Beiträge von Titus Aurelius Durus

    Begeistert und aufmerksam sah Titus zu Antias auf. Genug zu essen, Sold und ein bisschen Spaß. Das würde er hin bekommen. „Ja, das mach ich bestimmt. Ehrlich. Und die Sklaven ... Die werden ganz bestimmt gute Sklaven sein.“ Keine die nicht mit Werkzeug umgehen konnten. Nein, solche wie sein Papa und seine Mama hatten. Die ihre Arbeit immer gut machten. Genau. Wo er doch jetzt dazu gehörte, musste er auch dafür sorgen, dass es seinen Kameraden gut ging.


    Die Hand auf seiner Schulte ließ ihn stolz die Haltung straffen. Für Titus war es klar, das er einmal ein guter Legat sein würde. In seinen Augen gab es da gar kein Zweifel.


    Als sein guter Kamerad auf ihn einredete sah klein Durus ihn mit großen, wissbegierigen Augen an. „Jawohle. Das mach ich. Ehrlich.“ Immer Augen auf, niemandem den Namen verraten ... das konnte er. Beinahe hätte er losgeplappert, dass er auch einen anderen Namen hatte, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. Schnell nickte der Junge. „Jaaa. Ich wird im Praetorium nach dem Rechten sehen. Genau. Kamerad Antias.“ Er folgte mit einem kindlichen ‚Gleichschritt‘ und war sich sicher das ihm bei Antias nichts passieren konnte. Genau ... zu zweit waren sie stärker. Sobald sie draußen waren rannte er ganz unlegatisch los, um neben Antias zu kommen. Er sah immer wieder zu ihm auf. Wollte etwas sagen. Traute sich aber nicht. Dabei hielt er den Stier fest in seiner kleinen Hand.

    Klein Titus sah zum Stier und wieder zu Antias. „Hmm. In Ordnung. So machen wir das. Jawohle. Ich sag keinem was. Du hast mein Wort ... Kamerad.“ Oh ja, er würde sein Wort halten. Er war ja schließlich einer von ihnen. Und irgendwann würde er sie befehligen. Genau! Es schien als würde der Junge noch ein wenig wachsen. Er sollte gut zuhören. Durus nickte und hing förmlich an Antias' Lippen. Er gehörte jetzt zum Contubernium? Begeistert sprang er auf und grinste übers ganze Gesicht. Dann grüßte er so militärisch er nur konnte und so legatisch wie er es vermochte.


    „Das mach ich, Antias. Ganz bestimmt mach ich das.“ Dann umarmte er ihn in seinem Übermut, bevor der Junge bemerkte wie unsoldatisch das war. Dann setzte er sich lieber wieder und nahm den Stier in beide Hände. Das Holz fühlte sich toll an. Seine Stimme wurde ein wenig leiser. „Gehör ich echt dazu? Das ist toll. Und ... ich pass auf mama ... meine Mutter gut auf, ehrlich und dann werde ich der allerbeste Legat den es jemals gab und dann gibt es für jedes Contubernium einen Sklaven für die Schuhe ... genau!“ Titus sah auf und bemerkte gar nicht wie er ins ‚Plappern‘ geraten war. Und das wo doch manchmal weniger mehr war ... oder so.

    Oh man, die musste das selber machen? „Das ist ja gemein“ Meinte Titus nur knapp. Schließlich hatte er für alles Mögliche Sklaven. Und sein Vater auch. Wieso gab es keine Sklaven für die Soldaten. Und wenn es nur einer für jedes contubernium wäre. Etwas worum er sich kümmern wollte, wenn er mal Legat werden sollte. Begeistert sah Titus Antias an und hörte ihm sehr genau zu. „Die sind wirklich toll. Die Leben echt, Jawohle.“ Und wie. Der Kleine kannte sich damit schließlich gut aus, als kleiner Thingmar. Aber das verriet er lieber nicht.


    Durus sah sich um. Wer hustete denn da? Und was war los? Fragend sah er sich um. Was sollte er? Riesen Augen sahen Antias an. Titus konnte den Mund nicht mehr ganz schließen. Pferd oder Stier? Er wollte Krieger sein. Aber ein Stier. Er hatte noch keinen Stier. Und der gab bestimmt Kraft. Aber er wollte nicht das Antias ihm etwas schenkte. Titus hatte so viel ... ein Versprechen? Naja, das war ja so etwas wie eine Bezahlung. „Jaaa?“ Fragte er mit staunenden Augen nach. Das war ja so was von spannend.

    Titus stieg direkt mit ein in das Lachen seines Vaters. Dann hörte er aber sehr genau zu und versuchte sich das alles genau zu merken. Ah, das war also ein Milchgesicht. Plötzlich sah klein Titus ein wenig traurig aus. „Sag mal Papa, ... Bin ich dann auch ein Milchgesicht. Weil, ... das will ich nicht sein.“ Schließlich mochten die Männer keine Milchgesichter und er wollte doch das sie ihn mochten. Also sollte er auf den Rat der älteren hören. Das klang logisch. Das machte er doch auch. Eifrig nickte der junge dabei. „Also, Papa. Ich will auch mal Legat und Senator sein. Und eben kein Milchgesicht. Und dann werde ich ganz dolle auf die älteren hören. Jawohle.“ Titus sah seinen Vater aufmerksam an und versuchte genauso eine legatische Haltung einzunehmen.
    Wie gut das er schon Freunde bei den Soldaten hatte. Die werden bestimmt dann irgendwann mehr sein und dann wird er ihr Vorgesetzter sein ... Toll!


    Plötzlich wurde er traurig und nahm seinen Papa so gut er konnte in den Arm. Schließlich war der Kaiser sowas wie der Papa der Legion ... oder? „Tut mir leid, Papa. Ich meine ... “ Also wirklich er war doch der Legatensohn. Also strich er sich seine Kleidung gerade, doch eine Träne kullerte trotzdem runter. Mist! Das wollte er doch nicht. Rasch wischte er sie weg. „Chaerephon hat gesagt das der Kaiser der Vater der Legion ist. Also ... wenn zwei sich streiten, wer ist denn der neue Paps für die Legion. Ich meine, muss doch wer aus der Familie sein, oder?“ So richtig konnte er es noch nicht verstehen, warum Brüder sich bekämpfen mussten. Am Ende aber gab es nur eins ... „Wir werden doch für den richtigen Kaiser kämpfen, oder Papa?“ Oh nein, er hatte vergessen das Chaerephon wollte das er sich vernünftig benahm und seinen Papa immer Vater nannte ... „Ich meine ... Vater“ Schuldbewusste sah er Ursus von unten her an und versuchte dabei seine Unschuldsmine aufzusetzen. Bei Mama wirkte es.



    Sim-Off:

    Chaerephon habe ich mal meinen guten Lehrer genannt, wenn das in Ordnung ist ;)

    Hmm, sie glaubte ihm. Aber sie fragte weiter. Und irgendwie fragte sie wie seine Mama. So dominant ... und so. Schuldbewusst senkte Titus seinen Blick. Das half bei seiner Mutter öfters. „Ähm, naja, ich. ... Ich ... ich suche nur nach… Gefahren und so was. Ich… ich weiß nicht.“ Er wusste wirklich nicht wer sie war. Oh man. Das war aber gar nicht gut. War sie traurig? Das wollte er aber nun wirklich nicht. Titus trat direkt vor sie und faste mit seiner Kleinen Hand nach ihrer. „Tut mir leid. Ich ... mein Sklave. Genau, der war das. Der hat mir nicht gesagt wer du bist.“ Das war gut. Sklaven waren immer schuld und die konnten sich nicht wehren. Naja, außer sie hießen Baldemar oder Cimon oder der Majordomus oder ... Ach was, sie würde ihm bestimmt verzeihen. Jawohle. Und nicht mehr so traurig sein, genau! „Ähm duh? Bist du mir noch böse?“ Das es eigentlich ja ein Sklave sein sollte, der Schuld war, hatte er schon wieder vergessen. Aber dafür sah er sie gaaaanz lieb und unschuldig von unten her an.

    Und wie er sein Wort gehalten hatte. Stolz streckte der Junge sich ein wenig. Antias zeigte ihm den Stier und Titus reichte ihm einfach die kleinen Leckereien, um die Hände frei zu haben. Vorsichtig fasste er nach dem schönen Stier. Er sah so echt aus in seiner Haltung. Der war wirklich toll. Er mochte Sachen aus Holz. Kurz legte er seine Hand auf die Brust, wo unter der Kleidung ein ganz besonderer Holzanhänger verborgen war. Klein Titus lächelte gedankenverloren. Mit einem Nicken bedankte er sich für das Wasser, aber seine Augen waren auf den Stier gerichtet. Aber ein „Danke“ vergas der Junge nicht. Sie Würfelten also nur um Spaß? Ja, das mochte er. „Au ja, das können wir machen. Aber ich habe keine Kiesel.“ Und raus gehen um welche zu holen, wollte er auch nicht. Dazu gefiel es ihm, da wo er war, zu sehr.


    Der Junge sah zu seinen Schuhen. Wenn er sie gut pflegte, würde er bis Rom kommen? Aber er pflegte sie nie ... „Habt ihr keine Sklaven dafür?“ Wollte er unbedingt wissen. Und ja, zu diesem Zeitpunkt war das Würfelspiel schon wieder vollkommen vergessen.


    Vor allem da Antias ihm nun auch die anderen Tiere zeigte. Er griff nach dem Pferd und betastete das Holz, fühlte die Unebenheiten und strich ihm über die Nüstern. Ein tolles Tier war das. Traurig dachte er an sein kürzlich geopfertes Pferd. Er sollte bessere Spielsachen haben? Hmm, war das so? Leicht schüttelte Titus den Kopf. „Die sind toll.“ Er dachte an das was Baldemar ihm einmal erzählt hatte. Über den Anhänger und das Holz. Wie war das noch? ... „Hmm, Dein Herz sucht das Holz. Die Hände erschaffen. Die Götter lenken dich. ... O ... Oder so.“ Es hatte sich anders angehört als Baldemar es gesagt hatte. War bestimmt dumm gewesen, was er gesagt hatte. Aber was Cimon mal gesagt hatte, war zu kompliziert gewesen ... das hatte er sich unmöglich merken können. Ebenso wenig wie diese Sachen die der griechische Lehrer für Philo... Philodingens immer von sich gab.


    Vorsichtig sah Durus sich um. Hoffentlich würden die Männer ihn jetzt nicht auslachen. Aber ihm viel auch nichts ein, was er hätte sagen können, um die Situation noch zu retten. In der einen Hand hielt er nun das Pferd, in der anderen den Stier und legte sie beide sehr vorsichtig wieder zurück. Bewundernd sah er sie noch einmal an und dann mit großen Augen zu Antias auf.

    Vom Gang drangen Stimmen herein. War das seine Mama? Nein, aber die Stimme klang fast so, als wäre sie es ... und als wäre sie sauer. Oh oh. Klein Titus war unschlüssig, was er tun sollte. Es war niemand im Zimmer, das war doch gut, oder? Aber bevor er sich entscheiden konnte, wie ein kleiner Feldherr vorgehen würde, wurde die Tür unerwartet geöffnet. Durus viel mit einem kleinen, nicht sehr legatischen Schrei, zu Boden.


    Mit großen Augen sah er zu der Frau auf, die hereinkam. Ein Dieb? Wo? Titus sprang auf uns sah sich um ... Ach so ... Er? Woher kam nur das Grinsen, was sich nun auf seinen Lippen zeigte? „Ich? Naja ... “ Jetzt galt es ... Er korrigierte seine Haltung um legatischer zu wirken. „Ich darf das! Ich bin kein Dieb, jawohle. Ich bin nämlich wichtig. Ich bin Titus Aurelius Durus. Und der Stellvertreter meines Papas ... Und Duuh?“ Genau, das war gut. Die Legaten Karte war doch immer noch die Beste.

    Es gab viele Gäste momentan. Das bedeutete viel Arbeit. Für das ganze Haus. Und wieder kam es ihm zugute. Nach dem Rechnen Unterricht war er entwischt. Stunden durfte er nicht verpassen. Das würde Ärger geben. Aber jetzt konnte er sich mal ein wenig ... umsehen. So stahl er sich in einen Raum. Der war ziemlich schön eingerichtet. Rasch versuchte er hinter sich die Tür zu schließen. Hoffentlich hatte er seinen ‚Verfolger‘ abhängen können. Puh. Er wischte sich über die Stirn. Dabei lehnte er gegen die Tür. Noch hatte er sich gar nicht umgesehen ob wer hier war. Ach, die Gäste waren bestimmt mit ‚Erwachsenenkram‘ beschäftigt.

    Klein Titus hörte durchaus ernsthaft zu. „Ja, Vater. Ich werde immer mein Wort halten. Echt! Versprochen.“ Und er nahm es in der Tat sehr ernst. Durus merkte es sich und nahm sich vor es immer zu beachten. Denn er mochte es. Vertrauen, das hörte sich gut an. Sicher brauchte er es einmal, als Feldherr.


    Natürlich, sein Papa würde ihn nicht verraten. Stolz sah er ihn an. „Das ist der, der immer so komisch geht. Wie ein ... Stock. Und schaut auch immer so hoch. Die anderen nennen ihn ‚Milchgesicht‘. Was ist das denn Papa? Und warum flüstern die dann immer?“ War wirklich nicht leicht gewesen diesen Spitznamen herauszufinden. Aber Titus war hinter jedem Geheimnis und jedem geflüstertem Wort hinterher. Diese Art Jagt gefiel dem Jungen.


    Es hatte also damit zu tun. Der Junge musste angestrengt nachdenken, als sein Papa nachfragte. Schließlich antwortete er flüsternd. „Es geht um den Kaiser. Der eine hat gesagt der Kaiser ist weg. Und der Sohn auch. Und was für eine ... Hmmm ... ich glaube Schande wäre es, hat der gesagt. Und grausam wäre es. Und ich glaub viele haben Angst. Warum müssen wir denn kämpfen wenn der Kaiser weg ist?“ Der Junge hatte keine Angst. Denn für ihn gab es keinen Zweifel. Sein Papa war der beste aller Feldherren. Genau! Und Mars würde auf sie alle aufpassen. Ganz bestimmt.

    Der Junge half beim Wegräumen so gut es ging. Naja. Es beschränkte sich dann wohl doch auf Riemen und ‚mittragen‘. Natürlich glaubte er daran so ganz doll geholfen zu haben. So dass klein Titus ein wenig grader noch stand als zuvor. Genau! Er konnte stolz auf sich sein. Das machte sich auch durch den Schulterklopfer deutlich.


    Durus stellte sich zu Priscus und sah dann begeistert den Soldaten an, der im Türrahmen erschien. Streuner? Der Junge stemmte die Hände in die Hüfte. Also echt. Er sah so tadelnd drein, wie er es von seinem Vater kannte. Natürlich gelang es ihm weitaus weniger überzeugend. Seine neugierigen Augen sahen sich Brot und Moretum an. Oh ja ... genau, er würde ihn auspeitschen lassen. Doch das Machtgefühl schwand schnell. Und er ließ die Arme sinken. Titus zupfte an der Kleidung von Priscus. „Duuu? Das mag ich nicht so.“ Nein, er mochte es nicht wenn Menschen Schmerzen hatten. Er sagte es wie ein Geheimnis, denn normalerweise gab er es nicht zu. Gehörte sich schließlich nicht als Legatensohn.


    Sie durften es sich schmecken lassen? Begeistert sah klein Titus zu Stabo auf. Aber der war zu schnell wieder weg. Soldaten. Die waren einfach schnell! Er hockte sich auf den Boden und nahm das Stück Brot entgegen. „Danke. Genau! Wir brauchen ja Kraft fürs Üben.“ Seine Freude über diesen Tag kannte keine Grenzen. Er biss zu. Und genoss es. Das schmeckte wirklich toll. Es schmeckte soldatisch.
    Hätte er auch nur geahnt, was Priscus dachte. Der Junge hätte ihm gesagt, dass er ihn ganz bestimmt auch überall rausholen würde. Denn so machten Soldaten das. Und er wollte mal ein guter Feldherr werden. Aber mit so tollen Soldaten war es doch umso leichter. Papa hatte wirklich Glück mit den Männern.


    Immer wieder sah klein Titus begeistert neben sich. Zwischen zwei Bissen musste er ein wenig stocken. Die Frage überraschte ihn. Aber nur kurz. „Ja, ganz viel. Lesen und schreiben. Und Griechisch. Ganz oft sogar. Da komm ich ganz doll durcheinander. Aber ... ich reiße lieber aus.“ Gab er dann doch ein wenig kleinlaut zu. Draußen zu sein war einfach schöner als drinnen zu lernen. Auch wenn seine Lehrer auch mal draußen mit ihm lernten. Es war eben doch zu ... unsoldatisch. „Duuu, sag mal. Kannst du nicht auch mein Lehrer werden?“ Er war viel netter und soldatischer als seine griechischen Hauslehrer.

    Erschrocken fuhr Durus herum. Boa, Antias konnte wirklich gut schleichen. Er durfte rein kommen? Und sich umsehen? Begeistert war der Schreck nun vergessen. Der Junge strahlte. „Au jaaaaa.“ Und sofort lief er los. Im Umdrehen musste er noch eben höflich sein. Hatte er es doch wieder vergessen. „Salve Antias.“ Genau. Doch sein Übermut war rasch weg, als er rein kam. Er stellte sich lieber erst mal hinter Antias. Das waren echte Soldaten. Erst mal abwarten ob die auch so nett waren. Nacheinander sah er die Männer an. Er sah den Stierkopf und trat neugierig näher. Die Männer sahen nett aus. Also vergas der Junge rasch seine Angst. Schließlich war er einer von ihnen. Genau!


    Langsam kam er zum Hocker. Setzte sich schließlich und sah sich mit großen Kinderaugen um. „Ja, schon. Ähm… Wasser?“ Fragte er mehr als das er es sagte. Dann sah er in den Puls. Und sah dann anerkennend ‚legatisch‘ den ‚Rührer‘ an. Würfeln? Er sah sich fragend um. „Papa sagt das ist verboten.“ Und Soldaten machten doch nichts verbotenes, oder? Neugier stand in seinen Augen. Das neue Thema fing ihn sofort ein. „Echt jetzt, bis Rom?“ Das war weit. Dann fiel ihm etwas ein. Und er faltete begeistert sein Tuch auf. „Hab ich beinahe vergessen … Antias. Ich hab mein Wort gehalten.“ Genau! So machten Soldaten das. Und er hielt die Handvoll Leckereien hoch. Zugegeben war es nicht mehr als ein bisschen für jeden. Aber mit so vielen hatte er auch nicht gerechnet. Wie dumm von ihm. Klar. Soldaten waren ja nicht allein. Niemals.


    Aber dabei kam ihm eine Idee. Durus zog die Hände wieder etwas zurück. „Aber nur wenn ich den Stier sehen darf, Antias. Bieeeeteee“ Klein Titus hoffte das es klappen würde. Seine Neugier kannte eben keine Grenzen.

    Und wie er seine Freunde und Kameraden besuchen würde. Natürlich dachte Titus dabei nicht darüber nach, das die Ärmsten auch mal Dienst tun mussten. Er war ein großartiger Soldat? Aber sowas von. Stolz reckte der Kleine sich. Normalerweise gefiel es ihm nicht so sehr, sein Haar durcheinander zu bekommen. Er war schon Eitel. Oder so. So hatte Frija das bezeichnet. Naja, und wenn schon. Er machte auch gerne mal Ausnahmen. Das Lob seines Vaters war ihm Grund genug eine Ausnahme zu machen. Das war toll.


    „Ja, mein bestes Holzpferd. Mein liebstes.“ Cimon hatte ihm erzählt, dass es ein Geschenk zu seinen ersten Saturnalien gewesen war. Etwas Besonderes. Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg. Rasch wischte Titus sie wag. Papa durfte ihn doch nicht heulen sehen. Aber Schutz für seinen Vater war das alles auf jeden Fall wert. Brav hörte er seinem Paps zu. Seine Augen sahen begeistert auf ihn auf. Groß Titus wusste wirklich alles. „Dann wird Mars bestimmt auf dich aufpassen.“ Denn sein Opfer war nun wirklich von Herzen gekommen. Bestimmt würde das helfen. Anders konnte es doch nicht sein. Er nickte eifrig. „Nein, nein, ich vergesse es bestimmt nicht. Niemals nicht. Ehrlich.“ Und wie er ein ganz ein besonderes Pferd finden würde für Mars. „Und ein Soldat hält ja immer und doppelt sein Wort, nicht wahr, Vater?“ Genau so war das. Er grinste seinen Paps breit an.


    Oh, sein Vater wollte also wissen, was die Tribune so redeten? Verschwörerisch sah er sich um. Naja, so verschwörerisch ein junge es eben konnte. Er zupfte an der Kleidung seines Papas und beugte sich zu ihm rüber. „Du darfst aber nicht verraten dass du das von mir hast, ja Vater? Ich. Ich höre nämlich gaaaaanz viel“ Genau. Schließlich war er ja Spion. Und als guter Spion musste er auch Meldung machen. Also redete er einfach so weiter drauf los. „Die reden gaaanz viel über die Figuren auf der Karte, die ihr immer rumschiebt. Aber der eine. Der … der mich nicht mag. Der versteht die ganz doll nicht.“ Nicht das Titus mehr verstand. Aber er hörte von dem ganz oft Ähms und Öhms und so. Cimon sagte mal das das ein Zeichen für Unwissenheit wäre. Dann musste das doch so sein.


    „Und dann sagte noch der Lange zu dem mit dem vielen Bart das er keine Lust hat gegen Brüder in den Kampf zu gehen. Was bedeutet das Vater? Hat das mit dem Schlimmen zu tun, was passiert ist?“ Titus ahnte das etwas vor sich ging. Aber was genau wusste er noch nicht. Irgendwas mit dem Kaiser. Aber was bedeutete das was er gehört hatte? Was hieß es wenn die Männer den Verräter erschlagen wollten? Was hat der verraten? Der eine Tribun hatte vom Kaiser und dem Sohn gesprochen. Mit großen Augen sah er seinen Vater an. Der Tordienst war in der Tat komplett vergessen. So etwas ging recht schnell bei ihm.

    Mit den Leckereien, die die Köchin in ein Tuch geschlagen hatte, machte Titus sich auf den Weg. Aber am Tor sagte man das seine Freunde … Kameraden abgelöst wurden. Der nette Soldat am Tor sagte ihm wo die Männer zu finden waren. Oh man. Das waren ganz schön weite Wege. Und dann noch die vielen Soldaten die ihn ständig ablenkten. Ab und zu zupfte er an einem Soldaten um nach dem Weg zu fragen. Dabei sagte er immer wieder wie wichtig er war. Jawohl. Und sein Auftrag war ja noch viel wichtiger. Weil ein Soldat immer sein Wort hielt. Dann kam er an einer Unterkunft an. Hier sollte er seine Kameraden finden? Was war an dem Haus anders als an den anderen? Er sah sich um. Zuckte dann mit den Schultern, um durch die Tür zu treten. „Haaaaaalooooo! Aaantiaaas!“ Ob der andere nette Soldat auch da war? Titus hatte gesehen das der anders ausgesehen hatte. Aber so recht wusste er nicht, ob er richtig lag. War er ein Optio gewesen? Auf jeden Fall kein Centurio. Der Junge nahm sich vor zu fragen.

    Pah. Sklaven sollten auf ihn aufpassen? Titus rannte lieber zu den Soldaten. Na gut. Der Baldemar war auch ganz in Ordnung. Das er sogar tolle war sagte der Kleine nicht. Das war auch besser so. Schließlich hatten sie ein gemeinsames Geheimnis. Jawohl. Und das würde der Junge niemals nicht ausplaudern.
    Kaum das er weg war bemerkte der Junge, das Marei nicht hinterher kam. Breit begann er zu grinsen. In der Küche erbettelte er sich nichts. Er verlangte es und nahm es mit sich. So war er. Und so war das Leben. Der Herr wollte etwas. Der Herr bekam es. Wie gut das Baldemar oder Frija gerade nicht da waren. Die gaben ihm ganz oft Wiederworte. Sie gaben ihm nicht alles was er wollte. Aber sie erklärten es. Und oft hatten sie Recht. Dafür mochte er sie.
    Das war wie mit seinen Eltern. Die hatten ja leider auch immer Recht, wenn sie etwas verbaten. Auch wenn er es nicht immer einsehen wollte.
    Kaum hatte er etwas ergattert, rannte er auch schon wieder los. Über Umwege, damit es schwerer war ihm zu folgen. So machten Soldaten das. Zumindest hatte er so etwas in der Art mal von einem Tribun gehört. So machte er sich auf den Weg sein Versprechen einzuhalten.

    Zunächst lächelte Titus nur unsicher, als sein ‚Lehrmeister und Ausbilder‘ zu lachen anfing. Aber rasch stimmte er einfach mit ein. Er lachte gern. Dabei stieß er Groß Titus an. So wie er es mal bei den Tribunen gesehen hatte. Das machten Soldaten wohl so unter sich.
    Er war sehr gut gewesen? Stolz reckte der Junge sich ein wenig. Da störte es ihn auch nicht, das der Soldat ihm durch die Haare wuschelte. Die lagen eh öfter durcheinander als geordnet. Was klein Durus durchaus bereits in seinen jungen Jahren störte.
    „Gut, gut. Ich hatte schon Angst. Aber Soldaten wie wir sind echt kräftig, nicht wahr?“ Genau! Er hätte auch jeden Schlag ausgehalten, der ihn getroffen hätte. Jawohle!
    Titus sah auf, als der andere Mann etwas herüberrief. Essen? Naja, ziemlich einfaches Essen. Aber Soldatenessen. Seine Augen begannen zu leuchten. „Au jaaa! Kämpfen macht total hungrig. Ich bin dabei.“ Sofort stellte er sich legatenmäßig auf und nahm Haltung an. Naja, das was er als ‚Haltung‘ verstand. Er war jetzt bestimmt einer von ihnen. Stolz und bewundernd sah er zu Priscus auf. Er war wirklich ein toller Titus.

    Der Hengst war vergraben. Geopfert. Traurig sah er noch einmal die Erde an. Dann sah Titus nach oben. Bestimmt würde der tolle Mars gut auf seinen Papa achtgeben. Anders konnte es unmöglich sein. Noch einmal wischte er sich durchs Gesicht


    Noch einmal wiederholte er die Worte im Gedanken und nahm sich fest vor, nicht zu vergessen, Mars ein richtiges Pferd zu opfern. Irgendwann. Ein ganz ein besonderes. Jawohl, das würde er nicht, niemals vergessen!
    Auf leisen Sohlen schlich Titus sich zurück in sein Zimmer. Am folgenden Tag würden die Sklaven sicher ein wenig fluchen. Denn er sah ganz verdächtig nach Badetag aus. Etwas was dem Jungen nichts ausmachte. Denn er liebte das Wasser.

    Es war ihm egal, was sie wem sagen würde. Ging die Sklaven ja nichts an. Genau! Er wusste wer er war. Besonders jetzt, wo er so sauer und beleidigt war. Sein Spiel war vorbei. Und irgendwie war er auch traurig darüber. Was seinem Gesichtsausdruck nur noch mehr Feuer verlieh. Vater sei Dank.
    Dann blieb er stehen. Seine Kleinen Fäuste stemmte er in die Hüften. Das hatte er sich bei einem der Tribune abgeschaut. „Mir egal was die sagen. Das sind Sklaven!“ Er mochte Baldemar und Frija. Würde das aber jetzt nicht zugeben. „Egal was sie weiß! Frija ist nicht mein Kindermädchen! Sie ist Mamas persönliche Sklavin. Ich bin groß genug zu wissen WER ich bin, Jawohle!“ Titus drehte sich um und ging in Richtung Küche. Schließlich musste er noch Leckereien auftreiben. Pff, Mädchen! Die war echt zu blöd! Frija und für ihn verantwortlich. Lächerlich. Ihr wär er niemals abgehauen. Bei Frija und Baldemar machte es Spaß. Naja, das sagte er auch lieber nicht. Schließlich war er gerade sauer. Und dann konnte er Marei unmöglich sagen, dass er ihre Eltern mochte. Dann grinste er breit. „Was meinst du wer Ärger bekommt, wenn ich Papa sage dass DU gemein zu mir warst?“ Es war schon gemein. Aber er war kleiner. Schwächer. Da hatte er nicht mehr als das, um Marei einzuschüchtern. Aber würde sie das aufhalten? Hmm, Titus war sich nicht sicher. Der Junge rannte los. So schnell seine kleinen Füße ihn in die Küche tragen konnten.

    Antias freute sich auf die Leckereien. Das freute Titus. Später würde er sich also auf die Suche machen müssen… das würde der Kleine hinbekommen. Ganz sicher. Er war ja schon fast ein Feldherr.
    Für Titus hatten die Straßen des Lagers nichts Verwirrendes. Er kannte sich sehr gut aus. Alles war gerade gebaut. Jedes Lager war gleich, das hatte sein Papa gesagt. Was Titus dazu gebracht hatte sich die Straßen nur umso mehr einzuprägen. Seine Kleinen Füße begannen zu marschieren. Dann blieb er stehen. Er war nicht dumm. Erkannte das Nachäffen. So böse er konnte sah er Marei an. Man würde nicht glauben, dass ein Kind das hinbekommen könnte. Doch er hatte es wohl von seinem Vater geerbt. Mädchen. Die waren einfach nur doof! Genau! Das machte kein Spaß. Stolz marschierte er weiter. Sprach kein Wort mehr. Titus war beleidigt.

    „Jap, Titus.“ Er strahlte über beide Ohren. Für ihn als Kind war es nicht schlimm jemand anderen derartig anzusprechen. Die Frage hielt Titus für harmlos. Sein Papa war eben neugierig. „Das war der Titus Iunius Priscus. Ein ganz ein toller Legionarius.“ Oh ja, das war er. Und wie nett der war. „Ja, das war toll. Ich war ein richtiger Soldat.“ Stolz setzte der Kleine sich ein wenig auf.
    Ein Opfer bezahlen? Oh nein. Hatte er es etwa falsch gemacht? Betroffen sah Titus nieder. „Nein, ich hatte kein Geld. Ich hab meinen Hengst geopfert. Man opfert Mars doch Pferde, oder?“ Seine Finger spielten miteinander. Hatte er es nur verschlimmert? „Mein kleines Holzpferd. Mein bestes. Ich habe ihn beerdigt. Und was tolles gesagt. Ähm, sag mal, Papa… glaubst du Mars ist jetzt sauer, weil ich nichts bezahlt habe?“ Das mit den Opfern war schon manchmal komisch.


    Aber sein Vater war stolz auf ihn. Wieder erhellte sich sein Gesicht ein wenig. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, dass er kein Geld hatte. Er würde Tribun werden? Seine Augenbrauen bewegten sich. Titus dachte nach. „Hmmm, die haben gesagt das man als Torwache anfängt. Aber ich war ja auch inko… geheim unterwegs.“ Genau, das war er. Das war eine gute Entschuldigung. „Oh es war toll. Ganz toll. Oh bitte, bitte, Papa. Darf ich das wieder machen? Weil, naja. Tribun spielen macht keinen Spaß. Das ist langweilig bei denen zu lausch… ähm… ihnen zu zuhören.“ Aber er merkte es sich. Später würde er Tribun sein. Ja, ganz bestimmt. Wieder reckte er sich ein wenig. Umso größer und stolzer zu wirken. So gut er es als Kind eben konnte. „Ja, ich hab sie raus geworfen.“ Genau, die Männer sollten dankbar sein. Titus grinste breit.

    Grinsend sah Titus zu Marei. Und dann nahm er seinen ‚Auftrag‘ entgegen. Er stand stramm und nickte eifrig. Das er Marei kannte, sagte er nicht und das war auch nicht wichtig. Dazu machte es gerade viel zu viel Spaß eine Torwache zu sein. „Jawohl. Die junge Dame zum Praetorium bringen und auf sie aufpassen.“ Dabei grüßte er militärisch, legatisch … zumindest soweit er es vermochte und soweit er es verstand. Leckereien? Begeistert sah er zur Köchin. Tolle Idee. Eifrig nickte er und flüsterte nur. War ja ein Geheimnis. „Ja, ich heb dir was auf. Versprochen.“ Dann hatte er auch einen Grund nochmal zum Tor zu kommen. Dann kam der ‚offizielle‘ Befehl und Titus stand nochmal ein wenig gerader als zuvor. Seine Begeisterung kannte dabei kaum ein Halten.


    Der andere Soldat bekam von Titus ein kindliches Lächeln. Für Titus war alles so unfassbar toll. Hoffentlich würde er die beiden bald wiedersehen. Er zwinkerte ihm zu. Für ihn war die Bedeutung klar. Der Junge würde auch für ihn eine Leckerei von der Köchin ergattern. Gaaaanz bestimmt. Jawohle!
    Marei schien verwirrt. Und wie er eine Torwache war. Er sah an sich herunter. Die ‚Uniform‘ machte das doch deutlich. Also wirklich. Mädchen! Die verstanden eben nicht den Ernst der Lage. Ihr nettes Lächeln sorgte für ein Grinsen bei Titus. Der Junge stellte sich noch einmal etwas legatischer hin.


    Der Wutz? Erbost ruckte sein Kopf herum und er starrte Marei an. „He! Wie nennst du mich? He? Ich bin Torwache! Und Legatenvertreter! Jawohle!“ Also wirklich. Marei war ganz schön … frech. Genau! Titus stellte auf stur und Dickkopf. Hinzu kam sein Bewusstsein, wer er war. Das kam immer im rechten Augenblick. „Weil ich es kann! Ich bin der Titus Aurelius Durus! Jawohle! Mir doch egal wo Frija ist.“ Genau. Naja. Sie war bestimmt bei Baldemar. Oder? Und der war so ein toller Krieger. Wie Titus. Genau. Das kam noch hinzu! Er war ja Thingmar, der germanische Spion, der alles und jeden besiegen konnte. Da das aber ein Geheimnis war, sagte Titus lieber nichts dazu. Wie gut das sein Anhänger, der eine germanische Rune zeigte, die das Zeichen des Thingmar war, verborgen unter der Kleidung lag. Er lächelte ein wenig ruhiger.


    Bis er sich erinnerte warum er hier war und was sein Auftrag war. Also musste er direkt weiter reden. „So, Dann mal mir nach, meine Damen.“ Titus machte Anstalten los zu gehen. Sah aber noch einmal Antias an. „Ich werde gut auf sie aufpassen.“ Und wie. War ja eine ernste Angelegenheit. So eine Torwache musste ordentlich arbeiten, damit alle im Castellum sicher waren. Und eines Tages würde er es so gut machen, wie Antias. Ganz sicher.