Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    Zitat

    Original von Gaius Sempronius Gracchus
    hiermit stelle ich den Antrag, die erste ZEit in mantua verbringen zu dürfen


    Öhm, das machst Du sim-on am Besten, bzw. die Stadtwache fragt Dich eh, wo Du wohnen willst, sag es da, dann wird es entsprechend eingetragen ;)

    Er seufzte und das sehr tief und laut. "Vielleicht besser so. Rache auf die Art ist nicht gut, mein Junge. Am Ende hättest Du da nur wieder drunter zu leiden gehabt, denn man hätte Dich von Seiten der Behörden zur Verantwortung gezogen und das ist nicht Sinn der Sache." Er musterte ihn eine Weile, ehe er sanft sagte. "Bleibst Du wenigstens etwas?"

    Das Wort Bier hatte sie wohl verstanden und das er den Mantel ablegen wollte zeigte wohl eine Bewegung. Der Rest war für sie bojische Dörfer, aber sie lächelte tapfer und sagte dann in ihrem akzentuiertem Latein. "Hole Herr Sarolf, kommen gleich!" Und verschwand schnell wieder aus der Tür. Zum Glück begegnete sie auf dem Flur Hergen, der gerade mit einem großen Tablett voller Krüge und Becher das zimmer betreten wollte, die Herren begrüßte und begann nach den Getränkewünschen zu fragen und diese dann zu verteilen.

    Er musste sich ein Schmunzeln ziemlich verkneifen, als er antwortete: "Möchtest Du denn, das ich mehr dazu sage?`Ja? Nun, in Ordnung: Gehst Du noch einmal do lange weg ohne ein Ton zu sagen, mein Junge, dann garantiere ich Dir, ich werde Dir sowas von den Hintern versohlen, dass Du 4 Wochen lang nicht drauf sitzen können wirst!" Er sagte es streng, aber seine Augen funkelten amüsiert. Immerhin war Sextus mittlerweile erwachsen. "Und nun steh da nicht länger blöd rum und umarm endlich Deinen alten Vater, bei Loki!"

    Einer der Stallburschen, der ihn entdeckt und nach einigem Zögern auch wieder erkannt hatte, war ins Haus geeilt und hatte Bescheid gegeben. Während also sein Sohnemann da stand und den mittlerweile groß und stattlich gewordenen Flux striegelte, tauchte er hinter ihm auf und schmunzelte. "So so, der verlorene Sohn ist also zurückgekehrt?"

    Sim-Off:

    Dös is nit Marga :P sondern Vrederuna ;)


    Nun kam noch der junge Gast aus dem Haus, der hier versuchte ihre Sprache zu lernen und sie sah ihn etwas verwirrt an, als er plötzlich in Latein los legte und da wurd ihr bewusst, zumal auch Florus da sprach, dass sie ja die ganze Zeit germanisch gesprochen hatte. Leicht rot werdend kam ein äquivalentes Ups über ihre Lippen und sie sah den Kommandanten entschuldigend an.

    Vrederuna wollte gerade den Herrn Sarolf holen und ihm und dem Herrn Fuscus sagen, das schon Gäste da wären, als es wieder klopfte. Sie öffnete galant die Tür und brachte einmal mehr in ihrem besten, schwer akzentuiertem Latein den so ziemlich einzigen vernünftigen Satz raus, den sie in dieser Sprache beherrschte: "Salve, ich kann helfen?"

    Sim-Off:

    Schon okay. Dachten erst, hättest uns vergessen aber haben das dann gesagt bekommen später am Abend =)
    Geld ist überwiesen!


    Er sah entschuldigend zu Florus. "Tut mir leid, aber ich hoffe, Du kommst dafür zum Essen," lächelte er. Zum Händler gewandt sagte er: "Kannst Du jemanden Deiner Leute mitschicken, der das Geld bei mir abholt und die Sklavin mit begleitet?" Dann wandte er sich an die Sklavin: "Salve Diantha, mein Name ist Valentin Duccius Germanicus und Du wirst in Zukunft im Hause der Duccia hier in Mogontiacum dienen."

    Und damit begann die erste Strophe.
    Flügeltragende Mädchen, Jungfrauen, Erdentöchter, ihr,
    Sirenen, ach, erschienet ihr
    Bei meinem Wehruf mit Schalmeien
    Oder mit Flöten, Tränen, die
    Meinen Schmerz begleiten, Leid zum Leide, Lied zum Liede stimmend,
    Gesänge, die meinem Weinen dienen,
    Persephonen zu senden.
    Huldigungen in Tränen bring ich ihr zu der mörderischen, der finstern
    Kammer, Paiane
    Für die verlornen Toten dort.


    Langsam zog der Chor ein und begann mit der Gegenstrophe.
    Bei den blauen Fluten auf krausem Moose weilte ich, wo
    Im goldnen Glanz des Sonnenblicks
    Und über Schilfröhricht buntfarbne
    Reine Gewänder trockneten.
    Dort erscholl ein Jammerschreien, ein leierfremdes Lärmen, ein Weinen.
    Es war ein Angstruf - was hat's bedeutet? -,
    So wie von einer Nymphe,
    Die im Forst im Tone des bangen Fliehens stöhnet, in tiefer Felsen-
    Grotte laut aufschreit
    Ob der Nötigung durch Pan.


    Helena began mit der zweiten Strophe.
    Io, io!
    Jagdbeute welscher Räuberfahrt, Jungfrauen Griechenlands!
    Ein Schiffer kam, ein griechischer Mann,
    Brachte auf Tränen Tränen mir:
    Ilions Verwüstung durch grimmer Flammen wilde Glut
    Meinethalben, der Mörderin, meines leidenreichen Bilds!
    Und Leda starb, aus Gram
    Über meines Leumunds Schande durch den Strick erwürgt;
    Mein Gemahl, in irrer Seefahrt verloren, schwand dahin;
    Meiner Heimat Doppelzierde, Kastor samt dem großen Bruder,
    Ist dahin, verließ die Bahn der Rennerhufe
    Und die Turnerschul am Ufer-
    Schilf Eurotens, wo die Jugend ringt!


    Die zweite Gegenstrophe wurde angestimmt
    Ach, ach! ach, ach!
    Dein leidenreiches Mißgeschick, dein Jammerlos, o Weib!
    Ein Kummerleben fiel dir zu,
    Als im Mutterschoß dich Zeus
    Zeugte, durch die Luft in schneeweißem Schwanesflug geschwebt.
    Welches Leiden blieb dir fern? welches Schicksal trugst du nicht?
    Die Mutter ging dahin,
    Zeusens teure Zwillingssöhne schieden ab vom Glück,
    Deine Heimat siehst du nie, durch die Städte geht ein Ruf,
    Der dich einem welschen Buhlen, hohe Herrin, überliefert,
    Und der Gatte fand den Tod im Wellengrabe.
    Deiner wird das Vaterhaus nie
    Froh sein, nie der ehrne Tempelbau!


    Die Epode begann:
    Wer von den Phrygern fällte, weh!
    Den Fichtenstamm, so tränenreich Trojern?
    Schuf daraus dem Priamssohn
    Das Boot des Unheils, der mit welschem Ruderschlag gesegelt kam
    Hin zu meinem Vaterherd, meinem unglückselgen Reiz
    Samt der falschen Kypris, dieser Mördrin, die
    Tod den Danaosenkeln bracht und Priams Kindern.
    O ich jammervolles Weib! Aber sie auf güldnem Thron,
    Die da ruht in Zeusens Armen,
    Entsandte Maias flügelschnellen Sohn zu mir,
    Als ich duftige Rosenblüten mir in den Busen pflückte, um
    Dem ehrnen Heiligtum zu nahn; und durch die Lüfte entführt' er mich
    Her in dies unselige Land und schuf dem Griechenvolke mit den
    Priamskindern Fehd und Streit.
    Und mein Nam ist dort am Simoeisbach beschimpft durch
    Unverdienten nichtgen Ruf.


    Die Chorführerin sprach nun:
    Gewiß, dein Zustand ist betrübt: indessen frommt's,
    Des Lebens Nöte möglichst leicht zu tragen, Frau!


    Ihr trauten Frauen, welch ein Los ist mir vereint!
    Ich bin als Ungeheuer wohl zur Welt gebracht!
    Denn wo in welschen Landen oder griechischen
    Entsteht ein weißes Schalen-Ei von einem Weib,
    Worin mich, sagt man, Ledas Schoß von Zeus gebar?!
    Und was ich auch erlebt, erfuhr, ist Unnatur,
    Und Hera teils, teils meine Schönheit trägt die Schuld.
    Oh, könnt ich, wie ein Bild verwischt, hinwiederum
    Anstatt der Schönheit eine Mißgestalt empfahn!
    Vergäßen dann mein gegenwärtges mißliches
    Schicksal die Griechen, die dafür das Rühmliche
    Behielten, wie das Gegenteil man jetzt bewahrt!
    Wer Götterunbill leidet, stets nur einerlei
    Schicksal erfahrend, trägt es schwer und trägt es doch -
    Ich aber bin von vielem Unglück heimgesucht.
    Fürs erste steh ich unverdient in schlimmem Ruf;
    Dies Übel ist noch größer als die Wirklichkeit:
    Für Missetat zu büßen, die man nicht beging.
    Dann hat der Himmel aus der Heimat, aus dem Kreis
    Der Lieben mich zu welschem Volk verpflanzt und so
    Zur Sklavin mich erniedrigt, freier Eltern Kind;
    Im welschen Land ist, außer einem, alles Knecht!
    Der Anker dann, auf dem mein Schicksal ruht' allein,
    Die Hoffnung: einst wird mein Gemahl erscheinen, mich
    Erlösen, ist, wenn dieser tot ist, auch dahin!
    Die Mutter ist verschieden: ich gab ihr den Tod,
    Unschuldig zwar, doch diese Unschuld ändert nichts.
    Die aber meines Hauses Stolz und Wonne war,
    Die Tochter, altert gattenlos im Fraungemach.
    Die gepriesnen Söhne Zeusens, meine Brüder, sind
    Nicht mehr. So hab ich lauter Unglück überall,
    Bin, nicht der Tat nach, doch dem Wesen nach schon tot!
    Das Ärgste ist vollends: käm ich je ins Vaterland,
    Man schlösse mir die Tore, meinend, jenes Weib
    Vor Troja sei ich, kommend ohne Menelas.
    Denn lebte noch mein Gatte, wär Erkennung auch
    Durch sichre Zeichen möglich, uns allein bekannt.
    Das ist vorbei; nun gibt es keine Rettung mehr!
    Wozu noch leben? welches Glück erwartet mich?
    Durch eine Heirat frei zu werden von der Not?
    Zu leben mit dem welschen Mann, an reichem Tisch
    Zu speisen fürstlich? Aber wenn dem Weib der Mann
    Zuwider ist, hat auch das Leben keinen Reiz.
    Am besten ist's zu sterben! Wie mit Ehren nur?
    Denn meines Elends Tiefe ist ja bodenlos!
    Wenn anderen Frauen ihre Schönheit Glück erwarb,
    Hat meine Schönheit mich vernichtet, umgebracht!

    "Möchtest Du was Trinken? Bier, Met, Wein, Mulsum? Kann ich Dir den Umhang abnehmen? Ist Dir warm genug? Möchtest Du Dich nicht gleich setzen? Ich eile dann um Herrn Sarolf Bescheid zu geben," sprudelte sie weiter ohne sich überhaupt bewusst zu werden, dass sie immer noch germanisch sprach.

    Wer bist du? und von wannen nahst du diesem Land?


    Der schwergeprüften Griechen einer bin ich, Weib!


    Dein Haß Helenens wundert dann mich keineswegs.
    Doch wer? woher? mit welchem Namen ruft man dich?


    Mein Name ist Teukros; der mich zeugte, Telamon;
    Und meine Heimat, die mich aufzog, Salamis.


    Und wie gelangst du in des Nilstroms Fluren her?


    Ich irre flüchtig, aus der Heimat weggebannt.


    Unglücklich also? Wer verstieß dich aus dem Land?


    Mein Vater, der mich lieben sollte, Telamon.


    Warum? Ein Schicksal waltet in der Sache wohl?


    Des Bruders Tod in Troja war mein Untergang.


    Wieso? Ihn hat doch etwa nicht dein Schwert entseelt?


    Nein, durch den Sturz ins eigne Schwert entleibt' er sich.


    Wahnsinnig? denn wer bei Verstand verübte das?


    Du hast Achillen wohl gekannt, den Thetissohn?


    Ich hör, er trat mit bei Helenens Freiern auf.


    Des Tod erregt' im Heere Streit um seine Wehr.


    Wie mochte dies dem Aias zum Verderben sein?


    Die Wehr empfing ein andrer, drum entleibt' er sich.


    Wie aber hat sein Leiden dir Unheil gebracht?


    Weil ich für ihn mein Leben nicht hinopferte.


    So zogst du, Fremdling, mit vor Ilions stolze Burg?


    Ich half sie mit zerstören und ging mit zugrund!


    So ist sie eingeäschert schon, des Feuers Raub?


    Daß selbst die Spur der Mauern nicht mehr kenntlich ist!


    Helena, Unselge! Troja ging zugrund durch dich!


    Die Griechen gleichfalls: schweres Unglück ist geschehn!


    Wie lange Zeit ist's, daß die Stadt verwüstet ward?


    Bald sieben Ernten, sieben Jahreskreise schon.


    Die andre Zeit dann eures Bleibens dort, wie groß?


    Viel Monden: zehen Jahre wohl verstrichen dort.


    Das Weib von Sparta, kam's in eure Hände dann?


    Bei den Haaren hat sie Menelaos fortgeschleppt.


    Du sahst die Arme? oder hast das bloß gehört?


    So nah mit Augen sah ich's, wie ich dich erblick.


    Ob, was ihr hieltet, nicht ein Trug vom Himmel war?


    Laß uns von andrem reden, nicht von jener mehr!


    So sicher seid ihr überzeugt von eurem Wahn?


    Ich sah's ja selbst mit Augen an, so klar wie dich.


    Ist Menelas mit seiner Gattin schon daheim?


    In Argos nicht, und auch am Bach Eurotas nicht.


    Ach weh! ein traurig Leiden denen, die's betrifft!


    Verschwunden ist er samt der Frau, so geht der Ruf.


    Ging denn die Rückfahrt aller nicht nach einem Ziel?


    Wohl, doch ein Sturm verschlug sie jeder Richtung zu.


    Auf welcher See hochsträubigem Rücken packt' er euch?


    Grad als wir schifften mitten auf Ägäischer See.


    Erfuhr man seitdem nichts von Menelaens Fahrt?


    Gar nichts. Er wird für tot gesagt in Griechenland.


    Zum Publikum gewandt und als spräche sie für sich, sagte sie:
    Ich bin verloren! -
    Lebt die Tochter Thestiens?


    Die Leda meinst du? Die ist tot und längst dahin!


    Ihr war doch nicht Helenens Schand am Tode schuld?


    Man sagt's; ihr edles Leben hat ein Strang gekürzt.


    Die Tyndar-Söhne leben? oder sind sie tot?


    Sie leben nicht und leben, denn zwei Sagen gehn.


    Wie lautet dann die beßre? -
    Zum Publikum gewandt und als spräche sie für sich, sagte sie:
    Oh, ich armes Weib!


    Sie seien Götter, als Gestirne leuchten sie.


    Das lautet trefflich! Und die andre Sage spricht -?


    Vom Stahl durchbohrt der Schwester wegen starben sie.
    Genug der Meldung! spare mir zwiefachen Schmerz!
    Und was mich her zum Fürstenhause führte, mein
    Begehren nach der Seherin, der Theonoe,
    Vermittle du, auf daß ein Spruch mir werde, wie
    Ich glücklich richte meines Schiffes Segelflug
    Zum Meereseiland Kypern, wo Apollo mich
    Heißt siedeln und den Inselnamen Salamis
    Der Gründung geben, meiner Heimat eingedenk.


    Die Fahrt, o Fremdling, offenbart es selbst: verlaß,
    Flieh dieses Land, eh Proteus' Sohn dich hier erblickt,
    Der Beherrscher dieses Reiches, der jetzt auf der Jagd
    Fern ist, mit treuer Doggen Dienst das Wild erlegt.
    Er tötet jeden Griechen, den sein Arm ergreift.
    Weshalb? das unterlasse du zu forschen, und
    Ich will es auch verschweigen; denn was frommt es dir?


    Für diese Kunde dank ich, und der Himmel soll
    Die edle Wohltat dir, o Frau, vergelten. Denn
    Helenen gleich im Äußern, bist du von Gemüt
    Nicht ihresgleichen, sondern weit verschieden: sie
    Soll schlimm verderben, nimmer zum Eurotasbach
    Gelangen; du, Frau, mögest immer glücklich sein!

    Er verlässt die Bühne.


    Über unendliches Leid unendlichen Schmerz zu verbreiten,
    Wehe, wo find ich den Ton? wie ring ich in stöhnenden Seufzern,
    Liedern und Trauergesang und Jammern, ai, ai!

    Er erinnerte sich. "Natürlich, jetzt weiss ich es wieder. Als ich damals Lesen und Schreiben udn Latein lernte, hatte mein Vater mir eine Kopie eines Homers besorgt. Mhm, nur frage ich mich gerade, wenn dem so ist, wie Du es sagst, warum ihr dann nicht als Patrizier geltet. Oder rühre ich da gerade in einer Schüssel, zu der ich lieber nichts fragen sollte?"

    "Öhm... mhm, wohl eher schlecht als recht. Ich weiss, dass es sowas wie die Ainas, oder Aenas oder so ähnlich gibt." Er zuckte entschuldigend die Schultern. "Verzeih, aber ich wuchs mit anderer auf und habe mich erst mit Rückkehr nach Mogontiacum angefangen mit mehr zu befassen, dem Amte zuliebe."