Beiträge von Licinia Octavia

    Interessiert schaute Licinia zu Publius und grinste dann.


    "Ich möchte Dich wirklich gerne näher kennenlernen."


    Langsam normalisierte sich Licinia's Herzschlag wieder. Auf Helenas Frage hin erinnerte sie sich allerdings wieder an die Kälte.


    "Du hast recht Helena, mir ist entsetzlich kalt. Ich habe das in der ganzen Aufregung gar nicht bemerkt."


    "Dann laßt uns gehen."

    "Ach einfach von allem Helena."


    Licinia lächelte.


    "Warum gehen wir nicht in eine Taverne und unterhalten uns dort ?"


    Dann fiel ihr Blick auf Publius. Erst jetzt kam ihr in den Sinn, das dieser vielleicht lieber mit Helena alleine sein würde.


    "Möchtest Du nicht mitkommen?"

    Auch Licinia mußte immer noch grinsen, die ganze Situation war einfach irgendwie komisch.


    "Es freut mich sehr Publius Dich kennenzulernen. Ich hab gerade meine Schwester getroffen."


    Es war Licinia klar, das sie irgendwie wirres Zeug redete, aber sie konnte nicht anders. Dann wandte sie sich wieder Helena zu.


    "Du mußt mir unbedingt mehr davon erzählen."


    Sim-Off:

    Von mir ? Ich hab keine PN bekommen ?

    Licinia erwiederte die Umarmung ihrer Schwester.


    Glücklich schaute sie Helena an:


    "Ich freue mich ja so. Schön das er dir gut geht. Wie ich hörte stehtst du im Dienst unserer Götter ? Mir ist es auch gutgegangen, doch hatte ich ewig das Gefühl mir fehlt ein Teil von mir."


    Dem Blick von Helena folgend sah auch Licinia zum Tempeleingang und sah einen Mann herauskommen, der in ihre Richtung schaute.

    Licinia konnte nicht anders. Sie fing an zu lachen. Die Situation war aber auch zu komisch.


    "Du hast recht ich bin Licinia. Liebe Helena, als ich erfuhr das du hier in Germania bist, bin ich einfach abgereist um dich zu sehen. Ich kann es noch gar nicht fassen, das ich dich so schnell gefunden habe. Wie geht es dir ?"

    Licinia atmete erleichtert auf. Vor ihr stand der Tempel. Was nun ? Sie ging erst einmal um den Tempel herum und sah sich suchend um.


    Plötzlich jedoch war es für sie als würde sie in einen Spiegel schauen. Nicht weit entfernt von ihr stand eine Frau, die hatte ihr Gesicht !


    Das war Helena. Langsam ging Licinia auf diese zu. Was sollte sie nur sagen ?


    "Salve Schwester !"


    Mehr viel Licinia nicht ein und ein wenig hilflos schaute sie Helena an.

    Licinia schlenderte langsam über den Marktplatz. Fröstelnd zog sie die Schultern zusammen, so kalt hatte sie Germania gar nicht in Erinnerung gehabt.


    Aber die Freude darüber bald ihre geliebte Schwester wiederzusehen überwog und sie vergaß die Kälte.


    Suchend schaute Licinia sich um und hielt dann einen Sklaven an.


    "Sag mir, wie komme ich zum Tempel ?" fragte sie diesen und ging dann in die ihr gewiesene Richtung.


    Dort würde sie Helena vielleicht finden, falls nicht, dann würde sie halt weiter suchen.

    Licinia sah im Laufen ihren Vater mit einer jungen Frau in Richtung Garten gehen.


    Obwohl sie wußte, das sich das eigentlich nicht gehörte, rannte sie hinterher.


    "Vater, warte bitte einen kurzen Moment."


    Dann erklärte Licinia rasch.


    "Bitte entschuldigt mein Stören, aber ich möchte Dir Vater nur Bescheid sagen, das ich den Beschluss gefaßt habe nach Germania zu reisen um dort Helena zu sehen. Ich kann nicht anders. Lange werde ich auch nicht fortbleiben. Nun muß ich mich aber beeilen, sonst erreiche ich das Schiff nicht mehr !"


    Licinia umarmte ihren Vater, lächelte der jungen Frau noch einmal zu und machte dann auf dem Absatz kehrt.


    Ein Bediensteter hatte schon ein Pferd für sie gesattelt, hoffentlich würde sie das Schiff noch erreichen.

    Noch während der Unterhaltung faßte Licinia einen Entschluß. Helena war in Germania, diesen Gedanken wurde sie einfach nicht los.


    "Es tut mir leid Marcus, wir setzen unsere Unterhaltung ein anderes Male gerne fort. Ich muß jetzt sofort los !"


    Licinia lächelte entschuldigend, umarmte Marcus kurz, drehte sich dann um und war schnell wie ein Blitz verschwunden.

    Auch er hat Helena gesehen, mein zweites ICH. Oh nein, sie ist also in Germania dachte Licinia sich, sagte aber bloß lächelnd:


    "Ich bin nicht Helena, mein Name ist Licinia, wir sind Zwillingsschwestern."


    Licinia mußte lachen.


    "Anscheinend sehen wir uns noch immer ähnlich. Doch wer bist du ?"


    Fragend schaute Licinia Marcus an.


    "Laß mich raten, ein Cousin von uns ?"

    Licinia ging einige Schritte zurück und schaute ihrem Vater ins Gesicht. Machte er sich etwa einen Scherz mit ihr ?


    Nein, es sah so aus, als ob er es ernst meinte.


    "Ich kann es gar nicht fassen. Helena ist wieder da ?!"



    Vor Freude machte Licinia einen kleinen Luftsprung. Ihr Herz sang förmlich vor Freude.


    "Wo ist sie denn ?"


    Suchend sah Licinia sich um und erblickte dabei einen jungen Mann, der sie interessiert beobachtete.


    "Und wer ist das Vater ?" fragte Licinia und lächelte dabei dem Mann zu, "ein Verwandter, den ich noch nicht kenne ?"


    Licinia lachte, "oder habe ich nur vergessen wer Du bist ?", wandte sie sich dann direkt an den jungen Mann.

    Licinia hörte die wohlbekannte Stimme ihres geliebten Vaters.


    Sie drehte sich um und da kam er auch schon auf sie zu.


    "Vater ! Ich bin es ! Licinia !"


    Freudig umarmte Licinia ihren Vater stürmisch und gab ihm einen Kuss auf die Wange.


    Endlich bin ich wieder zuhause ! Ich habe Euch alle ja so vermißt.


    Sprudelnd vor Glück sah sie ihren Vater an.

    Niemand antwortete ihr. Anscheinend war die ganze Familie ausgeflogen.


    Licinia zuckte die Achseln, dann würde die Begrüßung eben später erfolgen, wahrscheinlich waren alle wegen der traurigen Nachrichten unterwegs.


    Sie würde sich erst einmal umschaun.


    Ein Blick nach unten genügte ihr, der Reisestaub von etlichen Meilen klebte auf ihrem Kleid, sie würde sich erst einmal frisch machen und versuchen ihr wirres Haar wieder zu einer vorzeigbaren Frisur zu ordnen.


    "Ich seh ja schlimmer aus wie ein Räuberhauptmann." dachte sich Licinia und lachte dann, allerdings nur leise.

    Licinia sprang vom Pferd und eilte zum Eingang. Endlich war sie wieder zu Hause, welches sie so lange vermißt hatte. Die zwei Jahre in Hispania kamen ihr plötzlich wie 20 Jahre vor.


    Sie stürmte förmlich hinein, blieb stehen und rief ein wenig atemlos:


    "Hallo ! Jemand da ? Ich bin wieder zuhause."


    Dabei sah sie sich entzückt um, es erschien ihr alles noch größer und schöner zu sein als früher.