Es war Publius bewusst, dass bei der Durchsuchung die Realität von der Norm abwich, doch in seinem Kopf hielt das Durcheinander an, so dass er sich keine Fragen zum Warum stellte. Nachdem er sich bei den Legionären am Tor freundlich bedankt hatte, passierte er reflexartig zügig das Tor, um dann danach seinen Schritt wieder zu verlangsamen. Die neuen Eindrücke, die sich ihm gerade boten, erzeugten einen Stillstand des Gedankenflusses. Er sog die Bilder vom Innenleben des Lagers gerade zu in sich auf. Wie eine Ewigkeit kam es ihm vor, bis er die principia erreichte. Einmal dort drinnen, war es tatsächlich keine Schwierigkeit mehr, das officium zu finden, in dem man sich Anwärtern annahm.
Beiträge von Publius Helvetius Pinna
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Sobald er die principia betreten hatte, wandte sich Publius nach rechts, wie es ihm der wachhabende Legionär gesagt hatte. Er sah die Tür, deutlich beschriftet. Das ging dann doch alles schneller, als es ihm irgendwie lieb war. Er klopfte erst einmal zaghaft, bis ihm auffiel, dass das wohl kaum jemand gehört haben könne. Es folgte also ein deutlich vernehmbares Klopfen an der Holztür. Mit den Zehenspitzen wackelnd wartete er nun also darauf eingelassen zu werden.
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Was folgte war also die erste Desillusionierung. Die Wache führte ihm eindrucksvoll vor, wie der Dienst in der Legion aussehen könnte - und wie er es höchstwahrscheinlich auch würde: eintönig und alles andere als spannend. Es verunsicherte Publius. Doch er versuchte sich möglichst wenig davon anmerken zu lassen und antwortete vielleicht einen Tick zu schnell: »Nichts dergleichen.« Er trat daraufhin auch einige Schritte vor und hob - um die wohl folgende Durchsuchung zu ermöglichen - die Arme an, allerdings nicht ohne vorher seine Tasche abzustellen. Darin fand sich nichts außer seinen persönlichen Habseligkeiten, sowie ein wenig Geld und ein wenig Essen.
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Der Weg von seiner Bleibe in Mantua war kein weiter, und doch kam es ihm vor wie ein Tagesmarsch. Je näher er dem Tor des Lagers kam, umso wackeliger wurden seine Knie. Publius hatte lange auf diesen Tag gewartet, stets mit Respekt vor der Herausforderung. Und ebendieser wuchs mit jedem Schritt, den er der castra näher kam - gemeinsam mit der Angst. Es waren nicht wenige gewesen, die ihm in diesen wirren Zeiten davon abgeraten hatten der Legion beizutreten. Doch für ihn gab es keine Alternative. Er hatte den Entschluss für sich selbst wohl schon vor einigen Jahren gefällt. Der Traum vom Legionär Publius Helvetius Pinna sollte nun also wahr werden.
Es waren nur noch wenige hundert Meter bis zum Tor und Publius - sonst eigentlich überhaupt nicht eitel - rückte seine Umhängetasche und seine tunica zurecht. Er war sich nicht sicher ob der sanfte Wind oder der bevorstehende Lebensabschnitt die Gänsehaut auf seinen Armen verursachte. Kalt war es aufjedenfall auch an diesem Spätsommermorgen nicht. Im Gegenteil, die Sonne stieg von Minute zu Minute höher und fiel stärker in Publius' Nacken. Die Gesichter der wachhabenden Soldaten nahmen immer mehr Gestalt an, und als er endlich die letzten Schritte zum Tor trat, atmete er nochmal tief durch, bevor er mit gebührendem Abstand haltmachte.
»Salve, legionarii! Ich bin Publius Helvetius Pinna«, er stockte kurz vor dem nächsten Satz, »Ich möchte mich gerne freiwillig zum Dienst in der Legion melden.«
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Herzlichen Dank hierfür!
Ich war die letzten zwei Tage unterwegs, ich melde mich später per PN bei dir.
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Hallo zusammen!
Ich habe mir überlegt, als Publius Helvetius Pinna bei den Helvetiern zu starten - vorzugsweise direkt in Mantua um der Legion beitreten zu können. Hoffentlich bekomme ich hierfür die Zustimmung der gens?
Grüße