Beiträge von Thorbrand

    Thorbrand folgte der Wegbeschreibung und fand die Horrea. An einem Thresen stand ein Mann und mit der inzwischen gewonnenen Sicherheit in Sachen militärischer Umgangsformen trat er an den Thresen und sagte,
    Salve Miles,...ich soll mich hier mit meiner Ausrüstung versorgen. Dabei sah er dem Mann über die Schulter entlang der Regale in welchen Ausrüstungsgegenstände gelagert waren.

    Fast schon ein wenig belustigt in welcher Geschwindigkeit die Formalitäten hier abgewickelt wurden entgegnete Thorbrand, Horrea,...gut,...also dann.....usque in serus...
    Was er brauchte und was ihm zustand. Lächelnd sinnierte er darüber nach als er das Officium verließ.

    Versehen mit der Tabula betrat er erneut das Rekrutierungsbüro. Er klopfte an die bekannte Porta und betrat nach der Aufforderung den Raum.
    Salve Miles,...ich habe meine Untersuchungen bestanden,...und soll mich wieder hier melden.Dabei hielt es dem Schreibstubenhengst die Tabula in Zugriffhöhe.



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Thorbrand Sigurssohn
    aetas : 22
    natio : Peregrinus
    habitus: Gut
    morbi cogniti: keine Bekannt
    exceptiuncula: ohne Befund
    Gesamturteil: Körperlich in sehr guten Zustand, Lesen, Schreiben und Rechnen iwrd perfekt beherrscht



    Thorbrand nahm nach der Inspizierung die Tabula entgegen und warf einen kurzen Blck darauf. Daraufhin bedankte er sich wortlos und zog sich wieder an. Dabei vermisste er schmerzlich sein Schwert, wie auch seinen Ger.
    Jedoch vermied er es den Offizier darauf anzusprechen.
    Zum Abschied entgegnete er,
    Ich danke dir,...vale usque in serus! und verließ den Raum.

    Thorbrand bemerkte, daß er zu weit gegangen war. Immerhin war der Mann Offizier. Er entgegnete,...mit Rechts...ich bin Rechtshänder...
    Er sah in Richtung der Wand und stellte sich an der Markierung auf.
    Dann las er ohne Schwierigkeiten klar und deutlich vor;


    Im Wein liegt Wahrheit


    2, 7, 20, 11


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss...


    1100, 13, 108, in einfacher Umrechnung =4


    Er vermied es den Offizier anzusehen, das hatten die Krieger in seiner Sippe auch nicht allzu gern. So sah er weiter auf die Tabula in Erwartung der nächsten Frage.

    Anscheinend gehörte es zur Ausbildung sich ständig Mutmaßungen als gegebene Tatsachen anhören zu müssen. Thorbrand war geneigt zu fragen ob man in der Gegend wo der Decurio herkam so aussah wenn man von Bäumen fiel...?! Stattdessen entgegnete er auf die zweite Frage,
    Es gibt nichts,...außerdem gibt es eine Kindsbeschau nach der Geburt,...wenn das Neugeborene mißgestaltet oder schwächlich ist wird es ausgesetzt. Das kam zwar äußerst selten vor,er selber hatte es noch nicht erlebt,...aber es schadete nicht dem Decurio die Gebräuche seiner Sippe darzubringen. Ich lese griechisch, lateinisch und die Runen meines Volkes, Rechnen ist mir geläufig, wenn du das zusammenzählen und abziehen von Zahlen meinst.
    Jährlich musste er seinem Vater bei den Erhebungen von Vieh und Sklaven helfen. Die letzte Frage verstand er nicht, daher entgegnete er,
    Der eine kann den anderen notfalls ersetzen, falls er verletzt ist...und zur Not habe ich noch Füße und Zähne.Dabei entblößte er seine gut gepflegten Beisser.

    Wieder war es an Thorbrand seine Ruhe zu bewahren. Als Esel hatte ihn noch nie jemand bezeichnet, doch die Schule unter Hepaisthos griff und er sprang nicht über das ihm hingehaltene Stöckchen.
    Während er sein Lederhemd auszog und sich an die Stelle an der Wand antwortete er;
    Keine Krankheiten,...in der Vergangenheit gab es ein paar Schnittverletzungen, wie du an den Narben erkennen kannst...und weitergegeben von Generation zu Generation ...?
    Er lehnte sich an die Wand und drückte sein Kreutz durch.
    Blaue Augen, blonde Haare,...aber vor allem Ehre und Stärke. Fast entschuldigend lächelte er kurz.

    Thorbrand trat ein und reichte dem Mann die Tabula.



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Thorbrand Sigurssohn
    aetas : 22
    natio : Peregrinus
    habitus:
    morbi cogniti:
    exceptiuncula:
    Gesamturteil:





    Salve ...Decurio! Er erkannte den Mann vom Tor...erkannte jedoch die Zusammenhänge nicht gleich.Warum war er hier,...war er ein Medicus?
    Ich soll hier untersucht werden, damit man meine Tauglichkeit feststellen kann.

    Entgegen den bisher gesammelten Eindrücken war es im Valetudinarium verhältnismäßig sauber. Ein Mann war dabei mit einer nach Essig riechenden Flüssigkeit den Boden zu wischen. Ob das usus war oder nur gerade geschah?
    Er fragte den Mann nach dem Weg und fand sich bald vor einer weiteren geschlossenen Türe.
    Er klopfte an und wartete auf die Aufforderung einzutreten.

    Thorbrand bemerkte, daß man hier wohl erst ab einem gewissen Dienstgrad Witze machen durfte. Er nahm zuerst seinen Sack auf und nahm dann die Tabula an. Er beschloß nicht mehr witzig zu sein und entgegnete,
    Ich gehe ins Valetudinarium und komme anschließend hierher zurück,...jawohl. Es erstaunte ihn nicht, daß es in einem Castell ein Krankenhaus gab, schließlich war die Möglichkeit sich im Dienst zu verletzen recht hoch. Er war gespannt und verließ mit einemVale..usque in serus... den Raum.

    Soviel Humor hatte er nicht erwartet. Sicher ergab sich diese Haltung aus der Siegesgewohnheit. Er nickte dem passierenden Eques zu und entgegnete den Fragenden, Ja, Thorbrand Sigurssohn,...ich komme aus Thule und bin 22 Jahre alt.
    Dem ersten Witz entgegenete er trocken,
    Bei uns gilt es als Schande sich bei einer neuen Aufgabe an den Rockstößen der Mutter zu klammern deshalb ließ ich sie in Thule,...mein Vater Sigur ist Herr über 400 Hörige, hat also keine Zeit, genauso wie meine beiden älteren Brüder, Horsa und Snorri die just mit meinen 12 Vettern und ein paar Freunden Britanniens Norden verheeren um Sklaven für die Ernte und Gold für die Aussteuer meiner Schwester Brunhild zu sammeln.
    Er stellte seinen Sack ab und verschränkte die Arme. Ernst sah er den Mann an,
    Mein Großvater Thoralf erschlug dereinst König Hjalaborg und 40 seiner Krieger im Sund von Sudland und fand einen Seeweg nach Westen,...aber er ist inzwischen 60 Winter auf Midgard und läßt es nun etwas ruhiger angehen...
    Mit ernster Miene schüttelt er langsam den Kopf, den Eques am Tisch fixierend.
    ...also nein,...ich habe niemanden meines Clans bei mir.

    Thorbrand öffnete die Türe und betrat den Raum. Da er nicht wußte an wen er sich wenden sollte sagte er nur,
    Mein Name ist Thorbrand Sigurssohn ich möchte der Ala beitreten...Naja, so war das nunmal. 25 Jahre hin oder her. Die Zeit würde er schon totschlagen können.

    Thorbrand fand die Porta zum Rekrutierungsbüro. Tief atmete er ein und ließ ausatmend seinen Kopf im Nacken kreisen.
    Bevor sein Innerstes wieder anfing ihn in Grübeleien zu bringen klopfte er mit fester Hand an die Porta.

    War es Methode des Exercitus willige Interessenten in Zweifel zu bringen? Doch die Worte drangen an eine Stelle. Brachten eine Saite zum klingen.
    25 Jahre. Er war sich im Klaren darüber, daß er mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder nach Hause zurück kehren würde. Seine Eltern, sein Großvater, sie würden bereits bei den Ahnen sein.
    Er rief sich zur Ordnung. Hörte den sonoren Bass seines Großvaters, daß es einen Mann ausmacht wie er handelt und daß er zu seinem Wort steht.
    Auch in seinem Clan hieß es auf dem Weg zu bleiben,...den Weg des Oberhaupts. Im Prinzip würde sich also für ihn nicht viel ändern,...außer, daß er der stärksten Armee seit den Tagen der Ahnen angehören würde, wenn er sich ihr würdig erweist.
    Der Decurio war während seiner Gedanken in das Castellum geritten und Thorbrand fixierte das genannte Gebäude...das Rekrutierungsbüro.
    Die Zeit würde zeigen, ob seine Neigung sich Abseits der Wege und Regeln sich dem angeblich härtesten Drill der Welt unterordnen würde.
    Dann machte er sich auf den Weg,...

    Thorbrand betrachtete distanziert den Decurio und dessen Vorgehensweise.In den Gesichtern der Wachhabenden las er indes nichts gutes, offenbar hatten sie bereits einen Sündenbock für das eigene Versagen. Ihn.
    Er bemühte sich nicht zu grinsen, denn der Decurio würzte seine Repressalie mit derben Witz.
    Auf des Decurios Frage hin entgegnete er,
    Ich muss gestehen, daß mein Vater schon wegen geringerer Vergehen Männer hat kielholen lassen. Lerne durch Schmerz,...
    Er griff seinenTragesack und warf ihn über die Schulter.
    Man lernt zwar nie aus, ...aber Schmerzen gilt es tunlichst zu vermeiden. Sein Blick traf die verdatterten Wache, die davontrotteten.
    Ich mag in euren Augen noch ein Nemo sein,...ich mag eurer Willkür ausgesetzt sein,...aber glaubt mir eines, da wo ich herkomme bedeutet Versagen den Tod...ich bin bereit Decurio!

    Thorbrand sah den Mann vor ihm an und registrierte ihn und seine Fummelei als knabenliebenden Lüstling. Der offensichtlich blinde Vogel übersah sowohl seine beiden Stichwaffen als auch den Ger, seinen kunstvoll geschmiedeten Speer.
    Kopfschüttelnd stieß er den Ger in den Boden und legte das Schwert und den Dolch in die Hände der zweiten Wache.
    Auf die Frage des Decurios wandte er sich ihm zu, bezeugte ihm Respekt mit einer leichten Verbeugung.
    Ja, ich komme aus Thule Decurio...es ist im Grunde nur ein Katzensprung bis hierher... endgegnete er mit offenem Gesichtsausdruck. Ich wählte diese Gegend weil sie meiner Heimat klimatisch näherkommt als der Süden.

    Thorbrand hielt in Sichtweite des Castellums an und betrachtete den Bau. Er war einigermaßen enttäuscht. Auf seinen Reisen hatte er beeindruckendere Festungen gesehen. Diese hier wirkte wie Flickwerk aus alter Substanz und dem halbherzigen Versuch Holz durch Stein zu ersetzen.
    Sicher waren die vielzitierten Unruhen im Mutterland Grund für den Zustand. Man hatte wahrscheinlich andere Probleme.
    Er richtete seinen Tragsack. Gürtete sein Schwert und Dolch ordentlich und griff seinen Speer. Tief durchatmend setzte er sich in Bewegung.
    Vor der Wache angekommen sagte er,
    Ich bin Thorbrand Sigurssohn aus Thule! Ich möchte der Ala beitreten!

    Thorbrand betrat den schummrigen Schankraum. Das Lokal war mäßig besucht um diese Zeit, so fand er abseits einen freien Tisch.
    Er war nach seiner Ankunft in einer Therme und hat sich von den sichtbaren Strapazen der Reise befreit. Sein Äußeres entsprach jetzt wieder seinem Stand. Als dritter Sohn eines Großbauern und Thingsprechers hatte er zwar keine großen Hoffnungen auf ein umfassendes Erbe, jedoch legte sein Vater Wert auf einen standesgemäßen Auftritt und Börse. Das einzige Zugeständnis an die Geflogenheiten des Imperiums war ein Kurzhaarschnitt und eine Rasur.
    Er bestellte Met,...dieses verdünnte Gesöff, welches man hier in den Provinzen des Imperiums bevorzugte fand kaum seinen Geschmack.
    Dazu einen kräftigen Eintopf, dessen gewünschten Inhalt er der Bedienung klar schilderte. Diese marschierte einigermaßen irritiert zur Cusina, wo kurz darauf ein vierschrötiger Mann in seine Richtung starrte.
    Bei dessen Anblick erwägte Thorbrand die Bestellung zu verwerfen und stattdessen etwas in den offenen Garküchen auf den Markt zu erwerben.
    Die Bedienung kam zurück und stellte ihm einen Krug Met auf den Tisch.
    Dein Eintopf dauert etwas,...Mamercus muss die Zutaten erst garen,...sie ...der Eintopf ist hier nicht üblich weißt du...?
    Thorbrand lächelte ihr verständnisvoll zu und hoffte inständig, daß sein erster optischer Eindruck von den Fähigkeiten des Garkochs übertroffen würde.
    Nachdem die Bedienung an einen anderen Tisch gerufen wurde trank er vorsichtig am Met, welcher durchaus sein Gefallen fand.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und lauschte den Gesprächen im Raum. Es kostete ihn einige Mühe das Kauderwelch zu verstehen. Er kannte die nordischen Dialekte, auch ein paar Brocken der Festlanddialekte. Sein Latein erlernte er von einem griechischem Sklaven, den sein Oheim dereinst an den Hof seines Vaters brachte. Er lächelte bei dem Gedanken an Hepheistos. Er konnte wunderba erzählen und vor seinem Geistigen Auge erschienen all die Helden aus Troja, auchAlexander, Hanibal, Cäsar und Arminius. Doch Hepheistos lehrte ihn auch die Tragik der Helden.
    Was ihn nicht davon abhielt einer werden zu wollen.
    Vor ihm stand plötzlich ein dampfender Topf auf dem Tisch. Die Bedienung nestelte verlegen an einem Wischtuch und ein Blick Richtung Cusina zeigte ihm einen erwartungsvollen Koch.
    Thorbrand ignorierte den Holzlöffel und holte einen Hornlöffel aus seinem Gepäck. Er schenkte der Bedienung ein Lächeln und probierte den Eintopf.
    Wie erwartet entsprach er nicht ganz seinen Erwartungen aber er war durch aus genießbar. Mit erhobenem Daumen erntete er zwar die Zufriedenheit des Kochs und der Bedienung, jedoch auch Mißgunst und Befremden der Gäste am Nachbartisch. Er ließ sich nicht beirren und aß mit Bedacht und Genuss.
    Nach dem Mahl bezahlte er und verließ das Lokal unter mehr Blicken als ihm lieb war. Er beschloß weniger auffallen zu wollen.

    Das erste was ihm auffiel war dieser wabernd muffige Geruch. Jetzt wo das Schiff angetaut war und die wenigen Passagiere auf der klapprigen Planke von Bord gingen schien die Ahnung zur Wirklichkeit zu werden.
    Angewidert strich er sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand unter der Nase und stellte auf diesem Wege fest, daß sein eigener Körper die Reise auch nicht ohne gewisse Eingeständnisse überstanden hatte.
    Vor ihm stakste ein Mann mit verschwitzter Tunika und einigen Transporttaschen, die er teils umgehängt, teils in Händen an Land brachte.
    Thorbrand nickte vor sich hin,...nein,...in diesem Mief würde er kaum Anstoß zu Unwillen geben. Er schlenderte durch die Hafenanlage und fragte sich zu einer Taverne durch. Hier wollte er sich seine Reisekleidung und vor allem seines fast schon ranzig müffelnden Reiseschweisses entledigen.