Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca prostete zurück, Sachen gabs, "Nun, es scheint in der Luft Hispanias zu liegen dass so viele von uns bei der Armee landen." scherzte Seneca und erinnerte sich der Heimat. Irgendwann, wenn er alt und grau war, würde er sich vielleicht dort zur Ruhe setzen. Ein Haus an der Küste, seine Familie, vielleicht ein wenig Ackerbau.. Doch all das war noch weiter Ferne, "Nun, ich plane zumindest noch keinen Ruhestand. Wo immer mich der Kaiser sieht Iulius, hoffentlich sieht er mich nicht bei der Flotte, aber ein Kommando, das wäre noch etwas wofür ich mich bereit fühle." sagte der Iunier grinsend und fuhr dann fort "Ich hatte schon einmal mit dem Gedanken gespielt einen ritterlichen Posten am Hof oder einer Provinzverwaltung anzunehmen. Aber mir wurde recht schnell bewusst dass dies kein Pfad wäre mit dem ich glücklich werden könnte."

    "Es freut mich das zu hören." entgegnete Seneca auf Avianus Scherz während er immer noch grinste, teils aus Nervosität, teils wegen eben jenem Witz.. "Ich muss gestehen dass das meine größte Sorge war." scherzte er nun seinerseits und blickte wieder auf Seiana die in der Ferne einfach nur da saß und etwas las.. Und selbst das zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. Diese Frau hatte eine Wirkung auf Seneca die er sich nicht erklären konnte, und auf der anderen Seite, passend zu dem was Avianus fragte, konnte er sich nicht erklären wie er sie überhaupt dazu bekommen hatte ihn überhaupt als passenden Mann in Betracht zu ziehen..
    "Aussehen.. Aussehen wird es sein, ich meine sieh mich an." natürlich stieg Seneca auf den Scherz ein und legte dann noch eine Schippe drauf, denn je näher sie der Laube kamen, umso mehr versuchte er seine eigentlich grundlose Nervosität zu verschleiern.
    "Und wenn man in Betracht zieht wie tollpatschig und unsicher ich damals sein konnte, würde ich eine Portion Mitleid ebenfalls nicht gänzlich ausschließen." scherzte er weiter, bevor sie schon bald an der Laube angekommen waren.
    Idyllisch war es, ruhig im grünen gelegen, unter einem Baum die Gärten überblickend, ruhig und etwas abseits, immerhin galt es noch eine gewisse Diskretion zu wahren solange sie noch nicht offiziell verheiratet waren.
    "Ich stelle euch vor, ich meine, das gehört sich ja so." antwortete Seneca etwas nervös bevor sie gemeinsam die letzten Schritte zurücklegten, bis sie schließlich bei den bekannten Gesichtern der Leibwächter und natürlich Seianas angekommen war...
    Mit einem Lächeln im Gesicht ging Seneca auf seine Verlobte zu, natürlich würde er sie nun nicht küssen können, nicht einmal umarmen können, das ziemte sich nicht, auch wenn er es sehr gerne tun würde.. Kurz fiel sein Blick auf das Buch dass Seiana in der Hand hielt, Satyricon, von Petronius Arbiter, eine interessante Wahl..
    "Seiana." sagte Seneca ruhig und mit einem breiten Grinsen ins Gesicht, "Ein schönes Plätzchen hast du dir ausgesucht." befand er und trat dann ein wenig zur Seite, damit sie eine klare Sicht auf seinen Cousin hatte, "Ich freue mich dass ihr euch endlich kennenlernt, das ist Aulus Iunius Avianus, Centurio der Stadtkohorten." sprach der Iunier und deutete kurz auf seinen Vetter, bevor er seinen Blick wieder auf Seiana legte, "Avianus, darf ich vorstellen? Decima Seiana, meine Verlobte."

    Natürlich bemerkte Seneca den missgünstigen Blick seines Cousins und er erwiderte ihn nur damit dass er kurz auf den Boden blickte.. Es war halt passiert.. Was sollte er sonst noch dazu sagen? Die Familie stand nun vor den bekannten Tatsachen und musste einen Weg finden damit umzugehen. Es gab kein Zurück, eine Auflösung der Verlobung war schlicht und einfach keine Option die auch nur im entferntesten existierte..
    Dass Avianus ihn in Schutz nahm vernahm Seneca mit Stolz, und kurz entwickelte sich so etwas wie Mannschaftsgeist, auch wenn er merkte dass dieser ganze Streit eine furchtbare Sache war, und die Iunier eigentlich geschlossen Mannschaftsgeist zeigen sollten..
    "Ich weiß wer was zu dir gesagt Axilla!" entgegnete Seneca relativ ruhig, er hatte diesen Kampf schon so oft geführt, es waren nur noch Windmühlen, "Ich bin kein Teil eurer Fehde. Ich bin weiß nicht wer wem was getan hat!" fuhr er fort und erhob sich erneut, "Du musst nie mehr ein Wort mit mir sprechen Axilla. Du musst sie nie mehr sehen wenn du das nicht willst. Aber denke an Silanus, denke an Avianus. Die beiden verlassen sich auf dich, sie haben enge Kontakte zum Praefectus Urbi. Mach ihnen das nicht kaputt, um ihres Willen." versuchte er an die Vernunft seiner Cousine zu appellieren, während er auf seinen Cousin zeigte. Dieser hatte gerade auch eine interessante Andeutung gemacht, und er hoffte dass Axilla wenigstens seine Beziehung zu Sibel einigermaßen sportlich nahm, allerdings teilten sich Sibel und sie auch keine Vorgeschichte.
    "Ich hab dich enttäuscht, das verstehe ich, aber es ist meine Entscheidung. Ich sag es noch einmal, um der Familie willen, behalten wir diese Geschichte zwischen uns. Eine Veröffentlichung schadet allein Seiten und nutzt keiner."

    Es war ein sonniger Tag in Rom. Nicht heiß, nicht zu kühl, und ein angenehmer Wind wehte von den Hügeln in die ewige Stadt hinunter, sodass es sich im Freien mehr als gut aushalten ließ.
    Heute war ein besonderer Tag für Seneca, sein Cousin und bester Freund Avianus würde nun endlich die Frau kennenlernen die sein Leben so sehr bereicherte, und dieser Umstand machte den Iunier ein wenig nervös. Er hatte Avianus bereits nahe der Castra abgeholt, und war mit ihm gemächlich aber stetig zu den Gärten geschlendert, ohne dabei zu sehr in die Details zu gehen. Natürlich wusste er worum es geht, aber er wollte dass Avianus seine Verlobte als die Person die sie war wahrnehmen würde. Iunier und Decimer, eine Hassliebe sozusagen, ein langer Zwist umgab diese Familien die trotzdem stets irgendwie verbunden blieben.
    In der Ferne sah Seneca Seiana bereits in einer etwas abgelegenen Laube sitzen, hier und da saßen noch einige Leibwächter, kein ungewöhnliches Bild also. Mit Avianus an seiner Seite schlenderte der Iunier langsam auf eben jene Laube zu..
    "Benimm dich bloß Avianus." scherzte Seneca und stupste ihn dabei mit dem Ellenbogen an, "Da vorne sitzt sie." sagte Seneca und deutete mit einer schnellen Handbewegung auf die Laube. Seine Augen verkniffen sich ein wenig als er versuchte mehr Details zu erkennen, "Und liest?" fragte er eher rhetorisch und blickte dann grinsend seinen Cousin an..
    "Wir teilen scheinbar nicht nur gleiche Interessen."

    Seneca hörte weiterhin zu und grinste breit als Licinus von seinen beiden Frauen erzählte. Zumindest diesen Spruch hatte er bereits im Lager aufschnappen können, hatte die genaue Bedeutung bis heute jedoch nie verstehen können.. Wieder was gelernt.. Als die Sprache dann auf ihn kam, richtete er sich ein wenig auf.. Was konnte er schon erzählen? Was sollte er erzählen? Schwierig mit so vielen Variablen die es momentan in seinem Leben gab...
    "Nun meine Herren. Ich muss gestehen dass mein Privatleben von äußerst langweiliger Natur ist." erklärte er zunächst und fuhr dann fort, "Geboren wurde ich unweit von Tarraco in Hispania, wo meine Familie schon länger sesshaft war. Mein Vater war Soldat, wie auch schon sein Vater vor ihm, weshalb es wenig Zweifel an meiner Laufbahn gab." erklärte der Iunier und dachte kurz an seinen im Krieg verschollenen Vater zurück, "Ich bin nicht verheiratet, auch wenn ich es gerne wäre das könnt ihr mir glauben." scherzte der Tribun und trank einen Schluck bevor er weitersprach, "Ich könnte euch einige Geschichten aus meiner Zeit bei der Garde erzählen, aber ich habe schon gemerkt dass diese nicht gerade weit oben in der Beliebtheitsskala steht bei den Legionen." breit grinsend lehnte er sich zurück. Sicher, die Sache mit Seiana und Silana könnte er dem Iulier mal in einer ruhigen Stunde erzählen, und auch nur dann wenn mehr daraus wurde. Aber es waren zu viele Offiziere anwesend als das er solche Interna hätte ausplaudern können.

    Wenig später erschien auch Seneca an der Tür, allein, aber wofür brauchte er als Mann und Soldat auch schon Leibwächter? Die Begrüßung fiel der, der Öffentlichkeit war es geschuldet, sehr verhalten und zurückhaltend aus, bevor auch er sich in das kleine Grüppchen gesellte und auf Einlass wartete.


    Ein wenig nervös war er ja schon, schließlich war es der erste Termin den die beiden gemeinsam wahrnahmen, aber man kannte ja den Gesprächspartner, und Seneca hatte ja schon eine Ahnung in welche Richtung es gehen würde, sodass zumindest dieser Punkt zu seiner Beruhigung beitrug.

    Seneca hatte geschlafen wie ein Stein. Wie ein sehr massiver, nicht zu bewegender Stein.. Zumindest fühlte es sich so an. Und es gab einige Faktoren die dazu beigetragen hatten. Zum einen war es eine sehr intensive Nacht gewesen, und er hatte jeden Augenblick genossen, und das alles wegen ihr. Zum anderen war auch sie es gewesen die ihn so ruhig hat schlafen lassen. Sie beruhigte ihn durch ihre Anwesenheit auf ihre ganze eigene Art und der Iunier hatte ewig nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht.
    Sicher, zum Sonnenaufgang war er dann doch einmal wach, die innere Uhr, durch den Exercitus gedrillt konnte auch er nicht abschalten aber ein kurzer Blick auf die friedlich schlafende Seiana überzeugte ihn dann doch davon dass er die Augen ruhig noch eine Weile würde schließen können.
    Letztlich war sie dann doch früher bereit in den Tag zu starten als Seneca es sich innerlich erhofft hatte. Er war selten so wundervoll geweckt worden, und dennoch war sein Urteil innerlich gespalten.. Schlaf oder ein schöner Morgen? Schwierige Entscheidung.
    Am Ende fiel die Entscheidung wie so oft für Seiana aus, wie konnte er auch nein sagen? Er öffnete langsam die Augen und lächelte noch schlaftrunken bevor er die Füße ausstreckte und ihr über die Haare strich..
    "Wenn es eine Steigerung von gut geschlafen gibt, dann wohl eher das." entgegnete er und wandte sich nun ebenfalls zu ihr, "Ich hoffe du hast auch gut geschlafen? Die Kameraden behaupteten früher immer ich würde im Schlaf sprechen, aber das hielt ich stets für ein Gerücht." scherzte er und rieb sich noch einmal kurz die Augen, während er beobachtete wie sie sich aufrichtete..
    "Sehr gerne." antwortete er ihr, blieb aber noch einen Moment liegen, ehe auch er sich aufrichtete um den Tag zu beginnen.

    Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Iuniers, und tatsächlich hatte auch der bemerkt dass der Iulier hier den Laden zusammenhielt. Es war nicht so dass die Prima in bestechender Form war, aber ehrlich gesagt erwartete das wohl auch keiner von einer Legio die durch ihren Standort eventuell weniger zu befürchten hatte als die Vigiles in Roma.
    Die Ausführung des anderen Tribuns interessierten Seneca dann aber nun doch, sodass er diesen förmlich mit den Augen fixierte während er sprach.
    Wieder lernte er ganz neue Seiten an dem Praefectus. Er hatte ihn immer für einen eigenbrödlerischen, einsamen Wolf gehalten. Die Tatsache dass er bereits als Centurio so eine gute Tat vollbracht hat, machte ihn wieder um einige Ecken sympathischer, und es gab noch eine Gemeinsamkeit: Beide waren Väter.. Irgendwie..
    "Ich bin beeindruckt Iulius. Wirklich." befand er und trank einen Schluck, "Sicherlich hätte nicht jeder Offizier so gehandelt. Sie kann froh sein dich zu haben." fuhr er fort und dachte dabei an seine eigene Tochter die er gefühlt ewig nicht gesehen hatte...

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Es wäre zum Vorteil, wenn du ihr bis zu unserem Zusammentreffen nichts von meinem Angebot erzähltest, Iunius.", schmunzelte Vala verschwörerisch, in dem wieder eine seiner Ideen Greifbarkeit erreichte, "Bis dahin lässt sich unser Gespräch auch verschieben... ich habe ohnehin zu tun. Und du hast über etwas nachzudenken."


    "Ich vertraue darauf dass es auch ihr zum Vorteil gereicht, weshalb ich mich in Zurückhaltung üben werde." versicherte Seneca seinem Patron. Als ehemaliger Prätorianer stand er nicht unbedingt auf verschwörerische Lächeln, aber der Duccius hatte bisher immer gewusst was er tut.
    "Gut. Ich werde bald mit Seiana zurückkehren. Sobald ich weiß wann sie bei dir vorstellig werden kann, werde ich mich melden." führt der Iunier aus, und machte sich dann so langsam auf den Weg, "Ich danke dir für das Gespräch und die Chance Patron. Vale."

    "Der gute Wein Iulius!" entgegnete Seneca lachend und trank selbst einen Schluck, "Was wäre diese Legio auch ohne ihren knurrigen Praefectus?" scherzte der Iunier weiter und hörte sich dann die Ausführungen über das Landgut aus. Es klang wirklich nett, genauso hatte sich Seneca seinen späteren Landsitz auch vorgestellt, und der Iulier schien recht zufrieden damit zu sein..
    "Nun, wenn dein Mündel später anfangen sollte dich im Befehlston durch das Haus zu scheuchen, hat sie offensichtlich nicht genug Zeit auf deinem Landsitz verbracht." breit grinsend machte sich der Iunier so seine Gedanken.. Er hielt den Iulius immer für sehr reserviert, aber offensichtlich hatte ihn seine Menschenkenntnis dort komplett im Stich gelassen.

    "Ich danke dir Duccius." sagte Seneca aufrichtig und grinste kurz. Es war ihm etwas unangenehm, es war ihm zwar bewusst dass alle in dieser Verbindung immer nur ein politisches Interesse sehen würden, er wäre da früher nicht anders gewesen, aber es behagte ihn nicht so wirklich seine Verbindung zu Seiana in diesem Licht zu betrachten.
    Aber es würde wohl immer dazu gehören, deshalb nahm der die Glückwünsche sowohl auf politischer als auch auf menschlicher Ebene hin, und sprach direkt weiter..
    "Nun, ein genauer Termin steht noch aus, jedoch schon recht bald. Ich werde dich natürlich mit genügend Vorlauf informieren, und baldmöglichst mit meiner Verlobten zu einem Gespräch Wiederkehren." versichterte er seinem Patron, und innerlich schwang ein wenig Abenteuerlust mit.. Germanien.. Mal sehen was Seiana davon halten würde.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Das ist schön zu hören." , nickte Vala zufrieden, als sein Klient ihn wissen ließ, dass er der Sache nicht abgeneigt war. Dass er dann jedoch fortfuhr und von einer Sache erzählte, von der Vala nichts wusste, ließ ihn dann doch überrascht die Augenbrauen hochziehen: "Du heiratest... aha. Wann genau hattest du vor, mir davon zu erzählen? Und vor allem: wer ist sie?"
    Die Heirat verkomplizierte die Sache natürlich, so sehr er für sich für seinen Klienten freute. Nichtsdestotrotz: ja, sie verkomplizierte Dinge.


    Seneca beugte sich ein wenig nach vorn, ihm war zwar bewusst dass der Duccier ein sehr verschwiegener Mann sein konnte, jedoch saßen draußen ja noch weitere Leute, sodass er es besser fand seine Stimme ein wenig zu senken..
    "Nun, es ist alles noch recht vorsichtig zu behandeln, weshalb ich noch um absolute Diskretion bitten muss." sagte Seneca recht ernst, fuhr aber direkt fort, da er seinem Patron doch recht gut vertraute, "Es ist Decima Seiana. Und ich weiß es erst seit meiner Ankunft in Rom. Also das mit der Hochzeit, nicht das mit Decima Seiana." erklärte er und verzettelte sich dabei ein wenig.. Ob die Sache dadurch komplizierter werden würde wussten nur die Götter.

    "Ich hätte nichts dagegen, ein Weingut in Mantua fände ich hervorragend. Aber naja.. Dann auf den Exercitus! Und darauf dass du ihm fähig dienen wirst." prostete Avianus seinem Cousin zu und haute den Becher weg, nur um direkt nachzufüllen und direkt wieder anzusetzen. Der Bursche wollte ihn herausfordern? Das würden wir doch mal sehen..
    "In der Provinz lernt man das trinken, sonst gibt es ja nichts zutun!" scherzte der Iunier während er mit dem Finger über den Becherrand strich..
    Und wieder setzte Seneca an um einen Schluck zu trinken, schließlich hatte er nicht vor etwas stehen zu lassen..
    "Mut antrinken. Den teuren Wein genießen. Wie du siehst habe ich viele Gründe zu trinken!" juckste er und spülte noch einen Schluck herunter..

    Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    das leben hat mich grade sehr gern...
    ich hab mir was im Ellenbogen gebrochen und darf Einen schönen überhaupt nicht umständlichen oder für diese Jahreszeit ungeeigneten Gips tragen.
    deshalb werden meine Antworten leider kürzer oder seltener....


    Gute Besserung! :)

    Seneca hörte dem Duccier zu, und die Worte die erst einmal hängen blieben waren 'Germanien' und 'Praefectus Alae'.. Pferde im Tiefschnee also.. Der Iunier blickte kurz auf die kleine Statue, und legte sich dabei seine Worte zurecht. Eine kleine Pro/Contra Liste wurde in seinem Kopf angefertigt.. Pro: Weit weg von Rom und allen die ihm irgendwelche Verpflichtungen auferlegen wollen. Contra: Die Kälte. Pro: Ein eigenes Kommando. Contra:...


    Seneca schwankte, aber letztlich war es gut zu wissen gebraucht zu werden, und in den Provinzen gab es noch Ruhm und Ehre zu erlangen, und keine Fleißpunkte für einen erfolgreich gebauten Kornspeicher..
    "Ich bin geneigt, sehr geneigt um genau zu sein, dir zu folgen." erklärte Seneca sachte und versuchte damit den nächsten Punkt einzuleiten, "Wenn ich dich noch um ein wenig Zeit bitten darf." fragte er und kam dann zum Punkt, "Unter uns gesagt: Ich werde, so die Götter es wollen, bald heiraten. Und obgleich es meine Entscheidung ist, so würde ich diese Chance gerne noch mit meiner Verlobten besprechen."
    Auch wenn Seneca jetzt schon ziemlich scharf auf den Posten war, es gehörte sich für ihn einfach Seiana nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen.

    Seneca lächelte als Vala einen kleinen Witz platzierte, hörte aber weiterhin stumm zu als dieser Vermutungen zum erbärmlichen Zustand der Prima machte. Natürlich hatte er recht, warum sollten die vom Bürgerkrieg gebeutelten Einwohner der Provinz als bessere Bauarbeiter zur Legio, wenn es doch überall sonst ebenfalls genug Arbeit gab?
    "Es sind vier Jahre." entgegnete der Iunier knapp und fügte in Gedanken noch 'Einige Jahre zu viel' an. Er war nie warm geworden mit dieser Truppe, und bei den Göttern, er hatte sich zumindest Anfangs bemüht..
    Umso hellhöriger wurde er, als Vala etwas in diese Richtung andeutete.. Wobei andeutete untertrieben war, "Ich bin immer bereit für was neues. Worum geht es?" hakte er dementsprechend nach und blickte über den Rand des Becher zurück in Valas Augen.

    Ein wenig Essigwasser hatte sich Seneca gegönnt, und auf die Stärkung wurde höflich aber bestimmt verzichtet. Den Göttern sei Dank wurde er auch alsbald reingelassen, und ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht als er das Officium betrat, es tat gut einen Verbündeten zu treffen..
    "Duccius! Ich danke für die Einladung. Ein Mann mit deinen Verpflichtungen." entgegnete Seneca ebenso unverbindlich, aber es war ihm durchaus bewusst dass der Duccier wesentlich mehr auf dem Schirm hatte als er bei der Prima.
    "Ich kann nicht klagen. Aber wo du es schon ansprichst, die Prima ist in einem bedauerlichen Zustand. Die Rekrutierung läuft schleppend, und der Dienst in Mantua ist ein wenig Trist, Straßenbau und ähnliches sind der Moral nicht unbedingt zuträglich." erklärte der Tribun und dachte sich schon dass Iulius Licinus wohl ebenfalls hier gewesen war, woher sollte der Duccius sonst von seiner Rom-Reise wissen? Aber das war ja keineswegs schlecht, und der Senator schien es ihm ja auch nicht unbedingt übel zu nehmen.

    Wie bestellt erschien Seneca bald schon in der Casa Accia Ducciaque. Er hielt sich nicht mit den üblichen Tamtam auf, sondern ließ sich vom Ianitor direkt ins Wartezimmer führen, man kannte sich ja schließlich..
    Scheinbar war der Duccier ein gefragter Mann, und so setzte er sich erstmal hin und machte es sich ein wenig bequem.