Beiträge von Octavia Nasica

    Zitat

    Marcus Iulius Dives


    Von Lesbos kam er also, wo die von mir verehrte Sappho einst gewirkt hat. Und auch seine Eltern hatten sich damals scheiden lassen. Ob sie es wohl mußten aus Familienpolitik oder ob sie sich einfach auseinander gelebt hatten?
    Sag, bemerkt man Sapphos Geist noch in Mytilene?
    Gemeinsam gingen wir den Pfad weiterhinauf zum Tempel und dieser - obwohl klein - erstrahlte in einer Pracht, die der Göttin Fortuna mehr als würdig war.
    Ich hob meinen Kopf und las die Inschrift - ich glaubte Horaz zu erkennen. Wer auch immer dieser edle Gönner war, er bewies erlesenen Geschmack.
    Ich nahm das liebevoll von Lamia und mir arangierte Füllhorn aus dem Körbchen und legte es auf den Altar der Fortuna. Still nur die Lippen bewegend bettete ich O Fortuna velut luna statu variabilis...*
    Ich schloß meine ganze Gens mit ein und hoffte das wir unbeschadet diese Zeit in der wir uns gerade befanden überstehen würden und Onkel Dragonum nicht gezwungen war in den Kampf zu ziehen.
    Auch wenn Fortuna bisher der Gens Octavia hold war, konnte man dieser wankelmütigen Herrin nicht genug Opfergaben bringen, damit sie ihre schützende Hand weiterhin über uns hielt.


    Marcus war eine sehr angenehme Begleitung und ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ich freute mich, das Fortuna mir heute so hold war und uns zusammengeführt hatte.
    Kaum hatten wir den Tempel verlassen, erblickte ich mehrere Gestalten in den wundervollen und edlen Gewändern der Vestalinnen - aus dem Trubel an bunten Tuniken stachen sie hervor wie frisch gefallener Schnee an den Hängen des Vesuvs.
    Eine unter ihnen fiel mir besonders auf. Ihr dunkles langes Haar hob sich deutlich ab - und dann kam die junge Vestalin auch noch auf uns zu und Cousin Marcus sprach sie an.
    Durfte man einer Vestalin die Hand reichen? Ich wußte es nicht, so streckte ich ihr meine entgegen.
    Salve Vestalin Decima Plötzlich fühlte sich mein Mund sehr trocken an und ich bekam kein weiteres Wort heraus.

    Als mein Pappili etwas von dem Balneum erwähnte, konnte ich mir ein erleichtertes Seufzen nicht verkneifen. Schmerzten meine Knochen von der Fahrt und ich freute mich schon auf die Massage von Lamia mit Sandelholzöl. Dies war wunderbar entspannent.


    Aufmerksam lauschte ich Victor und nickte zu seinen Worten. Jetzt bin ich ja bei dir und du wirst auf mich aufpassen. Da muß ich mir keine Sorgen machen. Ich versuchte zuversicht auszustrahlen, auch wenn ich ein leichtes Unbehagen nicht ganz vertreiben konnte. Immerhin war ich nicht so erfahren wie mein Vater in diesen Dingen, da es aufgrund meiner Jungend die erste Krise war, die ich erlebte.
    Das Onkel Dragonum vielleicht wieder in den Krieg ziehen müßte, das wollte ich nicht, aber würde es sein müssen, dann würde ich jeden Tag zu den Göttern beten, damit ihm nichts geschah.
    Vielleicht sollten wir dann Fortuna und jedem anderen Gott unsere Huld versichern, damit der Kelch an uns vorrüber geht.
    Ist Onkel Dragonum eigentlich in Rom? Ich würde ihn gerne wiedersehen.

    Ich rieb mir die Augen und dann - schenkte ich meinem Vater das schönste Lächeln zu dem ich im Stande war. Als mein Papili dann wissen wollte wie die Reise verlaufen war, ließ ich mich auf einer der Klinen im Atrium nieder.
    Die Reise war schön und anstrengend zu gleich. Ich habe das Gefühl ich bin überall grün und blau so wurde ich im Wagen hin und hergeworfen. Aber die Tabernas wo wir unterwegs genächtigt haben, die Wirtsleute da waren alle sehr nett und zuvorkommend.
    Was mir auffiel ist, das viele Flüchtlingskaravanen unterwegs sind und viele Legionäre auch. Es wird sogar gemunkelt das Palma bald hier eintreffen soll oder die Germanen.
    Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Auch gibt es Gerüchte, das das Korn knapp werden könnte. Die Brotpreise sind gestiegen und die Diebstähle auf den Märkten sollen immer mehr zugenommen haben. Ich blickte mit meinen Braunen meinen Papili an. Stimmt es, das das Korn knapp wird und das Palma Richtung Rom marschiert? Wird Onkel Dragonum dann wieder in den Krieg ziehen müssen?
    Auch wenn ich noch jung war, so sorgte ich mich dennoch um meine Heimat und meine Familie. Ich wollte nicht, das irgendwem den ich gerne hatte, etwas geschah.

    Vergnügt über sein zweifelndes Gesicht lachte ich auf und
    strich ich mir eine der kunstvoll arangierten Locken aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte. Ähm... ich wüßte nicht das es einen anderen Gaius Octavius Victor gibt. Also denke ich, ist er es. Zumindest ist mein Vater Senator und war einst Praefectus Urbi. Unverkennbar schwang der stolz auf meinen Vater in der Stimme mit. Wie es scheint, hat Fortuna unseren Zusammenstoß gelenkt, damit ich einen Teil der Familia kennenlerne...Cousin Dives. Ich kostet das Wort Cousin - es gefiel mir.
    Oh... ich habe noch einen älteren Bruder. Er kam gerade von seiner Bildungsreise hierher nach Rom.
    Mutter und Vater ließen sich kurz nach meiner Geburt scheiden und ich wuchs in Pisae bei meiner Mutter auf.
    Klärte ich Dives auf. Ich wußte das mein Pappili nicht damit hausieren ging einst verheiratet gewesen zu sein. Wobei ich mich insgeheim fragte, wieso mein Vater nicht erneut geheiratet hatte. Ob es immer noch die Sache war, weswegen Mama und Papa sich getrennt hatten? Zwar versuchte Victor sooft es ging sowohl mit Gracchus wie mit mir Zeit zu verbringen, doch war er eher mit seinem Amt verheiratet und brauchte wohl deswegen keine Frau an seiner Seite.
    Und du? Woher kommst du? Während ich so redete, schritten Dives und ich den gewundene Pfad zu dem kleinen Tempel entlang. Man konnte einige Personen im inneren erkennen, doch um wen es sich handelte, konnte ich nicht ausmachen. Als ob ich auch jemanden erkannt hätte - in Rom war mir bis auf meinen Vater und meinen Bruder keine Menschenseele bekannt.

    Ich verspürte die Lippen meines Vaters auf meinem Haupte und freute mich noch mehr. Ich hatte das Gefühl vor Glück und Freude singen zu können und mein kleines Herz pochte wild in meiner Brust. Gleichzeitig fiel die ganze Angst und Anspannung von mir ab und ich fühlte mich den Tränen nah.
    So Lachte und schluchzte ich gleichzeitig.
    Ja, so benimmt sich eine Tochter, wenn sie den geliebten Vater eine sehr lange Zeit nicht erblickte.
    Mama erzählte, das du lange Krank gewesen bist. Da hielt mich nichts mehr in Pisae und ich wollte zu dir.

    Mühsam versuchte ich die Tränen zu unterdrücken und blinzelte heftig.

    Lachend den herumtollenden Kindern ausweichend und mich an dem schönen Feste freuend, schlenderte ich den kleinen Weg hinauf zu dem Tempel. Ein hübsch zurechtgemachtes Mädchen hatte mir einen Kranz aus weißen Blüten gewunden auf mein Haupt gesetzt - Sogar Lamia hatte einen erhalten.
    Ich war froh die morgendliche Weihung des Tempels mit der Opferung nicht mitbekommen zu haben. Sobald ich Blut erblickte wurde mir schwummerig vor Augen. Deswegen hatte ich es bisher immer vermieden an solchen Opferungen teilzunehmen.


    Mehr auf den Weg achtend als auf meine Umgebung wurde ich plötzlich angerempelt. Wäre Butes nicht zur Stelle gewesen, hätte mein Hinterteil Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, doch so griff mein Leibwächter beherzt zu und schützte mich vor einem peinlichen Sturz.
    Ich wollte den Kerl schon wütend anfahren, ob er keine Augen im Kopf hätte, als dieser sich schon wortreich entschuldigte.
    Es ist nichts passiert und ich bin ja nicht aus Glas. Mit einem schnellen Blick in den Korb vergewisserte ich mich, das die Honigbecher keinen Sprung erhalten hatten - Alles war noch so, wie es sein sollte. Nein, nichts ging kaputt. Fortuna ist mit uns. Iulius Dives... Bei dem Namen klingelte etwas, doch wußte ich ihn nicht einzuordnen.
    Wie es die Höflichkeit verlangte, stellte ich mich nun ebenfalls vor. Ich bin Octavia Nasica, Filia von Gaius Octavius Victor... Ich spürte wie sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht stahl. Ich wollte auch gerade zum neuen Tempel und Fortuna den Honig und die Blumen bringen. Wenn du möchtest, kannst du uns ... Ich deutete auf den Thraker Butes und Lamia, mich mit einschliessend in die Bewegung begleiten.

    Da kam er, mein Papili. Held unzähliger Kindertage und dieser Held war er in meinen Augen immer noch.
    Mit einem freudigen Jauchzen warf ich mich in seine augebreiteten Arme und drückte mich an ihn. Obwohl ich Victor lange Zeit nicht gesehen hatte, konnte ich mich noch an jede Kontur in seinem Gesicht erinnern, seinen Geruch hatte ich immer noch in der Nase und seine tiefe wunderbare Stimme...
    Ich fühlte mich sofort angekommen und ... geliebt.
    Ich rieb mein Gesicht in seiner Halsbeuge und dann busselte ich ihn. Seine Wange kratzte leicht und dies entlockte mir ein leises Kichern. In diesem Moment gab es nichts schöneres auf der Welt. Mehr als ein Papili in dem all meine Liebe zu ihm steckte, bekam ich nicht über die Lippen.

    Ich achtete nicht auf die Blicke der Sklaven, sondern lief so schnell ich konnte in das Atrium. Mit geröteten Wangen sah ich mich um. Wo war mein Papili? Ob ich hier warten sollte und den Penaten der Familie auf dem kleinen Altar etwas opferte, oder begab ich mich weiter auf die Suche?
    Ich drehte mich im Kreise dann entschied ich mich durchzuatmen und hier auf meinen Vater zu warten.

    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/120617/zv9xa4nu.png] Lamia - Sklavin


    Kaum war das Schellen der Klingel verklungen, wurde auch schon die Porta aufgerissen und ich blickte in das Antlitz des Ianitors.
    Ich werde die Domina holen. Sprach und wand mich um, um meine aufgeregte Herrin hineinzugeleiten.


    Während Lamia sich mit dem Ianitor unterhielt, wurde mir heiß und kalt und ich rieb mir aufgeregt meine Hände, eine Geste die ich von meiner Mutter übernommen hatte.
    Und dann - kam Lamia auf mich zu und erzählte, das wir erwartet wurden. Sofort wurde mir leichter ums Herz. Ich raffte meine Tunika, nickte dem Ianitor zu und stürmte an ihm vorbei.Sollten sich die Sklaven doch um den Rest kümmern. Ich wollte nur noch zu meinem Vater.

    In Begleitung meiner Sklavin Lamia und des Leibwächters erschien ich auf dem Fest. Schon von weitem drang aus den Niederungen des berühmten Gartens drangen die verschiedensten Geräusche an mein Ohr und vermischten sich zu einer Sinfonie eines Festes - Gesänge und Stimmgewirr, das Kreischen von Kindern die sich über irgendetwas freuten... Je näher ich kam, desto lauter wurde es und erinnerte immer mehr an das Gebrumm eines Bienenkorbes.
    Ich wand meinen Kopf in alle möglichen Richtungen, um soviel wie es nur ging aufeinmal erblicken zu können, doch weilte mein Auge nie länger auf einer Sache, da dies Fest fast überreich an Angeboten war.
    Da ich als erstes Fortuna meine Aufwartung machen wollte, gab ich dem Thrakier Butes den Befehl sich durch die Massen Richtung Tempel zu schieben.
    Lamia und ich trugen in Körben genug Blumen und Honig um Fortuna zu opfern und zu danken.

    Das war also die Casa Octavia - Stammsitz derer, dessen Namen ich trug. Lamia hatte die Kutschtür geöffnet und war ihr entstiegen. Ich selbst zögerte ein wenig - eben noch euphorisch vor Freude hätte ich jetzt heulen können, so angespannt war ich.
    Mit zitternden Beinen und wild pochendem Herzen nahm ich die dargereichte Hand an und stieg aus. Sofort zuppelte Lamia an mir herum und richtete die Tunika und meine Haare. Genervt hielt ich ihre Hände. Es reicht, geh uns lieber anmelden.
    Meinte ich überlastet und leicht herrisch, gerade hatte ich nicht die Nerven dafür, ob ich gut aussah und ob die Tunika auch nicht zerknittert war.
    Lamia ergab sich und stellte ihre Bemühungen ein. Sie bediente die Klingel an der Porta.

    Die Tore Roms kamen immer näher. Ich hieß die Kutsche anhalten und gab Lamia zu verstehen, das ich auszusteigen wünschte, um einen Blick auf die glorreiche Stadt zu werfen.
    Zu meinen Füßen wuchsen Teppiche von gelben und violetten Blumen. Der Duft von Thymian, Rosmarin und Lavendel strich mit dem Wind, der auch die goldroten Prunkfalter mit sich trug, über die Hügel hinauf bis an meine Nase. Tief zog ich den Wohlgeruch ein.
    Die Sonne stand groß und golden am Himmel und ließ den träg dahin fließenden Tiber wie unzählige Diamanten erleuchten.
    Noch erfreute ich mich an diesem würzigen Bukett, doch wußte ich auch, was mich erwartete je näher ich dem Tiber und der Stadt Rom kam.
    Ich wußte schon jetzt, das ich um Orte in Flußnähe einen großen Bogen machen würde und auch um die Gerber.


    Nachdem ich dieses wunderbare Bild einige Zeit genossen hatte, verspürte ich eine innere Unruhe und den immer unbändigeren Wunsch Rom und meinen Vater zu erreichen.
    So fuhr ich den Kutscher an, die beiden Gäule anzutreiben, damit wir schnellstmöglich die Tore passieren würden.


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    Folgte man der Via Aurelia von Pisa nach Rom kam man an Populonia, Vetulonia, Orbetello, die Landschaft von Maremma, Aqua Tauri und Pygri vorbei ehe man durch das Porta Flumentana die Straßen von Rom betrat.
    Oder in meinem Fall mit der Kutsche einfuhr, nachdem wir den Tiber überquert hatten.
    Kaum hat man das gewirr der Straßen eingetaucht -nachdem ich der Stadtwache mitteilte wer ich bin und was mein begehr ist - erblickt man Massen von Menschen und die dazugehörigen Abfälle welche vermischt mit Schmutzwasser in den Abwässerkanälen rinnen.
    Dick schwarzumränderte Zettel an den Häusermauern beklagen den Tod eines Mitbürgers, und auf der Steinbank im Torweg sitzen alte Männer, vertieft in Spiele und Gespräche. Dazwischen lungern kleinere Händler herum, welche sich keinen Stand auf den Marktplätzen leisten können, oder wollen, da ihre Ware nicht unbedingt ihr besitz ist.


    Ich sog Neugierig alles auf, was ich erblickte. War diese Stadt doch der Nabel der Welt und Pisae nur eine kleine Stadt, wo jeder jeden kannte mit einem Hafen an der Mündung des Arno.
    Ich verspürte ein glückseeliges Kribbeln im Bauch, als wir der Casa Ocatvia immer näher kamen und ich sie ausmachen konnte.
    Obwohl ich gespannt und aufgeregt war, meinen Vater endlich wieder zu erblicken, wäre ich in diesem Moment gerne wieder umgekehrt und geflohen. In mir tobte ein Sturm von Gefühlen, dessen ich nicht Herrin werden konnte.

    Wir fuhren los, sobald Sol seinen Wagen vorspannte und am Himmelszelt seine Bahnen zog, bis Luna erschien und ihren Bruder ablöste.
    Je näher wir Rom kamen, desto besser wurden die Straßen und auch waren mehr Leute unterwegs, die meisten zu Fuß. Ich war froh, die Annehmlichkeiten einer Kutsche zu besitzen und in den Stationen, die wir bisher angefahren waren entsprechend als Tochter eines Senators behandelt worden zu sein.


    Immer wieder fragte ich mich, ob mein Vater die Nachricht meines Erscheinens erhalten hatte und ob er erfreut darüber war.
    Ich freute mich schon sehr darauf meinen Pappili wiederzusehen und in die Arme zu schliessen - etwas, das viel zu selten geschehen war, da er die Straßen nach Pisae mied. (Was vermutlich an meiner Mutter lag.)

    Ad
    Gaius Octavius Victor
    Casa Octavian
    Roma


    Salve Gaius,


    Ich sende dir einen Boten, mit der Nachricht, das deine Tochter Nasica es sich in den Kopf gesetzt hat, nach Rom zu kommen.
    Du weißt wie schwer es mir fällt ihr einen Wunsch abzuschlagen, somit gab ich ihr meinen Segen.


    Ich erhielt einen Brief unseres Sohnes Gracchus, das er sich ebenfalls nach Rom begiebt.


    Ich hoffe du bist soweit genesen, das du die Kraft hast dich um beide zu kümmern.


    Achte auf unsere Kinder.


    In Zuneigung


    Vale


    Sassia


    Der Bote gab die Nachricht ab.

    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/120617/zv9xa4nu.png] Lamia - Sklavin


    Die Räder ratterten und die Kutsche schaukelte auf der Straße wie ein Schiff in der Brandung. Und ich fühlte mich genauso übel wie als wenn ich auf einem Schiff wäre.
    Wieso hatte meine Domina nicht ein solches bestiegen? Das fragte ich mich zum unzähligsten Male.
    Um sie und mich abzuklenken, griff ich nach einer Papyrusrolle und begann vorzulesen.


    Und was, als ein Buchstabe der fleißigen Hand erblickt worden ist,
    ist auch sogleich von deinen Augen meine Schrift erkannt worden,
    oder wüsstest du nicht, wenn du nicht den Namen der Verfasserin: Sappho gelesen hättest,
    woher dieses kleine Werk auf den Weg geschickt wird?
    Vielleicht fragst du auch, weshalb mein Gedicht im wechselen Versmaß ist, obwohl ich doch eher fürs lyrische Versmaß geeignet bin.
    Meine Liebe muss beklagt werden: ein weinerliches Lied der Klage, Nicht irgendeine Leier passt nicht zu meinen Tränen.
    Ich brenne, wie der fruchtbare Acker, wenn die Ernte entbrannt ist, und wenn der Südwind ungebändigt das Feuer schürt.
    Weitentfernte typhoische Gefilde des Aetnas, Phaon, besuchst du.
    Mich hält eine Glut, nicht kleiner als das Feuer des Ätnas.
    Und nicht mir kommen, die ich mit gestimmten Saiten Lieder dichten will – notwendig ist ein freies Gemüt für Lieder, und keine Mädchen von Phyrra und
    Methymnia, auch nicht die ganze Schar von Lesbierinnen hilft mir.
    Nichtsnutzig Anactorie, nichtsnutzig mir die weiße Cydro.
    Und nicht wie vorher ist meinen Augen Atthis willkommen und die hundert anderen, die ich nicht ohne Vorwurf liebte.
    Schändlicher, du hast als einziger das, was vorher viele hatten.
    In dir ist eine Schönheit, du hast ein Alter, geeignet für Spiele . oh die Schönheit ist hinterhältig für meine Augen!
    Nimm Leier und den Köcher – du wirst zweifelsohne Apoll.
    Deinem Kopf mögen Hörner wachsen – du wirst Bacchus.
    Phoebus liebte Daphnis, und die Knossische liebte Bacchus und weder jene noch die andere kannte die lyrischen Weisen.
    Aber mir diktieren die Pegasischen Freundinnen schmeichelnde Lieder.
    Schon wird auf der ganzen Welt mein Name genannt.
    Und Alcaeus, mit dem ich Heimat und Leier verbinden, hat nicht mehr Lob, auch wenn er erhabener singt.
    Wenn mir die beschwerliche Natur keine Schönheit zugestanden hat, wäge ab mit der Begabung die Frevel meines Aussehens.
    Ich bin zwar klein, aber ich habe einen Name, der alle Länder anfüllt. Ich trage selbst das Maß des Namens.
    *


    Sim-Off:

    *Ovid - Sappho an Phaon - von hier

    Der Reisewagen rumpelte und pumpelte die aus großen Steinen bestehende Straße entlang. Wie hie es so schön. Alle Wege führen nach Rom - und so auch mein Weg, der mich von Pisae nach Rom, zu meinem Vater, führte.
    Ich fühlte mich nur noch zerschlagen und hatte das Gefühl, mein ganzer Körper würde aus blauen und grünen Flecken bestehen.
    Ich schloß meine Augen und lehnte mich in die Sitze zurück, nur um fast sofort wieder aufzustöhnen, als wir durch ein Schlagloch fuhren.
    Wie froh wäre ich, wenn diese Tortur endlich Enden würde.
    Meine Gedanken schweiften ab - wie es wohl wäre ein Vogel zu sein?


    Ja, was wäre wenn ich ein Vogel wäre. Ich könnte hoch am Himmel fliegen - leicht und schwerelos dahingleiten. Über den Wolken die Freiheit geniessen, den Göttern nahe sein.
    Würde mein Blick nach unten schweifen, würde ich ein Land erkennen in Form eines Stiefels - umringt von azurblauem Wasser, daliegend wie ein Kleinod.
    Im Norden die Massiven Alpen - ein Albtraum sie zu überwinden. Im Süden - endlose Sandstrände, aber auch Olivenhaine und Weinhänge, die zum Verweilen einladen.


    Da ich jedoch kein Vogel war - erblickte mein Auge den Staub der Handelskarawanen, die neben Gütern wie Wein, Fisch und Olivenöl auch Sklaven mit sich führten. Stationen an denen das Pferd ausgetauscht wurde und man sich in der Garküche eine Kleinigkeit zu essen besorgen konnte.
    Zwischendurch waren die Kreuze aufgestellt, an denen Verbrecher für ihre Übeltaten zu büßen hatten.


    Wie viele Tage wir schon in der Kutsche verbrachten, konnte ich nicht sagen. Doch jeder Tag länger schien mir einer zuviel. Ich wollte endlich die pulsierende Stadt Rom erleben. Den Tiber sehen, indem Romulus und Remus ertränkt werden sollten und dann von dem Gott Tiberinus errettet worden sind, um Rom die schönste und mächtigste Stadt der Welt zu erbauen.

    so.. iche nochmal


    als pappili bitte Gaius Octavius Victor
    und als mamili Tullia Sassia (NPC)


    da Nasica das Ziel hat, Vestalin zu werden, bitte unter der PP von Gaius Octavius Victor


    dankööööö

    so.. mit einer kleinen emailänderung ist das jetzt auch erledigt und ich hab alles aktiviert.. ich freu mich schon aufs loslegen