Beiträge von Argius Castor

    "Ist gut. Dir nach." Seine Stimme klingt zufrieden.


    Castor würde also Beroe folgen. Was sollte er auch sonst tun? Sein derzeitiger Zustand war, ungemein unsicher. Wie gern hätte er etwas bei sich, mit dem er sich im Notfall verteidigen konnte. Vielleicht führte sie ihn ja doch irgendwo hin, wo man ihn verprügeln, ausrauben und abstechen würde. Sie selbst sagte, dass Roma ein gefährlicher Ort war.
    Andererseits... während er sich erhob und seine Tunika zurecht zupfte, seine Finger knacksen lies und langsam zu ihr lief, um sich von ihr führen zu lassen, betrachtete er sie. Diesmal jedoch nicht mit einem fragenden, durchsuchenden Blick, sondern einem dankbaren und anerkennenden. Sie nahm recht viel auf sich, um eigentlich nichts zu erreichen. Oder versprach sie sich davon etwas, dass sie ihn zum Lupanar führte? Würde er gleich seine Sesterzen los werden, um eine ihrer 'Freundinnen' Gesellschaft zu leisten. Waren die für fünf Sesterzen schon zu haben?
    Castor kannte die Preise nicht; Nicht das er sie brauchen würde, zumindest jetzt nicht.


    Mit leiser Stimme fuhr er fort:
    "Es.. Verzeih mir, dass ich vorhin falsch von dir gedacht habe Beroe. Ich wollte einfach nur vorsichtig sein. Den Gefallen sollst du haben. Sag mir einfach was ich tun soll."

    "Danke. Ich.. ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass du zustimmst. Roma schien mir stets ein gefährlicher Ort zu sein. Du wirkst anders."
    Er lächelte. Ob sie wirklich alles nur aus Großzügigkeit tat?


    So ganz wusste er nicht, was er von alle dem halten sollte. Eben in der Stadt und nun von einer Lupa ein Bett bekommen für die Nacht. Sonderlich viel zum Verstauen hatte er ja nicht. Zum Glück kam er mit der Orientierung hier relativ gut zu recht. Wenn er also aufbrechen sollte und dieses Lupanar suchen sollte, dann würde er es sicherlich finden.


    "Wo genau finde ich denn das Lupanar?" Zumindest eine kleine Wegbeschreibung würde ihm gefallen. Es sollte nicht zu schwer sein es zu finden, aber die Leute danach ausfragen wäre sicherlich nicht die beste Idee. Vor allem wenn man erst einmal nicht mehr auffallen wollte als nötig. Wer weiß, was dieser Geschäftsführernoch vor hatte.

    "Castor. Argius Castor, um genau zu sein, aber Castor reicht vollkommen." Dabei lässt er ein freundliches Lächeln über seine Lippen kommen.


    Auf die Frage nach seiner Unterkunft musste er nachdenken. Seine Faust entspannte sich und er legte beide Hände flach auf den Tisch um sich ab zu stützen, während er sich langsam erhebt. Wahrscheinlich wollte sie weiter arbeiten und den Raum.. für sich haben. Und für Fünf Sesterzen würde er den Raum wohl nicht die Nacht über bekommen. Oder vielleicht doch?


    Nach wie vor verzieht er nachdenklich die Miene und schaut zu Beroe.
    "Noch habe ich keine Bleibe. Aber mit den Münzen finde ich vielleicht außerhalb von Roma einen Platz. Außer.. außer du willst mich hier haben."
    Sein Blick fällt zum Bett hinüber und dann wieder zu Beroe.

    Castor staunte nicht schlecht. Die Aussagen waren konkret genug, um nicht erfunden zu sein. Oder sie war dreist und wollte ihn in sein Verderben führen. Vielleicht würde er als Sklave verkauft werden. Auf jeden Fall galt es für ihn vorsichtig zu sein.
    Mit einem anerkennenden Nicken nahm Castor die Münzen entgegen und verstaute sie umgehend in dem kleinen Lederbeutel. Fünf Münzen also. Das war ein Anfang, um zumindest etwas zu essen. Bei allem was sie sagte, nickte er einfach nur.
    Geschäftsführer; Magnum Momentum: Lupanar; Narben;
    Er brauchte einen Moment, ehe er den letzten Teil als Frage registrierte.
    "Ich habe erkannt, das das Färben nichts für mich ist. Die Hände haben anderen nutzen." dabei ballte er die Hände zu Fäusten zusammen und es ist, neben kleineren, auch eine längere Narbe auf der rechten Hand zu erkennen, die quer über die Finger, vom Kleinen bis zum Zeigefinger verläuft.
    "Beroe, richtig? Ich denke ich bin der richtige Mann für.. was auch immer dein Herr braucht."


    Für einen Moment überlegte er, ob er das Geld nicht lieber zurückgeben sollte. Sonderlich gut zahlt der Meister des Lupanar ja wohl nicht. Zumindest nicht an seine Lupa. Dann entschied er sich doch dagegen. Sie schenkte es ihm, warum also ablehnen. Vielleicht konnte er es ja irgendwann wieder gut machen. Soll ja niemand sagen, sein Leben begann damit, dass er Geschenke von Lupa annahm.

    Der aufstrebende Naivling, wie man ihn vielleicht betrachten konnte, schien über die Frage gründlich nachzudenken. Weder antwortete er spontan, noch hörte er dem restlichen Satz besonders aufmerksam zu. Er starrte zu Boden während er nachdachte und besah seine Fingerknöchel. Dann legte er die Hände auf den Tisch und versuchte Augenkontakt zu Beroe herzustellen.


    Was sollte er dazu sagen? In seinem jetzigen Zustand würde er so einiges tun für Geld. Aber wenn er erst einmal Fuß gefasst hat, daran arbeiten kann, sich einen Namen zu machen, dann nicht mehr. Es sollte seinem Ruf - der noch nicht besteht - nicht schaden. Also vor allem etwas subtiles. Ob sie jemanden brauchte, der für sie unliebsame Leute los wurde? Andererseits war er weder bewaffnet, noch kannte er sich hier aus. Zudem wäre es keine Arbeit, bei der er sich einen Namen aufbauen konnte.


    Castors Gedanken wurden durch ein Magenknurren unterbrochen. Dann entschied er sich doch für eine spontane Antwort.
    "Fürs erste, so ziemlich alles. Der Hunger soll mich nicht töten, genauso wenig die Kälte im Winter oder die Raubmörder der Stadt. Sobald.." erneutes Knurren. "Sobald alles wichtige gemacht ist, also.. zur Verfügung steht, gibt's neue Pläne."

    Es ging recht schnell. Zumindest für Castor. Peripher nahm er die Leute wahr. Ein älterer Mann, der missbilligend hinter ihnen her sah, zwei Jugendliche die sich eben auf dem Weg stritten und ein dickbäuchiger Händler, der sich mit einer ebenso dicken Frau stritt. Wahrscheinlich über Tücher, die ersterer an Letztere verkaufen wollte.
    Doch dann verschwand das Treiben der Leute hinter der Ecke und Castor wurde von der Seitengasse bis zur Wohnung der Insula nachdenklicher. Nicht dass er die Flucht ergreifen wollte, gegen sie würde er sich zu wehren wissen. Die Frage ist nur, wie viele von ihr hier waren, ob sie alleine arbeitete.
    Ein spärlich eingerichteter Raum war es, den sie wohl für sich selbst oder ihre Arbeit nutzte. Der Einrichtung nach, war die Kundschaft nicht auf Stil aus. Zumindest gab es ein Bett und man musste sich nicht mit dem Boden begnügen. Da hier ein Tisch stand, sowie Stühle, vermutete er, würde sie hier auch wohnen, essen, alleine schlafen und leben.


    Als sie wieder seine Aufmerksamkeit hatte, lächelte er kurz. Verständlich das sie nicht sitzen wollte, so könnte sie schneller rennen, für den Fall, dass es eng für sie werden würde.
    "Ich kann das, was man braucht, um schnell Geld zu machen. Ich bin flink, präzise, leise und stark genug, um es mit mindestens zwei aufzunehmen." Castor klang dabei sehr überzeugt.
    Es entsprach auch im Groben der Wahrheit. Das Problem war nur, dass er die Ausführung für Bescheiden hielt.
    "Ich komme aus dem Norden Romas, aus Mantua. Mein Vater war Färber und meine Mutter kümmerte sich um meine Geschwister und mich. Ich zog aus, nach dem ich erkannt habe, das ich für das Färberleben nicht gemacht bin."
    Leicht skeptisch schaute er sie an. Vielleicht war es besser, nicht zu viel zu erzählen. "Was soll ich den tun für das große Geld?"

    Castor legte den Kopf schief. Er sollte einer Lupa seine Lebensgeschichte erzählen? Diese Situation hatte ohne Zweifel etwas abstruses für ihn. Am liebsten wäre er ja gegangen und hätte sich seiner Arbeit gewidmet. Ironischer Weise schien sie die einzige zu sein, die ihm da etwas beschaffen konnte. Er würde ja wohl kaum auf der Straße anschaffen müssen. Oder?!
    So oder so, er hatte keine große Wahl oder vielleicht hatte er die, aber er war zu naiv, um sie zu erkennen, zu fixiert auf den nächsten Schritt, als das er den zweiten bedacht hätte.
    "Gut. Aber nicht hier." meint er etwas knapp. Er reicht ihr die rechte Hand, um geführt zu werden. Für die Außenstehenden würde es wohl ein klares Bild abliefern, aber wer näher stand, so etwa wie Beroe, konnte kleine Narben an den Fingern seiner Hand erkennen. Vor allem im Bereich der Fingerknöchel zierten die hellen Narben ihn.
    "Wie wäre es, mit einem ruhigeren Ort?"


    Wahrscheinlich würde sie ihn nun an ihren Arbeitsort bringen. Irgendeine Ecke, irgendeiner Gasse, irgendeines Hofes.

    Castor schaute in den großen Markt hinein. Zu den Händlern, den Ständen, der Vielfalt an Waren. Tatsächlich musste er erst einmal überlegen. Er griff sich instinktiv an die Geldkatze, bemerkte aber schnell, dass er nichts als Leder zwischen den Fingern hatte und nicht eine Münze aus dem Säckchen hervorkommen wird.
    Dafür konnte seien Gürteltasche noch etwas Brot und einen Apfel hervor weisen.
    "Sesterzen wären hervoragend." sein Lächeln bleibt, wirkt aber beschämt. Einer Lupa sagen müssen, dass man keine einzige Münze mehr hatte war hart, und selbst wenn es zum zweiten Mal sagt, macht es das nicht besser. Zumindest nicht für ihn.


    "Ein paar Münzen könnten nicht schaden, aber.. ich wüsste nicht woher. Für die Arbeit die ich hier leiste und den Lohn den ich dafür bekommen werde, kann ich mir nichts anständiges kaufen. Ich bräuchte eine andere Möglichkeit."
    Er kam sich etwas blöd vor, einer Lupa erklären zu wollen, das schnelle Geld zu machen.


    "Kennst du jemanden, der mir das möglich machen könnte?"
    Dabei schaute er sie einschätzend an. Hatte sie einen Domus? War sie eine Sklavin oder machte sie es freiwillig und auf eigene Tasche? Alles Fragen, die er erst einmal nicht stellen wollte.

    Castor wirkte etwas erleichtert. Erneut hatte er eine undurchschaubare Situation in der großen Stadt Roma gemeistert. Dann würde der Rest sicherlich auch klappen, irgendwie zumindest. Sein Stolz scheint zurückgekehrt zu sein, wenn auch kein klarer Grund hervorgeht, warum.


    Dann schaute er sie mit einem breiten Lächeln.
    "Wenn ich von hier wäre, würde ich keine Hilfe brauchen."
    Er war ihr schon offener; seine Haltung weniger abwehrend, seine Hände mehr zur Gestik verwendend und nicht mehr um einen eventuell Überfall abzuwehren. Vielleicht, vielleicht irrte er sich ja und sie war gar keine aufdringliche Lupa. Die Frage blieb, ob das besser oder schlechter für ihn sein würde.

    "Umsonst?"
    Castor war sichtlich verwirrt. War das ein Trick? Eine ganz besonders fiese Masche, bei der er letztendlich soviel zahlen musste, dass er es niemals in seinem Leben begleichen konnte?
    Andererseits. Sie machte nicht gerade einen bösartigen Eindruck. Unsicher über die Art und Weise wie er darauf reagieren sollte starrte er sie an. Was die Lupa jetzt genau von ihm wollte konnte er nicht erkennen, aber zumindest sagte sie tatsächlich Umsonst.
    Das man ihm aber Hilfsbedürftigkeit ansah war etwas, was ihm sichtlich ans Ego ging. Er verzog leicht die Miene, wie ein getroffener Hund. Dabei runzelte er die Stirn und wollte der Lupa eigentlich etwas an den Kopf werfen, dann aber bedachte er der Situation, dass er hier wirklich ohne einen Plan war.
    "Nja.. ich ähm. Ich könnte vielleicht Hilfe gebrauchen - umsonst."

    Eine Lupa? Was bei den Göttern wollte die jetzt von ihm?
    Castor schaute sich nach links und nach recht um. Es bestand ja eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie jemanden anderes als Freier haben wollte. Weder hatte er die Zeit noch das Geld dazu, sich den Freuden der Lust hinzugeben.


    Er rückte die rotgefärbte Tunika etwas zurecht. Die dunklen Flecken bewiesen erneut, dass er die Kleidung wohl schon länger nicht mehr gewaschen hatte. Allerdings waren einfache Stickereien zu erkennen, wenn man sich ihm näherte. Die Konturen einer Adlerklaue waren auf der rechten Brustseite mit einem gelbgefärbten Garn eingestickt worden.


    "Ich ähm.."
    Castor musterte erneut die Lupa von oben bis unten. Sie wirkte nicht so, als würde sie sofort sein Geld haben wollen. Aber wer wusste schon, wie so eine Lupa vorpreschen würde. In Roma regiert die List, sagte sein Onkel immer. Vielleicht war diese Dame einfach listig und wollte erst einmal sich als freundlich zeigen, ehe sie ihn um die letzte Münze bringen würde. Vorausgesetzt er hätte noch eine.


    "Ich fürchte ich kann mir die Hilfe nicht leisten." Dabei hob er abwehrend die Hände.
    Allerdings blieb er auch stehen und lief nicht einfach weiter, was wohl am intelligentesten gewesen wäre.

    Argius Castor - ein Name, den man eines Tages in jeder Geschichte hören wird. Ein Name, der von Rang und Bedeutung sein wird. Ein Name, den jeder Mann als Vorbild hat und jede Frau gerne als Liebhaber. Ein Name, der in allen Köpfen schallen wird. Ein Name, den niemals jemand vergessen kann. Ein Name, der...


    "Du da! Aus dem Weg!" brüllte ein Lastenträger von hinten. Geistesgegenwärtig sprang Castor zur linken Seite und sahden älteren, schmierigen Mann hinterher. Dieser schien noch irgendetwas zu murmeln...


    "Fatuus". schnäubte Castor vor sich hin, ehe er seinen Blick wieder auf die Straße konzentrierte. Noch eben um die Ecke und schon würde er bei den Trajansmärkten sein.
    Zwar war der junge Italiker, mit seinen schwarzen Haaren und braunen Augen eher von landestypsichen Aussehen, dafür war sein.. Wissen über Roma recht gering. Bisher war er nichts anderes, als der Sohn eines Färbers und dazu auch nicht gerade der beste. Die Stadt war ihm großteils fremd und umso mehr träumte er von ihr, wie ein verspielter Junge.
    Aber nun, wo er endlich in der Stadt der Städe Fuß fassen konnte - nun lies er alles hinter sich. Seine Heimat, seine Familie, seine Vergangenheit. Einen Namen wollte er sich machen und dies, daran glaubte er mehr, als an die Götter, würde er auch schaffen.


    Seine letzte Münze gab er für Vorräte aus und seine Kleidung, von eigentlich modischer und gegenwärtiger Natur, zeigte sich in einem überaus unsauberen Stile. Vielleicht, fand er hier ja endlich die Möglichkeit, eine Arbeit zu erhaschen und wieder für einige Wochen aussorgen zu können. Auf lange Sicht, nun auf lange Sichte zählte nur eines für ihn - Ruhm.


    Die Menschen waren hier am Nachmittag geschäftig unterwegs. Vielleicht ein Taschendiebstahl, um seinen Geldsack zu füllen? Konnte er das bringen? Hier in einer Stadt, in der eigentlich etwas mehr sein wollte, als nur irgendeiner.
    Castor sah sich um, die Gelegenheit wäre da, aber wen könnte man als Ziel aussuchen? Vielleicht erst einmal die Gegend sondieren, ehe man Entscheidungen treffen würde. So entschloss er sich weiter, langsamer und aufmerksamer durch die Straßen zu gehen. Es musste hier etwas besonderes geben.


    Sim-Off:

    Wer will, kann gerne hier mit einsteigen. :)

    Hey Leute,


    habe mich nun mal ein "bisschen" durch die Regelwerke gelesen und auch mich über die Welt informiert und hoffe genügend Basiswissen zu haben, um bald mitzuspielen.


    Name: Argius Castor
    Wohnort: Rom
    Stand: Peregrinus


    Grüße,
    Jens aka. Argius Castor