Beiträge von Perseus

    Ich nickte auf den Rat des Alten hin und bestätigte: "Das steht ganz oben auf der Liste der Dinge, die ich tun werde, sobald ich ein produktives Mitglied der alexandrinischen Gesellschaft bin."
    Dann hörte ich aufmerksam und auch geduldig den Ausführungen meines Gegenübers zu und nickte hier und dort. ´"Leider kann ich mit diesen exotischeren Sprachen nicht dienen, auch wenn es sicherlich eine interessante Herausforderung wäre sie zu erlernen." sagte ich ehrlich und nickte dann. "Aber die Arbeit als Grammateus wäre genau das, was ich mir vorstellen kann, für den Anfang." sagte ich und gab damit direkt zu erkennen, dass ich durchaus vorhatte, bei Zeiten vielleicht sogar in die Reihen der Musenpriester aufgenommen zu werden.
    "Ich wäre froh, wenn ich die Gelegenheit bekäme mich mit einer solchen Anstellung zu beweisen."

    Meine Antwort auf die Frage des Hopliten erklang ebenfalls im Koine, wenn auch mit einem starken Einschlag meines heimischen (nordgriechisch-dorischen) Dialekts.
    "Chaire. Ich hoffe darauf, dass mir euer Haus, das mir sehr empfohlen würde, für einige Tage eine Unterkunft bieten wird. Natürlich nur sofern es ein freies Zimmer gibt und ich es mir leisten kann." antwortete ich freundlich und mit einem leichten Lachen.

    Ich lenkte meinen Blick in die Richtung, die der Schreiberling mir wies und erblickte dort den älteren Mann. Da dieser bereits eine Reaktion auf mich zeigte, blieb ich an Ort und stelle stehen und wartete ab, während ich erst jetzt die Geschäftigkeit um mich herum richtig wahrnahm. Ich beobachtete die Schreiber bei der Arbeit und war begeistert.
    Als Kapaneos dann an mich herantrat, beantwortete ich seine Fragen freundlich und mit einem leichten Lächeln.
    "Ich bin Perseus, Sohn des Periandros aus Olympia." stellte ich mich erstmal vor, denn schliesslich hatte mir mein Gegenüber ja auch seinen Namen genannt. "Ich bin kein Polites von Alexandria, aber ich bin Bürger der Polis Elis. Mein Vater war ein Philosophos und legte wert darauf, dass ich Lesen und Schreiben lerne, wobei er mir ausser dem Griechischen auch Latein beibrachte." gab ich noch von mir preis. Das ich außerdem ein (leider eher erfolgloser) Athlet war, tat hier ja nicht viel zur Sache.
    Nun wartete ich erneut ab, wie mein Gegenüber reagieren würde und ob ich unter Umständen wirklich eine Anstellung hier finden konnte.

    Ich war nun bereits seit einigen Tagen in Alexandria und hatte meine Zeit damit verbracht mir die Stadt anzusehen und das wenige Geld, dass ich mein eigen nannte, zaghaft und sparsam für die Erfüllung der rudimentärsten biologischen Notwendigkeiten des einfachen Lebens durch zubringen.
    Da sich jener sehr erschöpfliche pekuniäre Vorrat nun dem Ende zuneigte, wurde es Zeit mein Augenmerk auf die Beschaffung neuer Geldmittel zu lenken. Idealerweise sollte dies natürlich durch ehrliche Arbeit geschehen und am besten auch noch durch eine Form der Arbeit, die mich erfreute und die meinem ursprünglichen Ansinnen für die Reise nach Alexandria - der Labung meiner Seele durch intellektuelle und kulturelle Herausforderung - entgegenkam.
    Zu diesem Zweck hatte ich mich an diesem Tag zu jenem Ort begeben, der in der ganzen Welt als Hort des Wissens und Quell der Gelehrsamkeit galt (zumindest war es so gewesen, ehe die 'Herren der Welt' in Ägypten eingefallen waren). Ich hatte das Museion schon während meiner Erkundungsgänge entdeckt und von außen ein wenig betrachtet, doch bisher hatte ich mich von seinem Eingang noch ferngehalten. Dieses Mal jedoch, betrat ich das Museion und fragte mich dort durch.
    Ein Sklave des Museions führte mich zu einem Arbeitsraum, in dem sich offenbar so etwas wie eine Registratur befand und hinter dem der Bibliothekar in seiner Festung der Einsamkeit verweilte. An die Tür des Arbeitsraumes klopfte ich leicht an, ehe ich eintrat und im Inneren auf jemanden zu ging, der aussah, als ob er hier arbeitete.
    "Chaire. Verzeihung, ich bin auf der Suche nach einer Anstellung und man gab mir die Empfehlung, dass ich es hier versuchen solle.
    "
    sagte ich freundlich und wartete dann brav auf eine Reaktion.

    Wie der Soldat am Sonnentor es mir vorgeschlagen hatte, war ich dem Meson Pedion bis zum Gymnasion gefolgt und hatte dort eine zufällig passierende Alexandrinerin freundlichst nach dem Kapeleion Archaon gefragt. Es hatte einige Minuten gedauert, bis ich es geschafft hatte aus ihr eine brauchbare Wegbeschreibung herauszukitzeln (nicht ohne viel zu viele Dinge über sie und ihre Katzen zu erfahren) und mich dankbar von ihr verabschieden konnte.
    Statt mich direkt auf den Weg zu machen, beschloss ich dann allerdings erst noch ein kleines Bisschen in der näheren Umgebung durch die Strassen zu schlendern um zumindest schon mal ein Wenig von dieser Stadt, die so fantastisch sein sollte, zu sehen.
    Als ich dann, nach einigen Stunden des Herumwanderns, das Ziel erreichte, lag der Sonnenaufgang, während dem ich vor der Stadt angekommen war, schon lange hinter mir. Ich blickte mich etwas um und war recht erfreut, denn das Gasthaus machte einen recht einladenden Eindruck. Also beschloss ich, mich endlich der Frage zu stellen, ob ich mir eine Unterkunft hier wirklich leisten konnte. Am Tor des Gasthauses, das ich nicht einfach durchschreiten würde, auch wenn es offen stand, machte ich mich bei einem der dort befindlichen Bediensteten bemerkbar.

    Leider musste ich leicht den Kopf schütteln, als der Soldat mich fragte, ob ich keinen Bekannten in der Stadt hatte. Sicherlich würde das meinen Aufenthalt in Alexandria bedeutend vereinfachen, doch leider fehlten mir jegliche Verbindungen in die Stadt und so war ich darauf angewiesen mich irgendwo für kleines Geld einzumieten.
    "Bisher mangelt es mir noch an bekannten Alexandrinern, aber deswegen bin ich ja hier, um mir auch in dieser Stadt ein paar Freunde zuzulegen." sagte ich mit einem leichten Lächeln.
    "Ich danke dir für deine Hilfe. Ich denke, ich werde es erstmal im Kapeleion Archaon versuchen. Und falls es mir dort zu kostspielig ist, bleibt mir ja immer noch der Weg nach Rhakotis."
    Ich blickte zum offenen Stadttor und machte mich dann, nach einigen freundlichen Abschiedsworten, auf den Weg hinein.

    'Wenn du nach Alexandria gehst, dann sieh zu, dass du bei Sonnenaufgang ankommst. Ein wundervoller Anblick.'
    Das waren die Worte eines alten Mannes, dem ich in Bubastis begegnet war. Da der Alte nicht locker gelassen hatte, hatte ich beschlossen seinen Rat zu befolgen und hatte alles daran gesetzt es zu schaffen.
    Und so war es an diesem Morgen, kurz vor Sonnenaufgang soweit: Ich erreichte Alexandria, jene Perle Ägyptens, die ich schon immer sehen wollte. Diese Stadt, die von Göttern, Königen und Kaisern erbaut, erobert und beschützt wurde und die immer wieder dafür sorgte, dass das Zentrum der Welt überhaupt leben konnte.
    Und als ich mich so langsam der Stadt und ihren Toren näherte, verstand ich, warum der Alte mich gedrängt hatte. In der Tat war der Anblick der Mauern Alexandrias in diesem Licht einmalig und war froh, dass ich mich beeilt hatte. Mit einem leisen Seufzen blieb ich stehen und genoss die Aussicht die sich mir bot. Die Tore wurden offenbar gerade erst geöffnet, denn vor dem nächstgelegenen hatte sich die Reihe der Wartenden noch nicht aufgelöst und stand noch fast bewegungslos da. Ich blickte kurz nochmal hinter mich und machte mich dann auf den Weg zu Tor, wo ich mich in die Reihe derer einreihte, die die Stadt betreten wollten.


    Etwas später, nachdem sich ein Wust an verschiedensten Menschen durch das Tor bewegt hatte, war auch ich an der Reihe hineinzugehen. Als mich die Wache schon durchwinken wollte, sprach ich den fleissigen Wächter noch kurz an, schliesslich kannte ich mich nicht aus und musste erstmal um Hilfe bei der Orientierung bitten.
    "Chaire Soldat. Kannst du mir vielleicht sagen, wo in der Stadt ich am günstigsten eine Unterkunft für ein paar Nächte finden kann?"
    fragte ich den Soldaten freundlich.



    Sim-Off:

    Wäre schön, wenn ein Spieler oder der Narrator mir den Einstieg erleichtert. ;)

    Ich grüsse euch Rhomäer, ihr Herren der Welt.
    Ich bin Perseus, Sohn von Periandros aus Olympia.
    Ich bin ein einfacher Reisender dessen bare Füsse ihn schon weit durch den Osten des Imperiums trugen und nun geruht es meiner Seele sich an einen Ort zu binden.
    Alexandria, der Musen moderner Hort, soll dieser Ort sein, an dem meine Seele sich laben und meine Hülle sich erholen soll.


    Also im Klartext:
    Name: Perseus
    Stand: Peregrinus
    Wohnort: Alexandria


    Die Seele dankt für das Gehör und erwartet freudig der Götter Schiedsspruch.