Beiträge von Tiberius Quintilius Tacitus


    Obwohl Tacitus sehr schnell eingeschlafen war, war er alles andere als ausgeschlafen. Er gähnte laut und streckte sich um seine Gelenke zu lockern. Einen Moment standen die Tiros nur dumm da und nichts geschah. Der Optio schien auf etwas zu warten. Aber was? Waren etwa noch nicht alle Tirones da?
    Als der Optio eine Meldung verlangte wollte diese keiner geben. fast alle starrten sie auf den Boden oder blickten sich an. "Mach du das", sagten ihre Blicke.
    Gähn. Dann mach ich es eben..... Doch Tacitus kam nicht so weit. Der Tiro neben Regulus war schneller gewesen und gab dem Optio die verlangte Meldung.

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Im Schein der untergehenden Sonne versammelte Corvinus die Tirones beider Cohorten wieder zu einer Gruppe und ließ sie antreten.


    "So Jungs und Mädels. Ich kann sagen bis auf ein paar Ausnahmen habt ihr den Tag ganz ordentlich hinter euch gebracht. Wenn man ja aber bedenkt das es ja auch quasi nur ein halber Tag Drill und ein halber Tag nahezu Freizeit kann man das wohl auch erwarten. Für heute entlasse ich euch in eure jeweiligen Centurien sobald dieses Antreten vorbei ist. Ich gehe davon aus das dort, außer den normalen Tätigkeiten der Ausrüstungsnachbereitung, Essensaufnahmen und Pritsche nichts mehr auf euch wartet. Ich würde euch auch lieber raten es dabei zu belassen denn Morgen ist ein neuer Tag und er wird sicherlich anstrengender als der heutige werden. Aber auch wenn ich glaube die meisten von euch werden die Entscheidung zu den Adlern zu gehen noch bereuen habe ich doch einzelne gesehen die gute Ansätzte zeigen....
    Also wenn keine Fragen mehr sind", Corvinus wartete keinen ganzen Liedschlag ob Fragen kamen da er fest davon ausging das keine kommen würden ", TIRONES WEGTRETEN!"


    Gegen Sonnenuntergang rief der Optio beide Cohorten zusammen, so dass sie gemeinsam als große Gruppe vor ihm standen. Er gab den Tiros zu verstehen, dass ihre Trainingseinheit vorüber war, gab aber einigen indirekt zu verstehen, dass sie sich bessern müssten.
    "Der Tag morgen soll noch anstrengender als heute werden? Ich bin halb tot und der redet als ob das alles ein Kinderspiel gewesen wäre. Aber der hat gut reden, muss ja selber keinen Finger krumm machen", flüsterte der selbe Tiro, der sich während dem Training schon über den Optio beschwert hatte Tacitus zu.
    Bei Jupiter! Wenn es dir zu anstrengend ist, dann verlasse doch die Legion.... Man muss schon wirklich töricht sein um der Meinung zu sein, dass der Kriegsdienst einfach und ohne Anstrengungen ist"So schlimm war es heute auch nicht. Wie stellst du es dir überhaupt vor im Kampf auszuhalten wenn du beim Training schon Probleme hast? Und hör auf dich die ganze Zeit zu beschweren. Du hast dir selbst ausgesucht. Oder etwa nicht?", antwortete Tacitus ohne jedoch zu laut zu sein.
    Endlich kam der letzte Befehl des Tages und die Tiros machten sich auf den Weg in die Contubernia um ihr Abendessen zu sich zu nehmen und anschließend nötige Reparaturen an ihrer Ausrüstung vorzunehmen.


    Das hab ich mir jetzt aber echt verdient. Weshalb bin ich auch so dumm und höre nach dem zweiten Versuch auf? Egal WEITER! Die Schelte war Tacitus peinlich. Am meisten, weil der Optio völlig im Recht war. Der Tiro machte weiter und langsam spürte er wie er sicherer wurde. Innerlich sagte er sich den Bewegungablauf auf, so hatte er einen bestimmten Rhythmus, der es ihm erlaubte in der Ausführung ziemlich effektiv zu sein. Nur ein paar mal, als er sich nicht genug konzentrierte musste der Optio seine Haltung korrigieren.
    Hin und wieder, wenn der Optio es ihnen erlaubte, gönnten sich die Tiros der Centuria I und Tacitus eine kurze Pause und tranken ein wenig Posca.
    Das Training war anstrengend und Schweiß lief in Strömen. Einer der Tiros aus Tacitus Centuria strengte sich sogar dermaßen an, dass sein Kopf rot wie eine Tomate wurde.

    Der Gedanke, dass ein einzelnes schwaches Glied den Unterganng einer Zenturie bedeuten konnte ließ Tacitus etwas nervös werden. Der Tiro konnte es nicht richtig begreifen. War das wirklich möglich? Oder wollte der Optio den Tiros nur Angst machen?


    Tacitus stellte sich wieder in Position und bereitete sich im Geiste auf einen weiteren Test des Optios vor. Es kam allerdings nicht und die Tiros der Centuria I sahen einem Legionär zu, der ein Angriffsmanöver demonstrierte. Nach gut ein Dutzend Wiederholungen waren die Tiros an der Reihe. Einer nach dem anderen führten sie die Übung aus und schließlich war es an Tacitus.


    Der Tiro hatte mit dem Schild schlecht gezielt, was dazu führte, dass dieser abrutschte und Tacitus stolperte und auf den Boden fiel. Mist! Das hätte nicht geschehen dürfen Der Tiro stand wieder auf und vollführte die Aufgabe ein zweites Mal. Dieses Mal klappte es ohne Probleme.


    Wenigsten hab ich mit meinem ersten Versuch gezeigt wie man es nicht tun soll scherzte Tacitus.


    Der Optio schien den Kommentar des einen Tiro der Cohors I überhört zu haben, zumindest ließ er sich nichts anmerken. Bei jedem der Tiros blieb er stehen und korrigierte deren Haltung. Bei Tacitus angekommen tat er nichts anderes und gab noch einige Ratschläge, die aber allen galten. Instiktiv hielt Tacitus die Waffen sofort fester. Es ist besser, wenn ich die Waffen jetzt schon so fest wie möglich halte. Es wäre töricht in einer Schlacht zu hoffen, dass es klappt, wenn ich es im Training vernachlässige..
    Der Trick des Optio kam etwas überraschend und Tacitus gelang es mit etwas Anstrenung, dass der Schild nicht zu weit von ihm weggerissen wurde. Tacitus hatte nämlich ohne viel zu Überlegen selber am Schild gerissen, in der Hoffnung das dies das richtige Manöver sei.

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Corvinus trat vor die jungen Römer und blickte sie nacheinander an.


    "Man ihr seit aber auch ein erbärmlicher Haufen... also ihr legt jetzt hinter euch fein säuberlich die Schilde und Schwerter ab, greift euch jeder eine Übungswaffe und ein Weidenscutum und stellte euch dann vor die Pfähle! Ausführung!"


    Ach da ist ja einer wirklich gut gelaunt! Tacitus legte Schwert und Schild auf den Boden und griff sich die Übungswaffen. Regulus hatte Recht gehabt als er gesagt hatte. dass die Übungswaffen ein wenig schwerer waren als die richtigen. Er hantierte ein wenig damit rum ehe er sich wieder vor den Pfahl stellte. "Du, da ist ja einer super drauf, den kratzt wohl die Tunika da unten", sagte der Rekrut neben Tacitus zu diesem. Brüll es ihm doch gleich ins Gesicht, dann hört er es noch besser. Stultus! Tacitus verdrehte die Augen und hob die Schultern und machte dem Sprecher klar, dass ihn das Geschwätz nicht im mindesten interessierte. Der Optio hatte es sicherlich gehört und der Tiro hielt es für besser sich nicht durch irgendwelche repektlosen Aussagen in Schwierigkeiten zu bringen.

    Zu Tacitus' Erleichterung war nach der Ankunft noch ein wenig Zeit für Erholung und Essen gegeben. Gierig verschlang er seine Portion und rieb sich den Bauch als er fertiggegessen hatte.
    "So, ich bin satt. Hab mir mein Essen heute aber auch wirklich verdient. Nach all der Anstrengung die ich hinter und vor mir habe."
    Eine Minute später war der Tiro auf dem Campus und erspähte Regulus, dieser war damit beschäftigt mit seiner Cohors um den Campus zu laufen und Tacitus beschloss ihn darin nicht durch eine Begrüßung zu stören.
    Tacitus reihte sich bei seiner Cohors ein und lief mit der Gruppe in der entgegengesetzten Richtung, so wie es der Optio befohlen hatte. Nachdem das beendet war, stellte er sich vor die vom Optio erwähnten Holzpfähle. Wie lange es wohl dauern wird bis wir wie die Cohors IV an lebenden Gegnern üben?
    Tacitus wartete auf Anweisungen des Optio. Welche Haltung galt es einzuhalten? Wie hielt man das Schwert auf korrekte Art und Weise, so dass es einem nicht aus der Hand fallen würde im Kampf. All diese Fragen und andere würde der Optio bald beantworten.

    Zitat

    Original von Gaius Artorius Regulus
    Das hörte sich alles sehr interessant, was sein Nebenmann zu sagen hatte. Am interessantesten fand er, dass sein Eintritt nicht durch den Kriegseintritt begünstig wurde, sondern eher zufällig war. "Scheint als wären wir aus ganz unterschiedlichen Intentionen in die Legion gegangen. Das ist ziemlich bemerkenswert, wie ich finde. Ich selbst bin aus Rom geflohen, nachdem der Vescularier zum neuen Kaiser ernannt wurde. Mein Onkel steht auf der Proskriptionsliste und ich wollte somit einer möglichen Sippenhaft entgehen. Ich entschied mich dann nach Mogontiacum zu gehen, weil hier mein guter Onkel einst ebenfalls seine militärische Laufbahn begann."


    Das Lager war nun schon sehr gut in Sichtweite und sie gingen immer mehr auf das Tor zu. Regulus freute sich schon ein wenig, den ersten Teil des Tages hinter sich gebracht zu haben.


    "Du kannst mich gerne so nennen, ich nenne dich dann auch Tacitus, wenn ich das vorhin richtig vernahm. Ich hatte tatsächlich schon das Vergnügen ein wenig Waffentraining hinter mich zu bringen. Das ist am Anfang ziemlich anstrengend muss ich sagen, vor allem, weil diese Übungswaffen aus Holz etwas schwerer sind als die normale Ausrüstung. Du musst immer genau hören, was der Ausbilder sagt, damit du keine falschen Bewegungen ausführst. Dann geht eigentlich alles gut.", gab der Artorier dem Kameraden mit auf den Weg. Möglicherweise könnten sie sich auch noch in Zukunft gegenseitig an Erfahrung bereichern.


    Tacitus hörte Regulus interessiert zu und stimmte diesem mit einem Nicken zu. Die Gründe, die sie zur Legion gebracht hatten, hätten nicht unterschiedlicher sein können. "Genau, Tacitus. Du hast dich nicht verhört. Ist ja schon mal beruhigend, dass wir mit Holzwaffen üben. Es wäre alles andere als ehrbar beim Waffentraining draufzugehen", meinte Tacitus. Zum Glück, da hinten ist ja schon das Castellum.


    Sim-Off:

    Entschuldigung, dass ich den Anschluss verpasst habe. Ich muss wohl die Mail übersehen haben :S

    "Ich gehöre zur Centuria I, Cohors I. Wie ich zur Legion gekommen bin? Nun das ist ganz schnell beantwortet. Ich wollte etwas neues, etwas anderes erleben. Ich habe mein ganzes Leben auf dem Landgut meiner Eltern verbracht. Habe mich um die Pferdezucht gekümmert und jetzt wurde es einfach zu langweilig. Es wurde mir zu monoton tagtäglich die gleichen Orte zu sehen. Das kannst du sicher verstehen. Dass mein Beitritt mit dem drohenden Krieg zusammenfällt ist reiner Zufall, vielleicht haben ja auch die Götter ihre Finger im Spiel. Gewiss ist nichts, besonders in Zeiten wie diesen."


    Es war angenehm mit dem Artorier zu reden und sich auszutauschen. Besonders in der Armee, wo es auf Zusammenhalt ankam, war es überlebenswichtig Freunde zu haben. Freunde halten zusammen und sind stärker als einzelne Individuen und Tacitus war sich sicher, dass Regulus und er gute Freunde werden würden.


    "Regulus. Ich darf dich ja so nennen oder? Hast du eigentlich schon Umgang mit Waffen gehabt? Ich persönlich ja nicht wirklich. Ich bin gespannt wie das Training ablaufen wird."

    Es erfüllte Tacitus mit Stolz, dass er zusammen mit dem Artorier an der Spitze des Zuges marschieren durfte. Es erfüllte ihn wortwörtlich mit Motivation sein Bestes zu geben und sich zu jedem Zeitpunkt anzustrengen. Der Magen des Tiros knurrte und kündigte an, dass er nach Nahrung verlangte. Am besten ein gutes Stück Fleisch!
    Der Tross marschierte im Gleichschritt. Die Loricae Segmentatae klirrten leise im Takt.
    Tacitus war gespannt auf das Waffentraining. Wie würde es ablaufen? Welche Übungen und Aufgaben waren geplant? So viele Fragen schwirrten in Tacitus' Kopf herum. Auf dem Campus würden sie beantwortet werden.


    "Danke, das kann ich nur zurückgeben. Ja, das Schwimmen war ziemlich anstrengend. Zum Glück haben wir es geschafft. Du gehörst zur 2. Centurie oder?", antwortete Tacitus Regulus.

    Tacitus passte genau auf und folgte den Anweisungen des Optio genau als dieser das Floß baute. Er gab sich alle Mühe es genau so wie Corvinus zu machen. Er hatte keine Lust alles an den Fluss zu verlieren.
    Als alles an seinem Platz war schob er das Paket ins Wasser und zu seiner Verwunderung schwamm es wirklich. Er hatte trotz allem Zweifel gehabt ob es auch wirklich klappen würde. Der Tiro stieg ins Wasser und schwamm los.
    Es erforderte große Aufmerksamkeit gleichzeitig zu schwimmen und aufzupassen, dass das Flößchen nicht kippte.

    Tacitus stand inmitten der Tiros und versuchte wie die anderen mit einer Lösung auf die Frage zu kommen. Vielleicht eine Brücke? Allerdings müssten wir dann auch wirklich sicher sein nicht angreifbar zu sein. Hmm.... was könnte man noch tun... Tacitus ließ den Blick schweifen und hielt inne als er auf seinen Schild schaute. Könnte der Schild etwa helfen? Vieleicht könnte man ja wenigstens die Waffen drauflegen und ans andere Ufer schwimmen? Aber in voller Ausrüstung? Der eine Tiro hatte mit dem Floß eine gute Idee allerdings bräuchte man unzählige solcher Flöße um eine Armee hinüberzubringen.
    "Wenn der Fluß nicht allzu tief ist könnte man Waffen und Proviant auf das Scutum legen. Es ist aus Holz und wenn das Gewicht nicht zu hoch ist wird es sicher auf dem Wasser treiben. Ansonsten denke ich mir, dass man eine Brücke bauen könnte, wenn es die Zeit denn erlaubt", meinte Tacitus

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Als sie später ans Ufer kamen ging er nur bis zur Hüfte aus dem Wasser und rief den Tiros der I Cohorte zu:
    "Wenn alle Nichtschwimmer schon aussortiert sind habt ihr gesehen was ich von euch will! Einmal rüber ans andere Ufer abklatschen und dann zurück!"


    Laustark stiegen alle Tiros der Centuria I ins Wasser und machten sich auf den Weg durch das kühle Nass auf die andere Flussseite.
    Das Wasser war eisig und die Strömung weit stärker als man es mit bloßem Auge wahrnehmen konnte.
    "Gebt nicht sofort euer Maximum, sonst seid ihr kaputt bevor ihr auf der anderen Seite seid. Zum Schluss wenn unser Körper sich aufs Wasser eingestellt hat bringt das mehr", flüsterte einer der Tiros zu den anderen. Tacitus nickte zustimmend. Recht hat er. Und jetzt LOS!. Anfangs waren die meisten Tiros noch nah beieinander. Lediglich einige Übereifrige schenkten den Worten des einen Tiros keine Beachtung und schwammen wie wild in Richtung anderes Ufer. Kaum angekommen hingen sie keuchend am Ufer und hielten sich an Grasbüscheln fest. "Seht, ich hab es doch gesagt", meinte der Tiro von vorhin belustigt und stieß sich wenige Momente später am Ufer ab. Tacitus und eine kleine Gruppe weiterer Tiros waren immer noch an seiner Seite. Die restlichen hatten Schwierigkeiten mitzukommen.
    Auf halben Weg rief er auf einmal "LOS!" und wie ein Fisch schwamm er davon. Auch Tacitus legte an Tempo zu und gab sein Bestes. Arme und Beine brannten wie Feuer als er schnaufend und tief nach Luft holend aus dem Wasser stieg. Geschaft "Brennts bei dir auch so schön?", grinste Tacitus seinen Mit-Tiro an.

    Mann, der kann pfeifen... Das Tempo, der Legionär vorlegte war beachtlich und es kostete Tacitus einige Anstrengung Schritt zu halten. In voller Rüstung war es etwas ganz anderes sich im Laufschritt von A nach B zu bewegen. Nach geschätzten 3 Meilen traf die Tiro-Gruppe der Centuria I auf die der Centuria II, die sich bereits auf dem Rückweg befand.
    Wie befohlen legte Tacitus alles bis zur Tunika ab und verstaute seine Ausrüstung bei einem Stein der in Ufernähe lag. Der Fluss war weder breit noch allzu tief. Tacitus war kein Meisterschwimmer, konnte sich aber immerhin über Wasser halten ohne unterzugehen.
    Ein paar Leute aus seiner Truppe liefen zu den anderen Tiros der Centuria II. Offensichtlich gehörten sie zu jenen die nicht schwimmen konnten. Oder hatten sie etwa keine Lust?

    Natürlich waren die Tiros der 2. Centurie schon vorausgegangen. So kam es, dass Tacitus wieder einen Legionär vorfand der auf ihn und diesmal höchstwahrscheinlich auch andere Tiros zu warten schien.
    "Salve, Legionär!", grüßte der 19-jährige, "Sag mir, wo muss ich hin um Optio Lucius Helvetius Corvinus zu finden?" Wenn der mich jetzt auch noch anschreit... Tacitus beruhigte sich. Es brachte nichts sich über Geschrei und den harschen Ton aufzuregen, es würde ihn nur brechen und schwach werden lassen, was ja eigentlich auch das Ziel davon war. Die Tiros mussten abgehärtet sein. Wie sollte er Gefechte, Schlachten und Kriege aushalten können wenn er schon vom Geplärre von Schreihälsen aus der Ruhe gebracht würde. Der Trick war es ruhig zu bleiben, es einfach an sich abprallen zu lassen als ob nichts wäre.
    Ob die da hinten auch zur Centuria I gehören? Naja, werd ich ja sehen wenn der Legionär mir geantwortet hat.
    Tacitus blickte den Legionär an und wartete auf eine Antwort.

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    „Wunderbar“, grinste Verus den neuen Tiro an. „Jetzt kannst du... Ach, weißt was? Geh am besten zu deinem Contubernium und räum dich da ein. Falls der Optio heut nicht mehr zu dir kommt: bis der Feldzug beginnt gelten neue Regeln für die Ausbildung der Tirones. Du wirst nicht nur mit den übrigen Tirones dieser Centurie ausgebildet werden, sondern mit allen von den ersten beiden Cohortes. Spart Zeit der Ausbilder, so können ein paar von denen sich auch um was anderes kümmern. Morgen früh wird dich da noch wer holen, danach musst den Weg selbst finden.“


    "Verstanden!", antwortete der junge Tiro und verabschiedete sich schnell und begab sich zu seinem Contubernium. Die Lage musste echt ernst sein, wenn beide Centurien zusammen ausgebildet werden würden. Und dass das Training härter als im Normalfall ausfallen würde schien auch offensichtlich. "Naja, wird schon werden", dachte er sich und betrachtete seine Ausrüstung, die noch immer dort lag, wo er sie abgestellt hatte. "Stickig hier! Ich glaub ich geh noch mal raus an die frische Luft!" Einen Moment glaubte er seinen Namen gehört zu haben, hielt es aber für einen Streich seiner Ohren, ausgelöst durch seine Müdigkeit.



    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
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    Es tat sich nichts und Legionär Flacus wiederholte sein Brüllen mit verstärkter Lautstärke. Hätte er doch bloß besser zugehört in welcher Stube der gesuchte sein müsste:


    "TIRO TIBERIUS QUINTLIUS TACITUS IN VOLLER KAMPFAUSRÜSTUNG ANTRETEN!"


    Als Tacitus seinen Namen ein zweites Mal hörte und dieses Mal auch so laut, dass es keine Einbildung sein könnte sprang er von der Pritsche auf und rief laut: "Zu Befehl! Ich bin bin sofort da!". Hastig legte er die Lorica an, setzte den Helm auf, zwängte seine Füße in die halbgeöffneten Sandalen und griff sich dann noch Schild, Pila und Gladius. Hoffentlich hatte er alles dabei. "Verflucht! Muss der gerade jetzt kommen. Ich hab halb geschlafen.... Jetzt habe ich bestimmt irgendetwas wichtiges vergessen", sagte sich Tacitus selbst im Kopf.
    Die Tür knallte etwas zu laut hinter Tacitus als dieser den Raum verließ. Keine 3 Schritte von ihm entfernt stand der gerüstete Legionär, der Tacitus gerufen hatte.
    "Entschuldigung für die Verspätung. Ich bin Tiberius Quintilius Tacitus. Jetzt ist das Training dran oder?"

    "Na super! Jetzt darf ich Wachstafel glatt machen, wie ein richtiger Legionär", dachte sich Tiberius und machte sich widerwillig an die Arbeit. Er nahm die Tafeln entgegen, setzte sich auf einen Stuhl an der Wand und fing an die Tabulae mit dem Schaber, den ihm der Scriba gegeben hatte, zu glätten. Die Schrift war ziemlich leserlich und obwohl er des Lesens mächtig war, ließ er es sein, sie näher zu betrachten. Immerhin waren es Texte die ihn nichts angingen. Nachdem er die Tafeln glatt geschabt hatte, stand er auf und ging zum Schreibtisch. Er legte die Tafeln hin und sagte: "So, fertig!"

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    „Na herzlichen Glückwunsch, dann darfst du dich jetzt als Tiro der Legio II betrachten“, erwiderte Varus mit einem Schmunzeln. „Optio Duccius müsste bald wieder kommen. In der Zwischenzeit kann ich dich auch ein bisschen beschäftigen“, er linste kurz auf die Tafel, „Quintilius. Vorab vielleicht mal: hast du irgendwelche Fragen?“



    Sim-Off:

    Auf das „Sie“ kannst du verzichten. Da wir die Sprache ein bisschen ans Lateinische anlehnen und das kein deutsches „Sie“ (oder das mittelalterliche „Ihr“) kennt, reden sich im IR alle mit „Du“ an. Höflichkeitsunterschiede gibt’s dann nur in der direkten Anrede mit Titel und/oder Namen – und natürlich in Tonfall und Wortwahl.



    "Ehm... so direkt fällt mir nichts ein, das ich Fragen möchte... Wenn ich etwas wissen möchte kann ich mich bestimmt bei dir erkundigen", meinte Tiberius "Was für Aufgaben wären das denn?". Der Tiro bereute diese Worte beinahe schon direkt nachdem sie seinen Mund verlassen hatten. Er war müde und hatte eigentlich überhaupt keine Lust überhaupt noch etwas zu tun. Aber egal, es macht wahrscheinlich einen besseren Eindruck, wenn er sich "freiwillig" meldete.


    Sim-Off:

    Ok, vielen Dank!

    Aufgeregt war Tiberius den Weg zur Zenturie gegangen. Es war ein großartiges Gefühl gewesen den Eid zu schwören. Und er hatte jedes einzelne Wort mit ehrlicher Überzeugung ausgesprochen.
    Tiberius klopfte an und wartete, dass er herein gerufen wurde.
    Er sah nur den Scriba, den er mit einem kurzen "Salve" begrüßte.
    "Ich habe den Eid jetzt abgelegt. Können Sie bitte dem Optio Bescheid sagen? Danke"