Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    "Salve." gab der Praefectus knapp zurück und schaute sich das Schriftstück einmal genauer an.


    "Decurio Atius und ich habe alles dazu geklärt. Er wird ehrenhaft entlassen und erhält ein Stück Land. Anschließend werde ich darum bitte ihn mir wieder zu unterstellen." erklärte Seneca und griff sich sogleich ein Stück Papier.


    Ad Marcus Helvetius Severus
    Administratio Imperatoris
    Roma


    Sei gegrüßt Helvetius,


    wir danke dir für deine rasche Antwort.
    Der Decurio und ich haben seine ehrenhafte Entlassung aus dem Dienst vereinbart. Anschließend werden ich, und wie du bereits hast durchblicken lassen, weitere Fürsprecher um eine Erhebung des Atiers in den Ritterstand bitten.


    In Germanien ist Not am Mann, besonders in Führungspositionen, und ich kann solche Männer nur zu gut gebrauchen weshalb es mir ein persönliches Anliegen ist.


    Ich danke dir noch einmal für deine Rasche und hilfreiche Antwort. Ich werde hier alles in die Wege leiten und bitte dich in Roma das selbige zu tun.


    Mögen die Götter dich und die deinen stets beschützen.


    Praefectus Alae Aulus Iunius Seneca
    Mogontiacum, Germania



    Seneca rollte das Schriftstück zusammen, drückte noch schnell das iunische Siegel drauf und reichte es dem Soldaten direkt wieder in die Hand,
    "Sorge dafür, dass der Brief schnell in Rom ankommt. Per Stabspost nach Italia."

    So, die Temperaturen sinken ja langsam, und ich merke dass ich wieder klarer denken kann :D
    Melde mich also offiziell aus meiner unplanmäßigen Sommerpause zurück, lese mich ein und werde morgen dann alle Thread beantworten, und auch alle offenen Fragen klären. :P (Vor allem bei Scato)

    Natürlich hatten sich die Ereignisse in der Stadt auch zur Ala rumgesprochen, und eine kleine Einheit der Ala wurde abgesandt, um ihre Aufgabe als Polizeitruppe der Gegend wahrzunehmen. Angeführt von einem Duplicarius klopften drei Männer an die Porta der Casa Helvetia.

    Ein Bote der Ala brachte zwei Briefe zur Postannahme


    Ad Aulus Iunius Avianus
    Domus Iunia
    Roma, Italia


    Werter Vetter Freund Bruder,


    es freut mich endlich von dir zu hören! In Wahrheit freut es mich so sehr, dass ich dich nicht einmal für deine lange Stille tadeln will, umso weniger ob der vielen Nachrichten, welche du mir von zuhause bringst.


    Ich beklage Vitulus, auch wenn ich ihn nicht wirklich kannte, so habe ich die Götter doch gebeten ihm wohlgesonnen zu sein, auf das er mit all unseren Ahnen vereint werde.


    Umso mehr freut mich die Kunde von Agricola, Studien können nie schaden, doch bitte mache ihm klar, dass Iunier Macher sind, und wir die Dinge anpacken und verändern, anstatt nur vollendete Tatsachen zu untersuchen, und dieses Wissen zu verinnerlichen. Hat er schon Pläne für seine Zukunft? Plant er zu den Truppen zu gehen?


    Deine Frau aus dem Hause zu schicken war eine gute Entscheidung. Nach all dem was du berichtet hast, wird ihr die Pause gut tun, und dein Junge wird sich sicherlich auch ohne seine Mutter prächtig entwickeln, vielleicht hilft ihm ihre temporäre Abwesenheit ja sogar, doch wer bin ich aus der Ferne Ratschläge zu erteilen wenn meine eigene Familie ebenfalls nicht gerade die Traditionen und römische Tugenden verkörpert?
    Silana ist noch keine Iunia, jedoch wird sie bald eine werden, so langsam entwickelt sie sich zu einem aufgeweckten Mädchen, und das Mündel meines alten Kameraden Iulius Licinus, Praefectus Castrorum bei der II. spielt regelmäßig mit ihr auf unserem Gut. Doch die Ereignisse in der Provinz ließen uns wenig Luft zum Atmen und zum Verschnaufen. Seiana arbeitet noch immer an ihren kommenden Projekten bezüglich der Bildungsinitiative des Statthalters, und wenn es nicht gerade schneit, oder die Flüsse über die Ufer treten, haben wir Probleme mit marodierenden Kleinbanden, welche vermutlich über den Rhenus kommen um unschuldige Bürger zu überfallen, und die Gegend somit in Unruhe versetzen.


    Da wir vermuten, dass diese Männer aus den Gegenden jenseits der Grenze kommen, der Winter wird auch sie nicht verschont haben, werde ich bald mit einigen Männern zu den verbündeten Stämmen in Germania Magna aufbrechen, um Informationen zu erhalten, und eventuell Hilfe vor Ort leisten zu können, sodass diese Raubzüge ein Ende haben.


    Seiana lässt dich Grüßen, und Silana weiß nicht wer du bist, doch sie kennt all deine Geschichten, und fragt stets wann du uns mal besuchen kommst. Ich fürchte dass du ihr Quengeln bald auch in Rom nicht mehr ignorieren kannst, und unser Gästezimmer ist bereits für 'Onkel Avianus' reserviert, ein Umstand der mich stets ein wenig Schmunzeln lässt.


    Nun was lässt sich noch aus Germanien berichten?
    Wir werden bald die Ernte einholen, und bevor du nun lachst sei dir versichert, dass nicht ich auf den Feldern stehe, sondern sich diese lediglich auf meinem Grundstück befinden. Darüber hinaus verbringen wir die Tage hier mit Ausbesserungen in der gesamten Provinz, abgesehen von den Banden also nichts dramatisches.


    Oh, mir fällt ein, dass ich vergessen habe dir von einer aberwitzigen Begegnung zu berichten: Ich traf den Offizier der dir einst bei Vicetia deinen hässlichen Zinken brach! Er war noch immer ein Offizier der Mannschaften und ich natürlich Praefectus, was das peinliche Schweigen natürlich nicht besser machte, doch ich lud ihn natürlich zu einem Wein ein und dankte ihm dafür, dass er dein Gesicht einigermaßen hingebogen hat!


    Es ist gut zu hören dass meine alte Truppe in einem guten Zustand ist. Grüße die Männer die mich noch kennen, auch bei den Prätorianern! Und wenn du Decimus Livianus triffst, richte ihm auch die besten Grüße von uns aus.


    Ich hoffe dich bald einmal wiederzusehen, doch bis dahin freue ich mich über jede geschriebene Zeile von dir,


    mögen die Götter deine Familie beschützen,


    Seneca





    Ad Imperator Caesar Augustus Aquilius Severus
    Palatinus
    Roma


    Ich grüße dich mächtiger Imperator,
    Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, und ich diene dir an der germanischen Grenze als Praefectus Alae der Ala II Numidia.
    Ich schreibe dir heute hinsichtlich eines Lageberichtes, und einer Bitte bezüglich einer meiner treuesten Männer, einem langgedienten Decurio, einem echten Römer, welcher nun am Ende seiner Dienstzeit steht.


    Aber zunächst der Lagebericht hinsichtlich deiner Provinz in Germania:
    Der lange, harte Winter hat die Nahrungsmittelversorgung in Germanien bedrohlich eingeschränkt, sodass die Truppen aufgrund des hohen Schneeaufkommens permanent mit Räumungs- und Reparaturaufträgen beschäftigt waren. Die Einheiten, sowohl die der Ala als auch die der Legio II in Mogontiacum halfen außerdem bei der Versorgung der Bevölkerung, auch wenn zwecks Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft einige Getreidebestände für die Truppe beschlagnahmt werden mussten.


    Das Frühjahr war von einigen Überschwemmungen durch das schmelzende Eis und den Schnee geprägt, und nun da der Sommer Einzug gehalten hat, wird die Region von einigen Banden germanischer Krieger geplagt, welche ob der harten Zeiten Raubzüge im Umland ausführen. Die Ermittlungen hinsichtlich der Anzahl und Herkunft der Banden laufen bereits auf Hochtouren, und wir erwarten erste Erfolge innerhalb der nächsten Zeit.


    Darüber hinaus hörten wir Berichte von einigen innergermanischen Konflikten jenseits des Limes. Da bisher aber jedoch keine verbündeten Stämme unmittelbar an den Konflikten beteiligt waren, bleiben wir in der Position des Beobachters, und versuchen weiterhin Informationen über eventuelle Risiken hinsichtlich unserer Interessen zu sammeln.


    Nun zu dem Decurio, welchen ich bereits in meiner Einleitung ansprach:
    Sein Name ist Paullus Atius Scarpus, ein römischer Bürger welcher seine Dienstzeit in der Ala verbracht hat. Natürlich ist dies ungewöhnlich, jedoch haben seine Fähigkeiten und seine Art zu führen großen Nutzen für diese Truppe gebracht, und auch die nichtrömischen Peregrini akzeptieren ihn als einen fähigen Anführer.
    Seine Dienstzeit endet nun, und er bat mich um seine ehrenhafte Entlassung. Während ich natürlich geneigt bin ihm diesen Wunsch aufgrund seiner langjährigen Dienste zu erfüllen, bin ich auch besorgt ob der Lücke welche er in meiner Einheit hinterlassen wird. Ich bitte dich deshalb, ihn aufgrund seiner langen und treuen Dienste in einer der gefährlichsten und entbehrungsvollsten Provinzen des Reiches, mit einem Stück Land in Germanien zu belohnen.
    Natürlich würde dieses Stück Land die Lücke in meiner Einheit nicht schließen, jedoch denke ich, dass der Mann auch für die Erhebung in den Ritterstand infrage kommt, und mir somit als Subpraefectus Alae dienen kann, sodass ich ihm eine größere Verantwortung, sowie eine größere Perspektive bieten kann.


    Ich bitte dich darum, mein Anliegen in Erwägung zu ziehen, auch wenn die Umstände ungewöhnlich erscheinen.


    Ich verbleibe mit der größten Hochachtung, und mögen die Götter stets über dich und das Imperium welches du bewahrst wachen.


    Aulus Iunius Seneca
    PRAEFECTVS · ALA II NVMIDIA





    "Einmal Stabspost, und einmal private Korrespondenz." merkte der Soldat an und legte die Schriftrollen ab.

    Endlich! Endlich ein Brief aus der Heimat! Oder zumindest dem was der vielgereiste Praefectus mittlerweile als Heimat definierte, denn im eigentlich heimischen Tarraco lebten nicht mehr allzu viele Iunii, doch Rom war wohl nah genug am Begriff "Heimat" dran.


    Ad Aulus Iunius Avianus
    Domus Iunia
    Roma, Italia


    Werter Vetter Freund Bruder,


    es freut mich endlich von dir zu hören! In Wahrheit freut es mich so sehr, dass ich dich nicht einmal für deine lange Stille tadeln will, umso weniger ob der vielen Nachrichten, welche du mir von zuhause bringst.


    Ich beklage Vitulus, auch wenn ich ihn nicht wirklich kannte, so habe ich die Götter doch gebeten ihm wohlgesonnen zu sein, auf das er mit all unseren Ahnen vereint werde.


    Umso mehr freut mich die Kunde von Agricola, Studien können nie schaden, doch bitte mache ihm klar, dass Iunier Macher sind, und wir die Dinge anpacken und verändern, anstatt nur vollendete Tatsachen zu untersuchen, und dieses Wissen zu verinnerlichen. Hat er schon Pläne für seine Zukunft? Plant er zu den Truppen zu gehen?


    Deine Frau aus dem Hause zu schicken war eine gute Entscheidung. Nach all dem was du berichtet hast, wird ihr die Pause gut tun, und dein Junge wird sich sicherlich auch ohne seine Mutter prächtig entwickeln, vielleicht hilft ihm ihre temporäre Abwesenheit ja sogar, doch wer bin ich aus der Ferne Ratschläge zu erteilen wenn meine eigene Familie ebenfalls nicht gerade die Traditionen und römische Tugenden verkörpert?
    Silana ist noch keine Iunia, jedoch wird sie bald eine werden, so langsam entwickelt sie sich zu einem aufgeweckten Mädchen, und das Mündel meines alten Kameraden Iulius Licinus, Praefectus Castrorum bei der II. spielt regelmäßig mit ihr auf unserem Gut. Doch die Ereignisse in der Provinz ließen uns wenig Luft zum Atmen und zum Verschnaufen. Seiana arbeitet noch immer an ihren kommenden Projekten bezüglich der Bildungsinitiative des Statthalters, und wenn es nicht gerade schneit, oder die Flüsse über die Ufer treten, haben wir Probleme mit marodierenden Kleinbanden, welche vermutlich über den Rhenus kommen um unschuldige Bürger zu überfallen, und die Gegend somit in Unruhe versetzen.


    Da wir vermuten, dass diese Männer aus den Gegenden jenseits der Grenze kommen, der Winter wird auch sie nicht verschont haben, werde ich bald mit einigen Männern zu den verbündeten Stämmen in Germania Magna aufbrechen, um Informationen zu erhalten, und eventuell Hilfe vor Ort leisten zu können, sodass diese Raubzüge ein Ende haben.


    Seiana lässt dich Grüßen, und Silana weiß nicht wer du bist, doch sie kennt all deine Geschichten, und fragt stets wann du uns mal besuchen kommst. Ich fürchte dass du ihr Quengeln bald auch in Rom nicht mehr ignorieren kannst, und unser Gästezimmer ist bereits für 'Onkel Avianus' reserviert, ein Umstand der mich stets ein wenig Schmunzeln lässt.


    Nun was lässt sich noch aus Germanien berichten?
    Wir werden bald die Ernte einholen, und bevor du nun lachst sei dir versichert, dass nicht ich auf den Feldern stehe, sondern sich diese lediglich auf meinem Grundstück befinden. Darüber hinaus verbringen wir die Tage hier mit Ausbesserungen in der gesamten Provinz, abgesehen von den Banden also nichts dramatisches.


    Oh, mir fällt ein, dass ich vergessen habe dir von einer aberwitzigen Begegnung zu berichten: Ich traf den Offizier der dir einst bei Vicetia deinen hässlichen Zinken brach! Er war noch immer ein Offizier der Mannschaften und ich natürlich Praefectus, was das peinliche Schweigen natürlich nicht besser machte, doch ich lud ihn natürlich zu einem Wein ein und dankte ihm dafür, dass er dein Gesicht einigermaßen hingebogen hat!


    Es ist gut zu hören dass meine alte Truppe in einem guten Zustand ist. Grüße die Männer die mich noch kennen, auch bei den Prätorianern! Und wenn du Decimus Livianus triffst, richte ihm auch die besten Grüße von uns aus.


    Ich hoffe dich bald einmal wiederzusehen, doch bis dahin freue ich mich über jede geschriebene Zeile von dir,


    mögen die Götter deine Familie beschützen,


    Seneca


    "Gewiss. Ich erwarte deine Antwort in den kommenden Tagen Decurio. Du kannst wegtreten." antwortete Seneca und entließ den Offizier, ehe er sich umgehend mit einem Brief an den Imperator wandte..


    Ad Imperator Caesar Augustus Aquilius Severus
    Palatinus
    Roma


    Ich grüße dich mächtiger Imperator,
    Mein Name ist Aulus Iunius Seneca, und ich diene dir an der germanischen Grenze als Praefectus Alae der Ala II Numidia.
    Ich schreibe dir heute hinsichtlich eines Lageberichtes, und einer Bitte bezüglich einer meiner treuesten Männer, einem langgedienten Decurio, einem echten Römer, welcher nun am Ende seiner Dienstzeit steht.


    Aber zunächst der Lagebericht hinsichtlich deiner Provinz in Germania:
    Der lange, harte Winter hat die Nahrungsmittelversorgung in Germanien bedrohlich eingeschränkt, sodass die Truppen aufgrund des hohen Schneeaufkommens permanent mit Räumungs- und Reparaturaufträgen beschäftigt waren. Die Einheiten, sowohl die der Ala als auch die der Legio II in Mogontiacum halfen außerdem bei der Versorgung der Bevölkerung, auch wenn zwecks Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft einige Getreidebestände für die Truppe beschlagnahmt werden mussten.


    Das Frühjahr war von einigen Überschwemmungen durch das schmelzende Eis und den Schnee geprägt, und nun da der Sommer Einzug gehalten hat, wird die Region von einigen Banden germanischer Krieger geplagt, welche ob der harten Zeiten Raubzüge im Umland ausführen. Die Ermittlungen hinsichtlich der Anzahl und Herkunft der Banden laufen bereits auf Hochtouren, und wir erwarten erste Erfolge innerhalb der nächsten Zeit.


    Darüber hinaus hörten wir Berichte von einigen innergermanischen Konflikten jenseits des Limes. Da bisher aber jedoch keine verbündeten Stämme unmittelbar an den Konflikten beteiligt waren, bleiben wir in der Position des Beobachters, und versuchen weiterhin Informationen über eventuelle Risiken hinsichtlich unserer Interessen zu sammeln.


    Nun zu dem Decurio, welchen ich bereits in meiner Einleitung ansprach:
    Sein Name ist Paullus Atius Scarpus, ein römischer Bürger welcher seine Dienstzeit in der Ala verbracht hat. Natürlich ist dies ungewöhnlich, jedoch haben seine Fähigkeiten und seine Art zu führen großen Nutzen für diese Truppe gebracht, und auch die nichtrömischen Peregrini akzeptieren ihn als einen fähigen Anführer.
    Seine Dienstzeit endet nun, und er bat mich um seine ehrenhafte Entlassung. Während ich natürlich geneigt bin ihm diesen Wunsch aufgrund seiner langjährigen Dienste zu erfüllen, bin ich auch besorgt ob der Lücke welche er in meiner Einheit hinterlassen wird. Ich bitte dich deshalb, ihn aufgrund seiner langen und treuen Dienste in einer der gefährlichsten und entbehrungsvollsten Provinzen des Reiches, mit einem Stück Land in Germanien zu belohnen.
    Natürlich würde dieses Stück Land die Lücke in meiner Einheit nicht schließen, jedoch denke ich, dass der Mann auch für die Erhebung in den Ritterstand infrage kommt, und mir somit als Subpraefectus Alae dienen kann, sodass ich ihm eine größere Verantwortung, sowie eine größere Perspektive bieten kann.


    Ich bitte dich darum, mein Anliegen in Erwägung zu ziehen, auch wenn die Umstände ungewöhnlich erscheinen.


    Ich verbleibe mit der größten Hochachtung, und mögen die Götter stets über dich und das Imperium welches du bewahrst wachen.


    Aulus Iunius Seneca
    PRAEFECTVS · ALA II NVMIDIA



    "Nun, die Antwort wäre recht einfach, und keineswegs ungewöhnlich in den römischen Truppen. Natürlich müsste ich nach dem Umgang mit Auxiliartruppen fragen." begann Seneca seine Antwort, mehr zu sich selbst grübelnd, schließlich musste er erstmal das Prozedere ordnen, "Wir würden dich aufgrund deiner Dienstzeit ehrenhaft entlassen. Dein Entlassungsgeld wird nicht ausgezahlt, sondern in Form eines Landgutes prämiert. Mit diesem Landgut, und natürlich mit meinem Wort, werden wir in Rom um deine Erhebung bitten, und anschließend kehrst du als Subpraefectus Alae in den Dienst zurück." erklärte der Iunier den Schlachtplan, welcher natürlich eine ganze Menge "Wenns" und "Würde" enthielt, aber dennoch im Bereich des möglichen schien.
    Darüber hinaus hätte es auch als Zivilist nicht unbedingt Nachteile einen der örtlichen Kommandanten als Patron zu haben.

    "Hinein hinein!" erklang eine Stimme aus dem Büro und es öffnete sich zugleich auch die Tür. In seiner grob-routinierten Art griff sich der Rekrutierungsoffizier direkt einmal die Wachstafel und warf einen flüchtigen Blick auf eben jene..
    "Du bist also tauglich. Nun denn! Willkommen in der Ala! Ich werde dich nun zum Fahnenheiligtum begleiten wo du deinen Eid abgelegen wirst.." er stockte kurz, "Also, sofern du der Ala noch beitreten willst. Jedenfalls würdest du anschließend deine Ausrüstung erhalten und einer Truppe zugeteilt werden."

    "Du darfst dich verabschieden wann du willst. Du bist ein freier Bürger Roms. Lass es mich wissen wenn du noch etwas benötigst. Diese Provinz lebt von der Verbundenheit der Bevölkerung zum Militär." ließ Seneca den Mann wissen, und wies einige Soldaten an den Mann zum Tor zu geleiten. Diesmal ohne Sack über den Kopf, aber dennoch zügigen Schrittes.

    Während der Atier so sprach, dünkte es dem Praefectus dass der Atier sich nicht so ganz von der Truppe loslösen konnte. Die Kombination aus Entlohnung und Erfahrung ließ ihn einen gewagten Vorschlag ausklügeln, mit welchem er zwei Fliegen mit einer Klappe würde schlagen können.
    "Ein Angebot Decurio. Ich weiß, dass du keine Zukunft für dich in der Armee siehst aufgrund deiner mangelnden Aufstiegschancen. Was wäre, wenn ich dich als Klienten unter meine Fittiche nehme, und wir gemeinsam an deiner Zukunft arbeiten. Wer weiß, eventuell hast du ja die Möglichkeit als mein Subpraefectus zu dienen. Atius der Bauer, oder Atius der Händler, das ist eine Vorstellung mit der ich mich nur schwer anfreunden könnte.", Seneca lehnte sich einen Moment zurück um das gesagte sacken zu lassen.
    "Natürlich kannst du dich auch dagegen entscheiden, mir sagen dass es eine schlechte Idee ist, und deine Entlassung durchbringen, es liegt ganz an dir, und ich werde deine Entscheidung so oder so akzeptieren."

    Der Praefectus hörte aufmerksam zu, doch während ein anfängliches Grinsen noch die hoffnungsvolle Erwartung des Iuniers ausdrückte, wich eben jenes einem verwirrten, und zugleich bedauerndem Blick..
    Seneca schenkte sich selbst und dem Atier etwas Wein ein, und schob dann den Becher zu seinem Gast, bevor er selbst erstmal einen kräftigen Schluck trank, ohne bevor auf das gesagte eingegangen zu sein..
    "Ich muss sagen, dass ich überrascht bin Decurio." gestand er nun, nachdem der Wein seine Gedanken sichtlich gesammelt hatte, "Es ist bedauerlich, dass die Truppe einen so erfahrenen und lang gedienten Offizier verliert. Aber du hast dir dieses Privileg erarbeitet, und wenn es dein Wunsch ist die Truppe zu verlassen, so hat Rom keinen Anspruch auf deine weitere Zeit, und nur Dankbarkeit zu empfinden." bemerkte er zum offiziellen Teil, bevor er dann auch persönlich ein paar Worte fand, "Ich verstehe dass es keine leichte Entscheidung war. Doch ich habe viele Männer gesehen die sich an ihr dasein bei der Armee klammerten, und mit der Zeit mehr zu Wappentieren der Truppe wurden, als das sie von Nutzen gewesen wären." erklärte er, und merkte dann erst, dass seine Worte gänzlich falsch aufgenommen werden könnten,
    "Nun denke ich natürlich nicht dass du keinen Nutzen hast Atius, vielmehr wünsche ich dir, dass du deine vitale Lebenskraft und deine Energie für deinen Aufbruch in ein neues Leben aufwenden kannst." versicherte er ihm, und trank dann noch einen Schluck,
    "Natürlich wird deine Entlassung in höchsten Ehren stattfinden, auf dem Exerzierplatz. Da du das Bürgerrecht nicht zweimal erhalten kannst, werde ich mich für eine andere Form der Kompensation einsetzen. Ein Stück Land vielleicht, oder aber eine größere Summe Geld, was auch immer du bevorzugst."

    Trautwin



    ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Boiorix
    Vater: Richwin
    Mutter: Lykke
    Herkunft: Stammesgebiet der Cherusker
    Alter bei Eintritt: 18
    Bisherige Tätigkeiten: Jäger, Medizinische Versorgung


    Körperliche Verfassung: Gut


    Bei Musterung festgestellte Leiden: Keine


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: Knochenbrüche Keine


    Musterungsergebnis: Tauglich



    "Nun werde ich dich ein wenig begutachten Junge. Mal sehen ob du tauglich bist." sagte Trautwin leise, weil er sich bereits auf etwaige Gelenke und Knochen konzentrierte, und er an Boiorix herumzerrte. Aber es gab nichts auffälliges, weshalb er ihm die Tauglichkeit bescheinigte..
    "Gut, ich sehe nichts auffälliges, du bist in guter Verfassung. Nimm die Tafel und geh zurück zum Rekrutierungsbüro. Dort wird alles fertig gemacht und dann kannst du deinen Eid ablegen und dich ausrüsten lassen. Willkommen bei der Ala Soldat.", er klopfte ihm auf die Schulter, und legte ihm die Wachstafel neben seine Kleidung..
    "Ach, du kannst dich übrigens wieder anziehen. Wenn deine Grundausbildung vorbei ist, schauen wir mal ob wir dich hier im Lazarett nicht gebrauchen können. Wegtreten"

    OPTIO VALETUDINARII

    Der Scriba des Praefecten hatte den Atier ein wenig warten lassen, ließ ihn dann aber doch noch zum Iunier vor. Der saß wie so häufig vor seinen Karten und versuchte die aktuellen Ereignisse geographisch zu erörtern, als der Atier den Raum betrat,
    "Decurio! Es ist immer schön ein bekanntes Gesicht zu sehen, was führt dich zu mir?" fragte Seneca während er dem langgedienten Mann einen Platz anbot.

    Seneca horchte auf.. Eine Bürgerwehr? Genau das konnten sie gerade noch gebrauchen, einen wütenden Mob welcher mittels Selbstjustiz jeden Verdächtigen am nächsten Baum aufknüpfen würde..
    "Eine Stadtwehr kommt nicht infrage. Mogontiacum stehen 6000 Legionäre und 1200 Auxiliareinheiten zur Verfügung. Rom duldet keinerlei bewaffnete Truppen neben denen des Kaisers." stellte der Iunier klar und wurde während er eben das klarstellte lauter, "Ich werde die Legion bitten weitere Truppen aus dem Straßenbau und den Instandhaltungen abzuziehen und sie in der Stadt und im Umland patroullieren zu lassen. Desweiteren wird die Ala weiterhin im hohen Maße Präsenz zeigen. Die Verbrechen in und um die Stadt werden aufhören, da können die Bürger beruhigt sein."

    Trautwin



    ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Boiorix
    Vater: Richwin
    Mutter: Lykke
    Herkunft: Stammesgebiet der Cherusker
    Alter bei Eintritt: 18
    Bisherige Tätigkeiten: Jäger, Medizinische Versorgung


    Körperliche Verfassung: Gut


    Bei Musterung festgestellte Leiden:


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: Knochenbrüche -


    Musterungsergebnis:



    Trautwin war gerade bei der Inventur seiner Arzneien, als ein neuer Rekrut reinschneite, und umgehend sein Anliegen vorbrachte. Trautwin, im Range eines Optios, war kurz etwas verwirrt ob der lockeren Begrüßung, vergaß dann aber wie so oft dass der Mann vor ihm ja noch gar kein Soldat war.


    "Salve Boiorix, ich bin Trautwin." begrüßte er den Mann, warf einen Blick auf die Tafel, und schaute dann den Rekruten wieder an, "Gut, entkleide dich einmal und erzähl ein bisschen. Hast du bereits Erkrankrungen gehabt? Brüche? Tiefe Wunden? Fieber?" ging er die Liste der häufigsten Wehwehchen durch, während er einige Anmerkungen auf die Tafel kritzelte.



    OPTIO VALETUDINARII

    "Ich grüße dich Bürger." entgegnete der Iunier knapp, immerhin wusste er ja nicht einmal ob er es hier wirklich mit der Person zutun hatte, mit der es dachte zutun zu haben, "Die Maßnahmen zur Sicherheit des Kastells mögen dir unverhältnismäßig erscheinen, sie sind jedoch nötig. Natürlich wirst du, ganz im Sinne Roms, Verständnis für diese kleinen Unannehmlichkeiten haben nicht wahr?" fragte er eher rhetorisch denn ernst, schließlich war er ja sowieso der Herr im Ring.
    "Aber gut, kommen wir zum Geschäft, ich bin ein Römer wie du, oder wie der Duplicarius hier. Sicher kann man mit uns reden. Was treibt die Bürger Mogontiacums um, und wie kann die Ala II Numidia helfen?"
    Seneca beugte sich auf seinem Stuhl etwas nach vorn, denn er war noch immer skeptisch was den Besucher anging, und er versuchte in seiner Mimik etwas verräterisches zu erahnen, auch wenn er gar nicht so genau wusste, was er überhaupt suchte.