste was er zu tun hatte.
„Da wir von unserer Legion abgeschnitten sind und ich zur Zeit als Pilus Prior das Kommando über die II. Cohorte habe, erkläre ich Optio Vocatus hiermit interimsmäßig, für die Zeit des Einsatzes, zum stellvertretenden Kommandanten über die II. Cohorte. Jeder hat seinen Anordnungen folge zu leisten.“
Livianus sah mit ernstem Blick in die Runde. Er wusste, dass nicht jeder der Centurionen über diesen Entschluss erfreut sein würde. Aber sie hatten es zu akzeptieren. Letztendlich bekam er von jedem, wenn von manchen auch nur sehr zögernd, ein zustimmendes Kopfnicken. Dann wandte er sich wieder an Vocatus.
„Vocatus! Ich hoffe ihr erkennt das Vertrauen, dass ich in euch setze. Ich möchte das ihr diese Stadt auf den Angriff vorbereitet. Macht ein Bienennest daraus. Dann soll der Feind kommen – wir werden bestimmt nicht weichen.“
-
Meridius saß gerade in seinem Officium als ein Legionär eintrat.
"Legat! Hier ist ein Zivilist der euch sprechen möchte.“
Kaum hatte er diesen Satz beendet drängte sich ein Fremder zwischen dem Legionär und der Türe durch. Noch bevor die Wache oder der Legat etwas sagen konnte fing der man zu reden an.
„Verzeiht mir ehrenwerter Senator. Ich habe hier eine Nachricht von einem Centurio aus Numantia die ich dringend an euch weiterleiten soll. Er hat sie mir über eine Brieftaube meines Bruder zukommen lassen.“
Der Mann legte Meridius einen kleinen, ziemlich zerflederten Zettel auf den Tisch.
Diese Nachricht muss an Legatus Legionis Decimus Meridius weitergeleitet werden!Wurden in Numantia eingekesselt und haben uns in die Stadt zurückgezogen. Wir schätzen die feindliche Truppenstärke auf 2000 – 3000 Mann. Es handelt sich NICHT um aufständische Bauern sondern um gut ausgebildete, reguläre Truppen die taktisch vorgehen. Werde versuchen Numantia so lang wie möglich zu halten!
Marcus Decimus Livianus
Centurio - Pilus Prior II.COH
LEGIO IX HISPANIA -
Livianus saß gerade mit seinen Offizieren zusammen als ein Legionär an ihn herantrat.
„Centurio, da ist ein Bürger der sie sprechen möchte.“
Livianus stand auf und ging zu diesem Mann, der etwas abseits auf ihn wartete. Als er bei ihm angekommen war begann dieser auch gleich zu reden.
„Verzeiht die Störung Centurio! Ich hätte da etwas, dass sie vielleicht interessieren könnte. Ich habe einen Bruder in Tarraco. Wir beide experimentieren schon einige Zeit mit Tauben, die über weite Strecken Nachrichten überbringen können. Man kann dieser Taube eine Notiz am Fuß anbringen und sie ist so abgerichtet, dass sie damit bis zu ihrem Verschlag in Tarraco fliegt. Dieser wird von meinem Bruder regelmäßig überprüft. Wir haben so schon einige Nachrichten übermittelt. Vielleicht könnten wir so....“
Der Mann konnte nicht weitersprechen. Livianus unterbrach ihm sofort.
„Und da kommst du erst jetzt zu mir!!! Ich schreibe sofort eine kurze Nachricht die du verschicken musst.“
Livianus schrieb ein paar Zeilen auf ein Pergament und gab es den Mann. Dieser versicherte die Nachricht sofort abzuschicken und ging.
Livianus ging wieder zu den Offizieren und sah wie Optio Vocatus gerade gehen wollte.
"Optio habt ihr sonst irgend welche Ideen?"
-
Livianus trank ein paar kräftige Schluck aus Crassus Beutel und rieb sich müde die Augen.
„Wir haben jetzt alle möglichen Vorbereitungen getroffen. Nun können wir nur noch warten und hoffen.“
-
Livianus dachte einen Moment lang darüber nach.
"Versuchen wir es einfach. Aber schaut darauf das kein Bürger dabei ein unnötiges Risiko eingeht. Und was die Bogenschützen betrifft. Das klingt auch überzeugend. Schicke ein paar deiner Reiter hinaus. Kümmere dich bitte darum."
-
Livanus sah zu Crassus.
"Gut kümmere dich sofort darum. Unsere Legionäre dürfen müssen sich um die Verteidigung der Stadt kümmern. Die Einwohner sollen sich um die Feuerpfeile kümmern. Am besten du spricst mit dem Duumvir."
-
Livianus lies nach Optio Vocatus schicken. Nachdem dieser endlich hier war wurde er in den Plan des Centurio eingeweiht.
„… habt ihr alles verstanden Optio?“
Dieser nickte.
„Gut, dann bereitet die Bogenschützen vor und sorgt das ein paar Männer der Cohorte die brennbaren Stoffe gleichmäßig und mit genügend Abstand zu den Palisaden vor der Stadt verteilen. Sie sollen richtige kleine Felder damit ziehen – nicht nur Linien. Am besten ihr teilt auch Cotta und Balbus ein. Sie sollen das Kommando über diesen Trupp übernehmen. Und sie sollen es möglichst unauffällig machen. Um die Beschaffung des Materials kümmern sich die Reiter der Ala. Die anderen sollen sich Kampfbereit machen.“