Stimmt, das hatte sie. Ein Zimmer für sich alleine. Trotzdem, ein schönes Zimmer war das nach keinerlei Maßstäben. Gerade wollte Parthenope das sagen, da passierte was Grausiges an Morrigans Arm. Sie verstand nicht recht, was vor sich ging. Ungläubig blickte sie drein.
Ameniritis, Medica
Ameniritis wusste, warum sie den Arm von Morrigan festgehalten hatte. Dass die Perserin ihr sagte, sie würde zumindest versuchen, stillzuhalten, befriedigte sie, auch wenn sie wusste, dass das wohl nur ein Lippenbekenntnis sein konnte—unkontrolliertes Zucken unter Schmerzen waren mehr als nur vorstellbar. Die Ägypterin holte aus ihrer Tasche ein Tuch hervor. Es war aus Leinen. Bedeutend war—aus sauberem Leinen. Mit dem schmutzigen Fetzen, den die Sklavin vorher als Verband gehabt hatte, war kein Staat zu machen. Sie entfaltete das Leinen und rollte es dann eng um Morrigans Arm, rund um die Wunde.
Parthenope derweil horchte zu, was die Perserin sagte, dozil und ruhig. Sie konnte nicht anders, als Mitleid mit der Armen zu haben, auch wenn sie keinerlei Ahnung hatte, was sie vor sich hinbrabbelte. Alles ihre Schuld? Welches Geschäft? Die Epriotin hob ihre Hand und streichelte mit einer eher automatischen Bewegung Morrigan durch die Haare.
Amenirits derweil blickte auf und beäugte Morrigan mit einem mitleidsvollen Blick. Die war total fertig. Was sie brauchte, war eine Mütze Schlaf. Gut, dass Ameniritis auch das passende Material dabeihatte. Während Parthenope sich nun um Morrigan kümmerte, kramte die Ägypterin wieder ein paar mysteriöse Kräuter hervor und hielt sie zu Morrigan hin.
“Das kauen. Das wird dir gut tun.“ Genauer gesagt würde es Morrigan ziemlich gleich in einen Schlaf versetzen... genau das, was die total aufgeregte Perserin brauchte.