Beiträge von Daphne

    Daphne hatte gleich vom ersten Moment an gewusst, dass sie es nicht hätte besser treffen können. Aber es war eine Wohltat dies noch einmal von Serrana persönlich zu hören. Die Sklavin fühlte sich hier wohl und ihr Denken reichte gar nicht so weit, dass sie sich hätte vorstellen können, dass es eines Tages anders sein könnte. Wenn Daphne eines in ihrem Leben gelernt hatte, dann war es im Hier und Jetzt zu leben und sich keine Gedanken darüber zu machen was einmal später sein könnte.
    Sie hatte ihre beiden Herrschaften schon längst ins Herz geschlossen, auch wenn das andere Sklaven mit einem anderen Denken bestimmt nicht wirklich tolleriert hätten. Daphne war eben Daphne.
    Die junge Sklavin beobachtete ihre Herrin wie sie mit dieser Kette zwischen ihren Fingern spielte. Bestimmt war sie etwas Besonderes, dachte sie, denn wer eine Kette so sanft durch die Finger gleiten ließ....sie wusste, dass an Schmuckstücken viele Erinnerungen haften konnten.


    Es überraschte die junge Frau etwas als ihre Herrin so viel über sich preis gab, aber gleichzeitig freute sie sich auch darüber, dass sie es tat, denn nicht viele erzählten einem Sklaven etwas über ihre Vergangenheit.
    Ein Schmunzeln legte sich auf ihre sinnlichen Lippen, gefolgt von einem wirklichen Lächeln. Nun für sie wäre ein Gemüsewagen schon der pure Luxus gewesen, aber sich nun die Frau, die vor ihr stand auf einem solchen Wagen vorzustellen, das ging gar nicht. "Ich kann mir gut vorstellen, dass das alles eine Umstellung gewesen sein musste, vor allem wenn man vorher auf dem Land gelebt hat. Manchmal hat das Schicksal ganz besondere Dinge mit einem vor." Sie lächelte ihre Herrin aufrichtig an, und fand, dass sie es verdient hatte an der Seite eines Senators zu sein. Außerdem meinte Daphne auch, bemerkt zu haben, dass die beiden sich wirklich mochten und das war in einer Ehe, in Rom, doch etwas seltenes und sehr kostbares.


    Ihre Frage allerdings brachte Daphne dann doch ein klein wenig durcheinander und ihre Wangen begannen sich rot zu färben. Natürlich hatte sie nicht vor ihrer Herrin etwas zu verheimlichen, aber sie war es nicht gewohnt, dass man sie solch persönlichen Dinge fragte, falls Sklaven überhaupt solch persönliche Dinge hatten.
    "Naja, nein nicht wirklich. Ich war mit niemanden zusammen, nicht richtig....also.....ich fand ihn nur....interessant, aber da war nichts," meinte sie mit holprigen Worten und räusperte sich leise. Die Sklavin war noch nie mit jemanden zusammen gewesen, auch wenn der ein oder andere ein Auge auf sie geworfen hatte, war es nie zu etwas wie einer Beziehung oder etwas Vergleichbarem gekommen. Irgendwie hätte sie dafür auch gar keine Zeit gehabt, geschweige denn den Kopf dazu. Leise räusperte sich Daphne und trat etwas unsicher von einem Fuß auf den anderen.

    Während sie Serrana folgte hatte sie sich umgeschaut und feststellen können, dass sie in ihrem Leben noch nie in einer so schönen Casa gewesen war. Selbst dann nicht, als sie mit ihrem Herrn zu Besuchen gegangen war. Bis jetzt hatten sich die Häuser nur sehr selten von anderen unterschieden, aber diese hier, war wirklich toll. Anders hätte sie es nicht in Worte fassen können und so schaute sie dann auch als sie das Cubiculum hinter Serrana betrat.
    Es war etwas ganz anderes als das alte Cubiculum, das hier war wesentlich vornehmer und zeugte von einem gewissen Luxus. Alle Dinge hatte Verzierungen und ja, was sollte sie schon dazu sagen?
    Daphne versuchte sich alles genaz genau zu merken und folgte ihrer Herrin zu jeder einzelnen Truhe und auch zu dem kleinen Tischchen.
    Wahrscheinlich konnte man Daphne ihre Überraschung ansehen, für sie waren diese Leute auf jeden Fall reich, sehr viel reicher als ihre vorherigen Besitzer.
    Selbst als sie einen Blick in die Truhen geworfen hatte, war ihr bewusst, dass die Stoffe die sich da drinnen ebfanden ein Vermögen wert waren. Sie musste sie nicht beühren um das zu wissen.
    "Ich glaube nicht," gab sie leise von sich"Also keine Fragen, meine ich. Ich werde bestimmt zurecht kommen und dir eine Hilfe sein, am frühen Morgen, aber auch sonst," sagte sie lächelnd. "Dieser Raum ist wirklich schön, wie auch alles was ich bis jetzt gesehen habe," sagte sie erfurchtsvoll und betrachtete das kleine Tischchen vor dem sie standen. Selbst dieses war wunderschön verarbitet mit den Löwenfüßen. Daphne widerstand dem Drang den Tisch zu berühren, irgendwie gehörte es sich nicht und deswegen ließ sie es auch bleiben.

    Daphne freute sich darüber, dass ihre Herrin anscheinend sich ebenfalls freute. „Das mache ich sehr gerne, es sind nicht viele Dinge die ich benötige. Einige Kräuter und Öl und vielleicht ein paar Blumen. Es gibt sehr vieles was man verwenden kann, vieles wo man sich nicht einmal vorstellen kann, dass es nützlich ist,“ erzählte sie.
    Die Sklavin konnte sich sehr gut vorstellen, dass man sich als so angesehene Frau auch einmal danach sehnte verwöhnt zu werden und nichts zu machen. Sie hoffte sehr, dass sie ihre Herrin dabei nicht enttäuschte.
    Ihre Wangen färbten sich leicht rosa als ihre Herrin über ihre Kleidung sprach. Im Moment sah sie nicht wirklich wie eine Sklavin aus gutem Hause aus, aber auch nicht vollkommen abgerissen. Zu gerne hätte sie einiges mitgenommen gehabt, aber die Zeit hatte nicht gereicht und wenn einmal alles weg war, dann war es so und man konnte es nicht ändern. Doch Daphne sah es auch als einen kompletten Neuanfang an und versuchte nicht an die verlorenen oder geliebten Dinge zu denken. Es war ihre Art immer wieder das Positive zu suchen und nur sehr selten negativ zu denken.


    Senatoren, wahrscheinlich wünschte sich jeder Sklave in einem solchen Haushalt zu landen und ihr war es gelungen. Auch wenn andere es vielleicht nicht verstehen konnte, Daphne freute sich sehr darüber hier her gekommen zu sein und nicht zu einem der Männer die sie mit gierigen Blicken bedacht hatten.
    Die Sklavin folgte ihrer Herrin, damit diese ihr alles zeigte und sie ein wies.
    „Ich werde mich dann am Morgen gleich um dich kümmern, richtig?“ fragte sie ihre Herrin „Und dir bei allem helfen. Ich finde es schön hier her gekommen zu sein,“ meinte sie dann plötzlich, denn das musste einfach raus.

    Daphne begann zu lächeln je mehr Serrana erzählte. Diese Dinge gehörten ebenfalls zu den Sachen die sie bei ihrem alten Herrn und seiner Frau getan hatte. "Doch ja," sagte sie erfreut, denn welches weibliche Wesen würde sich nicht freuen wenn sie eine solche Arbeit in Aussicht hatte? Diese Arbeiten waren ja keine wirklichen Arbeiten in diesem Sinne, zumindest sah es Daphne so. Tausend mal besser als die Böden zu schrubben, auch wenn Daphne dies immer ohne einen Mucks getan hatte.
    "Ich habe der Frau meines ehemaligen Herren immer geholfen, bei allen Sachen die so anfielen. Dabei war es egal ob es um die passende Auswahl an Schmuck ging oder einfach die passende Garderobe. Sie hat sich nie beschwert, deswegen glaube ich, dass ich meine Arbeit bei ihr gut getan habe," erzählte sie ihrer neuen Herrin. "Auch mit Kosmetik und Körperpflege kenne ich mich aus, Herrin. Es ist schon länger her da wurde ich in ein paar Geheimnisse eingeweiht, von einer anderen Sklavin die ich auf dem Markt kennenlernte," begann sie zu erzählen und strahlte Serrana an. "Sie erklärte mir einige Rezepte für Gesichtsmasken und Bäder....alles aus Zuaten die man immer im Hause hat. Ich bin mir sicher sie werden dir gefallen, Herrin," sagte Daphne.


    Daphnes Augen strahlten richtig was das Blau noch mehr zur Geltung brachte. Sie freute sich einfach darüber ihrer Herrin zu erzählen, dass ihr Mann anscheinend keinen Fehler beim Kauf von ihr gemacht hatte.
    Ihr Blick folgte dem von Serrana als diese fragte ob sie sich schon einen Schlafplatz ausgesucht hatte. "Nein noch nicht und naja," druckste sie etwas herum "Viel habe ich nicht zu verstauen, eigentlich nur die Dinge die ich trage," meinte sie nun etwas peinlich berührt. Es war alles viel zu schnell gegangen....mit dem Verkauf....mit allem. Daphne hatte keine Möglichkeiten gehabt etwas mitzunehmen. Doch sie wollte nicht weiter darüber nachdenken und nickte Serrana zu. "Gerne."

    Das gab es sicher auch nicht oft, dass die Hausherrin eine Sklavin herumführen wollte, zumindest glaubte Daphne, dass dem so war. Andere Haushalte hatte sie bisher nur aus Erzählungen gekannt und viele Erzählungen waren alles andere als schön gewesen. Dies war auch einer der Gründe gewesen warum sie auf dem Sklavenmarkt innerlich so unruhig gewesen war.Aber hier war es so, dass je länger sie in der Gegenwart ihrer neuen Herrschaften war, desto wohler fühlte sie sich. „Sehr gerne,“ antworte sie Serrana. „Ich war für die ganze Familie zuständig, habe alle anfallenden Sachen erledigt und mich mit den anderen Sklaven abgesprochen. Es war aber so, dass die Familie nicht sonderlich groß war, von daher waren die anfallenden Sachen nur die üblichen,“ erzählte sie ihrer Herrin. „Mein Herr......mein ehemaliger Herr und seine Frau hatten keine Kinder,“ versuchte sie zu erklären „Aber sie waren dennoch sehr gütig und haben jeden gut behandelt.“ Es hatte nur wenige Ausnahmen gegeben wo es anders gewesen war, zum Beispiel wenn der Mann einen sehr schlechten Tag gehabt hatte oder Streit mit seiner Frau, dann hatten es auch schon einmal die Sklaven abbekommen, auch Daphne.

    Daphne freute sich über die Begrüßung der jungen Frau. Sie hatte schon viele Schauergeschichten von Sklaven erzählt bekommen, die von einem Herrn zum nächsten gewandert waren, aber nichts davon konnte sie in dieser Familie wiederfinden, denn sie waren wirklich sehr freundlich zu ihr. Vielleicht hatten die Sklaven damals auch einfach nur Pech gehabt oder waren aufmüpfig gewesen.
    Es freute Daphne, dass Serrana wusste woher ihr Name kam, weswegen sie ihre Herrin mit leuchtenden Augen und einem Lächeln auf den Lippen ansah. "Genau, Daphne ist Griechisch und meine Familie stammt ursprünglich aus Eretria. Geboren wurde ich aber hier in Rom und diente bis vor kurzem ein und derselben Familie," erzählte sie ihrer neuen Herrin. "Ich kenne mich mit den üblichen Tätigkeiten im Haushalt aus, waschen, putzen, kochen, nähen und mich um das allgemeine Wohl kümmern. Ich habe mich zwar noch nie wirklich um Kinder gekümmert, aber ich bin mir sicher, dass ich das sehr schnell lernen kann," sagte sie und blickte Serrana und ihren Mann zuversichtlich an. Daphne mochte Kinder, aber sie hatte noch nie die Gelegenheit bekommen sich wirklich um Kinder zu kümmern. Aber was konnte daran schon schwer sein?
    Ihr Talent was das Singen und Tanzen betraf erwähnte sie vorerst nicht, da sie nicht glaubte, dass das von großer Bedeutung für die Kinder war und Daphne hatte auch nicht das Gefühl, dass sie zur Bespaßung ihres Herren da war.

    Mittlerweile war sämtliche Anspannung von Daphne gewichen und ihr neuer Herr schaffte es doch tatsächlich, mit seiner Aussage, ihr die Röte auf die Wangen zu treiben. Ein klein wenig beschämt senkte sie kurz ihren Blick um sich zu sammeln, lächelte dann aber etwas verlegen.
    "Sollte dies der Fall sein, werde ich mich an dich wenden Dominus. Ich bin sehr umgänglich und hatte bis jetzt noch nie Probleme mit anderen Sklaven. Wir waren immer eine große Familie," sagte sie dann. Ihr war bewusst, dass ihr Herr eigentlich nichts weiter über sie wusste, außer ihren Namen und die Dinge die er auf dem Mercatus über sie gehört hatte. Aber über ihr Wesen kannte er nichts, auch nicht über ihre Art. Daphne wollte ihm auf jeden Fall versichern, dass sie ihm keine Schande bereiten würde und auch niemals auf die Idee kam sich mit anderen Sklaven anzulegen.


    Es vergingen nur wenige Momente bis die Herrin des Hauses in der Unterkunft eintraf. Sie war eine hübsche Frau mit einem sehr gütigen Blick. Wahrscheinlich wurde ihr Herr um diese Frau von anderen beneidet, ging es Daphne durch den Kopf.
    Die junge SKlavin versuchte die Frau nicht zu offensichtlich zu mustern, da es sich nicht gehörte. Trotz allem konnte sie ihren Blick nicht vollkommen von ihr nehmen.

    Das Haus in welches sie nun geführt wurde war auf jeden Fall anders als das letzte in dem sie gelebt hatte. Ihr letzter Herr war nicht arm gewesen, (zum Schluss schon) aber auch nicht so wohlhabend wie der Germanicer vor ihr.
    Ihr Blick schweifte durch die Räumlichkeiten bis sie in den Unterkünften der Bediensteten angekommen waren. Der erste Eindruck gefiel ihr, es hätte sie sehr viel schlimmer treffen können, das wusste sie. Aber Daphne hatte sich noch nie beklagt in solchen Dingen, denn sie nahm es wie es kam und machte das Beste daraus. Doch hier konnte man es auf jeden Fall aushalten, es war natürlich alles zweckmäßig aber trotz allem sauber. Sie hatte ein Dach über dem Kopf und musste nicht in einer Kammer voller Ratten hausen beziehungsweise einem Verschlag.
    „Ich komme immer sehr gut mit anderen zurecht,“ sagte sie ihm und versuchte dabei den seltsamen Blicken des anderen Sklaven auszuweichen. Er beobachtete sie doch ein wenig zu genau und als das auch ihr neuer Herr zu bemerken schien, verkniff sie sich ein Schmunzeln und strich sich stattdessen ihre Haare hinter die Ohren.
    „Ich bin mir sicher, ich werde keine Probleme mit ihm haben,“ meinte sie. Daphne war gespannt auf die Herrin des Hauses und auch auf die beiden Kinder von denen er ihr erzählt hatte. Sie mochte Kinder, hatte aber bis jetzt selber noch keine bekommen. Ihr letzter Herr hatte darauf keinen Wert gelegt und ihr selber war es nur Recht gewesen.

    Wieder huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Den Namen hatten ihre Eltern ihr gegeben, nicht ihr damaliger Herr aber er war einverstanden gewesen mit diesem Namen.
    Daphne nickte ihrem neuen Besitzer zu „Danke,“ sagte sie leise, denn sie sah es als Kompliment an, dass jemand ihren Namen schön fand obwohl er aus einem ganz anderen Land kam. Daphne hatte eine besondere Bedeutung in der griechischen Mythologie und sie hatte die Geschichte gemocht die ihre Mutter ihr immer wieder erzählt hatte.
    Zwillinge waren etwas seltenes, das wusste Daphne und ihr erster Gedanke war, dass die Götter es gut mit diesem Mann und seiner Frau gemeint haben, von daher konnten es auf keinen Fall schlechte Menschen sein, was ihr wiederum ein wenig ihre innerliche Anspannung nahm die sich zwischenzeitlich auf dem Podest aufgebaut hatte. Vollkommen weg war sie nicht, aber sie wurde mit jedem Schritt besser den sie hinter ihrem Herrn tat.

    Die Versteigerung der jungen Sklavin schien immer mehr Anklang zu finden, denn der Platz vor dem Podium füllte sich immer weiter. Was Daphne sehr verwunderte war die plötzlich auftauchende Stimme einer Frau. Eigentlich hatte sie auf ihren Marktbesuchen noch nie mitbekommen, dass eine Frau selber geboten hatte. Es waren immer die Diener die dies taten, da es sich nicht sonderlich schickte für eine Frau dies selber in die Hand zu nehmen, aber dennoch bewunderte Daphne die Frau. Sie war wunderschön und hatte einen gütigen Blick. Mit ein wenig Neugier, aber nicht aufdringlich, musterte sie vorsichtig die Frau. Sie strahlte etwas aus was Daphne nicht in Worte fassen konnte, aber sollte die Frau die Auktion gewinnen hatte Daphne es sicherlich gut...so glaubte sie. Daphne konnte andere Menschen eigentlich recht gut einschätzen auch wenn sie diese nicht kannte. Es war eine Gabe die sich mit der Zeit bei ihr entwickelt hatte, andere einzuschätzen. Auch wenn es ihrem ehemaligen Herrn schlecht ging, war es Daphne gewesen die es immer gespürt hatte.


    Das Gebot der schönen Frau sollte aber nicht lange halten, denn der Soldat behielt auch weiterhin das Interesse an Daphne. Das Kribbeln in ihrem Bauch nahm langsam Ausmaße an die schon ins schmerzhafte übergingen, aber Daphne hielt sich tapfer und versuchte sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen.
    Es wunderte sie ein wenig, dass niemand fragte was sie ansonsten noch alles konnte und auch, dass niemand sie genauer betrachten wollte. Aber auf der anderen Seite war sie darüber auch ganz froh, denn sie hatte schon Verkäufe gesehen wo Sklaven wie Tiere behandelt worden waren. Ihr war es nur recht wenn so etwas bei ihr nicht passieren würde.


    Zu guter Letzt war es dann so weit. Die letzten Gebote wurden gerufen und es kam wie immer anders als gedacht. Daphne hatte schon fast geglaubt, dass die wunderschöne Frau das letzte Gebot rufen würde, aber ein anderer Mann kam ihr zuvor....


    ….verkauft für 3000.....


    Es war vorbei, sie hatte es überstanden, aber Daphne wusste nicht wie sie sich fühlen sollte, gut oder schlecht? Sie beschloss das zu machen was sie immer tat, es einfach auf sich zukommen lassen. Das Gefühl einfach nur ein Gegenstand zu sein der gekauft wurde verflog in dem Moment wo ihr neuer Herr sie ansprach. Er hatte eine freundliche Stimme und auch so wirkte er nicht wie jemand der ihr den Kopf abreißen würde, weswegen sie vorsichtig lächelte.
    „Ja Herr. Ich heiße Daphne,“ antwortete sie ihm mit ihrer sanften Stimme. Ein klein wenig unsicher stand sie vor ihm und dennoch lag eine gewisse Neugier in ihren blauen Augen die sie nicht verbergen konnte.

    Als sie die ersten Gebote für sich hörte machte ihr Herz einen erneuten Sprung. Für Daphne war es das erste Mal verkauft zu werden. Wenn sie Erledigungen für ihren ehemaligen Herrn getätigt hatte, war sie schon öfters an Ständen von Händlern vorbeigekommen...hatte gesehen wie andere Sklaven verkauft wurden, sogar geschlagen weil sie nicht gehorchten und nicht das taten was die neuen Besitzer wollten.
    Das Gefühl was sie im Moment spürte war nicht zu beschreiben, doch sie würde ihr Schicksal nehmen wie es kam, das hatte sie schon immer.
    1000...vorsichtig blickte sie in die Richtung und sah den Mann an der soeben geboten hatte. Anhand seiner Kleidung konnte sie erkennen, dass es sich um jemanden aus der Praetorianergarde handelte und auch so von seiner Statur her, hätte sie wetten können, dass es sich um einen Soldaten handelte.
    Andere Männer begannen zu tuscheln und Daphne konnte die teilweise gierigen Blicke auf ihrem Körper spüren. Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf und das Kribbeln in ihrem Bauch schien immer schlimmer zu werden. Und dann folgte auch schon das nächste Gebot....1100....Erleichtert stellte sie fest, dass es sich dabei nicht um einen der Männer handelte die sie mit den Blicken förmlich auszogen. Doch das Gebot sollte nicht lange halten, denn der Mann der zu den Praetorianern gehörte schien größeres Interesse an ihr zu haben...1500.


    Insgeheim schmeichelte es Daphne, dass die Gebote doch so rasch in die Höhe gingen. Die Sklavin wusste um ihre Qualitäten und ihre Treue, auch wenn es der Bieter nicht wissen konnte. Daphne hatte sich noch nie etwas aus aufsässigem Verhalten gemacht und konnte andere Sklaven nicht verstehen die dies taten. Es waren nicht nur die Konsequenzen die sie davor abschreckten etwas unüberlegtes zu machen, nein vielmehr sah sie auch viele Vorteile in ihrem Leben. Bis jetzt hatte sie immer zu Essen gehabt, einen Schlafplatz und Kleidung...wieviele Menschen hatten so etwas nicht und starben vielleicht elendlich auf den Gassen und Strassen der Städte?

    Daphnes Blick war leicht zum Himmel gerichtet und die Sonne ließ sie immer wieder blinzeln. Sie versuchte zu vergessen wo sie gerade stand, aber es fiel ihr schwer die Gedanken und Gefühle einfach hinter sich zu lassen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie nichts anderes gekannt als das Heim ihres Herrn, ihr zu Hause, aber nun war dies alles nicht mehr. Er hatte alles verloren und musste sein Hab und Gut hergeben, so auch sie.
    Das Gefühl in ihrem Bauch bestand aus einem Kribbeln und Ziehen, zum einen Teil Aufregung und zum anderen Teil Angst vor dem Unbekannten.
    Ihr Herr und seine Familie waren überwiegend gut zu ihr und den anderen gewesen. Es hatte nie einen Aufstand oder übles Gerede gegeben und Daphne hatte sich sehr wohl gefühlt und war ihren Aufgaben stets voller Hingabe nachgegangen. Vielleicht lag es auch wirklich daran, dass ihre Familie schon länger im Besitz seiner Familie gewesen war warum sie ihr Leben so nahm wie es war.


    Die Sklavin atmete tief ein und schloss für einen Moment ihre Augen. Neben den übleren Gerüchen konnte sie auch den würzigen Duft verschiedener Speisen und Gewürze wahr nehmen und sie spürte die warmen Strahlen der Sonne auf ihrem Gesicht.
    Es war die Stimme des Händlers die sie wieder in das hier und jetzt beförderte und die Augen öffnen ließ. Das Klopfen ihres Herzens wurde mit einem Male schneller und der Schritt nach vorne, den sie nach der Aufforderung des Sklavenhändlers tat, war ein wenig hastiger als eigentlich beabsichtigt. Ein entschuldigendes und nur angedeutetes Lächeln umspielte für wenige Augenblicke ihre Lippen bevor sie ihren Blick auf die Leute richtete die wegen ihr stehen geblieben waren.
    Unsicher sah sie sich die Menschen an die dort standen, die miteinander sprachen, überlegten, teilweise etwas aßen.
    Würde überhaupt jemand Interesse an ihr haben? Und wenn nicht was geschah dann mit ihr? So schnell wie diese Gedanken aufkamen versuchte sie diese auch wieder aus ihrem Kopf zu vertreiben, denn es brachte nichts sich den Kopf über etwas zu zerbrechen was noch nicht eingetreten war.

    Ähm ja...Salve,


    mein Name ist Daphne und ich stamme aus Eretria.
    Mein Wunsch ist es auf dem Sklavenmarkt in Roma...ähm ja...verkauft zu werden oder wie ich es nennenen würde.....Ich möchte dort an meinen neuen Herrn übergeben werden, wer auch immer dies sein wird.


    Nun, ich bin jung, ich kenne meinen Platz und ich habe Träume die ich allerdings für mich behalte. Wie bin ich hier gelandet? Ich entstamme einer Sklavenfamilie und schäme mich nicht dafür, denn ohne uns wäre so manch einer doch aufgeschmissen...oder nicht?
    Nach Rom kam ich, da mein letzter Besitzer....naja er....hatte kein Geld mehr, Schulden und verlor all seinen Besitz....


    Hier bin ich also...


    Stand: Sklavin
    Herr: noch unbekannt
    Bitte um Versteigerung in Roma