Beiträge von Helvetia Silana

    Langsam machte sich Silana mit der Casa vertraut. Sie versuchte sich Räume und Wege zu merken, damit sie nicht die Orientierung verlor. Schliesslich war die Casa Helvetia ein stattliches Haus und nicht so übersichtlich wie der Hof auf dem sie aufgewachsen war. Immer noch war sie von der Ausstattung fasziniert. Gediegen aber nicht übertrieben. Als sie das Atrium betrat, hört sie eine junge Frau mit einem Mann sprechen, so gleich sah sie beide. Offensichtlich war die junge hübsche Frau ein Familienmitglied das sie noch nicht kannte und der Mann ein Sklaven, dem sie auch noch nicht begegenet war. Zunächst fragte Silana sich, ob sie überhaupt stören sollte. Aber wie sollte sie die Familie, ihre Familie, kennenlernen, wenn sie nicht traute zu fragen?


    "Salvete", sprach sie leise die junge Frau an, "Mein Name ist Helvetia Silana. Ich hoffe ich störe Dich nicht?"-

    Den kurzen Schlag mit dem Ellenbogen, nahm Silana bewusst nicht zur Kenntnis. Auf dieses Niveau wollte und konnte sie sich nicht herab begeben. Dafür gab es auch viel interessanteres zu sehen, als diese dürre Ziege. Ob dieser Auftritt Klasse hatte oder einfach nur vulgär war, wusste Silana noch nicht. Jedenfalls hatte der Auftritt erreicht, was er erreichen sollte: Die absolute Aufmerksamkeit der hier versammelten Damen. Und wie nicht anders zu erwarten, schleimte sich Flora auch so gleich ein.

    Endlich kam das zum Vorschein, das tief in dieser kleinen Schlange steckte. Sie mag tausendmal eine römische Prinzessin sein, im Grunde war sie gewöhnlicher las jede Strassenhure. Vielleicht bot sie ihren verbauten Körper in der Dunkelheit der Nacht jedem an der dafür zahlte. Sie wäre nicht die erste Prinzessin die sich auf diese Weise holt, was sie sonst nicht bekommen konnte. Selbst Kaiserinnen hatten dies schon so getrieben. Verderbte Aristokratie!


    "Somit kann ich davon ausgehen, das DU noch nicht verlobt oder gar verheiratet bist ... oh ich vergass, der Ausverkauf hat ja noch nicht begonnen. Schade. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Ketten noch geschmiedet werden müssen, die einen Mann bei Dir halten könnten.".


    Sie setzte sich auf den Beckenrand und glitt anschliessend sanft ins warme Wasser. Auf diese Weise war sie ihrer ehemals besten Freundin und jetztigen Lieblingsfeindin noch näher. So konnte man die Gemeinheiten leiser zischen. Denn Silana hatte schon bemerkt, das gewisse Ohren größer geworden waren.

    Schon etwas merkwürdig, dass der Großvater vorgewarnt werden musste. Silana hatte keine Ahnung ob es dem Großvater gesundheitlich nicht gut ging und man ihn schonen sollte oder ob der Herr Großvater ein alter Griesgram war, der seine schlechte Laune an anderen ausließ. Eines hatte Milo damit erreich, Silana wara nervös.

    Kleines Biest, dachte Silana. Sie hat doch gewusst, dass der alte Mann der sie heiraten wollte, schon vor dem Hochzeitstermin dahingerafft wurde. Vermutlich aus lauter Vorfreude auf die Hochzeitsnacht.


    "Mein Verlobter wurde von den Göttern von dieser Welt abberufen, bevor er die Früchte dieser Verbindung geniesen konnte. Wollen wir hoffen, dass es bei deinem Verlobten genauso geschieht, damit er nicht leiden muss, liebste Flora."


    Eine arrogante Prinzessin war sie immer schon gewesen. Scheinbar hatte man ihr aber in Rom alle Fesseln gelöst, die sie mit dem Boden verbanden.

    Silana hatte immer schon ein Gespür für Gefühle und hier beim Milo fühlte sie, dass der kleine Mann nicht sonderlich glücklich war. Sie hatte von Marcellus gehört. Eine Menge unangenehmes hatte sich auch bis zu ihr über ihn und seine Ehe verbreitet. Milo fehlte etwas. Ob Vater oder Mutter oder beides, das wollte sie ihn nun nicht fragen. Das würde alles noch kommen, wenn sie sich besser kannten, so hoffte Silana wenigstens.


    "Dann ist dein Vater ein Bruder meines Vaters Helvetius Asprenas. Dann sind wir tatsächlich Cousin und Cousine. Ich freue mich Dich kennenzulernen Cousin Milo."


    Dabei lächelte sie ihn an und fragte sich ob der kleine Milo jemals gelacht hatte in seinem kurzen bisherigen Leben.

    Vor sovielen Frauen war sie noch nie nackt gewesen. Nicht das es ihr peinlich gewesen wäre, aber es war ungewohnt. Daher tat sie das, was man in solchen Fällen tut, sie schaute die anderen an. Nicht aus neugier, wie diese denn gebaut waren, sondern einfach nur um evtl abschätzen zu können, was das Gegenüber von ihr, von Silana hielt. Sicher konnte man sich nicht sicher sein, die Wahrheit in den Blicken zu lesen, doch war es ein Versuch wert. Interessiert sah sie sich deshalb um. Und dann .... NEIN, das kann nicht sein!, dachte sie, SIE kann es nicht sein. Nicht hier nicht jetzt. Sie hatte die Haare anders als früher, aber es gab keinen Zweifel! Es war Flora! Nur Mühsam widerstand sie der Versuchung, sie zu würgen. Stattdessen ging sie langesam, mit einem sardonischen Grinsen im Gesicht, auf den Beckenrand zu.


    "Fein Dich zu sehen, Giftschlange. Am liebsten würde ich Dich jetzt im Bad versenken."

    Neugierig auf die Thermen in Rom, war Silana in keinsterweise Enttäuscht, über die Pracht und die Größe der Anlage. War sie zu Anfang noch etwas unsicher, legte sich diese Unsicherheit schnell und wich einer Neugier auf das Publikum. Mal sehen, was sich hier an intessanten Leuten herumtrieb.

    Silana merkte das ihm das nicht ganz so recht war. Daher ließ sie seine Hand los. Sicher war er das einzige Kind hier und deshalb schon so erwachsen.


    "Hmm wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist dein Großvater auch mein Großvater und deine Tante auch meine Tante. Wer sind denn deine Eltern? Vermutlich sind wir Cousin und Cousine.", lächtelte Silana.


    Sie staunte über die Schönheit und die Größe des Hauses. Das hatte sie nicht erwartet.

    Es war ein offenes und freundliches Kind. Silana hatte den kleinen Milo schon in ihr Herz geschlossen. Irgendwas sagte ihr, das sie vermutlich ein ähnliches Schicksal erlitten hatten. Doch davon wollte sie nicht sprechen.


    "Hoffentlich wird er später, wenn er mal gross ist, seinem Namen gerecht.", bemerkte Silana, als der Welpe ihr als Bestia vorgestellt wurde. "Würdest Du mir den Weg zu deinem Grossvater zeigen? Ich ar noch nie hier und kennen wirst Du mich auch nicht, denn bisher hab ich weit weg auf einem Gut gewohnt. Aber ich kenne Aviana sehr gut. Wohnst sie noch hier?". Sie nahm Milo bei der Hand.

    Der hübsche kleine Junge, stand plötzlich vor ihr. Ein wenig erschrak Silana. Da er sich aber so freundlich und nett vorstellte, war er ihr sofort symphatisch.


    "Salve Helvetius Milo, mein Name ist Helvetia Silana. Es scheint so, als ob wir irgendwie miteinander verwandt wären.", lachte Silana und war froh endlich jemanden gefunden zu haben, wenn er auch noch recht klein war. "Dann bist Du sicher hier der Hausherr, Faustus Helvetius Milo.". Meinte sie freundlich.

    Ihr Gepäck hatten die Leihsklaven in der Casa abgestellt. Sie selbst war von einem der Haussklaven ins Atrium geführt worden. Hier sollte sie auf warten.
    Gut das tat sie nun. Zwar hatte sie keinen grossen Empfang erwartet, doch jetzt fühlte sie sich wie bestellt und nicht abgeholt. Sie hatte Heimweh, jetzt schon.

    Schlicht gekleidet und in einen warmen Mantel gehüllt, traf Silana vor der Casa Helvetia ein. Noch nie in ihrem jungen Leben war sie hier gewesen. In diesem Haus kannte sie nur Aviana mit der sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte. Was sie hier erwarten würde, wusste sie nicht. Ihre altere Erzieherin meinte, das sie nun alt genug wäre, um in Rom zu leben und vor allem verheiratet zu werden. Ende einer Kindheit.


    *KLOPF KLOPF*


    Das Klopfen an der Pforte, hätten auch die Schläge ihres Herzens sein können. In ihrer Mietsänfte wartete sie darauf, das ihr geöffnet wurde.

    Hallo,


    das mit meiner Mutter ist mit der Gens Octavia abgesprochen und der Name der Mutter wurde mir angeboten. Der Name ist im Stammbaum der Familie aufgeführt und wohl auch mal in grauer Vorzeit bespielt worden.
    Ob man den Namen dann generell verkürzt, kann ich nicht entscheiden.


    Vale
    Silana