Beiträge von Terentia Brigantica

    Er hatte doch wirklich ein vollkommen falsches Bild vom weiblichen Geschlecht, zumindest was Brigantica anging, denn sie war nicht wirklich wie die anderen....naja vielleicht ein bisschen, denn Einkaufen tat sie schon gerne nur war sie niemand der gierig war uns alles haben wollte. Und schon gar nicht war sie jemand, die ihren Onkel ausnehmen würde. Nein da müsste er schon hunderte von Jahren warten bis dies geschehen würde.
    "Kamel?" sie sah ihn etwas verwundert an, denn sie musste sich eingestehen, dass sie dieses Tuer nicht kannte. "Ich kenne das nicht und gegessen habe ich es auch noch nie. Was ist das? Wie sieht es aus? Wie groß ist es?" wollte sie von ihm wissen und schaute ihn neugierig an. Kamel...alleine das Wort klang schon seltsam, aber schon alleine wegen ihrer Neugierde würde sie es natürlich kosten wollen.
    "Die Süßspeisen klingen schon einmal sehr verlockend. Je süßer desto besser," sagte sie und musste dabei schmunzeln. Wer würde bei Süßspeisen schon nein sagen? Sie bestimmt nicht.
    "Wo müssen wir hin?" wollte sie wissen und schaute ihn fragend an.

    Es war wirklich ein verlockendes Angebot, aber die Angst als gieriges Mädchen dazustehen war doch größer, als der Wunsch nach neuen Dingen. Immerhin war sie noch nicht lange an seiner Seite und sie war nicht so besessen von schönen Dingen, dass sie alles haben musste was sie sah. Es gefiel ihr auch einfach nur, diese wunderschönen Gegenstände, Kleider und Stoffe zu betrachten. Brigantica empfand es als langweilig alles zu bekommen und zu besitzen, denn so gab es ja kaum noch Momente über die man sich wirklich freuen konnte. Wahrscheinlich gehörte sie zu einen sehr kleinen Kreis der so dachte, zumindest wenn man sich manchmal die weiblichen Wesen anschaute die den Mercatus leerzukaufen schienen.
    "Ja danke, ich weiß....vielleicht ein anderes mal," meinte sie lächelnd und sichtlich glücklich.


    Von den Märkten in Germanien war sie es gewohnt, dass es etwas ruppiger zur Sache ging, zumindest so manches Mal, weswegen sie dem Mann auch gar nicht mehr nachblickte und diesen kleinen Zwischenfall schon fast wieder vergessen hatte. Ihr war ja nichts geschehen und zwischen den vielen großen Männern, konnte die kleine Brigantica auch schon mal untergehen. Naja was sollte es.
    Trotz allem war sie froh, dass ihr Onkel die Sklaven vor schickte, damit sie ihnen einen Weg bahnten.


    "Dann sollten wir uns einen Stand suchen oder weiß du schon wo wir etwas essen können?" fragte sie ihn und reckte leicht ihren Kopf in die Höhe da sie glaubte einen Stand in der Ferne zu sehen wo es nach kleinen Leckereien aussah, sicherlich hatten die dort auch etwas Wein und Wasser. "Schau mal da vorne," meinte sie dann auch schon und deutete mit der rechten Hand gerade aus. "Da könnte es etwas Gutes geben. Oder vielleicht dort trüben?" meinte sie im nächsten Moment und deutete in die andere Richtung. Ohja Entscheidungen waren nicht wirklich ihre Spezialität, schon gar nicht wenn es um solche Dinge ging wie das Essen.

    Es war wirklich wie ein Paradies, aber Brigantica wäre niemals auf die Idee gekommen ihren Onkel auf diese Weise auszunutzen, in dem sie sich alles mögliche kaufen lies. Wahrsheinlich wurde sie deswegen nun auch knallrot als er erwähnte, das ses einen Vorteil sein musste seine nichte zu sein.
    Sie lächelte verlegen und hoffte, dass sie hier keinen falschen Eindruck gemacht hatte. Sie konnte ja nicht wissen, dass er wahrscheinlich wirklich nur gescherzt hatte, sie vielleicht sogar ein wenig aufziehen wollte.
    "Nein....nein das kann ich nicht. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass ich das alles haben will," gab sie immer noch verlegen zu und blickte kurz zu Boden. Oh jeh das war ihr wirklich etwas peinlich, aber sie lächelte ihn dann dennoch an.
    "Ich finde es schon schön mir die Sachen anzusehen, ich brauche diesen ganzen Schnickschnack nicht wirklich," meinte sie und zog ihn schon auf sanfte Weise weiter zum nächsten Stand.


    "Hast du schon etwas gegessen?" fragte sie ihn und schaute ihn von der Seite her an. Ihre Augen strahlten förmlich in der Sonne während sie auf seine Antwort wartete und von einem Rüpel von Mann angerempelt wurde. Sie konnte sich gerade noch am Arm ihres Onkels festklammern, ansonsten hätte die Schwerkraft den Rest erledigt und sie wäre zu Boden gefallen. "Huch.....das ist ja lebensgefährlich hier her zu kommen," sagte sie etwas überrascht aber nicht böse. Wenigstens ein Entschuldigung hätte dieser Rüpel aber sagen können, aber er ging einfach weiter.

    Nachdem sich Brigantica noch rasch frisch gemacht und etwas neues angezogen hatte, war sie bereit gewesen für eine kleine Tour über den Mercatus. In Germanien hatte es so etwas auch gegeben, aber nichts, egal wo auf der Welt, war ein Vergleich mit dem Mercatus von Roma. Roma war einfach das Herz von allem und da war es doch klar, dass auch der Mercatus etwas ganz besonderes war.
    Für diejenigen die ihn jeden Tag hatten, war er sicher so normal, wie es auch normal war, dass nach einer Nacht der Tag kam, aber für Brigantica war es ein kleines Abenteuer, außerdem hatte sie so die Möglichkeit ihren Onkel etwas besser kennen zu lernen. Bis jetzt hatte sie nicht zum Klagen gefunden, er war wirklich nett und hatte sie mit offenen Armen aufgenommen. Bestimmt tat dies nicht jeder, vor allem nicht wenn man die anderen Familienmitglieder nicht kannte. Aber immerhin war sie die Tochter seines Bruders, da war es bestimmt etwas anderes als mit jemanden der weiter entfernt verwandt war.


    Der Mercatus war wirklich riesig und voll. Es wimmelte nur so von Menschen und Händlern die ihre Waren anprisen. Alleine hätte sie hier nicht sein wollen, denn wie sie ihr Glück kannte, hätte sie sich hoffnungslos verlaufen. Hinzu kamen die verschiedensten Gerüche und nicht alle waren angenehm. Zwischen verschiedenen Gewürzen, Essen, Wein und anderen undefinierbaren kamen auch die Gerüche von schwitzenden Körpern und noch weniger definierbaren Dingen hinzu. Wie alles im Leben hatte jede Seite auch eine Schattenseite. Aber davon wollte sich Brigantica nicht beirren lassen.
    Neben ihrem Onkel lief sie her und blickte mal nach links, dann wieder nach rechts und achtete darauf ihn auf keinen Fall aus den Augen zu verlieren.


    "Es ist vollkommen anders als in Germanien. Hier gibt es Unmengen mehr als dort. Das ist Wahnsinn," sagte sie erstaunt und zog ihren Onkel auch schon plötzlich am Arm mit sich. So langsam schien sie in ihrem Element zu sein, denn neue Dinge zu entdecken gehörte wirklich zu den aufregenden Momenten in ihrem Leben. "Schau mal," sagte sie und zog ihn zu einem Stand.....mit...wie sollte es auch anders sein...Schmuckstücken. Hier gab es wirklich alles was das Herz begehrte. Und nebenan war gleich ein Händler der die feinsten Stoffe in modischen Farben anzubieten hatte. Ohje, das war wirklich ein Paradies für weibliche Wesen. "Die Sachen kosten sicher ein Vermögen," murmelte sie vor sich hin, während ihre zarten Finger über die Auslagen strichen.

    Klatsch war auf der einen Seite wirklich gut, aber Brigantica gehörte nicht unbedingt zu denen, die sich das Mundwerk über andere zerrissen. Sie hörte gerne zu, wenn es um Klatsch, Tratsch und Lästereien ging, aber mitmachen war dann schon eine andere Baustelle. Reden, reden tat sie unheimlich gerne, aber eben auf einer anderen Ebene.
    "Das wird sich zeigen was von alle dem nützlich oder weniger nützlich sein wird," meinte sie und grinste leicht. Sie war selbst eine Frau, oder besser gesagt ein reiferes Mädchen, und wusste ganz genau, dass nicht alles was geschwatzt wurde auch wirklich brauchbar war. Aber solange es SPaß machte und Freunde einbrachte, sollte es ihr Recht sein.


    "Ooohh gute Fragen," sagte sie und schaute grübelnd drein. Wenn es um solche Entscheidungen ging tat sie sich schwer, denn es klang alles ziemlich interessant und neugierig war sie alle Male. "Ich glaube als erstes wäre ich für die Märkte," gab sie schmunzelnd zu. Das Mädchen war halt auch nur eine Frau und welche Frau verbrachte nicht gerne ihre Zeit mit dem Schlendern über Märkte, vor allem wenn es so vieles neues zu entdecken gab. "Der Kaiserpalast ist aber auch nicht außen vor. Du hast ihn doch sicher schon einige Male persönlich getroffen oder? Den Kaiser meine ich....." Neugierig blickte sie ihren Onkel von der Seite an und wartete natürlich auf seinen Bericht. Es musste einfach aufregend sein einem so großen Mann gegenübertreten zu können, schließlich schaffte das nicht jeder Römer. Brigantica auf jeden Fall fand diese Vorstellung sehr aufregend. "Und die Tempel sind natürlich auch wichtig....aber ich denke nicht, dass wir das alles an einem Tag schaffen, richtig?" Außerdem fiel ihr ein, dass sie Hunger hatte, aber das konnte warten, so schlimm war es nun auch wieder nicht, und vielleicht konnte man so einiges ja miteinander verbinden, vorausgesetzt ihr Onkel hatte jetzt überhaupt Zeit schon einen kleinen Bummel mit ihr zu machen.

    Die Thermen klang wirklich gut, ein wenig Entspannung schadete wirklich nicht und da Brigantica kein Kind von Traurigkeit war, würde sie bestimmt sehr schnell mit einer anderen Frau ins Gespräch kommen.
    Hatte sie ihn eben etwas so ein klitzekleinesbisschen, aus der Bahn gebracht? Brigantica begann zu schmunzeln.
    "Dann werde ich wohl morgen die Thermen aufsuchen. Nach dieser Reise tut ein bisschen Entspannung auf jeden Fall gut. Wirst Du mir eigentlich ein bisschen Rom zeigen?" fragte sue schließlich ihren Onkel und hoffte natürlich, dass er die Zeit aufbringen konnte, denn alleine war Rom sicher nicht so aufregend wie mit jemanden der es kannte.


    Immerhin musste sie nicht mehr lernen wie man sich zu benehmen hatte. Sie war zwar jung, gehörte aber nicht zu diesen jungen und wilden Dingern, die es hin und wieder gab. Alles eine Frage der Erziehung.



    Sim-Off:

    :D

    Ja, ja da stimmte sie ihm innerlich auf jeden Fall erleichtert zu. Man musste nichts überstürzen und vor allem sie musste ja auch erst einmal wirklich hier ankommen. Der Steinhaufen zu ihren Füßen war stetig angewachsen, so viele Steinchen purzelten ihr vom Herzen.
    Aber sie fühlte sich geschmeichelt, dass er es eventuell in Erwägung zog sie mit einem Senator bekannt zu machen. Wenn sie überhaupt einmal einen Gedanken ans Heiraten verschwendet hatte, dann sicherlich nicht an einen Senator.
    Zwar schluckte sie erst einmal nach seinen Worten, aber sie lächelte ihren Onkel dennoch an. "Ich stimmt dir da voll und ganz zu. Um eine Gens mit einer anderen zu verbinden ist eine Hochzeit sehr wichtig. Ich denke in meiner Erziehung wurde diesbezüglich nichts falsch gemacht, aber ich bin dir sehr dankbar, dass du diese ganze Sache langsam angehen willst, denn einen Moment war ich im Glauben es könnte vielleicht doch überstürzt werden," sagte sie zu Cyprianus.
    Brigantica wusste, dass sie noch vieles lernen musste was in Germanien nicht möglich gewesen war. Es hatte einfach auch an weiblicher Erziehung gefehlt, oder besser gesagt an Hilfe, denn erzogen war sie sehr wohl, auch wenn man manche Kanten noch glätten konnte.
    Vielleicht hatte er sogar Recht, wer wusste schon was die Götter mit einem vor hatten? Das einzige Problem was sie hatte war, dass sie hier keinen in Rom kannte und auch keine Freunde hatte.
    "Würdest du mir dabei helfen? Bei den Kontakten zu anderen Frauen?" fragte sie ein wenig unbeholfen, es klang in ihren Ohren irgendwie komisch und sie seufzte leise auf. "Ich habe das Gefühl, in Germanien habe ich doch nicht so viel mit auf den Weg bekommen wie ich dachte. An welche Regeln muss ich mich halten?" wollte sie außerdem von ihm wissen. In Germanien hatte sie sich recht frei bewegen können, wenn es innerhalb der Stadt gewesen war, aber Rom kam ihr wie ein unendlicher Dschungel vor...von dem sie nicht einmal einen kleinen Bruchteil gesehen hatte. Sie war sehr neugierig ihn zu erkunden, wollte aber nichts falsch machen und sich auch nicht in Gefahr bringen.

    Ja so etwas erreichte man nicht von heute auf morgen, das wusste selbst Brigantica. Und was er auf seinem Weg wohl alles schon erlebt hatte? Bestimmt konnte er viele Geschichten darüber erzählen und die Fragen brannten doch langsam unter ihrer Zunge, aber noch immer zügelte sie sich gekonnt.
    Sie hatte allerdings nicht gewusst, dass es in ihrer Familie Männer mit einem solch großen Einfluss gab, fand es aber sehr toll. "Das denke ich auch, also, dass mit deinem Leben und, dass es sicher noch viele Dinge für dich bereit hält auch was die Frauengeschichte angeht," meinte sie und bekam dabei leicht rote Wangen.
    Oh ha.
    Einen Moment blickte sie ihren Onkel sehr überrascht und mit großen Augen an. Sie war doch erst angekommen und dann, dann sagte er wirklich etwas von einem Mann für sie. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet, zumindest nicht so schnell. Auf ihrem zarten Hals war eine leichte Bewegung zu erkennen als sie schluckte und dann hatte sie sich wieder gefasst. Brigantica war sehr traditionell erzogen worden und würde sich niemals gegen etwas sträuben, auch wenn es ihr nicht angenehm war. Im Grunde hatte er ja auch Recht. Andere Mädchen in ihrem Alter hatten schon Kinder...und sie....war sie vielleicht nicht normal? Oder lag es an der Nachlässigkeit ihres Vaters?
    "Ich weiß, dass eine Heirat aus Liebe die Familie nicht weiter bringt," sagte sie "Der Mann....von dem du gerdet hast, wer ist er?" wollte sie ganz vorsichtig wissen und blickte ihren Onkel von der Seite her an. Bestimmt sagte der Name ihr nichts, aber hier in Rom waren es alles Fremde, von daher.... Immerhin hatte er ihr gesagt, dass er es ihr überlassen wollte, was sie sehr nobel fand. Andere Frauen hatten das Glück nicht, das wusste sie sehr wohl.

    Eine Sklavin kam herbei und sagte ihr, dass sie gesucht wurde.
    "Ihr entschuldigt mich bitte," sagte sie den beiden Männern, die ja so in ihr Gesprächt vertieft zu sein schienen.


    Sim-Off:

    Da ihr ja so schön am Posten seid wünsche ich euch weiterhin viel Spaß! Das nenne ich mal wirklich Rollenspiel wo andere zur Seite geschoben werden weil sie nicht 24 Stunden online sind

    Das war sehr schön auf noch mehr Verwandtschaft zu treffen, endlich die Familie weiter kennenzulernen. "Es ist erstaunlich wie groß eine Familie sein kann ohne es zu wissen," meinte sie "Es freut mich auf jeden Fall, dich kennen zu lernen."
    Da sie nicht weiter einfach nur herumnstehen wollte setzte sie sich ebenfalls auf die Bank. So war es bequemer und irgendwie ihm gegenüber höflicher als vor ihm zu stehen.
    "Ich bin doch gar nicht alleine," meinte sie keck. "Hier habe ich doch meine Familie gefunden. Ich war vorher in Germanien, aber nachdem mein Vater verschwand und mein Bruder starb wollte ich nicht länger dort bleiben. Zu viele Erinnerungen, also kam ich hier her und hoffe auf einen Neuanfang." Das Mädchen lächelte ihn von der Seite an.
    "Was ist mit dir? Lebst du schon immer hier?"

    Nun, sie freute sich auf jeden Fall das alles einmal sehen zu können. Es war einfach etwas anderes es hier zu sehen, als an einem anderen Ort, der nicht so war wie Rom. Brigantica hätte es auch gar nicht sonderlich gut beschreiben können. Die Freude war groß und das konnte man ihr auch deutlich ansehen.
    Mit ihrer Hand machte sie ein wegwerfende Geste. "Mach dich doch nicht älter als du bist;" meinte sie keck "Du schaust nicht alt aus und man ist doch nur so alt wie man sich fühlt," sagte sie und schmunzelte ihren Onkel an. "Das ist sicher eine sehr große Ehre in der Garde des Kaisers zu dienen, richtig?" Das Mädchen versuchte sich mit ihren Fragen zu zügeln, denn am liebsten hätte sie ihn mit solchen Fragen wie: Kannst du mir einmal zeigen wo genau du arbeitest oder etwas ähnlichem, überschüttet.
    Das mit seiner Frau tat ihr leid, denn es war alles andere als schön geschieden zu werden, vor allem was die Gesellschaft davon dachte war nicht sonderlich schön. "Das tut mir leid," sagte sie aufrichtig "Aber vielleicht steht dir das Glück dennoch bei, irgendwann," meinte sie zuversichtlich und drehte eine Locke ihres Haares um ihren Finger. Wieder eine Angewohnheit die das Mädchen hatte.


    Mit der Frage die nun kam hatte sie so gar nicht gerechnet und bekam rote Wangen, während sie ihren Kopf schüttelte. "Ich? Nein, weder noch....zumindest nicht das ich wüsste," scherzte sie ein bisschen. Wenn sie ehrlich war hatte sie an diese eine bestimmte Sache noch gar nicht gedacht, irgendwie war es nie zur Sprache gekommen, von daher war dieses Thema bei ihr in Vergessenheit geraten. Natürlich hatte es einmal einen jungen Mann gegeben, in Germanien, der gar nicht mal so schlecht ausgeschaut hatte, aber mehr als ein flüchtiges Lächeln war nicht drinnen gewesen.
    Aber......er kam doch nicht etwa auf irgendwelche Gedanken, oder doch? Sie war doch eben erst angekommen.

    Brigantica lief in Gedanken durch die Casa ihres Onkels und war einfach nur glücklich, dass dieser sie ohne wenn und aber aufgenommen hatte. Sie fühlte sich hier wohl und hatte alles was sie brauchte. Man konnte sagen sie fühlte sich hier wirklich zu Hause.
    Weil sie so in Gedanken war sah sie den jungen Mann erst als sie schon fast vor ihm stand. Seine leichte Musterung bemerkte sie sofort und schmunzelte leicht. Ein Fremder war dies sicher nicht, da er ansonsten nicht hier so alleine herumgesessen hätte.
    "Salve," grüßte sie ihn ebenfall "Ich bin Brigantica, die Nichte von Cyprianus," sagte sie ihm dann und ihre Neugierde wurde geweckt. "Gehörst du zur Familie?" wollte sie dann von ihm wissen.


    Sie war gespannt was er zu erzählen hatte, denn sie konnte schrecklich neugierig sein, aber noch hielt sie sich mit ihren Fragen zurück, schließlich kannte sie ihn ja noch gar nicht.

    Es machte sie glücklich, dass er das sagte. So musste sie sich wenigstens keine Sorgen um eine Unterkunft machen oder, dass sie vollkommen alleine hier in Rom bleiben musste. "Danke, das ist sehr lieb von Dir," sagte sie bevor sie auf die Sache mit ihrem Vater einging.
    "Ich bin mittlerweile sechszehn Jahre alt und nein, ganz so früh war es nicht, dass er verschwand, aber ich hatte trotz allem nur wenige Jahre mit ihm. Allerdings bin ich mir sicher, dass er noch am leben ist, irgendwo und irgendwie," meinte sie leise, denn das war ein durchaus schweres Thema für sie. Oft hatte sie Nachts wach gelegen und sich gefragt wo ihr Vater war und was er gerade machte oder wie er sich fühlte, ob es ihm gut ging und all das was eine Tochter sich wohl fragen würde.
    "Meine Mutter starb sehr früh, an sie habe ich kaum eine Erinnerung und mein Bruder ging auch vor noch nicht allzulanger Zeit von mir."
    Brigantica lächelte schwach und war froh als er auf ein ganz anderes Thema zu sprechen kam.
    "Groß," war das erste was ihr zu Rom einfiel. "Und sehr beeindruckend, zumindest, das was ich bis jetzt gesehen habe. Es sieht faszinierend aus und ich freue mich schon die Stadt zu erkundigen. Ist es wahr, dass regelmäßih Spiele veranstaltet werden im Kolosseum?" fragte sie ihn. Von solchen Spielen hatte sie schon oft gehört und auch von der riesen großen Arena. Es war etwas anderes als die Spiele in Germanien, das hier war Rom und so etwas hier vor Ort zu erleben musste einfach unglaublich sein.


    Sie lächelte ihren Onkel an wobei ihre Augen aufleuchteten wie der Himmel. "Was ist eigentlich mit dir? Über dich weiß ich eigentlich auch nichts, außer wie du heißt," meinte sie schmunzelnd. "Hast du Familie? Und was genau machst du hier in Rom?" wollte sie nun von ihm wissen, denn ihre Neugierde war schon immer groß gewesen.

    Als Kind hatte sie immer an den Nägeln gekaut wenn sie aufgregt gewesen war, aber den Göttern sei dank machte sie es heute nicht mehr. Das hätte auch alles andere als ansehnlich ausgesehen.
    Brigantica wurde nicht lange warten gelassen da betrat auch schon ein stattlicher Mann das Atrium, allerdings ließen seine Worte schließen, dass er rein gar nichts davon wusste, dass sie her kommen wollte. Auf die Post war heute auch gar kein Verlass mehr.
    Sie lächelte ihn an, so in etwa hatte sie sich ihren Onkel immer vorgestellt. "Salve," grüßte sie ihn etwas leiser als beabsichtigt "Ich bin die Tochter von Deinem Bruder Quintus Terentius Alienus," kam sie gleich zur Sache. "Wahrscheinlich ist mein Brief an dich nicht angekommen, ansonsten würdest du nicht so überrascht aussehen," meinte sie und lachte dabei leise auf.
    "Seit dem mein Vater verschwunden ist und mein Bruder nicht mehr unter den Lebenden weilt, wusste ich nicht direkt was ich machen soll. Ein Grund warum ich aus Germanien weg wollte," erzählte sie ihrem Onkel und vergas dabei vollkommen, dass sie sich angewöhnen sollte nicht immer so viel zu reden sondern auch einmal Pausen einzulegen.


    "Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich einfach hier auftauche? Ich dachte nur....vielleicht...wäre es besser nach Rom zu reisen," sagte sie.

    Sich immer wieder umschauend folgte sie dem Sklaven ins Innere der Casa. Was andere Gebäude betraf war sie schon immer sehr neugierig gewesen. Es interessierte sie einfach wie andere Menschen lebten. Brigantica war von Natur aus schon immer sehr neugierig und wissbegierig gewesen. Gespräche wurden für sie nur sehr selten langweilig da sie alles hinterfragte, sehr zum Leidwesen ihrer Gesprächspartner. Trotz allem gab es eigentlich niemanden der sie nicht mochte. In ihrer alten Heimat hatte sie viele Freunde und Bekannte gehabt...trotz allem hatte sich die junge Terentierin dazu entschlossen ihre Heimat zu verlassen und ein neues Leben zu beginnen. Zu lange hatte sie sich in ihrer Trauer verschanzt und sie musste sich eingestehen, dass in Germanien viel zu viele Erinnerungen lagen.


    "Vielen Dank, aber ich warte einfach nur," sagte sie zu dem Sklaven und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Kurz darauf schweifte ihr Blick auch schon wieder durch das Atrium und sie begann sich die Bilder und Mosaike zu betrachten. Einige von ihnen zeigten die Ahnen der Familie, andere die verschiedenen Götter. Es waren kunstvolle Arbeiten wie sie es aus den römischen Gebäuden gewohnt war.
    Doch das Warten ließ ihre Aufregung nicht verschwinden, viel mehr verschlimmerte es sie sogar noch.

    Genau auf diese Antwort hatte Brigantica gehofft. Einen Augenblick hatte sie wirklich befürchtet der Sklave könnte sagen, dass ihr Onkel gar nicht anwesend war und das vielleicht sogar auf Rom bezogen.
    So fielen der jungen Frau einige Steine vom Herzen und sie folgte dem Sklaven ins Innere der Casa.

    Etwas nervös war sie von einem Fuß auf den anderen getreten und hatte sich die Hände leicht massiert. Verschiedene Gedanken huschten ihr durch den Kopf, aber sie war froh, dass sie nicht weit kam und sich die Tür, nach einer gefühlten Ewigkeit, doch noch öffnete. Natürlich hatte es nicht lange gedauert, aber für Brigantica konnten sich Sekunden schon wie Stunden anfühlen, vor allem wenn sie sich auf etwas freute.
    Die Terentierin war ein Herzensguter Mensch, was auf die Sklaven um sie herum wussten und schätzen. Es gab aber auch jene die diese Tatsache gerne ausnutzten. Meist war es ihr Vater gewesen, der diesen Umstand nicht geduldet hatte, aber Brigantica war schon immer freundlich zu Sklaven und daran würde sich sicher auch in vielen, vielen Jahren nichts ändern.


    "Salve," sagte sie freundlich und lächelte den Sklaven an "Mein Name ist Terentia Brigantica und ich möchte eigentlich zu Appius Terentius Cyprianus....er lebt doch hier, richtig?" fragte sie den Sklaven. Brigantica mochte sich gar nicht ausmalen was sein könnte, wenn er nicht da war oder schlimmer noch, wenn er gar nicht wusste, dass sie kam. Ob er sich dann trotzdem freute? Und wenn nicht....ändern hätte sie es nicht mehr können, denn nach Germanien zurück? Nein danke.

    Die Sonne schien wirklich erbarmungslos und das schon seit vielen Tagen. Irgendwie hatte das Wetter in Germanien etwas sehr angenehmes gehabt musste die junge Terentierin feststellen. Dort war es nie so heiß und stickig gewesen wie hier, aber Brigantica wäre niemals auf die Idee gekommen darüber zu meckern, denn sie freute sich hier in Rom zu sein. In Germanien hatte sie geglaubt, dass ihr irgendwann das Dach auf den Kopf fiel vor Langweile, aber hier....hier wäre es sicher unwahrscheinlich, dass so etwas wie Langeweile überhaupt bekannt war.
    Brigantica hatte von Rom sicherlich ziemlich naive Gedanken, aber sie kannte Rom nur aus Erzählungen. Meisten waren diese Erzählungen mit den schönsten Sachen ausgeschmückt worden, aber davon hatte sie nichts gewusst.
    Ob ihr Brief ihren Onkel erreicht hatte? Diese Frage hatte sie sich auf der langen und beschwerlichen Reise schon des öfteren gestellt, aber nie bevor sie aufgebrochen war. Das Mädchen hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt zu ihrem Onkel zu gehen und nichts hätte sie davon abbringen können, außer die Rückkehr ihres Vaters.....aber sie glaubte schon lange nicht mehr daran, dass er zurückkommen würde.


    Bei diesen Gedanken glitt ihr Blick in die Ferne und sie gab sich einfach ihren Gedanken und Erinnerungen hin. Spekulieren brachte nichts, das hatte sie schon vor langer Zeit aufgegeben. In ihrem Herzen lebte ihr Vater auf jeden Fall weiter, wie es in der Wirklichkeit aussah das wusste keiner.


    Natürlich war sie nicht alleine losgezogen um nach Rom zu kommen. Jeder Terentier hätte ihr dafür sicherlich den Kopf abgerissen, aber sie wusste ja was sich gehörte, also waren genügend Aufpasser und Sklaven bei ihr und schauten, dass es ihr gut ging.
    Brigantica war aufgeregt und freute sich als das Haus der Terentier in Sicht kam. Woher sie das wusste? Ein Sklave der aus dieser Gegend kam und sie führte hatte es ihr soeben gesagt. Allzuviel Gepäck hatte sie nicht mitgenommen. Ihre Kleidung und alles was von Nöten war. Zwar hatte sie nicht vor nach Germanien zurückzukehren, aber man konnte ja nie wissen.
    Als der klapprige Wagen....ja es war nicht gerade ein Luxusgut.....endlich anhielt und ein Sklave ihr beim Aussteigen half, besah sie sich die Casa von außen mit großen Augen. Eine sanfte, warme Briese zupfte an ihren roten Locken und ihre Augen strahlten sie wie ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen waren. "Zu Hause," seufzte sie zufrieden....vor allem konnte sie endlich wieder in einem bequemen Bett schlafen.


    Bevor ein Sklave es für sie erledigen konnte, schritt sie selber an die Türe und klopfte dagegen. Die Aufregung in ihr wuchs immer weiter je länger sie wartete, auch wenn es nur Sekunden waren die verstrichen, aber für ein junges Mädchen konnte dies eine Ewigkeit darstellen.

    Also die Stammbäume habe ich mir schon angesehen, aber ich würde das alles gerne noch einmal mit Dir besprechen :D
    Und ja ich habe nicht vor abzuhauen *mich hier anbindet*


    Danke es freut mich, dass ich zur Familie darf :star: