Beiträge von Titus Aurelius Durus

    Oh nein! Erst anklopfen. Nun war er bereits drin. Titus stockte im Lauf und sah zurück. Die Tür hatte er hinter sich gelassen. „Ja, Papa.“ Sagte er zunächst schuldbewusst. Langsam fing er wieder kindlich zu Grinsen an, als sein Vater so überrascht nachfragte. Also störte er nicht. Gut. Er hüpfte kurz auf der Stelle. Dann rannte er die letzten wenigen Schritte zu seinem Papa um sich neben ihn zu setzen. Dabei versuchte er so ordentlich und legatisch zu sitzen wie Ursus es tat. Dabei konnte er seine Freude kaum verbergen. „Jaaaa.“ Rief er so dann, während er sich zurechtsetzte. Jetzt musste er aufpassen und ja ordentlich sein.


    „Gespielt? Nein, nein. Papa. Ich hab dich ganz doll vertreten. Titus hat mir seine Sachen gezeigt. Ich hab sogar in seiner Rüstung gesteckt. Jawohle.“ Jetzt schien er um ein gutes Stück größer zu werden.
    „Und er hat mir gesagt, dass Mars mich beschützt, wenn ich opfere. Hab ich auch gemacht. Jawohl. Jetzt passt Mars bestimmt auch auf dich auf.“ Als er das verriet, war ihm nicht bewusst, dass er ja heimlich des Nachts umhergeschlichen war um sein Holzpferd zu opfern.
    Es war noch so vieles mehr passiert. Hoffentlich vergaß er jetzt nichts. Aber das Opfer war doch das wichtigste. Das und das sein Papa nun beschützt war. Bewundernd sah Titus zu seinem Vater auf.


    „Und dann hab ich am Tor aufgepasst. Antias hat mir alles gezeigt. Und da hab ich als dein Stellvertreter dein Korn vor einer Maus beschützt. Die hab ich in einem Wagen gefunden und vor die Porta gesetzt.“ Stolz reckte der Junge sich. Puh es war wirklich viel geschehen die letzten Tage. Das er eigentlich ‚germanischer Spion‘ gespielt hatte, verriet er lieber nicht. Das war sein Geheimnis.

    Frisch gebadet und zurechtgemacht rannte Titus durch die Gänge. Er mochte den Badetag. Von ihm aus konnte jeder Tag ein Badetag sein. Wo war nur sein Papa? Bestimmt da wo die vielen Schreiben waren. Genau. Er lief hinein. „Paaaapaaaaa!“ Rief er dabei voller Freude. Er hatte so viel zu sagen. Also brabbelte er einfach los. Egal wer da sein würde. Titus war einfach zu begeistert. „Ich bin eine tolle Torwache. Und werde mal ein Feldherr. Genau! Und das Korn habe ich auch gerettet! Und einen Soldaten erschlagen …“ Die Tage war wirklich viel passiert. Und das musste er auch dringend alles loswerden. Sonst platzte er ganz sicher noch.

    An diesem Tag hatte er etwas Neues gelernt. Und da wollte er etwas für sich und Papa machen. Nur das er viel zu früh eingeschlafen war. Nun war er mitten in der Nacht aufgewacht. Titus stand auf und machte sich ordentlich zurecht. Er konnte ja nicht verschlafen das machen was er tun wollte. Er hielt es für perfekt. Das sein Haar noch ein wenig durcheinander war, die Kleidung falten und die Füße ohne Bekleidung… na das waren Dinge die ihm weniger wichtig waren. Durus nahm sich sein kleines Holzpferd. Er mochte es sehr. Tief atmete er durch. Eine Träne kam hervor. Aber es musste sein. Wenn er ein großer Feldherr werden wollte. Wenn er wollte das Papa beschützt wurde. Dann musste es sein.


    Er hatte auch einen Plan. Soweit ein Kind ein Plan haben konnte. Für ihn stand fest das es die einzige Möglichkeit war. Klein Titus schlug das Pferd in feinen Stoff ein. Es musste schließlich etwas Besonderes sein. Auf leisen Füßen schlich er sich im Dunkeln in das Atrium. Dort war dieser rechteckige Bepflanzungstopf. Es war sein liebster. Mit den Händen grub er ein kleines Grab für sein Lieblingspferd. Wieder trat eine Träne hervor, die er sich weg wischte. Prompt war nun auch sein Gesicht verdreckt


    Langsam legte er das in Tuch eingeschlagene Pferd in das erdige Grab. Für ihn war klar, das er es nie wieder sehen würde. Dann viel ihm ein. Man musste bestimmt auch etwas sagen, wenn man etwas opferte. Aber was? Papa sagte dass die Götter überall sein können. Stimmte das? Wenn ja. Dann musste er etwas wirklich Gutes sagen. Nicht das ihn gleich der Schlag treffen würde. „Ähm …“ Blöder Anfang. Hoffentlich wurde das besser. „ Also, Mars. Bitte beschütze Papa im Kampf. Und… wär toll wenn ich mal n echt großer Feldherr werde.“ Oh ja. Das war gut. Dann viel ihm ein das das zwei Wünsche waren. Aber nur ein Pferd. Was nun? Dann strahlte sein Gesicht als ihm etwas einfiel. „Papa ist wichtiger. Und wenn ich groß bin dann schenk ich dir ein besseres Pferd. So eins hast du noch nicht gesehen.“ Oh ja. Das würde er tun. Ganz sicher. Ganz bestimmt. Voller Freude und Begeisterung schob er langsam die Erde über sein Lieblingspferd. Nun verabschiedete er sich gerne. Er tat es ja für seinen Papa.

    Mars beschützte also alle Soldaten. Dann doch auch ihn. Na dann musste er doch dringend etwas opfern. Für diesen Abend nahm er es sich vor. „Oh ja. Ich werde ein gaanz großer Feldherr.“ Titus strahlte.
    Dann kämpfte er. Und er kämpfte gut. Jawohl. Sein Gegner hatte es schwer mit ihm. Genau. Weiter so? Er gab sich noch mehr Mühe. Das mit der Schwäche kannte der Junge. Baldemar hatte sowas schon mal gesagt. Oder war es Papa? Dann sah er es…das Bein. Nichtsahnend, das der große Titus ihn gewinnen ließ, riss er das Schwert in die Höhe. Es war ein Zeichen des Sieges. Das hatte er von dem Germanen so gelernt. Er war ein guter Kämpfer. Das musste er dringend Papa erzählen. "HA!"


    Aber dann sah er den Schmerz im Gesicht des Soldaten. Er wollte ihm doch nicht wehtun. Titus wusste ja nicht, das es gespielt war. Ihn schonen? Erschrocken ließ er das Schwert fallen und nahm den großen einfach mal in die kleinen Arme. „Aber ja! Ich erschlage doch keinen Titus.“ Das meinte er wirklich ernst. Dann wurde er leiser. „Hab ich dir weh getan?“ Durus löste seine Arme von Titus und sah ihn aus kindlich besorgten Augen an.

    „Genau das wollte sie.“ So missmutig sein kleines Gesicht es konnte sah er die kleine Maus an. Die Quiekte als Antwort. „Jawohl. Das mach ich.“ Eifrig nickte Titus und krabbelte vom Wagen. „Genau!“ Rief er noch dem Händler zu. Also echt. Mäuse reinschmuggeln. Das war nicht gut. Wenn Papa das hörte. Und das er ganz alleine das Korn gerettet hatte. Er war ein toller Stellvertreter.


    Alles andere bekam er gar nicht mehr mit, denn er lief sofort ein paar kleine Schritte vors Tor. Da hockte er sich hin und setzte die Maus ab. Die kleine saß zunächst vollkommen erschrocken da und quiekte. Oh man. Hatte er ihr etwa weh getan? Besorgt sah er sie an. „Du darfs nicht wiederkommen, Kleine. Sonst tun die dir was an.“ Sein Finger zeigte hinter sich auf die Soldaten. Jetzt tat ihm die kleine Maus richtig leid. Sie schien den Schock überwunden zu haben denn plötzlich rannte sie los. Weg von Titus. Traurig sah er ihr nach und wünschte ihr alles Gute. Aber er war ja ein Soldat. Und die anderen sollten nicht schlecht von ihm denken. Also stand er auf und rief ihr vollkommen übertrieben nach. „Genau! Und lass dich nicht mehr hier blicken!“ Das würden sie ihm sicher glauben.


    Als er zurückkam, sah er die Köchin und Marei. Fragend sah er die beiden an. Eine letzte Aufgabe? Ordentlich stellte er sich vor Antias und sah ihn begeistert an. „Ja? Was kann ich machen?“ Er war schließlich ein guter Soldat. Jawohl das war er. Da war noch ein Soldat. Er wollte ihn bringen? Vollkommen überfordert sah er sich bei den Umherstehenden um. „Wohin denn?“ Fragte er vorsichtig.

    Es machte Spaß. Endlich machte es Spaß zu lernen. Das war wirklich ein tolles Abenteuer. Nur leider hatte er nicht die entsprechende ‚Kleidung‘ an. Aber das würde er ja später mal nachholen können. Seine Augen waren groß geworden. Die Schwerter waren noch schwerer? „Muskeln kann ich gut gebrauchen.“ Stellte er so sachlich fest, wie er eben konnte.
    Neugierig besah er sich das Übungspilum an und hörte dabei äußerst aufmerksam zu. Das musste er später unbedingt Baldemar erzählen. Der Junge grinste breit. Wenn die Germanen so etwas hätten. Vielleicht hatten sie das ja sogar. Begeisterte große Augen sahen Priscus wissensdurstig an.


    Doch der kleine ‚Unfall‘ hatte Titus ein wenig aus dem ‚Gleichgewicht‘ gebracht. Gerade hatte sein Lehrer ihm bestätigt das keiner durch die Schildkröte kam, da war es auch schon passiert. Nur zu gerne ließ der Kleine sich aufhelfen. Was dann kam, ließ seine Augen strahlen. Er durfte in die Rüstung. Voller Begeisterung beobachtete er wie Priscus ihn in die Rüstung einpackte. „Jetzt bin ich ein richtiger Soldat.“ Sagte er stolz. Seine Haltung verbesserte sich. Soweit er es in seinem Alter vermochte. Etwas Passendes besorgen? Das wurde ja immer besser. Titus brauchte ein wenig, um etwas sagen zu können. „Ja, genau. Ein Legatus braucht was Angemessenes. Jawohle!“ Er grinste breit. Es dauerte ein wenig, bis der Junge aus der Rüstung raus war. Vor allem da er ständig alles noch einmal anfassen wollte. Das war einfach nur toll!


    Mit ungebändigter Begeisterung fühlte Titus über das Zeichen. „Toll! Also passt Mars auf mich auf, wenn ich ihm opfere? Auch jetzt schon? Au ja. Das will ich machen!“ Leicht sprang er dabei auf der Stelle. Etwas für Mars opfern. Dann würde er bestimmt gut beschützt werden.


    In der Tat nahm er das Schwert in zwei Hände. Aber man konnte sehen, dass Schwerter zu seinen Lieblingsspielzeugen gehörten. Oh ja, ein Übungskampf. Das war ja der Wahnsinn! Während er sich darauf konzentrierte das Schwert zu halten, konnte man seine Zunge hervorluken sehen. Selbst auf seine Antwort musste er sich nun umso mehr konzentrieren. „Fünf. „ Sagte er stolz. Und holte sehr langsam aus. Natürlich nur damit er Priscus nicht zu sehr überraschte…jawohl. Auch das leichte Taumeln war reine Berechnung… genau!

    Ordentlich marschierte Titus neben dem starken Soldaten her. Dabei sah er immer wieder begeistert zur Seite auf. Es ging wirklich Richtung Tor. Sein gang wurde ein wenig hibbeliger. Als sie ankamen stellte er sich brav gerade auf, straffte seine Haltung und grinste breit. Seine strahlenden Augen sahen zwischen den beiden Männern hin und her. Er musste wohl noch angemeldet werden. Genau. Das war es.


    „Genau. Nach dem Tor werde ich Optio. Und so weiter. Bis ich Legat bin. Jawohl.“ Der Junge strahlte eine kindliche Begeisterung aus, die bei manchen ansteckend wirkte. Der nächste Wagen? Kurz hüpfte er auf der Stelle. „Jaaa… meiner!“ Dann merkte er wie unlegatisch das war und stand wieder etwas stiller da. Dann kam der Befehl und Titus hopste kurz einmal auf der Stelle. „Jawohle. Bin dabei.“ Genau so. Aber gut das ihm sein heutiger Vorgesetzter und Lehrer auf den Wagen half. Als er oben war strahlte er in der Tat über beide Ohren. Und sofort tauchte er in die Ladung ein. Dann kam sein Kopf zwischen zwei Säcken wieder hoch. „Ja. Hab da was.“ Und sofort streckte er die Hand hoch. Direkt vor Antias. In ihr befand sich eine quickende Feldmaus. Er strahlte. Obwohl er keine Ahnung hatte, welche Strafe das Schmuggeln von Feldmäusen nach sich zog.


    Dass da noch jemand dazu kam, sah der Junge nicht. Zu begeistert war er von seinem Fund. Wohl auch weil es einfach zu viele Soldaten gab. Da konnte man schon mal durcheinander kommen.

    Um einer möglichen Strafe zu entkommen, ließ Titus sich hinausschieben. Dabei versuchte er stolz zu marschieren. So wie er es eben konnte mit den kurzen Kinderbeinen. Bewundernd sah er auf den Soldaten auf. „Nene, geht gaaaaar nicht“ Er lachte. Ein Legionär ohne Gladius ging wirklich nicht. Begeistert nahm er schnell sein Holzschwert entgegen und steckte es sich wieder an den Gürtel.


    Sehr gut… bei diesen Worten versuchte Titus noch ein wenig zu wachsen und stand stramm da. Ja eine Torwache. Und was für eine. Oh man … richtige Befehle. Titus versuchte sein Möglichstes um entsprechend stolz und korrekt zu handeln. Moment…war das nicht falsch herum? Der Junge schwankte ein bisschen und ging dann los. Oh…falscher Fuß… er korrigierte seinen Tritt mit dem ‚Halbschritt‘ den sein Papa ihm gezeigt hatte. Nicht elegant… aber zweckmäßig.
    Brav würde der Junge die ihm gestellten Aufgaben erledigen. Mit Stolz und Begeisterung. Und manchmal sicher mit ein wenig Überheblichkeit. Aber Papa sagt ja immer das wir Patri…dingens etwas Besonderes sind.


    Sim-Off:

    Da am Tor gerade sehr viel los ist… lieber noch nicht ausschreiben? ;)

    Ob er helfen konnte? Titus strahlte erneut den starken Soldaten an. Und ob! Austricksen? Oh ja, da war er gut drin. Der Junge nickte eifrig und sein „Jaaaaaah“ war nur sehr leise zu hören. Er sollte verhaftet werden? Ach ja, zum Schein. Grinsend nickte Titus bevor er bemerkte, dass er ja nicht froh über die Festnahme sein durfte. Also verzog er ein wenig die Mine und blickte zu Boden. Betroffen aussehen, ja das konnte er auf Befehl. „Wie du befiehlst … Torwache Obsidius Antias.“ Mit der Aussprache des Namens hatte der Junge so seine Probleme, aber er ging schwer davon aus, das er ihn sich richtig gemerkt hatte… dank den ‚Merktricks‘ die er von Cimon gelernt hatte. Natürlich heimlich. Aber wirkungsvoll. Darauf war er stolz, weswegen er auch kurz sehr…sehr gerade stand. Aber um davon abzulenken nahm er sein Holzschwert und reichte es feierlich seinem ‚Wächter‘. Wie gut das es ein Gladius und kein Sax war. Denn ein Sax legte man niemals aus der Hand außer zum Letzten Mal …oder so. Was auch immer das letzte Mal war.


    Hoffentlich war er jetzt nicht in eine Falle getappt … aber irgendwie vertraute er diesem starken Soldaten. Der war schon ganz schön nett, dieser Tiro. Und wieder zupfte Titus an Antias‘ Kleidung. Nur leise und vorsichtig sprach der kleine Spion. „Gehen wir jetzt?“ Er hatte es wirklich eilig hier weg zu kommen. Nicht das sein Papa ihn noch entdecken würde. Das dieser gerade ganz andere Probleme hatte ahnte Titus nicht.

    Der kräftige Soldat wiederholte den Namen des Jungen und sofort strahlte dieser über beide Ohren. Stolz reckte er sich ein wenig. Dann wurde es ernst. Ob er wirklich kein Spion war? Und nun? Ohoh, er war von der Torwache. Das klang wirklich wichtig. Ein wenig zog Titus nun doch den Kopf ein. Er war doch kein Bösewicht. Nur ein kleiner Spion. Als er dann hörte was mit kleinen Bösewichten geschah, wurden seine Augen immer größer. Titus bekam wirklich Angst. Und dann unterstützte der alte Mann vor dem officium seines Papas auch noch diese Sachen. Der Junge sah flehend zu dem wichtigen Soldaten auf, dessen Namen er immer noch nicht wusste. „Aber, aber… Ich bin kein Bösewicht, ehhhrlich.“ Der Blick des Kleinen musste schon ein wenig so wirken wie der eines Welpen. Er zupfte an der Kleidung des Soldaten, damit der sich runterbeugen mochte. Der Alte sollte nichts hören. Der verriet ihn bestimmt nur an Papa. Und dann konnte Titus sich warm anziehen. Oder so… was auch immer die Kleidung mit dem zu tun hatte, was sein Vater machen würde.


    Seine Stimme klang flüsternd. So leise dass der Alte es hoffentlich nicht hörte. „Duuu? Bitte… beschütz mich. Ich… bin nur ein kleiner harmloser Spion. Ehhhrlich. Nicht… nicht an den Hacken. Bitte.“ Gefangenname und Entwaffnung hörten sich nicht besser an, aber von dem Hacken würde er bestimmt noch schlecht schlafen. Zurück auf seinen Posten? Hoffnung keimte in dem ‚germanischen Spion‘ auf. Und schon kam der ‚Schalk‘ zurück. „Ich kann dir helfen am Tor. Ich bin ein ganz ein toller … Bewacher. Jawohle!“ Und wie er das war. So gut wie er entwischen konnte… da musste er doch ein guter Wächter sein. Außerdem war das eine Möglichkeit der Strafe von seinem Papa zu entkommen. Warum war er auch hinterhergeschlichen? Naja… weil er es konnte. Oder so.


    Schon hatte er vergessen das er doch Thingmar, der germanische Spion in der Uniform eines Offiziers war. Auch dass er sich verraten hatte wusste er nicht mehr. Oder wollte es nicht wissen. Er, Titus Aurelius Durus, … er war der Legat… naja, zumindest so ein klein ein wenig.

    Ein Schreckenslaut kündete von Titus' Überraschung, als er am Arm hochgezogen wurde. "Heeee" rief er aus. Doch es half nichts. Er war enttarnt. Sein, ihm noch unbekannter, verwandter ging. Er ging und ließ klein Titus mit seinem riesen Problem alleine. Na toll! Seine kleinen Augen waren groß geworden. Sein Papa durfte das auf keinen Fall erfahren. Aber kleinlaut werden kam gar nicht in frage. Nicht für ihn! Das war klar. Aber was sonst? ...


    Titus zappelte und kam doch nicht los. Verdammt war der stark! Da half kein kämpfen, nicht mal mit germanischem Herz, wie Baldemar es nannte, würde er hier etwas ausrichten können. "Ich bin kein Spion! Jawoll! Ich bin der Titus Aurelius... " nicht das er gerade die hälfte vergaß zu erwähnen. Dennoch ... das musste doch genügen, oder? Was wenn nicht? Wenn sein Auftrag als germanischer Spion auffliegen würde? Da musste noch etwas Offizier Mäßiges kommen ... "Ich bin wichtig. " nicht das Titus dazu neigte das öfters zu betonen .... Nein. Aber es war eben das erste was ihm einfiel ... Und das zweite war "wer bist du denn?" genau! Der Kleine versuchte wie sein Vater zu sein ... Nur fehlte ihm dazu eIniges. Vor allem wohl das Alter ... Aber das konnte unmöglich sooooo wichtig sein.

    Und wieder war klein Titus entwischt. Und heute trug er seine 'kleine Offiziersuniform' mit dem kleinen Holzschwert, das allerdings ein wenig beim 'Schleichen' störte. Er lief freudig vor seinem Kindermädchen davon und direkt in ein Abenteuer. Wie so oft. Da war ein wichtig aussehender Mann und ein Soldat. Als Titus dann den Namen hörte schlich er so gut seine kleinen Füße es vermochten näher. Hinter den beiden Männern versteckte er sich hinter oder halb unter einem kleinen Tisch. Er hielt es für ein ausgezeichnetes Versteck. Doch was er dann hörte ließ ihn aufschrecken. Pong ... "Aua" schnell schlug er die kleinen Hände über seinen Mund. Das hatte doch niemand gehört ... Oder? Nein ! Er war viel zu gut versteckt.

    Vielleicht war es der Einfluss der germanischen Sklaven oder an seiner etwas eigenen Fantasie, der Junge fand es wirklich toll mit einem Soldaten die geheime Mission oder irgendein anderes Abenteuer zu erleben. Noch gab es keinen Unterschied zwischen ihm und einem Offizier. Alle Soldaten waren einfach nur toll und beneidenswert. Doch ein Unterschied gab es da. Er dachte daran wie manche Offiziere mit ihm redeten… das hier war eindeutig besser und machte viel mehr Spaß.


    Es gab Unterschiede ob jemand im Dienst war oder nicht? Leise murmelte Titus etwas nachdenklich. „Aber ist der römische Soldat denn nicht immer im Dienst?“ Hatte Cimon so etwas nicht mal gesagt? Oder Papa? Und Baldemar meinte doch das ein Krieger immer Krieger blieb. Sowas… die Erwachsenen waren schon manchmal komisch.


    Ein wenig enttäuscht war er schon, als es nicht auf den Übungsplatz ging. Sehnsüchtig sah er noch einmal dahin, folgte dann aber brav ‚seinem Miles Titus‘. Er sollte auf Pferdetritte achten? Aufmerksam wie ein Soldat sah er sich um. Diese Tiere sollten sich ja vorsehen. Schließlich hatte er einen Miles dabei, genau! Und er war der Legatensohn! Dennoch ging er lieber sehr nahe neben dem Soldaten und ließ sich von ihm beschützen.
    „Ja, das mach ich. Titus.“ Genau… sie waren beide Titusse. Das gefiel dem Jungen. Immer wieder sah er begeistert neben sich auf. Was für ein riesiger Soldat. Und so stark das er seine Sachen einfach so schultern konnte. Toll! Titus Minor würde das nicht schaffen. Und es hatte nicht an Versuchen gemangelt, die Ausrüstung seines Papas tragen zu wollen.


    Wo sie wohl hingingen? Immer weiter. Er sah sich um. Die Baracken der Legionäre. Toll! Hier war er noch nie gewesen. Bislang hatte er nur Geschichten davon gehört. Geduldig wartete Durus draußen und strahlte übers ganze Gesicht. Plötzlich bekam er große Augen. Das waren echte Übungsschwerter. Nervös sprang er auf der Stelle. Aber dann erahnte er was kommen würde. Er biss sich auf die Lippen um nicht weiter zu springen. Langsam trat er in den Schatten und setzte sich neben den großen Titus. Das war wie das Lernen. Nur anders. Viel toller! Und dann wurde es ernst… oh mann… wie war das noch? Er kroch etwas näher an die Ausrüstungssachen. Schließlich musste er sie genauestens untersuchen. Und dabei anfassen, bevor er die Frage beantworten konnte.


    Ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Dann sah er mit leuchtenden Augen zum Soldaten rüber. „Das da sind Übungsschwerter… ich hab auch so eins. Ein kleineres. Viel kleiner.“ Er fasste eines davon an. Dabei untersuchten die Finger eine Kerbe im Holz. Die wurden richtig und ernsthaft benutzt. Wirklich unglaublich. „Das ist damit ihr…ähm wir uns nicht so weh tun.“ Genau, er war ja schließlich auch so etwas wie ein Soldat!
    Rasch ließ er Schwerter, Schwerter sein und fasste die Spitze des Pilums an. „Ein Pilum… aber das sieht anders aus. Wieso? Papa sagt die gehen kaputt wenn ihr…ähm wir sie benutzen. Aber die tun trotzdem weh sagt er.“ Aber wieso nochmal gingen die kaputt? Stimmte das, was Cimon ihm erzählt hatte, dass es so war, damit der Feind sie nicht zurückwerfen konnte? Dann glänzten seine Augen noch mehr und er stellte sich hin. Um sich dann hinter dem Schild zu verstecken. Er rief, weil ja sonst der große Titus ihn bestimmt nicht hören konnte.


    „Scuuuuutum. Wenn wir Elefant, ähm nein, Schildkröte machen, dann kommt garkeiner durch, jawohle.“ Außer ein guter germanischer Krieger. Aber das war ja das Geheimnis zwischen ihm und Baldemar. Hinter dem Schild kamen kleine Hände hervor, die sich den Helm krallten. Dann trat der kleine Titus mit einem viel zu großen Helm auf dem Kopf wieder hervor. Er hatte Mühe darunter her zu sehen und man … war der schwer. Und er wackelte als der Junge zu sprechen begann. „Der Helm schützt auch. Und sieht toll aus.“ Genau! Seine Hand griff blind zum Schwert, verfehlte es und er fiel in die Rüstung. Lachend versuchte er sich zu entwirren. “Aua! Die soll doch auch schützen.“ Und jetzt tat sie ihm weh. Titus lugte grinsend unter dem Helm hervor.

    Mit glänzenden, bewundernden Augen sah Titus auf den Soldaten auf. Ja, eines Tages würde auch er eine Legion führen. Ach was ganze Legionen! Jawohl. Und Senator würde er sein. Und ein ganz toller Krieger. Der beste. Naja, in seinem kleinen Kopf gab es noch viel Platz für große Träume. Und es erschien ihm so leicht. Ja, natürlich würde er seinen Papa und seine Mama stolz machen. Komischerweise wollte er sogar Baldemar stolz machen.


    Wieder sah der Junge sich um. Der andere kam nicht? Grinsend versuchte er böse zu wirken, was in seinem kindlichen Gesicht wohl eher niedlich wirkte. „Pünktlichkeit ist eine Tugend. Jawohle. Eine die… na die eben wichtig ist.“ Entschieden nickte er. Was hatte sein Papa noch gesagt? Die Stärken der Legion? Pünktlichkeit war bestimmt dabei. Ja, ganz bestimmt!


    Titus musste lachen. Er sollte für das Verschwinden verantwortlich sein? Grinsend sah er sich um und legte den Finger auf die Lippen … Wie Baldemar es machte, wenn er ein Geheimnis verriet. „Pssssst. Hmmm, nein, gesehen hab ich den nicht.“ Aufmerksam sah der kleine Junge sich wieder um. Ne, er sah ihn wirklich nirgends. Also wirklich… das musste Papa erfahren. Unpünktliche Soldaten… wo gab es das denn?


    Dass er den Soldaten mit seinem Namen geschockt hatte ahnte der kleine Aurelier nicht. Und überhaupt gefiel es ihm hier viel besser als zu Hause bei dem blöden Kindermädchen. Sich mit einem ‚großen‘ Soldaten unterhalten war doch um einiges spannender als zu lernen oder zu hören was man als Patrizier so zu tun und zu lassen hatte…puh, ehrlich wer brauchte das schon?


    Als der tolle Soldat sich umsah, meinte Titus zu wissen, dass er nun wieder nach seinem Kameraden suchte. Er folgte dem Mann an die Gebäude und hörte nicht auf ihn anzustrahlen. Dabei dachte er natürlich nicht im Geringsten an irgendwelche Gefahren die auf der Straße lauerten. Schließlich war er der Vertreter des Legaten, jawohle.


    Er bekam eine Meldung. Begeisterung strahlte aus seinen Augen. Seine erste Meldung! Er versuchte ihm genau zu folgen. Miles… kein Offizier? Ach ja, die Rüstung…das alles sah anders aus als bei Papa. Titus Iunius Priscus. Ein Iunier… also kein Patrizier, oder? Aber ein Titus. Er klatschte in die Hände. Dann bemerkte er sein ‚ungebührliches‘ Verhalten. Umgehend stellte er sich wieder ordentlich offizierisch hin.


    „Das ist toll… ich meine…Gut, sehr gut, Miles.“ Er verschränkte seine Hände hinter dem Rücken, wie er es bei seinem Papa mal beobachtet hatte. Unbewusste ahmte er ihn nach, denn sein Vater war sein größtes Vorbild. Dann kam ihm eine tolle Idee. Und sofort verschwand der aristokratische Ausdruck in seinem Gesicht, soweit er ihn inzwischen gelernt hatte und das leuchtende Grinsen kam zurück. „Wenn dein Kamerad nicht kommt… dann können wir doch trainieren, ooooder? Bitteeee Titus… dann sind wir zwei Titusse …“ Warum fragte er eigentlich? Warum befahl er es nicht einfach? Genau, er war ja schließlich wer er war. Aber er konnte Titus gut leiden und wollte am liebsten mit ihm auf den Übungsplatz.
    Und wieder änderte sich sein Plan. Wie wäre es mit einer geheimen Mission in der er behauptet ein einfacher Soldat zu sein?
    „Trainierst du mich? Miles Titus Iunius Priscus?“ Ja, Namen konnte er sich gut merken.

    Große Augen sahen zu dem Soldaten auf. Der sah ja mächtig … soldatisch aus. Titus grinste mit einem gewinnenden kindlichen Gesichtsausdruck. Hatte er etwa gerade eben geflucht? Nein, nein. Römer machen so was nicht. Sagt Papa jedenfalls. Das machen nur die Germanen. Warum klein Titus auch oft in diese ‚wilde‘ Sprache wechselte wenn er fluchte. Aber er fluchte ja nie, nein, er war ja Römer. Außer er war gerade Germane. Aber was dachte er gerade? … Ach ja, der nicht fluchende Römer.


    Immerhin sah der Soldat ihn und drehte sich zu ihm um. Titus strahlte übers ganze Gesicht. Er mochte diese Legion. Die Legion seines Papas…seine Legion, jawohl. Naja, zumindest ein klein ein bisschen. Er besah sich mit freudigen Augen das Schild und sah ihm hinter dem Rücken des Soldaten nach. Hmm, der Mann wartete also. Der Junge sah sich auffällig um. Dabei stellte er sich an die rechte Seite des Soldaten. ‚In Linie angetreten‘ oder wie sagte Cimon es immer? Und überhaupt warum Linie? Kreise waren doch viel schöner. Neugierig sah er zu dem ‚Großen‘ neben sich auf.


    „Und auf wen? Auf MIIICH?“ Begeistert grinste der Junge … viel zu unpatriezisch und viel zu ungermanisch, aber toll. Was machte er? Durfte er sich verraten? Verschwörerisch sah er auf, zog sich ein wenig an der Rüstung des Römers hinauf und stellte sich auf die Zehenspitzen.
    „Na, ich bin auf geheimer Mission. Aber … Psssst.“
    Leise lachte Titus. Die Schulbank, war wohl ein Gelehrter… jaja, lernen sollte er. Aber der Grieche war nicht hier und er war… nein kein Centurio. Kurz um entschied sich Titus für einen ‚Geschichtenwechsel‘. Der Sohn des Legaten sein war doch spannender als ein Germane als Spion… noch. „Centurio? Aber ich bin doch der Vertreter vom Legaten. Denn wenn Papa nicht da ist bin ich doch der Mann im Haus.“ Voller Überzeugung versuchte der Junge zu wachsen, was in der Kürze der Zeit natürlich unmöglich war. Er wollte Dienen? Titus war der Herr. Ja, das war toll!
    Und beinahe hätte er seine ‚gute Erziehung‘ vergessen. Wie Mama es gerne sagte.


    „Ach so… Salve,“ Er stellte sich wieder strammgestanden vor den Soldaten. Naja, soweit wie er es eben konnte. „Ich bin Titus Aurelius Durus. Jawole. Und mein Papa ist der Ursus.“ Na das musste doch reichen als Erklärung, oder? Diese Art kurz zu reden und anzunehmen der Andere wüsste schon worum es ging hatte er wohl vom germanischen Sklaven, Baldemar. Der große Krieger der Marser, … oder so.
    Aber nun musste er etwas wichtiges sagen. Etwas was ganz doll wichtig klang. Was befahl man Soldaten denn so? Ah ja… er erinnerte sich an das Letzte was er von seinem Papa erlauschen hat können, bevor er hinaus geschlichen war. „Bericht, Soldat“ Genau. Das war doch immer gut. Hoffentlich redete dieser nette Soldat jetzt nicht so viel unverständliches Zeug wie diese Tribune immer, wenn er sie belauschte.


    Sim-Off:

    Danke :D

    Einstiegspost


    Er war ihr entwischt… endlich. Dass sie ihn mit einem Lächeln laufen ließ, ahnte der Junge nicht. Auch nicht das sein Kindermädchen wusste das doch viele tausend Mann auf den Jungen achtgeben mochten. Titus sollte lernen. Aber in Sicherheit sollte er sein.
    Mit großen Augen sah er sich um und bewunderte die Gebäude, die Soldaten die ihm ein Lächeln schenkten, als er vorbei lief. Aus der Principia nach links… schräg gegenüber war das Haus von diesem Tribun… wie hieß der noch? Der den keiner so recht ernst neben wollte…oder?
    Links lief Titus an einem anderen Haus vorbei. Da wohnte der nette Tribun. Der, der immer etwas zu naschen für ihn hatte. Aber heute lief er weiter. Und die Augen seines Kindermädchens folgten ihm, soweit es ging. Dann kam linksseitig das Haus des Präfekten und der kleine Durus machte sich etwas kleiner als er eh schon war. Bloß nicht auffallen. Kaum war er vorbei hob er grinsend und siegessicher den Kopf. Er war schon ein richtiger Soldat! Konnte sogar schleichen! Dabei war es gar nicht so schwer wie Papa gesagt hatte.
    Rechts von ihm lagen weitere zwei Häuser der ritterlichen Tribune. Dann … die turmae… sollte er zu den Ställen. Die lagen doch dahinter, oder? Cimon hatte das gesagt. Dahinter. Aber dann sah er wen.
    Am gegenüberliegenden Ende der Straße. Das war die Porta prin… princie…was? … ja, principalis
    sinistra. Da stand ein Soldat. Hielt der Wache? Oder was? Mit schnellen kleinen Füßen rannte er los. Dabei musste er einem Reiter ausweichen, der sein Pferd gerade noch anhalten konnte. Gerade wollte er meckern. Als er den Jungen in guter Kleidung erkannte. Ein Lächeln schlug Titus entgegen. Aber von hier unten konnte er es kaum erkennen. Nur große Augen machen und das rieeeeesige Pferd bestaunen. Dann erinnerte er sich an die Lektionen seines Vaters und korrigierte seine Kleidung, schlug ein wenig den Staub aus den er darin vermutete und stellte sich gerade hin. Titus ahmte seinen Vater nach, wenn auch recht kindlich unbeholfen. Doch dem Soldaten machte es nichts aus. Gut gelaunt grüßte er sogar militärisch und ritt weiter seines Weges.


    Puh… fasst hätte dieses Monster ihn überrannt. Wie gut das er ein tapferer römischer Soldat war, JAWOHL! Hmmm er hatte gar nicht an sein Holzschwert gedacht. Was war er dann? Naja… dann war er eben … ein Germane, genau! Thingmar... in geheimer Mission bei den Römern. Niemand durfte es erkennen. Die Stimme eines Centurio riss ihn zurück ins Lager, denn der wollte mit seinen Männern durch… ohoh… die waren schon ganz nah. Es gab eben Monster, denen man besser auswich… um sie später zu erledigen, genau! Rasch rannte er die letzten Meter zu dem Soldaten. Ob der ein Offizier war? Oder doch nur eine Wache? Aber mitten im Lager? Vor dem campus? Kurz vor ihm stoppte Titus, sah auf und zupfte an der Kleidung des Mannes.
    „Duhu? Was machst du hier?“ Er grinste zunehmend. „Weißt du ich muss das nämlich wissen. Bin wer ganz wichtiges, jawohl.“ Er stellte sich in eine ähnliche Pose hin, wie der Soldat… oder versuchte es zumindest so gut er es eben konnte.


    Sim-Off:

    Wer mag?? ;)

    ... Und natürlich Maaaama und Taaante Flora ...


    Hier ist er, der Älteste des Aurelius Ursus.
    Name; Titus Aurelius Durus
    Wohnort; Mantua
    Status; Kind


    Paaaaaapaaaa; das ist der tolle Titus Autelius Ursus
    Zumindest soweit ich das weiß
    Mamaaaaaaaa; die liebevolle Tiberia Septima
    Da bin ich mir seeeeeehr sicher *g*