Beiträge von Iulia Flaminina

    Zum Glück kann sie Silanus Gedanken nicht lesen, so arglos ist sie nun auch wieder nicht, als das sie eine Bitte um ein Treffen allein nicht zumindest merkwürdig gefunden hätte.


    Mit einem leisen Lachen hebt Flaminina etwas abwehrend die Hände.
    "Versprechen kann ich nichts, ich muss schon abwarten, was mein Onkel sagt. Die Zeit würde mir schon recht sein, aber wie gesagt.. Ich schicke einen Boten ... zur casa Iunia?"
    Fragend legt sie etwas den Kopf schief, vieilleicht wohnte er ja auch woanders.

    "Meinetwegen gleich morgen" sprudelt es spontan aus der jungen Iulierin hervor.
    Verschwörereisch neigt sie sich dem Iunier etwas zu und senkt die Stimme, als wolle sie ihm nun ein Geheimnis verraten. "Das bewahrt mich davor, den Tag mit meiner Tante zu Hause zu verbringen."
    Ihre Augen blitzen auf, ist es leicht nachzuvollziehen, wie schwer es für das lebhafte Wesen sein musste, den Tag mit einer gesetzten römischen Matrone zu verbringen.


    Mit einem übertriebenem Seufzer rückt sie wieder von ihm ab und strahlt ihn gut gelaunt an. Wie zuvor wirkt sie nicht, als hätte sie irgendwelche Hintergedanken, Zum einen schien das nicht ihrem Wesen zu entsprechen, zum anderen war sie wirklich recht jung. Silanus würde sie vom Aussehen auf vielleicht 17 höchstens 18 Jahre schätzen , wenn auch ihre ungestüme Art sie noch jünger wirken lässt.


    "Aber warten wir ab, was mein Tutor sagt. Es könnte allerdings sein, das ich morgen zur Mittagszeit mal diese berühmten gewürzten Würstchen hier auf den Märkten probieren möchte. ."

    Mit leicht schief gelegtem Kopf lauscht Flaminina seinen Worten, die klaren blauen Augen verschleiern sich, als ihre lebhafte Phantasie Bilder vor ihrem geistige Auge entstehen lässt. Die weite, bewegte Fläche des Meeres, das Kreischen der Möwen und der anregende salzige Geruch der See, wie herrlich musste das sein!


    Die letzten Worte des Iuniers scheinen Flaminina zu überrumpeln, wenig geübt darin, ihre Gefühle zu verbergen, blinzelt sie ihn überrascht an.
    Für einen Moment fehlen ihr die Worte, ihre Zungenspitze fährt über die Lippen,während sie nach den richtigen Worten sucht.
    "Sicher, gern, ich werde ihn fragen, was soll er schon dagegen haben? Auch wenn sicher keine weitere Entschuldigung nötig ist, es ist ja nichts weiterpassiert. "
    Zaghaft lächelt sie wieder.

    Das herzhafte Lachen des Iuniers lässt Flaminina etwas verwirrt dreinschauen. Was war so lustig daran, für den Kaiser zu arbeiten? Wenn es ein Scherz war, verstand sie ihn nicht und sie mochte es nicht, sich dumm zu fühlen.
    Ihr Lächeln wirkt ein wenig gezwungen, stimmt sie in das Lachen nicht ein, auch wenn es ansteckend wirkt.


    Nur zu gern folgt sie dem neunen Thema, etwas weniger heikles.


    "Ja, dies ist mein erster Besuch in Rom bei meiner Familie. Bisher habe ich in Hispania gelebt, meine Mutter ersuchte meinen Onke nach dem Tod meines Vaters , mein Tutor zu werden und so bin ich hier."
    Ihre Schultern zucken empor und das Gesicht der jungen Frau wirkt bemüht gleichmütig. Man muss kein sonderlicher Menschenkenner sein, um zu erkennen, das die Resie nach Rom nicht dem Wunsch Flamininas entsprochen hat.


    Erneut regt sie sich, verlagert das Gewicht auf die Zehenspitzen und kann sich gerade noch bremsen, herumzuwippen. Stillzustehen ist anscheind keine Spezialität des Iulierin.
    "Ich habe ja Zeit mir alles anzusehen, ich bleibe ja länger. Eingelebt habe ich mich noch nicht. Allein in einem so grossen Haushalt zu leben, ist schon ungewohnt."
    .. und eine Herausforderung. Sie war sich nicht ganz sicher, welche Erwartungen man an sie stellte, aber als unverheiratete junge Frau allein durch die Stadt zu strolchen gehörte sicher nicht dazu. Anständig im Sinne ihrer Tante, der Vibullia, wäre es bestimmt, den ganzen Tag im Haus zu hocken.
    Rasch schiebt sie den Gedanken an ihre Familie beiseite und konzentriert sich auf ihren Gesprächspartner. Sie schenkt ihm ein Lächeln und lässt ihre Neugier wieder die Oberhand gewinnen. Vermutlich war es auch nicht 'anständig' so lange mit einem Fremden zu schwatzen, aber wenn sie Ärger bekam, dann sollte es sich wenigstens gelohnt haben.
    "Stammst du aus Alexandrien oder warst du nur eine zeitlang dort? Die Resie dorthin muss doch schon spannend sein und man bekommt viel zu sehen. Was ist das beeindruckenste an Alexandria?"

    "Und da heisst es, das die Römer nur ihrem dekandenten Lebenswandel frönen, ständig zu üppigen Festmahlen zusammen kommen und Geschäfte nur nebenbei in den Thermen erledigen." verschmitzt blinzelt sie "Oder bist du nur die glorreiche Ausnahme? Was hält dich denn so in Atem, das das Mittagsmahl so karg ausfällt? Macht man das in Alexandrien so?"


    Er war eher belustigt, als verärgert, dann war es nicht so schlimm. Diese Klippe hat sie erfolgreich umschifft, stellt sie erleichtert fest.
    Entspannter plaudert sie weiter, auf charmante Art offen, ohne zu flirten.


    "Ich bin erst seit ein paar Tagen in der Stadt und wollte mich nur mal in Ruhe umschauen. Es gibt hier so viel zu entdecken, alles hier ist einfach..." sie macht eine vage, allumfassende Geste "..gross. Und beeindruckend. Hier scheint es echt alles zu geben, was man sich vorstellen kann. Und vermutlich noch ein Dutzend Dinge mehr, von denen ich nichtmal gehört habe."

    Ganz offenkundig sagte der jungen Frau sein Name nichts, bleibt ihr Blick mit freundlichem Interesse auf ihn gerichtet.


    "Es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen, Lucius Iunius Silanus. Mein Name ist Iulia Flaminina" stellt sie sich mit einem Lächeln vor.
    Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern, was ihre Mutter ihr über diese ganzen Höflichkeitsfloskeln erklärt hatte und schob vorsichtshalber hinterher.
    "Ich bin das Mündel von Manius Iulius Potitus". Daran war hoffentlich nichts falsch.


    Ihre Augen wandern zu seinen Einkäufen.
    "Als Mittagsmahl ein wenig ungewöhnlich, oder?" fragt sie neugierig, bar jeder Schüchternheit.
    Erschrocken weite sich ihre Augen und ihre Hand flieht zum Mund, doch so ganz kann sie ein schmunzeln nicht verbergen.
    "Oh entschudlige, das war zu neugierig und vorlaut, nicht wahr? Das passiert mir dauernd. Entschudlige bitte."sagt sie aufrichtig, aber nicht zerknirscht.


    Unruhig verlagert sie das Gewicht von einem Bein auf das andere, macht die schlanke Gestalt kaum den Eindruck einer bewegungsarmen Städterin, die sich nur in der Sänfte herumtragen lässt. Überhaupt fehlt ihr die gelassene Weltgewandtheit einer geborenen Römerin oder die Fähigkeit zur belanglosen Konversation.

    "Vibullia Corona, es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen" begrüsst Flaminina höflich ihre Tante. Mehr brachte sie nicht Zustande, diesen Blick kannte sie und seufzte innerlich.
    Anschliessend? Hatte ihr Onkel gerade wirklich anschliessend gesagt? Es war Abend, sie war schmutzig, müde und hungrig, diese Tante würde sie doch nicht wirklich jetzt auf einen Markt schleifen?


    Um die Nase eine Spur blasser, schaut Flaminina fast flehend ihren Onkel an, dann ebenso die Vibullia.
    In der eintretenden Stille ist das geräuschvoll gurgeln ihres Magens deutlich zu hören. Hastig presst die junge Frau ihre Hand auf den Bauch, eine feine Röte ergiesst sich über Hals und Wangen.


    "Es war heute ein lange Tag, ich würde mich gern waschen, etwas essen und ausruhen. Dann werde ich wieder gerne zur Verfügung stehen." erklärt sie so ruhig und sachlich wie möglich.

    "Er hat sich nicht vorgestellt, bevor er mich umgerannt hat" erwiedert Flaminina nicht minder fuchtig. Ihre Augen werden schmal, würde sie diesem Händler nicht klein beigeben, sich die Schuld für etwas geben lassen, was sie nicht angestellt hatte. Mit einem leisen Zischen zieht sie den Atem ein, macht sich bereit, sich entsprechend ihre Temperamentes zu verteidigen.
    Doch ehe sie eine weitere Antwort über ihre Lippen bringt, dreht sich der Mann um.
    Die ausdrucksvollen Augen weiten sich, der Mann war deutlich älter als sie und wenn der Händler recht hatte, ein wichtiger Herr, sie hätte ihr Zunge im Zaum halten sollen. Doch nun war es zu spät.
    Eine leichte Röte steigt ihr in die Wangen, rasch senkt sie den Blick, war es unhöflich, jemanden anzustarren.
    "Ich verzeihe dir." erklärt sie mit einem anmutigen Neigen des Kopfes, deutlich ruhiger als zuvor "Ich war abgelenkt und sah dich nicht. Verzeih mir meine Unachtsamkeit."
    Erst jetzt hebt sie wieder den Blick und schaut ihn an, ein winziges Lächeln hebt ihre Mundwinkel. "Nein, es ist mir nichts passiert. "
    Der MAnn konnte ja nicht ahnen, das ihr dieser kleine Rempler nicht wirklich etwas ausgemacht hatte, war es nichts im Verglech mit einem Schafbock, der seine 'Damen' verteidigte. Wochenlang hatte sie blaue Flecke gehabt, unwillkürlich streicht sie sich über die Stelle an der Hüfte.

    Der feine Stoff der Tunika spricht dafür, das sie aus gutem Haus sein muss, auch die Frisur spricht dafür. Das braune Haar zwar nicht nach der neustesten Mode frisiert, doch von kundigen händen egbändigt.Auch wenn sich einige vorwitzige Strähnen den kundigen Händen einer Ornatrix entzogen haben mussten und nun das Gesicht schmeichelnd umrahmen. Silanus erspäht eine Sklavin, die offensichtlich die junge Römerin begleitet, die diese nicht aus den Augen lässt.

    Die Person entpuppt sich als junge Frau, die erschrocken aufquietscht, als Silanus sie anrempelt. Selbst von der exotischen Auslage des Standes abgelenkt, trifft sie der Rempler völlig unvorbereitet
    Prompt verheddert sie sich im Saum der etwas zu langen Tunika und gerät ins Straucheln.
    "Verdammt" entfährt es ihr, während sie sich müht, ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Entschlossen rafft sie den zu langen Stoff etwas empor.
    "Und was machst du, wenn ich sie dir nicht gewähre, wenn du nichtmal hinschaust, wen du umrennst?" fragt sie interessiert nach, eine Spur Belustigung in der Stimme, ihre blauen Augen blitzen auf.
    Immerhin hat sich Silanus ein hübsches junges Ding zum anrempeln ausgesucht, er hätte weniger Glück haben können.

    Die eigentliche Gruppe hat ein Stück entfernt gehalten, nur die junge Frau stand direkt vor Ahenobarbus.
    Anschätzend schaut Flaminina ihn an, ihre Stimme klingt ein wenig belustig, als sie an sich herabschaut. Unter diesem bisschen Stoff konnte sie wahrlich nichtmal ein Messer verbergen.
    "Nein, wo sollte ich die wohl versteckt haben?"
    Mit einer fliessenden Bewegung gleitet sie vom Pferderücken herab, dummerweise muss sie nun zu ihm aufsehen.
    "Aber vermutlich taucht hier gleich eine der Wachen auf, die mir Onkel Iulius Potitus mitgeschickt hat."
    Mit einem unvebindlichen Lächeln blinzelt sie zu ihm auf.

    Flaminina hatte es nicht eilig, nach Hause zu gehen.
    Ausserdem war die Casa Iulia nicht ihr wirkliches zu Hause, da war alles so groß und pompös und die Menschen, ihre Familie, ihr im Grunde fremd.
    Nichts zog sie dorthin.
    Dafür gab es hier eindeutig zu viel Neues und Interssantes zu entdecken.
    Niemand würde sie schelten, wenn sie sich auf den Märkten umsah, schliesslich brauchte sie Neues zum Anziehen oder zumindest Stoff.
    Ihr Onkel würde sie nicht in ihrer Lieblingstunika herumlaufen lassen, das war sicher, dafür war sie viel zu kurz. Nichts, was ein anständiges Mädchen aus gutem Haus in der Öffentlichkeit tragen würde.


    Den Gedanken an ihren griesgrämigen Verwandten beiseite schiebend taucht sie in das Gewühl, die Gerüche und Farbenpracht des Marktstände ein.
    Die Sklavin würde aufpassen müssen, sie hier nicht aus den Augen zu verlieren, aber das war nicht ihre, Flamininas Sorge.
    Neugierig streift sie von Stand zu Stand, nimmt hier eine exotische Frucht in die Hand, um daran zu schnuppern, fährt dort mit den Fingern prüfend über feinen Stoff, ganz versunken in die Vielfalt, die sich ihr hier bietet.

    Mit der kurzen Tunika und den ungebändigten offenen Locken ist Flaminina eher ein Abbilde der Göttin Diana, nur das der Jagdbogen fehlt, als das Bild einer sittsamen jungen Damen, die sie sein sollte.
    Vermutlich würde ihre Tante sehr schnell und gründlich damit aufräumen.
    Prima, da war sie vom Regen in die Traufe geraten, ihre Mutter hatte schon immer genug herumgezetert und an ihr herumgezupft.


    Nichtsdestotrotz lässt sie ihre Hand in der Pranke ihres Onkel ruhen, das Lächeln nicht einbüssend. Überraschend anmutig neigt sie den Kopf, ein solch damenhafte Gepflogenheit liess ihr wildes Äusseres nicht vermuten.


    "Ich danke dir für dein freundliches Willkommen" entgegnet sie artig. "Mutter hat dich mir sehr ans Herz gelegt."
    Sie musste ihm ja nicht verraten, das es eher ein Stoßseufzer zu den Göttern gewesen war, das nun endlich jemand anders die Verantwortung für sie übernommen hatte. Und sie würde ihm auch nicht auf die Nase binden, was Mutter wirklich über sie dachte, das sie ein wildes, ungebädigtes Gör war, das sich lieber draussen herumtrieb, als damenhafte die Layra zu zupfen.
    So beschränkt sie sich zunächst darauf, das Lächeln bei zu behalten und zu antworten.
    "Über mich gibt es nicht viel zu sagen. Vater hielt es für das Beste, das ich auf dem Landgut in der Nähe von Tarraco aufwachse. Mutter und er waren meist in der Stadt" und sie alleine und ohne elterliche Aufsicht.
    "In ein paar Wochen werde ich 16 und Mutter hielt es für besser .....mich hier her zu schicken. Bisher habe ich vorwiegend Haushaltsführung gelernt, am liebsten sitze ich am Webstuhl" erklärt sie strahlend, war das das kleinste Übel, was die weiblichen Künste betraf. Das sie anderes deutlich lieber machte... nun, man würde sehen.

    Wenn du in Rom bist, hatte Mutter gesagt, wenn du in Rom bist musst du un-be-dingt in die Thermen gehen.
    Selten genug hatte Flaminina auf mütterliche Ratschläge gehört, eigentlich eher nie, aber die Aussicht auf ein ausgedehntes Bad hob ihre Laune beträchtlich. Nur das hier alles deutlich grösser war, als zu Hause, im Grunde genommen riesig. Sich umschauend war die junge Frau der Sklavin gefolgt, die sie zu den Thermen begleiten sollte. Der Spaziergang machte ihr nichts aus, nur diese lästige lange Tunika. Ständig musste sie aufpassen, das sie nicht auf den Saum trat oder den Stoff ein wenig emporlupfen. Das störte gewaltig, wenn man sich alles anschauen wollte.
    Gaff nicht, Kind hörte sie ihre Mutter im Geiste schelten.


    Mit grossen Augen betritt Flaminina die Thermen, was für eine Gebäude. Und diese Kuppel erst. Staunend legt sie den Kopf in den Nacken und dreht sich dabei um sich selbst, geht ein paar Schritte rückwärts. Das war ziemlich beeindruckend, alles um sich herum vergessend bestaunt sie die Ausmaße.

    So müde, wie Flaminina ist, fällt es ihr schwer, aufrecht sitzen zu bleiben. Nur einen kleinen Moment ausruhen... schwer sinkt ihr Kopf nach vorn, atmet sie genüsslich durch, sinkt sie noch ein wenig tiefer in sich zusammen.
    Das unheilvolle 'Klock' verliert sich wohl in ihrer kurzen Ruhepause, erst das energische 'Du' lässt das Mädchen aufschrecken.
    Wie von einer giftigen Spinne gebissen schreckt Flaminina auf.
    Für einen Moment steht völlig Verwirrung in ihren Augen, weiss sie einige Herzschläge nicht, wo sie ist.
    Blinzelnd vetreibt sie die Müdigkeit und erhebt sich hastig.
    "Onkel" bringt sie gerade noch hervor, ehe der missbilligende Blick sie trifft.
    Kurz presst sie die vollen Lippen zusammen, ehe sie ihr bezaubernstes Lächeln hervorkramt und dem Griesgram entgegen tritt.
    "Nein, das nicht, aber der Karren mit meinen Sachen hatte einen Unfall und ich habe nicht viel mehr als das hier" Am Saum der Tunika zupfend legt sie den Kopf ein wenig schief und schaut ihn aus grossen, unschuldigen Augen an. "Es war nicht mehr so weit und ich dachte, du möchtest mich lieber hier haben, als das sich meine Ankunft noch weiter verzögert. Ich soll dich herzlichst von Mutter grüssen."

    Folgsam hatte sich Flaminina auf die marmorne Bank gesetzt, um auf ihren Onkel zu warten.
    Erschöpft und hungrig wie sie ist, durchliäuft ihren Körper ein Frösteln. Um die Müdigkeit und Kälte ein wenig zu vertreiben, reibt sie sich über die blossen Arme. Der Schmutz und Staub der Reise verklumpt und hinterlässt kleine schwarze Krümelchen auf der Haut. Unwillig zieht Flaminina einen Flunsch, betrachtetsie missbilligend, um die Dreckklümpchen rasch fort zu schnippen.
    Sie konnte sich lebhaft vorstellen. wie ihr Onkel sie ansehen würde, wenn er ihrer Mutter nur ein wenig ähnlich wäre. Sie zupft an der Tunika, was auch nicht viel hilft, da ihre Beine bis über die Knie nackt sind.
    Nun, sie würde es überstehen, wie immer auch ihr Onkel reagieren würde.

    An den Eingang tritt nun auch die Wache, die Flaminina begleitet hat. Er würde froh sein, die Verantwortung für dieses vorschnelle Temperamentsbündel los zu werden, konnte das Mädchen nicht einmal warten?
    Nicht nur die Wache ist erleichtert, die casa zu betreten, auch der jungen Frau ist es anzusehen.
    Ungewöhnlich folgsam setzt sie sich auf die Bank, um zu warten.
    Doch ihr Blick wandert neugierig umher, lässt ihre Augen prüfend durch den Raum gleiten, dies sollte also ihr neues Heim sein.
    Fröstelnd streicht sie über ihren nackten Arm, hoffentlich dauerte es nicht so lange.

    "Uuh" entfährt es Flaminina erschrocken, als der riesige Nubier die Tür öffnet, ihre Hand fliegt empor, als wolle sie ihn daran hindern, auf sie zuzukommen.
    Mit grossen Augen starrt die junge Frau zu ihm auf, blinzelt kurz, ehe sie sich fassen kann und die Hand herabsinkt.
    "Salve , ich suche meinen Onkel, Manius Iulius Potitus. " haspelt sie hervor.
    "Flaminina, mein Name ist Iulia Flaminina, seine Nichte."
    Nimm dich zusammen schalt sie sich innerlich Du bist doch keine törichte Gans
    Bewusst streckt sie sich, zaubert ein distanziertes Lächeln auf die Lippen und streckt das Kinn ein wenig vor.
    So energisch, wie sie es gerade vermag, weist sie den Nubier an. "Man erwartet mich."

    Flaminina war hungrig. Nein, nicht nur hungrig, ihr knurrte der Magen, lag die letzte anständige Mahleit schon Ewigkeiten zurück. Irgendwann heute Vormittag musste das gewesen sein, man war heute eine grosse Etappe gereist, um endlich anzukommen.
    Ausserdem war sie verschwitzt und dreckig und roch eindeutig nach Pferd.
    Vermutlich keine guten Voraussetzungen, um sich ihren Verwandten vorzustellen.....


    "Ist es noch weit?" wendet sie sich mit Ungeduld in der Stimme an die junge Frau, der sie einen Obolus versprochen hat, wenn sie sie zur Casa Iulia führt.
    "Nein, gleich da vorn" verspricht diese in munterem Ton.
    'Da vorn' schien in dieser riesigen Stadt relativ zu sein, waren sie doch schon vorhin 'fast da' gewesen.
    Tief seufzt Flaminina auf, hier gab es von allem zuviel, zu viele Menschen,zu viel Gerüche, zu viele Häuser, zu viel Stein.... wie sollte sie es nur hier aushalten?
    Ihr fehlte jetzt schon die Weite der Landschaft, das grün und die bunten Tupfen des beginnenden Frühlings. Und das, wo sie Rom nicht einmal zur Gänze durchquert hatte.
    Vielleicht war es ganz gut, das es schon fast dunkel war, vermutlich fände sie alles hier noch schrecklicher, wenn es hell wäre.


    "Da, schaut, die casa" reisst die Stimme ihrer Führerin die Braunhaaruge aus ihren Gedanken.
    Mit einem knappen Nicken reicht Flaminina ihr ein Geldstück, streicht sich noch einmal erfolglos über die knappe verschmutzte Tunika und klopft beherzt an die Tür der Casa.

    Hallo zusammen,
    ich bin hier neu und auch wenn es sonst nicht meine Art ist, möchte ich mich zum Theme äussern.


    Nicht nur IR hat mit schwindenden Spielerzahlen zu tun, andere Foren/bzw Mailrollenspiele auch. Ich bin aus einem Spiel ausgestiegen, wo ich vor 12 Jahren anfing. damals gab es 200 Spieler in 4 Städten, jetzt, nach einem inzenierten Krieg, gibt es nur noch eine Stadt mit vielleicht 20 Spielern.


    Auch wenn ich in einem Fanatsy-RPG spiele, muss ich mich einlesen und das macht für mich ja in gewisser Weise den Reiz aus.
    Ich spiele ja nicht als ich, sondern muss überlegen, wie die Person zur damaligen Zeit unter der damalgen Zusammenhängen agieren würde, wie es wäre, wenn ich vieles nicht naturwissenschaftlich erklären kann.Götterfürchtigkeit, Aberglaube, Unwissen, das alles spielt mit hinein und macht doch den Reiz aus.


    Das man den historischen Kontext beugen muss, um Entwicklungen rascher Raum zu geben, finde ich dabei nicht so arg. Aber zu tief schrauben sollte man meines Erachtens den Anspruch nicht oder Karrieren zu schnell sich entwickeln lassen.


    Wenn man ein wenig im Forum mitliest, bevor man sich anmeldet, dann erkennt man rasch, wer häufig postet, wie aktiv die einzelnen Familien/Gens sind. Sicher, es stimmt, je 'besser' jemand schreibt, desto eher kommt er ins Spilel
    Aber trotzdem habe ich den Eindruck, das man nicht besonders wild auf neue Spieler ist. Ausser sie zeigt sich besonders genug, um interessant zu sein, wie zB Varia.
    Einer neuen Spielerin zu schreiben: schreib halt besser, empfinde ich nicht als sonderlich hilfreich.
    Mir selbst erging es so, das meine erste Anfrage bei einem Gens abgelehnt wurde: die Idee wär nicht doll, sojemanden wolle man nicht, frag woanders.
    Kaum ein Hinweis, was ich ändern solle oder an wen ich mich wenden könnte.
    Ich habe sehr überlegt, ob ich mich überhaupt anmelde, wurde aber von den Iuliern sehr nett aufgenommen (Danke Licinius an dieser Stelle)


    Die Frage ist doch: was wollt ihr?
    Wirklich neue Spieler, um die man sich vllt ein wenig kümmern muss, oder lieber nur 'tolle' Spieler, die schon von vorneherein gut schreiben, den historischen Kontext im Auge behalten und interessante Plots versprechen?


    Natürlich ist mir klar, das es frustig sein kann, sich um Neulinge zu kümmern, selbst schöne lange Posts schreibt und eine Zwei-Satz-Antwort bekommt. Das man sich um jemanden kümmert und der hört nach drei Wochen auf. Das habe ich selbst erlebt und fand es blöd. Aber wenn man das nicht macht, fangen weniger Leute an oder gehen schneller verloren.


    In diesem Sinne: Ich würde mir wünschen, das man etwas fürsorglicher mit Neulingen umgeht und ihnen Hilfestellung gibt, ins Spiel zu kommen. Und damit meine ich nicht die Sim-Off Verwalter, sondern die gesammte Spielerschaft.



    Einen schönen Wochenstart wünscht euch
    Tina /Iulia Flaminina (die vor Roms Stadttoren steht und nicht reinkommt *g* )

    Hallo,
    ich bekomme mein Charbild nicht hochgeladen, obwohl es nur 90x100 Pixel ist und 6 Kb hat.
    Da heist es: das Bild entspricht nicht den Vorgaben....
    es ist ein jpg


    Was übersehe ich denn??



    ...noch verwirrter bin, weil ich es jetzt als Avatar sehe...
    Wunderwelt der Technik..
    hat sich also erledigt, obwohl ich nicht versteh wieso..