Wenn man es so wollte, war der Tag eigentlich sehr gut gelaufen, immerhin bekam sie jetzt etwas warmes zu Essen. Zwar war der Diebstahl nichts geworden, dafür hatte sie aber andere Dinge bekommen, auch wenn sie sich nicht sicher war, in wie weit sie diesem Fremden hier trauen konnte. Anderen Menschen gegenüber war sie immer vorsichtig und gab lieber acht. Man wusste nie was andere dachten, denn in den Kopf konnte sie leider nicht schauen, auch wenn dies sicher manchmal von Vorteil wäre.
Seine Stimme riss sie aus ihren leichten Gedanken und sie versuchte es mit einem sanften Lächeln.
„Naja,“ begann sie und blickte Memnon an „Es ist seltsam, dass du mich einlädst, da ich versucht habe dich zu bestehlen, aber trotz allem wäre es wohl dumm gewesen deine Einladung einfach abzuschlagen,“ meinte sie keck und schmunzelte etwas. „Wie kommt es, dass du weißt wie das Leben auf der Straße so ist?“ wollte sie nach seinen Worten wissen und strich sich einige verirrte, rote Strähnen hinter die Ohren.
Beiträge von Chiomara
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Ihr schlug das Herz bis zum Hals und sie spürte wie sich eine unsichtbare Schlinge immer fester um sie band. Wie gerne wäre sie einfach davon gelaufen, aber stetig spürte sie seine Hand an ihrer Schulter und den Druck den er auf sie ausübte. Zwar hätte sie es versuchen können, aber sie wäre niemals weiter gekommen als ein paar wenige Meter.
„Du wirst das Ganze noch bereuen, das schwöre ich dir und wenn es das letzte ist was ich in meinem Leben machen werde,“ zischte sie ihn an und presste dann wieder ihre Lippen aufeinander. Im dunkeln konnte man nicht erkennen, wie blass sie eigentlich war, denn Chiomara hatte wirkliche Angst. Vielleicht war es wirklich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie das Gefühl hatte, das Ruder nicht mehr in der Hand halten zu können. Alles war heute schief gelaufen, was hätte schieflaufen können. Zwar hatte sie vor wenigen Momenten noch über ihre Pläne nachgedacht, aber jeder Schritt den sie nun tun musste, brachte sie weiter in die Gefangenschaft. Etwas anderes war es ja nicht, denn dieser Mann versuchte sie ihrer Freiheit zu berauben.
„Elendes Scheusal,“ zischte sie ihn an und ballte ihre zierlichen Hände zu Fäuste, einfach um ihre Wut die sie hatte, etwas unter Kontrolle zu bekommen. Er lenkte sie gekonnt durch die Gassen. Zwar hoffte sie auf der einen Seite, dass man sie fand, aber auf der anderen Seite hatte sie davor auch schreckliche Angst. Was würde geschehen, wenn man sie beide anhielt? Würde sie überhaupt den Mut haben sich gegen den Decimer zu stellen? Immerhin waren auch die Soldaten ihre Feinde. Ausweglos, es war alles einfach ausweglos.
Die Diebin bemerkte nicht, dass sie beide verfolgt wurden, erst als ein Mann rief, dass sie beide stehen bleiben sollen, zuckte die Diebin zusammen und wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert. Rasch warf sie einen Blick zu Catus hinauf, blickte ihn an. Man konnte nicht wirklich erkennen, was Chiomara nun dachte, aber ein kurzes Funkeln war in ihren Augen zu erkennen, dennoch sagte sie kein Wort. -
Als sie hinaus in die Dunkelheit getreten war, hatte sie gespürt wie sich ein unsichtbares Band um ihren Hals legte. Die Diebin wusste nicht was sie erwarten würde, weder hier draußen noch dort, wohin Catus sie bringen würde, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Wieder stieg leichte Übelkeit in ihr auf und sie hätte ihm am liebsten vor die Füße gespuckt, aber sie riss sich zusammen und hielt wachsam die Augen offen. Was sie letztendlich machen würde, sollten sie beide von Soldaten angehalten werden wusste sie nicht. Catus hatte auf jeden Fall die besseres Argumente, das war ihr eigentliches Problem. Wegrennen konnte sie auch nicht, denn sie spürte noch immer seine Hand an ihrer Schulter.
„Wohin gehen wir?“ fragte sie leise um wenigstens den Zielort herausbekommen zu können. Vielleicht gab es ja doch noch eine Möglichkeit für sie die Flucht zu ergreifen, je nachdem wo er sie hinbringen wollte und welchen Weg er gehen wollte. Die Hoffnung, auf jeden Fall, wollte sie nicht aufgeben, zumindest jetzt noch nicht. „Was versprichst du dir eigentlich von der ganzen Sache? Es ist nicht rechtens was du mit mir machst,“ versuchte sie ihn zu belehren und in ein Gespräch zu verwickeln um ihn unaufmerksam zu machen. Die Diebin war gewitzt und sie würde nichts unversucht lassen um von dem Decimer weg zu kommen, ob er das auch wusste? -
Den nun deutlich, festeren Druck konnte sie natürlich spüren und presste deswegen ihre Lippen zusammen. Am liebsten hätte sie seine Hand weggeschlagen, aber das konnte sie nicht, denn sie hatte die eindeutig schlechteren Karten und war......in eine ziemlich missliche Lage geraten aus der sie sicherlich nicht mehr so schnell entkommen konnte.
Auf seine Worte hin sagte sie nichts, sondern schwieg lieber und blickte starr auf einen dunklen Punkt an der Tür. Chiomara war keine Sklavin und würde auch niemals eine sein, aber wie verdammt sollte sie dies irgendwem auf der Welt beweisen? Chiomara hatte keinerlei Papiere die das widerlegen könnten und ihr Wort galt, gegen das Wort eines Römers rein gar nichts. Leise seufzte sie auf als er sie nun Richtung Tür drückte, aber sie wehrte sich nicht dagegen und öffnete sie letztendlich um zusammen mit ihm nach draußen zu treten. -
Ihr Herz wollte nicht wirklich Ruhe geben. Es pochte und purzelte in ihrer Brust herum als wäre die gesamte Unterwelt hinter ihm her. Aber war es nicht in gewisser Weise auch so? Chiomaras Blick war zur Seite gerichtet um ihren Peiniger nicht die ganze Zeit betrachten zu müssen. Auch sie rechnete jeden Moment damit, für ihr kleines Aufbegehren geschlagen zu werden, aber er tat es nicht. Erleichtert stellte sie das fest, was aber nichts an ihren Gefühlen änderte, denn er hatte sie auch weiterhin in der Hand. Das Schlimme an dem Ganzen war, dass sie einfach keine Idee hatte was sie tun konnte um da wieder raus zu kommen. Natürlich würde sie irgendwann weglaufen, aber welche Mittel hatte er um sie wieder zurückzuholen? Sehr demonstrativ hatte er ihr bewiesen welche Macht er über sie hatte und das war ein Punkt der sie sehr erschreckte. Chiomara kannte sich nicht wirklich mit den Gesetzen der Römer aus und wusste von daher auch nicht, ob er sie so einfach mitnehmen konnte, sie halten durfte wie eine mindere Sklavin. Wenn sie irgendwann die Möglichkeit hatte würde sie sich schlau machen, auch wenn sie so gut wie gar nicht lesen konnte. Es war zum heulen und genau das hätte sie auch am liebsten getan, aber sie riss sich zusammen und wollte eine gewisse Stärke zeigen, damit er verstand, dass sie sich nicht so schnell beugen würde wie er das gerne wollte.
Als er plötzlich hinter sie trat und ihre Haare erfasste, verspannte sich ihr ganzer Körper und sie erwartete fast, dass er sie packte.....irgendetwas tat was ihr schmerzen würde, aber.....er überraschte sie, in dem er ihre Haare zusammen band. Verdutzt blickte sie nun auf die Stelle, auf die sie die ganze Zeit gesehen hatte und war froh, dass er diesen Blick nicht sehen konnte....er stand ja hinter ihr. Ihre Lippen waren leicht offen, aber sie sagte kein Ton, atmete nur leicht ein und wieder aus. Er war ein Widerspruch in sich selbst....grob, unberechnend und dann wieder sanft, nett und zärtlich. Diese ganze Mischung bereitete ihr Bauchschmerzen, denn sie hatte absolut keine Ahnung wo sie bei ihm dran war. Ihr ganzes Vorgehen hing letztendlich von seiner Art ab, aber sie konnte ihn nicht einschätzen und das machte ihr Angst. Ja Chiomara hatte Angst davor, dass sie ihm vielleicht doch niemals wieder entkommen konnte.Die kleine Diebin spürte wie er seine Hand auf ihre Schulter legte und begann sie Richtung Tür zu drängen. In ihr erwachte der Wunsch einfach los zu rennen sobald sie sich öffnete....einfach weg, auch wenn die Aussicht auf Erfolg weniger ans nur gering war. Ein kleines Stückchen drehte sie ihren Kopf herum um ihn wenigstens etwas sehen zu können. Ihr Herz pochte wild, so wild, dass sie schon glaubte er müsste es hören können. „Was sagt dir, dass ich meinen Mund halten werde, sollten wir den Wachen begegnen?“ Eine dumme Frage die sie stellte, aber es war ihre Art und sie konnte sich trotz ihrer Angst nicht vollkommen zurückhalten, das war unmöglich. Sie hatte Angst vor ihm, aber auch Angst vor den Wachen, und dann kamen immer wieder die Gedanken hoch, dass er ein Verbrechen an ihr begangen hatte.....
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Während dem Weg hier her hatte sie einfach geschwiegen und den Mann immer wieder von der Seite her beobachtet, außerdem hatte sie darauf geachtet immer einen gewissen Abstand zu wahren. Es war einfach ihre Art, zumindest in einer solchen Situation, denn sie hatte auch schon andere Situationen gehabt wo sie sich einen Mann an den Hals geworfen hatte. Chiomara wusste ganz genau was sie machen musste, damit ein Mann seinen Kopf verlor, natürlich nur bildlich gesprochen. Aber gerne hatte sie hin und wieder dem ein oder anderen den Kopf verdreht, bis dieser nicht mehr klar denken konnte. Dann später hatte sie den bzw es wahren mit der Zeit viele gewesen, die Männer ausgenommen wie eine fette Gans. Ja mit solchen Aktionen hatte sie schon einiges an Münzen in ihren Beutel bringen können. Heute allerdings war es ihr nicht gelungen und da dieser Mann nun wusste mit wem er es zu tun hatte, waren alle Möglichkeiten dahin, aber auf ein warmes Essen musste sie den Göttern sei dank nicht verzichten.
Nach ihm trat sie in die Taverne ein. Hier war sie bis jetzt noch nicht oft gewesen, somit auch nicht bekannt. Es waren vielleicht ganze drei Male gewesen, als sie hier war zusammen mit anderen Männern. Diese hatten dann eine Menge getrunken während Chiomara nur so getan hatte. Und als sie dann volltrunken gewesen waren, hatte sie die Kerle beraubt und war abgehauen. Blieb also nur zu hoffen, dass keiner ihrer Opfer hier war und sich an sie erinnerte.
Ihr Blick wanderte zwischen den Gästen herum, musterte fast jeden einzelnen von ihnen und katalogisierte sie förmlich. Etwas was sie nicht abstellen konnte, das steckte zu sehr in ihr drinnen. Etwas zögerlich ließ sie sich dann ebenfalls neben dem Tisch nieder und wusste nicht recht was sie sagen sollte.„Danke für deine Einladung,“ meinte sie um wenigstens einen Anfang zu machen.
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Sie war sich nicht ganz sicher ob sie diesem Mann wirklich trauen sollte und konnte. Es gab zu viele schwarze Schafe auf dieser Welt und vor allem in dieser Stadt. Chiomara musste das wissen, schließlich gehörte sie ebenfalls zu solch schwarzen Schafen, die immer nur an ihr eigenes Wohl als erstes dachten. Wer konnte ihr schon die Sicherheit geben, dass sie es hier nicht mit einem Triebtäter zu tun hatte? Mörder und solches Gesocks lief hier in Rom doch massenweise herum. Sicher konnte man sich hier nie sein, es sei denn man hatte ein eigenes Haus welches dann auch noch bewacht wurde, aber auch da war man nicht immer sicher. Also kam sie recht schnell zu dem Entschluss, dass ihr keiner wirkliche Sicherheit geben konnte.
Nun immerhin hatte er es hier mit einer Diebin zu tun, die bis jetzt noch nichts anderes in ihrem Leben gemacht hatte, auch wenn es sich heute gezeigt hatte, dass sie lange nicht perfekt war. Es war ihr Übermut und der Glaube, dass sie perfekt war.....und genau diese Dinge würden ihr eines Tages das Genick brechen, aber davon würde sie derzeit noch nichts hören wollen.
Kurz tauchte ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen auf. Chiomara konnte sich sehr gut vorstellen, was das für Frauen gewesen waren.....nun er war auch nur ein Mann, ein stattlicher dazu.Mit einem Nicken folgte sie ihm langsam, denn ein leicht ungutes Gefühl blieb dennoch in ihrer Magengrube zurück und dieses hatte nichts mit Hunger zu tun, aber sie war neugierig und wollte wissen wohin der Mann sie einladen wollte. Einfach verschwinden konnte sie auch nicht, wenigstens etwas Gesellschaft wollte sie ihm leisten, immerhin hatte er sie nicht den Wachen übergeben, das war hoch anzurechnen.
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Marcus Decimus Catus bei Dir kullern die Briefe wieder raus Oo
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Starr war ihr Blick auch weiterhin auf die Wand gerichtet. Sie spürte seinen Arm, den er um sie gelegt hatte. Wie ein Liebespaar lagen sie in dem zerwühlten Stoff und doch war alles so ganz anders. Weder liebten sie sich noch waren sie Freunde...... Im Großen und Ganzen war sie seine Gefangene, zumindest vorerst. Ihr Kopf lag auf ihrem angewinkelten Arm, den sie unter ihr Gesicht geschoben hatte. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte sich in eine dunkle Ecke verkrochen, aber das tat sie nicht. Eine feine Gänsehaut hatte sich vor längerer Zeit auf ihrem Körper gebildet und schien nicht vergehen zu wollen. Seine Küsse in ihrem Nacken bereiteten ihr einen neuerlichen Schauer, wo sie nicht einmal hätte sagen können, ob dieser Schauer von Abscheu kam oder einen anderen Ursprung hatte. Dieser Mann, dessen Namen sie nicht einmal kannte, hatte sich genommen was immer er wollte und dennoch war er...
Seine Worte zerstreuten ihre Gedanken auf der Stelle wieder und sie seufzte in sich hinein, für ihn wohl nicht hörbar. Versprechen....sie hasste Versprechen, denn es gab nur wenige Menschen auf dieser Welt die Versprechen halten konnten. Ein Versprechen gab sie ihm auch, aber nicht laut, sondern nur in Gedanken.....das Versprechen auf süße Rache die sie an ihm nehmen würde. Für jeden Tag den sie in seiner Gewalt verbringen würde, würde er einen Tag süßer Rache erhalten. Da blitzte auch wieder das Bild vor ihren Augen auf, ein Bild wo dieser Römer blutend am Boden lag und Chiomara sich immer wieder über ihn beugte mit einem Messer in der Hand, ihm die Haut bei lebendigem Leibe abschälte. War es verwunderlich, dass sie solche Gedanken hegte? Wohl kaum.Ob ihre Entscheidung wirklich richtig gewesen war würde sich erst mit der Zeit zeigen, aber sich zu ergeben war doch nichts schlechtes. Zumindest hoffte sie es, denn es war besser als in einer Zelle zu schmoren und auf die eventuelle Hinrichtung zu warten. Kein Wort drang über ihre Lippen. Es wäre Verschwendung gewesen ihm auch nur ein Wort entgegenzubringen. Leicht nagte sie an ihrer Unterlippe, hatte von ihrem Daumen abgelassen und versuchte nun ihre düsteren Gedanken zu vertreiben. Nachdem er aufgestanden war, rührte sie sich noch immer nicht. Zum einen wollte sie nicht und zum anderen hatte sie das Gefühl erdrückt zu werden von einem unsichtbaren Gewicht. Erst als er ihr eine Tunika hinwarf regte sie sich etwas, denn eine andere Wahl als sich anzuziehen hatte sie ja nicht.
Die Diebin drehte ihm den Rücken zu nachdem sie aufgestanden war und zog sich die neue Tunika, die bei weitem besser war als ihre alte, über und versuchte dann noch ihre Haare etwas zu richten. Wirklich gelingen wollte ihr das nicht.
„Draußen laufen Soldaten Wache,“ meinte sie leise und zuppelte an dem Stoff herum bis er auch wirklich richtig saß. Ihr Blick war stumpf ohne jeglichen Glanz als sie sich langsam zu ihm herumdrehte. Immer noch standen ihr einzelne Haarsträhnen wirr von Kopf ab, denn sie hatte das Band nicht mehr, mit dem sie ihre rote Mähne immer hatte zusammenbinden können. Doch fragen ob er etwas hatte, nein das würde sie wohl kaum machen.
„Es ist nicht richtig was du tust.“ Ein kurzes Aufbegehren, ein leiser Widerspruch, den sie sich nicht hatte verkneifen können. Mehr als einen verachtenden Blick hatte sie für ihn nicht über und diesen warf sie ihm zu, wandte dann aber ihren Kopf wieder zur Seite und wartete ab. -
Chiomara konnte sich nur schwer vorstellen, dass jemand nur mit ihr reden wollte, vor allem nachdem sie denjenigen beklaut hatte. Deswegen war sie sich nicht sicher ob dem Mann überhaupt zu trauen war. Sie hasste es wenn sie einem Mann auf diese Weise so nahe sein musste, da fühlte sie sich schwach und hilflos und es zeigte, dass sie eben auch nur eine Frau war. Ja gut sie war eine Frau, aber sie hatte einiges im Kopf, auch wenn das nur die wenigsten bemerkten. Als er sie dann wirklich los ließ, dachte sie einen Moment darüber nach abzuhauen, einfach losrennen und in einer der kleinen Gassen verschwinden, aber sie tat es nicht. Vielleicht weil sie den Verstand verloren hatte, vielleicht aber auch nur deswegen weil auch sie eine gewisse Neugierde hatte.
Über andere Bürger machte sich Chiomara gar keine Gedanken. Sie hatte schon vieles gesehen und wusste, dass nur die wenigsten den Schneid hatten bei einer solchen Konfrontation einzuschreiten. Es wurden höchstens die Wachen gerufen und das war hier noch nicht geschehen, was auch eigentlich ganz gut so war. Die Diebin hatte keine Lust auch noch vor ihnen wegrennen zu müssen.Sie trat einen Schritt nach hinten als er um sie herum kam, einfach nur um doch etwas Abstand und Sicherheit zu wahren. Wenn man wollte, dass sie einem vertraute musste man schon mehr machen als sie nur wieder los lassen. Allerdings verwirrten seine Worte sie sehr, denn damit hatte sie nicht gerechnet.
Kurz blinzelte sie, strich sich dann die losen Haarsträhnen hinter die Ohren und sah zu ihm auf, nachdem er seinen Beutel wieder an sich genommen hatte.
„Ich beklaue dich und du willst mir etwas zu Essen geben?“ fragte sie ungläubig und nun viel ruhiger als noch eben. Die Diebin wischte sich ihre feuchten Hände an ihrer dreckigen Tunika ab und räusperte sich leise. „Vielleicht ein wenig.....Hunger,“ meinte sie dann, brachte dann aber ein kleines Schmunzeln zustande. Das war vollkommen verrückt. Bis jetzt hatte noch nie einer sie eingeladen den sie beklaut hatte. „Danke für das Kompliment,“ meinte sie dann noch keck und deutete auf seinen Beutel. Nun geschickt hatte sie sich heute ganz sicher nicht angestellt, aber ihr war den Göttern sei dank nichts weiter geschehen. -
An seinen Worten war deutlich zu erkennen, dass er vom Leben auf der Straße absolut keine Ahnung hatte. Nur weil sie kriminell war, hieß das noch lange nicht, dass jeder mit ihr machen konnte was er wollte. Sie war keine Lupa und diese bekamen wenigstens einen Lohn für ihre Dienste. Ihr war nicht ganz bewusst, dass ihre Versuche sich gegen ihn zu wehren nur lächerlich waren. Aber wie hätte sie sich auch ernsthaft gegen ihn durchsetzen können? Sie war ein Stück kleiner als er, wenn auch nicht extrem viel, aber sie war sehr viel leichter und zierlicher als er. Immer wieder schlug sie gegen seine Schulter und vergrub ihre zierlichen Finger tiefer in seinen Haaren um mit aller Kraft daran zu reißen, aber ihn schien das kein bisschen zu beeindrucken. Wut, Angst und Panik spiegelten sich in ihren Augen wider, aber ob das bei dem diffusen Licht wirklich zu erkennen war, war fraglich.
Ihr einziges Ziel war, irgendwie aus dieser Misere hier herauszukommen, und deswegen achtete sie auch nicht weiter groß auf ihre Worte und war sich nicht bewusst in welche Lage sie sich damit beförderte. Die Diebin spielte sich nur immer weiter in seine Hände ohne es zu erahnen.Gerade als sie versuchen wollte ihm ihre Faust ins Gesicht zu schlagen stieß er sie grob von sich und sie fiel rittlinks auf die Stoffreste, landete somit noch etwas sanft, stieß sich dabei aber etwas den Kopf an der Wand. Sofort griff sie mit einer Hand an ihren Hinterkopf, wo am nächsten Tag sicherlich eine dicke Beule entstehen würde. Aber das spielte keine Rolle. Erschrocken blickte sie zu dem jungen Römer, als dieser begann die Flammen auszutreten. Wie hatte das geschehen können? Die Kerzen, kam ihr der Gedanke....und sie dachte auch weiter, denn sie hätten umkommen können, wenn sich das Feuer schnell ausgebreitet hätte. Wie ein gehetztes Tier drängte sie sich schützend gegen die Wand, zog ihre Beine dicht an ihren Körper und nahm auch ihre Hand wieder von ihrem Kopf weg. Wild und zerzaust musste sie aussehen. Ihre Haaren standen ihr ab, fielen ihr nun offen über blasse Schultern, umrahmten ihr Gesicht und gaben ihr ein ganz besondere Aussehen. Nur der Glanz aus ihren Augen war verschwunden und so schaute sie dumpf zu ihm aus, nachdem er das Feuer ausgetreten hatte.
Seine Stimme die nun erschallte ließ sie zusammenzucken und noch ein Stückchen dichter an die Wand rücken, doch es war kein Spielraum mehr vorhanden.
„Ich habe nichts getan,“ versuchte sie leise zu protestieren als er ihr die Schuld an allem gab. Sie hatte doch die Kerze nicht umgeschmissen, zumindest nicht absichtlich und wenn, dann war es seine Schuld weil er sie nicht in Ruhe ließ.Doch seine weiteren Worte schlugen dem Fass dann doch endgültig den Boden aus. Chiomara konnte weder fassen noch glauben was sie hörte. Das war kein Angebot, dass war der erste Schritt in die Sklaverei...seine Sklaverei und gleichzeitig ihr Untergang. Welche Wahl hatte sie? Oder welchen Weg wollte sie gehen? Im Carcer würde sie landen wenn sie sich dem Römer widersetzte, und dort würde sie sterben soviel stand fest....aber welch Leben war das was er ihr gerade bot? Sie war keine Sklavin, und glaubte nicht, dass er so leicht eine aus ihr machen konnte, aber er hatte sie, das war der springende Punkt.
Leicht öffnete sie ihre Lippen um etwas zu sagen, irgendwas, aber sie brachte einfach kein Wort hervor. Tausend Gedanken schossen durch ihren Kopf. Wie wollte er sie kontrollieren, dass sie auch wieder kam? Das war der springende Punkt aus dem sie Hoffnungen schöpfte. Viel Zeit zum nachdenken hatte sie nicht, aber ein kleiner Plan reifte in ihrem Inneren.*********
Sie hatte zugestimmt, hatte sich ergeben und ihm hingegeben. Wie sie das nun alles durchstehen sollte, bis zu dem Moment, an dem sie doch flüchten konnte, wusste sie nicht. Chiomara lag auf der Seite und blickte die Wand an, kaute dabei gedankenverloren auf ihrem Daumen herum. Wie es nun weiter gehen sollte wusste sie nicht, was er vor hatte, wusste sie nicht......sie wusste gar nichts mehr, nur dass sich ihr Leben grundlegend verändert hatte....somit auch sie. Aber Chiomara würde sich selber niemals aufgeben....ob ihm das bewusst war?
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Chiomara konnte ja nicht ahnen was in seinem römischen Kopf so vor sich ging, aber sicherlich hätte sie niemals daran gedacht, dass er auch weiterhin solche Gedanken hegte. Schauspieler in dem Theater hätte er werden können, wahrscheinlich hätte man ihm für sein Talent eine Auszeichnung gegeben, da war sie sich fast sicher. Die junge Frau hatte ihm erklärt warum sie hier war und sie hoffte, dass er ihr das glaubte, immerhin war es zum Teil die Wahrheit, zum anderen Teil wollte sie ihm natürlich etwas vorspielen, aber das konnte er doch nicht wissen. Aber nun schien sie es zu sein, die auf seine derben Spielchen rein fiel. Sie glaubte seine Reue, glaubte ihm, dass er sie gehen lassen würde und hoffte innerlich, dass sie noch sehr viel mehr als nur etwas Geld und eine neue Tunika bei raus schlagen konnte.
Gekonnt wich sie seinen Blicken aus, auch wenn sie diese auf sich spürte. Chiomara hatte Angst, dass er eine Lüge bei ihr entdecken konnte, denn in solchen Situationen fiel selbst ihr es manchmal schwer den Schein zu wahren. Vielleicht lag es daran, dass er sich nicht an seine Worte hielt? Vielleicht aber auch einfach daran, dass er niemals vor gehabt hatte sie einfach gehen zu lassen. Er war ein Römer? Was war ein römisches Wort schon wert?Erleichtert atmete sie aus als er begann den Gürtel um ihre Hände zu lösen. Es war eine Wohltat, denn auch wenn er aufgepasst hatte, so war er doch recht eng gewesen und hatte leichte Spuren auf ihrer zarten Haut hinterlassen. „Danke,“ flüsterte sie leise als er ihr aufhalf und ihre Hände so sanft in seinen lagen. Für wenige Momente glaubte sie wirklich ihm Unrecht mit ihren Gedanken getan zu haben, aber sein plötzlich klammernder Griff um ihren Körper schallte sie innerlich eine Närrin.
„Was?“ stieß sie überrascht hervor und stemmte ihre nun freien Hände gegen seine Schultern. Chiomara begann gegen seine Schultern zu schlagen, ballte dabei ihre Hände zu Fäusten, aber richtete sicherlich nicht wirklich viel aus.
„Das war die Wahrheit. Soldaten........lass das......Ich wollte doch nichts machen,“ schrie sie ihn fast in Panik an, denn dieses Mal geriet sie wirklich in Panik. Er wollte sie tatsächlich gegen ihren Willen nehmen. Fest wurde sie gegen seinen Körper gedrängt, spürte jeden noch so kleinen, versteckten Muskel seines Körpers. Seine Küsse und Bisse raubten ihr einen Moment den Atem, dann krallten sich ihre Finger in seine Haare und versuchten seinen Kopf nach hinten zu ziehen.
„Willst du wirklich so sein wie jeglicher Abschaum der Straße?“ Sie presste die Worte förmlich zwischen ihren Lippen hindurch, denn sie musste alle Kraft aufbringen um den Mann die Stirn bieten zu können. Ideen mussten her, wenn sie nicht unter ihm landen würde. „Ich mach alles was du willst.....aber nicht so...tu das nicht.....Bei den Göttern, ich bitte dich komm zur Besinnung!“Ihre Stimme zitterte und sie riss weiter an seinen Haaren, wobei sie bemerkte, dass einige ihm dabei ausgingen. Sein Pech, er hatte mit dem ganzen Mist hier angefangen. In dem Gerangel der beiden achtete keiner mehr auf die Kerzen und ausgerechnet die eine, die er hingestellt hatte auf den Boden, gegen diese kamen sie. Die Kerze fiel um, auch wenn sie in einer Halterung steckte und begann an der Tunika zu kokeln welche er ihr hatte geben wollen.
Chiomara hingegen konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, wendete sie doch alle Kraft gegen ihn auf, aber auch sie kam irgendwann an einen Punkt wo sie nicht mehr konnte. Feucht schimmerten ihre Augen, die in dem Licht der Kerzen viel dunkler erschienen als sie eigentlich waren. Langsam breitete sich der Geruch von kokelndem Stoff aus, welcher unweit neben ihnen dabei war Feuer zu fangen..... -
Ihre Angst war ausnahmsweise nicht gespielt, denn diese war echt. Aber war ihr das zu verübeln? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es jemanden gab, der in einer solchen Situation keine Angst hatte. Dieser Mann schien unberechenbar zu sein und sie hoffte, dass er auf ein Spielchen eingehen würde. Um hier hinaus zu kommen war ihr alles recht. Zwar log sie ihn nicht komplett an, aber ein wenig schon und wahrscheinlich würde aus dem wenig noch sehr viel mehr werden. Chiomara zuckte zusammen als seine Hand sie wieder anfassen wollte. Ihre Lippen öffneten sich erneut, aber sie brachte kein Wort hervor, hielt einfach nur inne und hoffte, dass dieser Mann doch noch so etwas wie ein Herz ins einer Brust hasste oder ein Gewissen. Wobei sie sich mit dem Gewissen wirklich nicht sicher war. Hatten Römer so etwas überhaupt? Bis jetzt war ihr noch keiner mit einem Gewissen begegnet. Meistens waren sie sehr selbstsüchtig und herrisch, genau so wie ihre Eltern sie immer beschrieben hatten.
Die Anspannung fiel ein wenig von ihr als er sich besann und seine Hand zurückzog, nicht noch einmal über ihren Körper glitt um sie zu demütigen. Ihre Schultern senkten sich ein wenig und Erleichterung, wenn auch nicht viel, machte sich in ihrem Inneren breit. Chimoara schluckte leicht, als er endlich einlenkte und verstand, dass er einen Fehler gemacht hatte.Gut innerlich begann sie zu schmunzeln, denn das war es gewesen was sie hatte erreichen wollen. Immerhin zeigte er ihr damit, dass er nicht vollkommen aus Stein war sondern auch eine weiche Seite hatte. Es ließ ihn ein wenig menschlicher erscheinen. Als er aufsprang, zuckte sie dennoch zusammen, etwas was sie nicht verhindern konnte und sie zog ihre Arme ein wenig nach oben, auch wenn der Stoff, der noch etwas an ihr hing, nicht mehr wirklich viel verbergen konnte. Er hatte sie aufs schrecklichste gedemütigt und sie sehnte sich nach Rache, wusste aber, dass sie ihr Spiel nicht zu weit treiben durfte. Zu schnell konnte sich der Spieß wieder umdrehen und dann hatte sie wirklich ein Problem. Also, setzte sie nun alles daran ihm noch mehr Schuldgefühle einzupflanzen und wie man sehen konnte mit Erfolg.
Hätte sie sich gerade nicht so gut unter Kontrolle, sie hätte aufgelacht bei seinen Worten und seinen halben Entschuldigungen, die er sich sonst wo hinstecken konnte. Klar, er war normalerweise so nicht. Gerade als er sie sah, brach es anscheinend aus ihm hinaus, oder wie sollte sie das nun verstehen? Pah. Einige ihrer Haarsträhnen rutschten ihr vor die Augen und jedes Mal wenn sie atmete blies sie diese ein wenig in die Höhe. Innerlich war sie vollkommen aufgewühlt, denn wenn sie nun alles geschickt anstellte, konnte sie noch einen guten Fang bei dieser ganzen Tragödie machen.
„Ich hätte dir nichts tun wollen....wie denn auch?“ fragte sie etwas vorwurfsvoll, damit er noch mehr Schuld auf seine Seele lud. „Die Soldaten waren draußen und ich dachte lieber irgendwo hinein, als ihnen zu erklären warum ich noch unterwegs war. Sie hätten mir nicht zugehört,“ sagte sie leise und blickte auf ihn hinab als der Decimer sich vor sie auf den Boden kniete. Endlich! Da gehörte er auch hin, zu ihren Füßen die er am besten noch küssen sollte. Elender Mistkerl.
Seine Worte klangen so schrecklich ehrlich, dass sich selbst bei ihr einen Moment etwas regte und sie ihren Blick senken musste. Allerdings war die Aussicht auf neue Kleidung und Geld.......mehr als nur verlockend, dass sie diese Gefühle nicht zulassen wollte. Er hätte sie beinahe vergewaltigt, nun war er es der ein wenig leiden sollte.
Demonstrativ hielt sie ihm ihre gefesselten Hände hin, nachdem er ausgesprochen hatte, dass er sie losbinden würde. In ihre Augen war wieder diese gewisse Leuchten gekehrt, aber sie traute diesem neuerlichen Frieden nicht ganz. Geschickt würde sie vorgehen müssen, damit er nicht bemerkte, dass sie nun an der Reihe war ein Spielchen mit ihm zu spielen.
„Nein, entschädigen kannst du diese Taten nicht,“ gab sie leise zu verstehen, versuchte dabei aber nicht vorwurfsvoll zu klingen. „Binde mich los, bitte. Es ist...eine unglückliche Begegnung gewesen, aber nichts was man nicht wieder vergessen kann.“ Als ob sie das je vergessen würde. Wohl kaum. Vielleicht wenn sie nicht so rachsüchtig wäre, dann ja, aber so....nein eher weniger!
Während sie ihn anblickte und er so vor ihr hockte musste sie wirklich aufpassen, keinen übermütigen Blick aufzusetzen. Zu gerne hätte sie ihm mit ganzer Wucht eine gescheuert, denn das war es was er verdient hatte.
„Kann ich mich anziehen? Bitte.“ Die Diebin blickte ihn bittend an, auch wenn es in ihrem Inneren kochte und brodelte, aber erst einmal wollte sie wieder Stoff auf ihrer Haut spüren und er....er sollte mal schön weiter leiden und sich Gedanken darüber machen wie er das alles wieder gut machen konnte. Der große Knall würde noch kommen, aber nicht so lange sie nackt vor ihm saß. -
Sie hatte ihre Gegenwehr aufgegeben und blickte wütend vor sich hin. Was bildete er sich nur ein? Im Moment wusste sie nicht wirklich was sie gegen ihn machen sollte, deswegen war es klüger einfach erst einmal abzuwarten, später könnte sie immer noch gegen ihn vorgehen, vorausgesetzt er ließ sie auch wieder los. „Ach?“ machte sie überrascht und quietschte fast vor unterdrücktem Lachen. Ein Witzbold war dieser Kerl auch noch, das war ja mal wirklich etwas Neues hier in dieser Stadt. „Tja du bist derjenige der mich hinterhältig gepackt hat und mich festhält, da fällt es mir ziemlich schwer mich nicht gegen so etwas zu wehren,“ zischte sie ihn an und versuchte noch zusätzlich nach hinten zu treten um sein Bein zu erwischen. Himmel, das gab es doch nicht. Seufzend gab sie es dann aber wirklich auf, was er deutlich an ihrem Körper und der verlorenen Anspannung merken konnte.
„Und was hättest du den Prätorianern gesagt? Hast du Beweise?“ fragte sie ihn und biss sich leicht auf die Lippe. Sie hasste solche Patt-Situationen, denn sie wusste nicht wie sie hier heraus kommen sollte. Ihr war natürlich klar, dass sie hier in der Klemme steckte und er mehr als nur Recht hatte. Sie war eine Peregrina mit wenigen Rechten und wenn er sie den Soldaten übergab, hatte sie gelinde ausgedrückt einfach nur Pech. Man würde sie ohne große Fragen in den Carcer sperren und dann wäre es das gewesen. Niemals wieder Tageslicht, aber immerhin ein Dach über den Kopf, auf welches sie gut und gerne verzichten konnte.„Chiomara,“ sagte sie schließlich als er sich vorgestellt hatte, wenn man das so nennen konnte. „Ich hab nichts raus genommen, dein Beutel liegt da drüben,“ versuchte sie geschickt einzulenken und lehnte ihren Hinterkopf gegen seinen Oberkörper. Einige der roten Strähnen hingen ihr ins Gesicht, hatten sich bei der stürmischen Art des Mannes, aus dem Band gelöst und flatterten nun bei jeder Bewegung herum. „Kannst du mich jetzt los lassen.....wenn du nicht vor hast mir doch etwas zu tun?“ fragte sie ihn vorsichtig. Chiomara dachte schon daran, dass sie abhauen konnte, einfach los rennen, wenn er sie los ließ. Die Gasse war lang und teilte sich am Ende nach links und rechts. Vielleicht hatte sie ja eine geringe Chance ihm zu entkommen, auch wenn sie bei weitem nicht die Schnellste auf der Welt war. Immerhin war sie klein und gewitzt, konnte Haken schlagen und sich vielleicht durch etwas zwängen was er nicht konnte. Aber dann wäre die Gefahr sehr groß, dass er vielleicht doch die Soldaten rief. Umbringen würde er sie hier auf offener Straße nicht, glaubte und hoffte sie zumindest. Also würde sie abwarten.
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Chiomara wagte es kaum wirklich zu atmen, aus Angst er könnte in einer ihrer Regungen etwas anderes sehen als wirklich vorhanden war. Dieser Römer, dieser Mann, gehörte einfach aus dem Verkehr gezogen....und da hieß es, dass so jemand wie sie gefährlich sei. Diebe und Halunken gehörten in den Kerker, von wegen. Was war mit denen die so waren wie dieser Mann hier? Die sich nahmen was sie wollten, die andere verletzten und sich um nichts als sich selbst scherten? Chiomara war zwar eine Diebin, aber auch sie hatte eine gewisse Würde und noch nie jemanden ernsten Schaden zugefügt. Zumal, sie war eine zierliche Frau, die niemanden wirklich etwas zu Leide tun konnte. Wenn sie etwas machte, dann war es Dinge zu entwenden, jemanden ein wenig um sein Hab und Gut zu erleichtern, aber niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, jemanden so zu behandeln wie er es gerade mit ihr tat. Und ja, Chiomara hatte Angst. Nicht einmal eine Lüge hätte dies verbergen können, aber wer....wer bitte hätte in einer solchen Situation keine Angst? Mittellos wie sie war? Gefesselt und ohne eine Möglichkeit sich gegen ihn zu wehren? Gut sie hatte ihn mit einem Messer bedroht, aber nie die Absicht gehegt ihn wirklich zu verletzen. Es war doch nur als Schutz gedacht, nichts weiter sonst.
Rote Flecken hatten sich auf ihrer hellen Haut gebildet, zogen sich wie feine Male über ihre Wangen und die Stirn. Ein deutliches Zeichen ihrer Angst und Nervosität. Stehlen war bei weitem einfacher als eine solche Situation einfach auszusitzen, denn hier hatte sie absolut keinen Plan wie es weitergehen würde. Er könnte sie töten, sagen es sei Notwehr gewesen, sie schlagen, vergewaltigen, sie mit sich nehmen..... Chiomara war in eine äußerst pikante Lage gerutscht und hatte absolut keine Ahnung wie sie hier wieder raus kommen sollte, denn sicherlich würde auch ihr Charme nicht viel nutzen, zumal es ihr schwer fiel diesen nun einzusetzen.Ihr Blick den sie ihm leicht zuwarf zeugte nicht nur von Angst, er enthielt auch noch eine unausgesprochene Bitte, ein Flehen. Doch würde er das überhaupt bemerken? Wahrscheinlich nicht, seine Gier stand ihm nämlich auf die Stirn geschrieben. Es widerte sie an. Schon viele Männer hatte sie mit einem solchen Blick gesehen, aber bis jetzt hatte es keiner gewagt sie anzufassen, sich etwas gegen ihren Willen zu nehmen. Warum auch immer, aber anscheinend hatten die meisten einen gewissen Respekt...oder sollte man es Anstand nennen? Ein Zittern glitt durch ihren Körper, aber sie versuchte es zu verbergen, senkte ihren Blick und drückte ihre Hände noch mehr gegen ihren Oberkörper um sich nicht nur vor seinen Blicken zu schützen.
Unter anderen Umständen hätte sie ihn mit Flüchen bedacht, hätte ihn getreten, geschlagen, angespuckt und geschrien, aber derzeit brachte sie kam noch einen Laut hervor. Schwer hob und senkte sich ihr Brustkorb zusammen mit den gefesselten Händen. Starr war ihr Blick nach unten gerichtet, auch als er sich neben sie setzte. Seine Nähe machte sie schier wahnsinnig und nervös. Ihre Lippen benetzte sie vorsichtig mit ihrer Zungenspitze, so trocken schienen sie im Moment zu sein, als passierte was passieren musste. Fast schrie sie auf, vor Überraschung und Angst, aber es war kein richtiger Schrei, eher einfach nur ein Laut den sie von sich gab als er so über sie herfiel. Stoff riss, ein Geräusch welches sich in ihren Kopf brannte wie eine heiße Flamme oder Brandeisen, welches man einem Sklaven auf den Rücken hielt. Als er ihr in die Haare griff und ihren Kopf nach hinten riss blickte sie ihn an, denn sie hatte keine andere Wahl. Abscheu lag in ihren Augen und Angst. Stoßweise atmete sie zwischen ihren Lippen hindurch ein und wieder aus und presste ihre Augen zusammen als sein Kopf sich ihrem näherte. Chiomara wollte ihn nicht weiter ansehen. Muskeln und Sehnen spannten sich an, ihr ganzer Körper schien sich zu verkrampfen als seine Stimme an ihr Ohr drang und sein warmer Atem ihre Haut streifte.Ihr Herz machte einen Satz, es schien fast als wäre es ihr nun in den Hals gerückt so sehr pochte es. Nur kurz versuchte sie gegen ihn aufzubegehren, als seine Lippen sich auf ihre pressten und einen Kuss stahlen den sie ihm niemals freiwillig gegeben hätte, nicht unter diesen Umständen. Nicht nur, dass er sie so bloß stellte als er ihr die Kleidung zerriss, nein jetzt begrabschte er sie noch als wäre sie wirklich eine einfache Lupa. Rachegedanken schossen durch ihren Kopf während sie seine Berührungen über sich ergehen ließ und sich nicht weiter wehrte, denn sie wusste, dass es dann nur noch schlimmer werden würde.
Die Diebin keuchte auf und unterdrückte ein Würgen als er von ihr abließ, den Kuss löste und seine schleimigen Finger von ihren Körper nahm. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust, hingen ihr teilweise ins Gesicht oder standen wirr zu den Seiten hin ab. Die roten Stellen in ihrem Gesicht waren noch mehr geworden und ihre Augen hatten den Glanz verloren, der zuvor noch in ihnen geherrscht hat. Das Zittern konnte sie nicht mehr verbergen und weiterhin tanzten, durch das diffuse Licht die Schatten auf ihrem Körper und den Wänden herum. Die Kerzen flackerten bei jeder noch so kleinen Bewegung, bei jedem Lufthauch der hier hereinkam. Sollte sie vielleicht doch schreien? Wer würde ihr schon glauben.Die junge Frau holte Luft und blickte ihn an. Deutlich war zu erkennen, dass er Schmerzen haben musste, an der Seite... Da fiel ihr der Dolch wieder ein, den sie ihm kurz zuvor noch an die Seite gehalten hatte. Allerdings meldete sich nicht ihr schlechtes Gewissen, das hatte er bei ihr auf jeden Fall verspielt. Sollte er doch Schmerzen haben und von ihr aus leiden bis zum umfallen. Ihr Blick huschte über ihn, über sein Gesicht und an seiner Seite entlang, bis sie sich einen Punkt an aussuchte wo sie ihn nicht mehr ansehen musste. So starrte sie an die Wand, spürte aber dennoch seinen Blick auf ihrem entblößten Körper.
„Ich......ich wollte hier nicht einbrechen. Draußen sind Wachen gewesen......Falls du es noch nicht bemerkt hast es herrscht Notstand und jeder der auf der Straße ist wird in den Kerker geschmissen,“ sagte sie leise mit zittriger Stimme. „Das Fenster stand offen also bin ich rein um mich zu schützen,“ versuchte sie ihm zu erklären, auch wenn es nur die halbe Wahrheit war, denn auf Diebeszug war sie auf jeden Fall gewesen nur, dass es seine Schneiderei traf, war Zufall. „Ich lebe hier schon lange....viele Jahre. Du hast kein Recht mich so zu behandeln....hörst du?“ Erst jetzt richtete sie ihren Blick wieder auf ihn, versuchte an seine Vernunft zu appellieren, dass das alles hier doch nur ein dummes Missverständnis gewesen war. Chiomara hatte ihm noch nicht ihren Namen verraten, einfach weil sie es vergaß und keinen klaren Gedanken fassen konnte. „Du bist verletzt,“ versuchte sie einzulenken „Das wollte ich nicht.“ Sanft war ihre Stimme, dennoch von einem Zittern begleitet, passte aber zu ihrer gesamten Erscheinung. Bei allen Göttern, sie wollte doch nur gut aus dieser elenden Sache hinaus kommen. -
Was hatte dieser Kerl hier eigentlich noch zu so später Stunde gemacht? War nicht Notstand und Ausgangssperre an die sich die normalen Bürger der Stadt eigentlich zu halten hatten? Er machte sich doch selber soeben eines Verbrechens schuldig, nicht wahr? Oder sponn sich die kleine Diebin nun etwas zusammen? Vielleicht waren es einfach nur die Hoffnungen die sie hatte, ihn auf diese Weise in der Hand zu haben. Allerdings wurden diese Hoffnungen schnell wieder zerschmettert. Wie einen kleinen Tonkrug den man fallen ließ, zerbrachen ihre aufkeimenden Hoffnungen sogleich wieder, als sie diese raue Behandlung zu spüren bekam. Grob zog er sie mir sich, so dass sie fast ihren Halt verloren hätte und natürlich begann sie sich zu wehren, denn sie hatte ja keine Ahnung was er wirklich mit ihr vor hatte. Sie trat nach ihm und traf sein Schienenbein. Ein kurzes aber hämisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und selbst in der Dunkelheit schienen ihre Augen einen kleinen Moment aufzuleuchten. Allerdings schaffte sie es wieder nicht sich vollkommen aus seiner Umklammerung zu lösen, zu schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle und packte sie erneut, dieses mal noch viel fester als vorher. Leise seufzte sie erneut auf als er sie mit sich zog.
Ungeschickt stolperte sie neben ihm her, konnte nun durch das Mondlicht ein wenig mehr von ihrer Umgebung erkennen, vor allem Stoffe und fertige Kleidung, aber der Mann verschwamm zu einem verzerrten Bild als er sie auf die Stoffballen warf.Stöhnend landete sie erneut unsanft auf dem doch recht harten Untergrund und hatte keine Zeit groß zu reagieren als er ihr folgte. Wieder spürte sie seinen Körper an ihrem, wie er sich an sie drängte. Doch dieses Mal konnte sie ihn ein wenig erkennen, seine Züge, seine leuchtenden Augen....die Gier in seinem Blick....Dinge die das Mondlicht nicht verbergen konnte. Er schien jung zu sein, aber er war ein Römer, was man sehr deutlich jetzt merkte. Sie waren doch alle gleich, grob und ungehobelte Menschen. Wie er wohl bei Tageslicht aussehen mochte? Aber ob sie das wirklich wissen wollte? Wohl kaum, nicht nachdem was er ihr gerade antat. Verzweifelt versuchte sie ihre Hände zu befreien, aber gegen seine Kraft war einfach kein Ankommen, denn er hielt ihre beiden Hände mit einer Hand zusammen. Egal was sie tat, wie sehr sie sich auch wand, ihre Hände wollten sich keinen Millimeter bewegen.
„Dreckiger Mistkerl,“ stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor und wendete ihr Gesicht etwas zur Seite als er ihr erneut so nahe kam, dass sie seinen warmen Atem auf dem Gesicht spüren konnte. Bei seinen Worten allerdings schloss sie einen Moment die Augen. Einen winzigen Augenblick hatte sie wirklichb daran gedacht um Hilfe zu schreien, aber seine Worte ließe sie verstummen bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte. Chiomara hatte große Angst davor in der Sklaverei zu landen, somit hatte er nun einen wunden Punkt getroffen, ohne es vielleicht wirklich zu ahnen.Sie öffnete leicht ihre Lippen, atmete durch diese stoßweise hindurch und starrte ihn an. Mehr als ein hastiges Nicken bekam sie nicht zustande. Ein Kloß hatte sich in ihrer zierlichen Kehle gebildet und sie hatte das Gefühl, jeden Moment keine Luft mehr zu bekommen. Panik stieg in ihr auf, vor allem als er plötzlich ihre Hände fesselte. Was im Namen aller Götter hatte er vor? Warum tat er das? Sie hatte im Grunde doch nichts schlimmes getan, wollte sich doch selber nur retten, weswegen sie ihn bedroht hatte, aber dann,....dann hatte sie doch nichts weiter getan.....glaubte sie zumindest. Woher sollte sie auch wissen, dass sie ihn etwas verletzt hatte?
Das Band welches ihre Haare gehalten hatte, hatte sich gelöst, weswegen ihre roten Haare nun wie ein Fächer unter ihr ausgebreitet lagen. Mit großen Augen starrte sie den Mann an und hielt sich die gefesselten Hände gegen ihren Bauch als er von ihr abließ. Tausend Schimpfwörter für ihn gingen ihr durch den Kopf, aber keines von ihnen sprach sie aus, auch dann nicht als dieses abscheuliche Grinsen sich auf seine Lippen legte. Sein Blick ruhte auf ihr und ihrem Körper und sie konnte ihn fast spüren.....als würden zarten Finger über ihre Haut streichen und sie liebkosen. Und dennoch waren es nur seine Augen, voller Gier und Lust nach etwas was sie ihm sicherlich nicht geben wollte.
Nicht mehr als ein erschrockener Laut drang über ihre Lippen als er sich wagte sie zu entblößen, ihre Kleidung zu zerreißen und sie anzufassen als wäre er ihr Liebster. Schweigend und mit einer Menge Ekel ließ sie diese grobe Berührung über sich ergehen. Die Augen hätte sie ihm am liebsten ausgekratzt oder noch besser, ihm einen Dolch zwischen die Rippen getrieben und zweimal herumgedreht, damit er etwas mehr vom Schmerz hatte. Still in ihrem Inneren betete sie, dass er aufhören mochte und just in diesem Moment ließ er wieder von ihr ab. Sofort zog sie ihre gefesselten Hände nach oben um sich ein wenig zu schützen, nicht nur vor seinen Blicken, sondern auch vor eventuell neuen Übergriffen.Chiomara versuchte sich nicht groß zu bewegen, damit er nicht auf die Idee kam, es als einen Fluchtversuch zu deuten, allerdings war ihre Lage auch nicht gerade die bequemste. Der Stoff war alles andere als weich. Am Körper vielleicht, aber nicht wenn er zu mehren Ballen gerollt lag. Da war er steif und hart und drückte gegen ihren Rücken. Verdreht lag sie dort und versuchte die Situation einzuschätzen. Natürlich sie war alles andere als rosig, aber wenn sie schon jetzt aufgab, dann konnte er sie auch gleich den Wachen übergeben.
Als er das Licht entfachte, wenn es auch nur Kerzen waren spendeten sie dennoch genug Licht um zu sehen, kniff sie kurz die Augen zusammen. Die ganze Zeit war sie die Dunkelheit gewohnt gewesen und nun, da der hellere Schein sie einen Moment blendete wollte sie nicht hineinsehen. Ein paar mal zwinkerte sie um sich daran zu gewöhnen, dass es nicht mehr dunkel war und als sie wieder besser sehen konnte, presste sie ihre gefesselten Hände noch mehr gegen ihren Oberkörper.Es machte sie wahnsinnig, dass er nichts sagte, dass er ständig nur etwas tat oder sie anschaute, aber kein Wort,.......nicht der leiseste Laut drang über seine Lippen. Der Mann schaute nicht aus wie einer der Frauen so behandelte. Seine Kleidung war nicht heruntergekommen und auch der Rest an ihm war alles andere, als schlecht......dennoch der Schrein konnte trügen wie man deutlich sah. Während er sie betrachtete wich sie seinen Blicken aus und schwieg. Die Kerze ließ Schatten auferstehen und warf auch ein unheimliches Licht auf seine Züge. Wahrscheinlich sah er durch die Kerze plötzlich viel schroffer aus als er es wirklich war. Was Chiomara vor allem beunruhigte war, dass er die Tür in den Hinterraum absperrte.....der einzige Ausgang, denn sie glaubte kaum, dass die Tür hier vorne offen stand.
Ihr Magen begann sich zu verkrampfen und sie spürte einen Moment Übelkeit in sich aufsteigen. Doch so lange Leben in ihr war, würde sie kämpfen und nicht zulassen, dass einer wie er ihr das Leben nahm....egal auf welche Art und Weise.Vorsichtig setzte sie sich etwas auf, damit sie ihren Rücken entlasten konnte. Ihre Haare fielen ihr nun offen über die Schultern, gaben ihr durch das verstrubbelte ein leicht wildes Aussehen. Ihre Hände immer noch zum Schutz vor ihren Oberkörper haltend, blickte sie ihn nicht an, als er mit einer Tunika in der Hand zu ihr kam. Am liebsten hätte sie ihn angefallen, aber derzeit war es besser einfach den Mund zu halten und abzuwarten was er vor hatte. Was hätte sie auch sagen sollen? Lass mich gehen die elender Drecksack? Wohl kaum, das hätte ihn doch nur wieder eine weitere Möglichkeit gegeben ihr weh zu tun, oder schlimmeres mit ihr anzustellen.
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Oft hatte sie diese Show schon abgezogen und immer war sie ihr geglückt. Eigentlich verwunderlich, aber wahrscheinlich hatte sie sich einfach jedes Mal die richtigen Opfer ausgesucht. Woher hätte sie denn wissen sollen, dass dieser Mann das absolut falsche Opfer für diese Tat war? Außerdem hatte sie nicht bemerkt, dass ihre Finger eben nicht so flink gewesen waren, wie sie es hätten sein sollen. Selber Schuld konnte man da wohl sagen.
Jetzt wog sie sich in Sicherheit und hatte sich auf einer alten, verschlissenen Holzkiste niedergelassen und wollte sich mit ihrer Beute beschäftigen. Ihre Umgebung blendete sie vollkommen aus, da sie niemals damit gerechnet hätte, dass dieser Mann ihr gefolgt war. Nur selten sah sie sich nach einer solchen Dieberei noch einmal um, denn das machte einen erst recht verdächtig, weswegen sie einfach immer schnell die Flucht ergriff und sich einen sicheren Platz suchte an dem sie ihre Beute begutachten konnte. Ihre Finger nestelten gerade an den Lederbändern herum als jemand sie von hinten packte und in einen schraubstockartigen Griff nahm aus dem sie sich nicht mehr winden konnte. Erschrocken hatte sie das kleine Beutelchen zu Boden fallen lassen. Ihr Körper wurde gegen den eines Mannes gepresst, der alles andere als schwach zu sein schien. Selbst durch ihre zerschlissene Tunika konnte sie dessen Wärme spüren, seine Muskeln wie sie sich bei jeder noch so kleinen Bewegung regten. Vor Wut, über ihre eigene Dummheit, stieß sie einen Seufzer aus und versuchte sich gegen den Angreifer zur Wehr zu setzen. Schreien konnte sie nicht, denn dies würde die Aufmerksamkeit von den Wachen auf sich ziehen die hier immer wieder entlang gingen. Und auf Hilfe von Passanten konnte sie auch nicht hoffen, denn die meisten scherten sich nicht darum ob einer wie ihr etwas getan wurde oder nicht. Zudem waren sie hier in einer ruhigen Gasse, einer Gasse in der sie sich in Sicherheit geglaubt hatte.Einige Haarsträhnen fielen ihr nun ins Gesicht, gaben ihr ein leicht wildes Aussehen, während sie ihre Gegenwehr erst einmal aufgab und ihr Körper weiter gegen den des anderen gepresst wurde. Bis er etwas sagte hatte sie nicht wissen können um wen es sich eigentlich handelte. Die Stimme hatte sie eben erst auf dem Markt gehört, als sie ihm den Beutel abgenommen hatte und schnell wurde ihr bewusst, dass er es gewusst hatte was sie tat.
Jeder Muskel, jede Sehne in ihrem Körper war gespannt bis zum Zerreißen und sie wusste nicht was sie tun sollte oder konnte. Als seine Worte langsam und leise an ihr Ohr drangen hielt sie still und inne und presste ihre Lippen fest aufeinander. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Glaubte er nur weil er ein Mann war konnte er mit ihr machen was immer er wollte?
Leise schnaufte sie auf.„Nimm deine schmierigen Hände von mir. Und sei verdammt, aber ich denke nicht daran dir irgendetwas zu sagen. Wer bist du denn, dass du glaubst mich so unter Druck setzen zu können?“ stieß sie jedes einzelne Wort fast zischelnd hervor. In ihren Augen glühte etwas auf, Wut und noch etwas...etwas was schwer zu deuten war, aber er konnte es im Moment eh nicht erkennen oder sehen. Seine Arme hielten sie in einer eisernen Umklammerung fest, aber er würde doch wohl kaum auf die Idee kommen sie hier auf der Stelle zu töten? Obwohl wie viele Morde wurden in Rom am Tage vollführt? Immer schneller schien ihr Herz bei diesen Gedanken zu schlagen und zu poltern. Und trotz der geringen Wärme hatte sich ein leichter, schimmernder Film auf ihrer Stirn gebildet und auf ihren Armen war eine Gänsehaut getreten....vom Kribbeln in ihrem Nacken mal ganz zu schweigen. „Außerdem wer sagt, dass ich dich kennen lernen will?“
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Für ihren zierlichen Körper war seiner extrem schwer, denn im ersten Moment lastete sein volles Gewicht auf ihr, so dass das Atmen für die junge Frau fast zur Qual wurde. Was in diesen Momenten durch seinen Kopf ging, hätte sie nicht einmal erahnen können, doch sollte sie es schon wenige Sekunden später zu spüren bekommen. Chiomara war in den ganzen Jahren schon in vielen Situationen gewesen die alles andere als rosig gewesen waren, aber bis jetzt hatte sie sich die Männer immer sehr erfolgreich vom Leib halten können, zumindest wenn sie etwas nicht hatte freiwillig tun wollen. Irgendwie war sie ihnen immer wieder entkommen schließlich war sie keine dahergelaufene Lupa die man einfach begrabschen konnte.
Doch mit dem was nun kam hätte sie nicht gerechnet, eher damit, dass er sie schlug und dann den Wachen übergab, aber sicherlich, dass er begann sie anzufassen.
Ihre Augen weiteten sich ein wenig und für einen kurzen Augenblick, welcher höchstens zwei Herzschläge anhielt, hielt sie die Luft an und regte sich keinen Millimeter mehr. Ganz sicher wollte sie sich diesem Kerl, wer auch immer es sein mochte, nicht einfach so hingeben, weder hier noch sonst wo. Aber die Überraschung hielt sie einfach gefangen, machte sie hilflos und unfähig etwas dagegen zu unternehmen.
Chiomara konnte seinen warmen Atem spüren und meinte, dass dieser sogar recht stoßweise ausgestoßen wurde.......konnte sie es ihm verübeln? Wohl kaum, denn ihr erging es ja nicht wirklich anders, aber war es bei ihr keine Erregung sondern einfach nur die Tatsache, dass sie nur schwer Luft bekommen konnte, wobei er nicht gerade unschuldig an dieser Misere war. Mit geringem Erfolg versuchte sie sich zu wehren, zerrte an ihren Armen, doch bekam sie weder ihre Hand noch ihren Arm frei. Leise seufzte sie auf, aus Verzweiflung, auch wenn für andere Ohren es anders klingen würde. Wenn sie wenigstens an ihren Dolch kommen könnte, aber durch die Dunkelheit und den Sturz, hatte sie so oder so die geringe Orientierung verloren.Die junge Diebin spürte wie sein Gesicht sich ihrem näherte und ihre Fantasie begann mit ihr durchzugehen, konnte sie sich doch sehr gut vorstellen was ein Mann gerne mit einer jungen Frau machte, vor allem mit einer die so dumm war irgendwo einzubrechen. Innerlich gab sie sich selber einige Ohrfeigen und versuchte wieder zur Besinnung zu kommen, auch wenn das Pochen in ihrem Kopf sie daran ein wenig hinderte.
„Nimm deine Hände weg,“ zischte sie ihn an und wandte ihren Kopf leicht zur Seite, wollte ihm wenigstens so ein wenig entkommen. Ganz genau konnte sie spüren was seine Finger taten, wie sie an ihrer Tunika herumnestelten. Sie war in einer misslichen Lage, denn schreien und um Hilfe rufen konnte sie nicht. Sie war eingebrochen und würde im Kerker landen sollten die Soldaten hier hereinstürmen. Ihr waren buchstäblich die Hände gebunden.
Chiomara ballte ihre Finger zu Fäusten während seine Hand sich fester um ihr Gelenk schloss und ihr leichte Schmerzen bereitete. Ihre Gelenke waren schmal, zierlich wie alles andere ebenfalls an ihr. „Lass es......,“ keuchte sie noch einmal auf, als seine Hand nun sich einer Zone näherte bei der sie ihm gerne die Hände abgeschlagen hätte. Sie spürte seine Finger schon an ihrer Brust, merkte dabei zu spät, dass er den Griff um ihre Hand hatte lockern müssen. Wie dumm, vielleicht hätte sie ihm eine scheuern können, aber ihr ganzes Bewusstsein hatte sie soeben auf die Tatsache gelenkt, was er im Begriff war zu tun und wie sie es eventuell verhindern könnte. Verzweifelt verzog sie ihr Gesicht, was er nicht sehen konnte. Aber er konnte ihre Verzweiflung hören als sie leise jauchzte und doch noch versuchte sich zu wehren. Als er so plötzlich zurück zuckte, schob sie es auf die Tatsache, dass sie sich begonnen hatte zu wehren, aber sicherlich nicht weil er zur Vernunft gekommen war. Tief sog sie die Luft in ihre Lungen als sein Gewicht von ihrem Brustkorb verschwand und sie wieder normal atmen konnte. Die Luft brannte richtig in ihren Lungen, aber eine gewisse Angst blieb, dann was würde er nun mit ihr machen? Fest lagen seine Finger um ihre Arme und mit einem unsanften Ruck wurde sie plötzlich nach oben auf ihre Füße gezogen, dass sie einen kleinen Moment schwankte. Zwar war es dunkel, aber das Gefühl, dass sich alles um sie herum drehte blieb dennoch.Seine Worte klangen in ihren Ohren wie der blanke Hohn, weswegen sie ein kurzes und sehr trockenes Lachen ausstieß. „Sicher....irgendjemand hatte Besitz von dir ergriffen,“ fauchte sie ihn förmlich an und begann sich gegen seinen Griff zu wehren und zu winden. Die Diebin riss an ihren Armen und stemmte ihre Füße förmlich in den Boden um mehr Kraft aufbringen zu können. Die Dunkelheit war sehr hinderlich, denn selbst wenn sie sich von ihm hätte los reißen können, wäre sie sicherlich nicht wirklich weit gekommen. So war das Unterfangen schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt gewesen. Chiomara hatte nicht vor mit ihm mitzugehen, am liebsten wäre sie einfach wieder zum Fenster hinaus, auch wenn dort draußen die Soldaten herumliefen. Aber mit diesem Lustmolch hier drinnen? Nein, keine gute Idee... Zu viele Fantasien über Mörder und dergleichen streiften durch ihre Gedanken und versetzten sie in Panik. Vielleicht wären die Soldaten das geringste Übel? „Lass los....verdammt,“ erklang erneut ihre Stimme und dieses Mal versuchte sie in ihrer Verzweiflung zu treten.....
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Es gab Situationen damit war selbst diese junge Diebin überfordert und diese hier zählte dazu. Bis jetzt hatte sie noch nie jemanden verletzen oder auf diese Art bedrohen müssen. Den Dolch hatte sie einfach nur für den Notfall dabei und genau ein solcher war ja nun eingetroffen. Ihr Schlug das Herz bis zum Hals, aber sie wollte sich davon nichts anmerken lassen. Der Kerl hätte sie doch dann einfach nur ausgelacht und wahrscheinlich an den Haaren aus diesem Gebäude geschliffen, den Wachen dann zum Fraß vorgeworfen. Römer...sie waren doch alle irgendwie gleich....ungehobelte Bolzen die immer zeigen mussten wie stark sie doch waren. Woher der Groll auf das römische Volk eigentlich kam wusste die junge Frau selber nicht. Scheinbar hatte sie diesen Hass einfach von ihrer Familie mit übernommen ohne den genauen Hintergrund des Ganzen zu kennen.
Um ihm noch einmal deutlich zu machen, dass sie nicht scherzte drückte sie die metallene Spitze etwas mehr gegen seine Seite, doch der Stoff hielt sie noch zurück die Haut von ihm zu berühren. Trotz allem sollte er einfach nur Angst verspüren, zumindest hoffte sie, dass dem so war. Sicherlich war sie nicht gerade Furcht erweckend, aber immerhin hatte sie eine Waffe, und er? Er hatte nichts weiter in seiner Hand außer einer Kerze......und diese war erloschen und würde sich nicht von selbst wieder entzünden, es sei denn er hatte Fähigkeiten von denen jeder nur zu träumen wagte.Leicht begannen sich ihre kühlen Finger in seine Haut zu graben während sie auf eine Antwort von ihm wartete. Irgendwie bereute sie es ja nun die Kerze ausgepustet zu haben, aber so fühlte sie sich auf der einen Seite doch sicherer, aber auf der anderen war es dumm, da sie ja immer noch nichts sehen konnte, außer schemenhafte Umrisse. Gerade als sie ihn erneut auffordern wollte ihm endlich zu antworten, sprach er zu ihr. Schneiderei? Was für eine dumme Frage, was wollte sie wohl hier? Chiomara presste ihre Lippen aufeinander und wunderte sich einen kleinen Moment darüber, dass er ihr so bereitwillig sagte wo das Geld versteckt lag. Eigentlich gut, aber viel zu spät erkannte sie, dass das alles nur ein Trick gewesen war, denn natürlich waren ihre Gedanken auf der Stelle zu dem Geld geschweift, welches unmittelbar in ihrer Nähe liegen musste und eine Schneiderei hatte sicher so einiges zu bieten. Mit seiner schnellen Reaktion hatte sie nicht gerechnet und wurde auf der Stelle überrumpelt, zudem hatte sie dem Mann nicht wirklich etwas entgegen zu bringen. Wie denn auch? Sie war klein und von zierlicher Statur, hatte keinerlei kämpferische Erfahrung. Es hätte wohl schon ein Schlag genügt um sie auszuschalten.
Ein überraschter Laut drang über ihre Lippen und sie sog die Luft zwischen ihnen hindurch als sie seine Hände an ihren Armen spürte und den leicht, stechenden Schmerz der durch den einen schoß. Chiomara hatte kaum mitbekommen, dass sie ihn verletzt hatte bei seiner Aktion. Zu schnell war alles von statten gegangen, zu schnell als, dass sie irgendeinen klaren Gedanken fassen konnte. „Aaauuu,“ stieß sie hervor und versuchte den Dolch noch zu halten, aber sie hatte keine Möglichkeiten wenn sie nicht wollte, dass er ihr noch mehr weh tat. Binnen weniger Herzschläge passierte dies alles, binnen weniger Luftzüge die sie machen konnte, spürte sie, wie er ihr das Bein hinter ihres stellte.........
Wäre nicht schon dir fast undurchdringliche Dunkelheit um sie herum gewesen, wäre sie nun sicherlich über sie gekommen als sie den Halt verlor und nach hinten zu Boden fiel. Chiomara hatte keinerlei Möglichkeiten den Sturz abzufangen und es war seine Schuld..... Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst als sie auf den Boden knallte und der Mann auf ihr landete. Das zusätzliche Gewicht lies sie aufstöhnen, fast schon aufjauchzen. Der Dolch war unlängst leise klirrend irgendwo auf dem Boden gelandet, für sie nicht mehr zu erreichen, zumindest jetzt nicht. Trotz seines Gewichtes und seiner Hände an ihren Armen versuchte sie sich ein wenig gegen ihn zu wehren, denn kampflos würde sie sich ihm sicherlich nicht ergeben. Allerdings hatte sie auch nicht wirklich viele Möglichkeiten, so eingezwängt wie sie war. „Lass mich los,“ jauchzte sie schwer nach Luft schnappend auf. Ihr Kopf mit dem sie ebenfalls auf dem Boden aufgekommen war, hatte zu pochen begonnen, allerdings nahm sie dies nur am Rande wahr. -
Die junge Diebin war schon öfters an Opfer geraten die aufbrausen gewesen waren, einmal hatte sie einen Mann angerempelt der sie dann geschlagen und beschimpft hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kerl noch gar nicht wissen können, dass sie eine Diebin war. Schließlich hätte sie auch eine einfache junge Frau gewesen sein können und dennoch hatte er sie einfach geschlagen. Zum Glück gab es nicht oft solche Zwischenfälle. Eigentlich war ihre Fingerfertigkeit doch recht gut, dass sie bis jetzt noch nie erwischt worden war, wenn sie jemanden den Geldbeutel entwendet hatte. Oft hatten die Betroffenen einfach viel zu viel damit zu tun, die sich immer wieder entschuldigende junge Frau zu beruhigen. Genau das war ihre Masche, sie begann sich immer gleich zu entschuldigen und fand nur sehr selten, schnell einen Punkt. Aber ihr Ziel war es ja auch, ihre Opfer damit zu nerven damit sie gar nicht weiter darüber nachdachten was ihnen eigentlich gerade zugestoßen war. Bis sie dann bemerkten, dass ihr Geldbeutel weg war, war auch Chiomara schon längst verschwunden und erfreute sich an ihrer kleinen Beute.
„Nein, nein ich hätte besser auf den Weg achten müssen. Das tut mir wirklich sehr leid. Ich habe dich nicht anrempeln wollen. Entschuldige bitte, das kommt auch sicher nicht mehr vor,“ meinte sie und ließ zügig ihre Finger an seiner Seite entlanggleiten, fast ohne ihn dabei zu berühren. Der Beutel war schnell gelöst, kannte sie doch die Gepflogenheiten der Männer wie sie ihren Beutel befestigten. Dies alles geschah binnen sehr kurzer Zeit, auch wenn ihr diese Momente immer unendlich lang erschienen. Meistens waren es wirklich nur Sekunden....doch auch diese konnten sich in solch ungünstigen Momenten sehr ausdehnen.
Auf ihren Lippen lag immer noch dieses Lächeln, leicht entschuldigend und doch lag noch etwas anderes in diesem Lächeln.
„Mir geht es gut, ich hoffe ich habe dir nicht weh getan. Aber bitte verzeih, ich muss mich eilen, sonst komme ich zu spät,“ versuchte sie sich rasch zu verabschieden, damit sie von dem Mann ablassen konnte bevor er noch merkte was sie getan hatte. Ihre Finger glitten von seinem Arm und mit einem letzten Blick und einem Lächeln, schob sie sich an ihm vorbei und hoffte schnellstmöglich zwischen den anderen Menschen zu entschwinden. Noch konnte sie ja nicht ahnen, dass er schon längst mitbekommen hatte, was sie eigentlich vor gehabt hatte.Nachdem sie sich an ihm vorbeigeschoben hatte, drückte sie den kleinen, verschlissenen Beutel an sich und zwängte sich zwischen den Menschen hindurch. Ihr Ziel war eine der vielen kleinen Gassen, in die sie sich immer zurückzog wenn sie beute gemacht hatte. Voll wirkte der kleine Beutel zwar nicht, aber jede Münze mehr war besser als gar nichts. Vielleicht reichte es ja wenigstens um einen Leib Brot zu kaufen oder etwas anderes. Wahrscheinlich würde sie heute aber noch öfters auf Beutefang gehen müssen. Schnell trugen ihre Füße sie über den Markt, zwängte sie sich zwischen den Ständen hindurch und steuerte die kleine Gasse an, in die nur wenige Menschen ihren Weg fanden. Chiomara machte sich nicht die Mühe sich herumzudrehen um zu sehen ob dieser Mann sie vielleicht verfolgte, denn sie hatte einen leichten Hang zur Selbstüberschätzung und glaubte nicht daran, dass man sie erwischen konnte. Vielleicht wäre es aber besser gewesen ein wenig nachzudenken und dann zu handeln.
In der kleinen Gasse stand eine schäbige, alte Holzkiste auf die sie sich niederließ und den kleinen Beutel zu öffnen begann. Ein seichter Lufthauch spielte mit ihren roten Strähnen die sich immer wieder aus ihren zusammengebundenen Haaren lösten und sie war ganz vertieft in ihr Tun, so dass sie keinen Blick für ihre Umgebung hatte.