Beiträge von Xenophanes

    Die Tür öffnete sich. Xenophanes stellte sich vor und versuchte sein Anliegen zu erklären.


    "Khaire, junger Mann. Ich bin Xenophanes aus Athen, Sohn des Thrasymedes. Ich bin hier, um der Stadt Alexandria meine Dienste zu erweisen, falls diese von Nöten sind. Denn zuvor war ich ein Gelehrter in Athen und habe verschiedene Vorträge über Literatur, Philosophie, Rhetorik, Dialektik, aber auch Astronomie oder euklidische Geometrie gehalten."


    Er lies die scheinbar lange Liste etwas wirken und fuhr dann nach seiner rhetorischen Pause fort.


    "Ich bin also hier, um mich zu erkundigen, ob für einen Gelehrten aus Athen eine Stelle frei ist."

    Das große Theatron der Stadt, ein Ort, der wohl niemals schläft. Ein Ort, wo man nur dann zum Schweigen gebracht wird, wenn von einigen Schauspielern eine Tragödie aufgeführt wird. Die letzte Tragödie, die Xenophanes gesehen hat, war schon etwas her, da lebte er noch in Athen. Es war die berühmte Antigone, geschrieben von Sophokles. Die Inszenierung war sehr gut und als er damals zum erneuten Male die Tragödie des Sophokles sah, erinnerte ihn dieses Motiv an die Ehefrau von Intaphrenes in den Historien des Herodots, die vor der Entscheidung stand, wer von ihren engsten Familiemitglieder verschohnt werden soll und sie sich für ihren Bruder entscheidet mit einer Argumentationskette, die er eben in dieser aufgeführten Tragödie wiedererkannte. Hat Aristoteles nicht in seiner Poetik einen eindeutigen Unterschied zwischen Geschichtsschreibung und Tragödie gemacht? Ja, hat er nicht sogar genau in dieser Schrift sogar Herdot erwähnt, um zu zeigen, dass es sich hierbei nicht um eine Tragödie handelt?


    Irgendwie schienen ihm alle Gedanken gleichzeitig zu kommen. Er sprang aus diesem Gedankenwirrwarr heraus und bemerkte, dass er angekommen war. Er stand vor einer großen Holztür. Wer würde aufmachen?


    *klopf, klopf*

    Eigentlich dachte sich Xenophanes, könnte er sich in Ruhe die Stadt ansehen. Doch weit gefehlt, die Agorá war voll von Menschen, aus allen Ländern scheinen sie hierher zu strömen, Kaufleute schreien, jeder ging mindestens drei Schritte schneller als gewöhnlich, vermutlich um der Geschäfte willen. Eine Auszeit war das wirklich nicht. Doch Xenophanes befürchtete, dass es wohl kaum einen Tag geben wird, an dem er sich die Agorá Alexandrias ohne begleitende Hektik ansehen kann. So schlenderte - scheinbar als einziger - relativ entspannt über die Agorá, wich ab und zu ein paar vorbeieilenden Menschen aus und bewunderte die Güter auf dem Marktplatz.



    Sim-Off:

    Thema für alle offen. Würde gerne mehr Kontakte hier knüpfen, falls hier noch jemand lebt :)

    Er hatte es tatsächlich geschafft. Die Umschreibung ging problemlos und nun war er offiziell als Bürger in Alexandria eingetragen. Nun, da er dies hinter sich gebracht hat, wollte er sich eine kurze Auszeit gönnen. Vielleicht würde er jetzt etwas durch die Stadt laufen und sich alles in Ruhe ansehen. So ging er aus dem Gymnasion, welches er mit Sicherheit noch einmal aufsuchen wird.

    Da kam nun also jemand, der sich scheinbar um genau die Angelegenheiten kümmerte, weswegen Xenophanes das Gymnasion aufsuchte. Er überreichte ihm einen Papyrusfetzen, auf dem man damals seine abgelegte Ephebie dokumentierte.


    "Khaire, das ist richtig. Vielleicht schaust du dir dies einmal an."


    Gespannt wartete Xenophanes auf die Reaktion des Beamten.

    Xenophanes war also angekommen. Alexandria, er hatte es endlich erreicht. Als erstes würde er sich wohl um die Bürgerrechtsangelegenheiten kümmern. Er hatte bereits einige Dokumente aus Athen, seiner Heimatstadt, mit, die sie hier in Alexandria vielleicht anerkennen. Also machte er sich auf den Weg zum Gymnasion, das schien wohl der Ort zu sein, wo man am ehesten jemanden findet, der einem in dieser Hinsicht weiterhelfen könnte.


    Also erkundigte er sich bei einem Fischer, der gerade dabei war seine frische Ware in einen Wagen zu heben. Der Weg sei ganz leicht, es reichte eine kurze Erklärung des Fischers und Xenophanes würde - den Anweisungen vertrauend - in Kürze vor dem Gymnasion Alexandrias stehen. Mal sehen, ob er sich heute verlaufen würde.

    Der Weg zum Gymnasion von der Anlegestelle des Schiffs war wirklich nicht so schwierig. Geradeaus am Museion vorbei und an der nächsten Straße links, so kam es, dass Xenophanes nun tatsächlich in Alexandria vor dem Gymnasion stand. Er begann in einem Reisesack zu wühlen, eine der vielen Papyri und Pergamentcodices wird doch seine Erklärung über das in Athen erhaltene Bürgerrecht sein. War es dieses Schriftstück? Vergeblich, man erkannte schnell ein literarisches Werk, in Versen untereinander geschrieben. Was war es doch gleich? Xenophanes, der sich so leicht für die Erzeugnisse der Literatur begeistern lassen konnte, erkannte sofort den Hexameter, und ordnete die Verse dem wohl berühmtesten aller Dichter zu, Homer. Wie gerne würde er die Stelle der Odysee noch einmal rezitieren, die er gerade vor sich hat, bei der Odysseus gerade auf Polyphem trifft, doch er hatte dafür keine Zeit. Es müssen wichtige Dinge erledigt werden, und so rollte er das ehrenvolle Stück Papyrus wieder zusammen und suchte weiter.


    Es war relativ viel los, eine Menge Menschen gingen ein und aus. Allerdings fehlte Xenophanes die Referenz, um einen guten Vergleich anzustellen, denn er war heute erst angekommen. Woher sollte er wissen, ob die derzeitige Menschenfülle vor dem Gymnasion normal war oder ob zu einer anderen Zeit noch mehr oder vielleicht auch weniger Menschen das Gymnasion aufsuchten. Er wusste es nicht, und so verwarf er seine Einschätzung schnell wieder. Denn er hatte das Dokument gefunden. Schnell überflog er es noch einmal, um dessen Richtigkeit zu überprüfen, dann betrat er das Gymnasion.


    An einer Ecke stand er Sklave, der noch nicht zu beschäftigt aussah. Er ging auf ihn zu und forderte ihn auf, einen Beamten herbeizuholen, der sich um die Bürgerrechtsangelegenheiten kümmern würde. Der Sklave ging fort und Xenophanes wartete darauf, dass der Sklave ihm den Zuständigen dafür herschickte. Ob es sich wohl lohnt, doch schnell noch einen Blick auf Odysseus und Polyphem zu werfen?

    Xenophanes bemerkte erst gar nicht, dass er angesprochen wurde. Er hatte sich zwar instinktiv der breiten Masse folgend in die richtige Schlange eingereiht, schaute allerdings immer noch erstaunt hinter sich und bewunderte den Pharos aus der Ferne. Er konnte gar nicht genug vom Anblick des Megas Limen bekommen, der durch seine Form abgegrenzt durch die Halbinsel Pharos und der künstlich gebauten Hafeneinfahrt beinahe ein neues kleines Meer bildete. Von hinten wurde Xenophanes immer wieder nach vorne geschoben, bis er schließlich aus seiner Bewunderung geholt wurde.


    "Khaire, o kyrie. Mein Name ist Xenophanes der Athener."


    Sein Gegenüber trug seinen Namen in eine lange Liste ein, ein Pergament, das bereits abgeschabt wurde und nun wieder beschrieben wird. Erwartungsvoll schaute ihn dann der Verwalter an, als hätte Xenophanes nicht ausreichend Informationen geliefert. Hatte er was vergessen? Ohne genau zu wissen, ob und - wenn ja - welche Antwort nun von ihm verlangt wird, erklärte er kurz seinen Aufenthalt in Alexandria.


    "Ich bin um meiner Bildung willen hier in Alexandria. Gerne würde ich das berühmte Museion aufsuchen."

    Es war endlich soweit. Ein kleiner Junge, der zusammen mit Xenophanes und vielen anderen die lange Schifffahrt vom Isthmos bei Korinth nach Alexandria auf sich genommen hat, rannte zu Xenophanes, um ihn zu wecken. Sie waren in Alexandria angekommen. Am großen Leuchtturm vorbei, glitt das Schiff durch die Wellen hin zu Hafen der Stadt.


    Xenophanes packte seine Papyri zusammen, die er auf seiner Fahrt nach Ägypten mit sich genommen hatte. Dem Kapitän wurde ein Anlageplatz zugewiesen und die Passagiere stiegen vom Bord. Und so verließ auch Xenophanes das Schiff. Da war er nun angekommen, und er blickte umher. Was würde er jetzt machen? Wo würde er jetzt hingehen? Wo müsse er sich melden?

    Hallo an alle,


    ich bin neu hier und würde gerne als Grieche in die SimOn Welt eintreten. Dazu gleich eine Fragen: Kann ich als Grieche Karriere machen, zum Beispiel in der religiösen oder gar politischen Laufbahn? Was muss ich noch für Angaben machen?


    Philotheos