Im Zeitraum 02.07.14 - 08.07.14 nur sporadisch online. Antworten verzögern sich daher ggf.
Beiträge von Myrsini
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Myrsini schluckte. Eine unauffällige Geste, kaum mehr als eine winzige Bewegung ihres Halses, während sie den Blick weiter in Demut gesenkt hielt und abwechselnd den Boden oder ihre Zehen ansah. Und doch brachte sie damit ihr ganzes Unbehagen zum Ausdruck, das sie bei den Worten des Mannes befallen hatte. Ein Römer, der von sich in der dritten Person sprach? Wirre Worte, deren Sinn Myrsini erst am Ende eines jeden Satzes zu verstehen begann, drangen an ihr Ohr. Zumindest schien sich ihre Vermutung zu bestätigen, dass sie ihrem neuen Besitzer gegenüber stand. 'Zu einem bestimmten Zweck wurde ich gekauft', ging es der Griechin durch den Kopf und tausende Gedanken formten sich zu abstrakten Bildern, um welchen Zweck es sich wohl handeln könnte. Wenn man die Worte des Mannes bedachte, war die Auswahl schier unendlich, denn Wahnsinn fand bisweilen in vielen Formen Ausdruck; - manchmal auch in Grausamkeit. Bevor Myrsini indes von der Furcht ergriffen werden konnte, hob sie vorsichtig den Kopf und sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen. Nur für einen Atemzug, womöglich zwei, dann senkte sie den Blick wieder. 'Ja, dieses Leuchten in seinen Augen, es muss der Wahnsinn sein.'
"Dein Mann Albin traf die Entscheidung über meine Eignung, Dominus. Es steht mir nicht zu, sein Urteil darüber in Zweifel zu ziehen, ob ich eine gute Ergänzung für Deinen Besitzstand bin." Myrsini formulierte ihre Worte langsam, wohl gewählt und ihr Latein wurde kaum getrübt von dem weichen, griechischen Akzent. Sie tat dies nicht ohne Grund, denn der Ersteindruck konnte für ihr weiteres Leben in dieser Casa entscheidend sein. "Ich wurde nach meinen Fähigkeiten beurteilt, im Haushalt einer angesehenen, römischen Familie wie der Deinen zu dienen und auch darüber, ob ich in der Lage sei, meiner Domina die Zeit angenehm zu gestalten." -
Der saubere, geschliffene Boden der Casa Accia fühlte sich unter Myrsinis bloßen Fußsohlen weich an, trotzdem er aus massiven Steinplatten bestand. Im Vergleich zu den schmutzigen Straßen Roms oder gar den rauen Wegen jenseits des Stadtrandes erwiesen sie sich indes als eine Wohltat und die Griechin war versucht, für einen langen Atemzug die Augen fest zu schließen, um sich diesem erleichternden Eindruck des Angekommen-Seins in ihrem neuen Heim ganz zu ergeben. Doch Myrsini verzichtete darauf, gönnte sich keinen solchen Augenblick der Schwäche. Stattdessen begann sie ihre Umgebung eingehend zu mustern, betrachtete die von vereinzelten Tüchern behangenen, beigefarbenen Wände und sog den sie umgebenden Duft in sich auf, der sich gegen den unvermeidlichen Gestank der Stadt zu behaupten versuchte; - bisweilen durchaus erfolgreich.
Der Türwächter hatte sie allein gelassen und an seiner statt trat kurz darauf ein jüngerer Mann auf sie zu, dessen gespitzte Lippen ein fröhliches Lied erschallen ließen. Unwillkürlich trat Myrsini einen halben Schritt zurück, unsicher darüber, was sie von diesem Mann zu halten hatte, der mit sich selbst zu sprechen schien und in dessen Augen eine eigentümliche Art des Irrsinns leuchtete. Ist das Titus Duccius Vala? Weder sein Auftreten noch seine Kleidung sprachen dafür, aber Myrsini wusste aus Erfahrung, dass Römer von Zeit zu Zeit nicht den gängigen Erwartungen entsprachen. So verneigte sie sich und stellte sich der Aufforderung folgend vor: "Myrsini ist mein Name, Dominus."Sim-Off: Okay. Danke für den Tipp.
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Die Reaktion des Türwächters - seine gehobene Augenbraue und die offensichtliche Skepsis ob ihrer Initiative - kam für Myrsini nicht überraschend. Sicher war es ungewöhnlich, wenn eine Sklavin ungefragt das Wort ergriff, doch der kurze Augenblick des Mutes hatte genügt, sie durch ihre Worte auch eine Form der Rache an dem bulligen Helfer des Sklavenhändlers vollziehen zu lassen; - eine schwache, indes für Myrsini wichtige Vergeltung für die Launen des Mannes während der langen Reise nach Roma. Ohne Zweifel war er außerstande, ihre subtile Andeutung bezüglich seiner beschränkten Intelligenz zu bemerken. Sofern es dem Türwächter aufgefallen war, ließ er keine Reaktion erkennen und erntete dafür den stummen Dank Myrsinis.
Unauffällig biss sie sich auf die Zunge, denn um keinen Preis wollte sie ihren neuen Besitzer verärgern; - oder auch nur sein Personal. Es war überhaupt dumm, einen Römer zu erzürnen, insbesondere bei der Aussicht, nur aufgrund eines Missverständnisses zurück auf die Verkaufspodeste oder gar erneut nach Germania gesandt zu werden. So war es dann auch ihr Glück, dass Tranquillus' Läufer dieses Mal zu verstehen schien, wonach der Türwächter verlangte, denn er zog ein Schreiben aus seinem ledernen Gürtel hervor und reichte es dem grauhaarigen Mann. Dem Druck seiner rauen Hand um Myrsinis Schulter tat dies indes keinen Abbruch, mehr noch schien er sich zu verstärken und die Griechin war sicher, auch in den kommenden Tagen den Abdruck sehen zu können. -
Bin wieder da.
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Ich melde mich von Di., 03.06. bis Mo., 09.06.14 vom Spiel ab.
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Darüber würde ich mich auch freuen.
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"Eine Lieferung von Titus Tranquillus!", wiederholte der Helfer des Sklavenhändlers mit Nachdruck und gab Myrsini einen kräftigen Stoß in den Rücken, bis sie dem älteren Mann an der Porta beinahe stolpernd in die Arme fiel. Im letzten Augenblick gelang es ihr, das Gleichgewicht wieder zu finden und sie kam einen halben Schritt vor dem Türwächter - War er denn ein solcher? - zum Stehen. Bevor sie indes zurückweichen konnte, von einem Schreck erfasst, hob der bullige Lieferant seinen Arm, packte sie an der Schulter und hielt sie an Ort und Stelle, während er mit seiner noch freien Hand auf den älteren Mann deutete. "Eine Lieferung von Titus Tranquillus!", röhrte er erneut und seine Stimmlage ließ eine gewisse Aggressivität keinesfalls missen. Myrsini vermutete, dass es ihn in die Tavernen zog oder in ein Lupanar und jede Verzögerung ihm ausgesprochen missfällig war. Insbesondere, wenn man erwog, dass er den Grund wohl nicht verstand.
"Nein, es liegt kein Irrtum vor", antwortete sie daher hastig an seiner Stelle und spürte, wie der Griff um ihre Schulter sich von Misstrauen geführt schmerzhaft verstärkte: "Ein Mann namens Albin erwarb mich in Mogontiacum für Titus Duccius Vala. Mein Begleiter ist der Sprache nur bedingt mächtig..." Nicht ohne Absicht ließ Myrsini mit ihrer Formulierung die Frage offen, ob er überhaupt eine Sprache beherrschte. "Eine lange Reise liegt hinter uns und wir hoffen, die richtige Porta gefunden zu haben." -
Mein Charakter Myrsini wurde in Mogontiacum ersteigert und nach Roma gebracht, zu ihrem neuen Besitzer. Damit sollte ebenso der Wohnort wechseln von 'Mogontiacum / Provincia Germania Superior' nach 'Roma / Italia'.
Danke.
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Ein weiter Weg lag hinter der Griechin, die der bullige Helfer des Sklavenhändlers Titus Tranquillus vor die Porta der Casa Accia zerrte. Von der Küste des Mittelmeers aus hatte man sie in den rauen Norden, in das ferne Land der Germanen gebracht. Was Myrsini zunächst wie eine Befreiung aus dem Griff ihres vormaligen Besitzers erschienen war, wandelte sich rasch zu einem wahrhaftigen Albtraum, als sich die Geschichten zu bewahrheiten schienen, die man sich über dieses finstere, von dichtem Wald beherrschte Land erzählte. Die Kälte, die Myrsini in der Provincia Germania Superior erwartet hatte, war von anderer Art gewesen als jene, die einen bei der Überquerung der Alpen im Griff hielt. Sie war allgegenwärtig, legte sich feucht auf die Haut und kroch langsam wie eine Schlange in die Knochen. Es schien ein Wink der Götter selbst gewesen zu sein, als ein alter Mann - dessen Name Albin lautete, wie sie inzwischen erfahren hatte - für sie bot und sie schließlich gar erstand. Für 1559,44 Sesterzen. Inzwischen ging Myrsini davon aus, dass diese Summe exakt der Menge an Geld entsprach, die Albin und seine Begleiterin Dagmar in ihren Taschen mitgeführt hatten. Während der langen Rückreise nach Italia war der Griechin ausreichend Zeit gegeben gewesen, darüber nachzudenken; - in all jenen Momenten, da sich ihre Füße in den Schnee der Alpen gruben, deren schneidende, gleichwohl aber trockene Kälte lediglich eine Verheißung auf wärmere Gefilde war: Roma. Kaum lagen die Gipfel der Berge hinter ihr, vergingen die letzten Tage gleichsam wie im Fluge. Myrsini verlor in diesen Wochen der Reise nur wenige Worte, denn es gab wenig zu sagen. Dies lag auch an ihrer Begleitung, dem bulligen Helfer des Sklavenhändlers, der so oft sich die Gelegenheit ergab Myrsinis Nähe suchte. Nicht im Einvernehmen mit ihrem Willen, doch wann war dies je der Fall gewesen?
In diesem Augenblick gab der kahl geschorene Mann wieder jenes knurrende Grunzen von sich, von dem Myrsini glaubte, dass es sich um eine Form der Sprache handeln musste. Verstanden hatte sie ihn nicht, was indes auch kaum Belang gewesen war. Seine raue Hand legte sich in ihren Nacken und er positionierte sie direkt vor der Porta der Casa Accia. So lautete der Name des Hauses, hatte man Myrsini erklärt, und ihr neuer Besitzer hieß Titus Duccius Vala. Diese Eröffnung verwunderte die Griechin ein wenig, hatten die Worte von Albin doch vermuten lassen, sie würde fortan das Eigentum einer römischen Dame sein. Es war jedoch ebenso ein leichtes, dass sie nur hörte, was sie zu hören gehofft hatte. Mit der Faust hämmerte der kräftige Mann gegen die Porta, ließ das Holz unter jedem Schlag erzittern. "Eine Lieferung von Titus Tranquillus!", donnerte er dabei mit schwerem Akzent und seine Stimme erfüllte die schmale Straße, zog die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Zahlreiche Augenpaare richteten sich gen der Griechin, die unverändert jene abgetragene Tunika am Leib trug, die sie bereits in Mogontiacum auf dem Podest gekleidet hatte. Vermutlich wusste Tranquillus' Bote nicht einmal um die Bedeutung dessen, was er rief, er wiederholte lediglich eine Eingabe seines Herrn.Sim-Off: Vorgeschichte: Die Versteigerung Myrsinis
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Rasant kletterte der Preis für Myrsini in schwindelerregende Höhen, verdoppelte und verdreifachte sich gar schließlich gegenüber Titus Tranquillus' erstem Angebot. Über 1500 Sesterzen! Die Griechin ließ den Blick ihrer braunen Augen abwechselnd auf den Bietenden ruhen, ein wenig erstaunt über diesen sich plötzlich erhebenden Wettkampf zwischen dem alten Mann und jenem ihr unbekannten Soldaten am Rande der Menge. Jedes neue Gebot ließ das versammelte Publikum anerkennend nicken oder benommen stöhnen, abhängig vom eigenen Reichtum ... oder der eigenen Armut. 1559,44 Sesterzen, eine merkwürdige Summe. Myrsini blieb jedoch kaum Zeit, sich Gedanken über diese Zahl zu machen, denn Tranquillus' Helfer schob sie nach einer unmissverständlichen Aufforderung seines Herrn bestimmend zum Rande des hölzernen Podestes. "Hast wohl 'nen neuen Besitzer gefunden, Mädchen", brummte er mit einem schwer zu deutenden Akzent. Myrsini gab seinem Druck nach und stolperte dabei fast über einen Splitter, der in ihre Fußsohle stach, bis sie schließlich unmittelbar vor dem alten Mann und seiner Begleiterin stand, die so unvermittelt aufgetaucht war. Mit einer Mischung aus Scheu und Zurückhaltung - sie wusste nicht, welches Schicksal nun vor ihr lag - sah sie die beiden an, auf Anweisungen wartend oder vielleicht auf eine Erklärung, wohin ihr weiterer Weg führen würde. Italia ... Myrsini gab sich nicht der irrigen Vorstellung hin, dass man sie tatsächlich einweihen oder gar berücksichtigen würde, doch die Möglichkeit bestand. Weit wichtiger war für sie indes die Aussicht, in Bälde der Kälte zu entkommen und sich an einem Feuer zu erwärmen.
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Die Natur der Götter mochte bisweilen grausam sein, doch in jener Sekunde, da der alte Mann das Wort Italia in den Mund nahm, glaubt Myrsini die Gnade des Göttervaters Zeus höchstselbst zu verspüren. War es tatsächlich möglich, dass man sie von den warmen, sonnigen Gestaden am Mittelmeer fort gezerrt hatte, um sie über weite, gefährliche Pfade hinweg in der womöglich finstersten Ecke des Römischen Imperiums feil zu bieten, nur auf dass sie hier den Besitzer wechseln und wieder zurück kehren konnte? Eine Wendung des Schicksals zeichnete sich ab, die eigentümlicher nicht sein konnte und doch entlockte sie Myrsini so etwas wie ein leises, freudiges Fiepsen. Kaum hörbar, es sei denn, man stand direkt neben ihr; - so wie Tranquillus' Helfer dies tat. Der bullige Mann von nur geringem Verstand wusste das Geräusch nicht zu deuten, vermutete jedoch einen Ausruf des Protest von der Sklavin und nutzte seinen festen Griff an ihrem Oberarm, um ihr einen harten Stoß zu geben und ihre Aufmerksamkeit somit der halb gehobenen Peitsche zuzuwenden. Instinktiv, wie ein zutiefst verschrockenes Tier, hob Myrsini ihre gebundenen Hände zum Schutz gegen den Schlag an, der indes nicht kam. Die Peitsche sank stumm herab, die Warnung war angekommen und Myrsini schalt sich selbst eine Närrin: Keine Sklavin freut sich über ihren Verkauf. Er musste es missverstehen.
Die Menge war lauter geworden, als Bewegung in die Verhandlungen um die Frau auf dem hölzernen Podest zu kommen schien. Der alte Mann wandte sich Titus Tranquillus zu und erörterte bereits die Konditionen ihrer Rückreise - oder besser Verfrachtung - gen Süden, da verschaffte sich eine befehlsgewohnte Stimme über die Unruhe hinweg Geltung. "500!" Zahlreiche Blicke richteten sich auf den Sprecher, darunter auch die braunen Augen Myrsinis. Was sie sah war ein auffallend großer Mann, seinem Aussehen nach zu urteilen ein Römer, mindestens aber ein Südländer wie sie. Der muskulöse Körper, die straffe Haltung und die Art, wie er sie ansah in Verbindung mit einem einzigartigen Ausdruck im Gesicht, wie ihn nur Männer seiner Zunft trugen, verrieten Myrsini rasch, dass sie einen Soldaten vor sich hatte. Und er hatte für sie geboten, während er neben jener zierlichen Frau stand, in deren Augen die Griechin zuvor Mitleid zu erkennen geglaubt hatte. Bestand hier ein Zusammenhang? Myrsini ging der Frage nicht weiter nach, denn nun stand ihre schon "sicher" geglaubte Zukunft wieder der Ungewissheit gegenüber. -
Die erste, unmittelbar auf ihre Frage folgende Reaktion des alten Mannes verriet Myrsini in aller Deutlichkeit, dass sie nicht die erhoffte Antwort gegeben hatte. Doch was sonst hätte sie sagen können ... oder sollen ... , wo sie die Sprache nicht verstand? Schon glaubte sie, der alte Mann würde sich abwenden und einem neuen Ziel entgegen streben, als er zu ihrer Überraschung eine zweite Frage stellte. Noch während das Gesagte an ihr Gehör drang und ihr Verstand es verarbeitete, warf sie einen kurzen Blick zu Titus Tranquillus hinüber. Es verwunderte die Griechin, wie zurückhaltend der Sklavenhändler sich verhielt, wo er doch sicher kein Interesse daran haben konnte, dass sie womöglich ein falsches Wort an diesen Kunden verlor und ihren Wert damit schmälerte. Womöglich steckte jedoch Kalkül dahinter, denn das fast schon erwartete, mahnende Grunzen von Tranquillus' Helfer an sie, sich alleinig auf den alten Mann zu fokussieren, blieb aus.
Der Augenblick verging und Myrsini erfasste nun endlich die Bedeutung dessen, was ihr Gegenüber gesagt hatte. Ob ich meine Domina unterhalten könnte? Der Gebrauch dieser Formulierung ließ vage Hoffnung in der frierenden Griechin aufflammen, vor sich vielleicht jenen Ausweg zu sehen, der sie den Fängen der Germanen entriss. Beinähe hätte sie sich daher in einem nach Verzweiflung klingenden Redeschwall verloren, doch gemahnte sie sich rechtzeitig, die Haltung zu bewahren. Zweifellos, so glaubte es Myrsini, entsprach dies mehr den Erwartungen des alten Mannes. Sie nickte mit der Inbrust der Überzeugung und Entschlossenheit: "Ja", begann sie ihre Worte sorgfältig abzuwägen, "das kann ich. Ich kann meiner Domina in vielfältiger Weise zu Diensten stehen und gewiss bin ich fähig, jeder Form der langweiligen Alltäglichkeit erfolgreich entgegen zu wirken." -
Ungewohnte Geräusche drangen an Myrsinis Ohr. Sie fühlte sich an das Bellen großer Hunde erinnert. Es waren harte, schroffe Laute und die Griechin benötigte einige Zeit, um zu erkennen, dass sie die Sprache der Einheimischen vernahm. Trotzdem sie keine Vorstellung davon hatte, welche Bedeutung jene Worte besaßen, die man ihr und Titus Tranquillus entgegen warf, überzeugte allein der Klang die Sklavin davon, dass ihr Verkauf an einen Germanen gleichbedeutend mit dem Ende ihres Lebens sein musste. In einem Anflug von Panik ließ sie ihren Blick über die Menge schweifen. Kinder standen dort, die ihre Väter oder Mütter an den Rockzipfeln zerrten und die Finger gen Myrsini ausstreckten. Vermutlich fragten sie voller Neugierde, welchem fernen Ort diese Frau entstamme, wo sie für hiesige Verhältnisse doch so exotisch aussah. Vielleicht erkundigten sie sich aber auch nur, wann man endlich nach Hause gehen könne, desinteressiert am Geschehen auf dem Marktplatz.
Eine Hand schoss aus der Menge hervor, ergriff Myrsinis Knöchel und war im Begriff, an ihr zu zerren und sie herum zu drehen, als der Fuß von des Sklavenhändlers Helfer krachend gegen den Arm trat und ihn verscheuchte. Zugleich verstärkte sich der Druck der wulstigen Finger um Myrsinis Oberarm, die sie gleich einem Schraubstock an Ort und Stelle hielten. Myrsini registrierte vieles von dem jedoch nur am Rande, zum Einen aus schierer Gewohnheit, zum Anderen, da sie jenseits der Menge eine Frau mit lockigem, rotbraunen Haar ausgemacht hatte, deren Ausdruck aus der Masse hervor stach. War dies Entsetzen? Gar Mitleid? Sie wirkte nicht wie eine Sklavin, denn ihre Haltung entsprach dem aufrechten Gang eines freien Mitgliedes der Gesellschaft. Jener kurze Augenblick, in dem Myrsini trotz ihrer Verwirrung - wer sollte einen Sklaven bedauern? - zu glauben begann, dass nicht nur Barbaren lauthals um sie feilschten, währte kaum länger als einen Herzschlag, dann fing ein alter Mann ihre Aufmerksamkeit ein, indem er sie direkt ansprach. Myrsini wandte sich ihm zu, erfasste seine markanten, von einem grauen Bart umrahmten Gesichtszüge. Er schien beherrschter als die vor Wildheit strotzenden Männer, die ihn umgaben, wenn seine Stimme auch keinen Zweifel über die Stärke seines Willens offen ließ. Während sie die erste Frage noch verstand und ihre Lippen eine Antwort zu formulieren begannen, brachte sie schließlich doch, nachdem sie den zweiten Teil gehört hatte, nur ein hilfloses: "Wie bitte?", hervor. -
Ich bin zu neu im Spiel, um mir eine Meinung bilden zu können und enthalte mich daher; - (zudem betrifft es mich auch nicht. )
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Myrsini zitterte. Ihr war kalt. Und sie fürchtete sich. Für eine Frau, die ihr bisheriges Leben unter der warmen Sonne der Provinz Achaea und in Italia selbst verbracht hatte, erschien selbst dieser schöne Frühlingstag in Mogontiacum jeder Wärme beraubt. Hinzu kamen diese blauen und grauen Augen, die sie aus bärtigen Gesichtern heraus musternd anstarrten. Wie ein Tier, das man nur kaufen möchte, um es zur Schlachtbank zu führen. Der Gedanke beherrschte die Griechin vollumfänglich. Viele Marktbesucher waren Germanen - zumindest nahm Myrsini dies an - und sie entsprachen in jeder erdenklichen Weise den Schauergeschichten, welche man am Mittelmeer über sie flüsterte. Harte, wettergegerbte Gesichter, ein stechender Blick, raue Finger, geübt im Umgang mit der Axt und anderem, tödlichen Werkzeug. Die Vorstellung allein, womöglich bald zum Eigentum eines solchen Mannes zu werden, ließ die Angst in Myrsini reifen und die Gerüchte über die Grausamkeit der Germanen trafen auf fruchtbaren Boden, verbanden sich vor ihren Augen zu Bildern, ein jedes schrecklicher als das vorherige.
Ein fester Griff, geübt im Umgang mit menschlicher Ware, erfasste ihr Kinn und einem Reflex folgend gab Myrsini der unausgesprochenen Aufforderung nach, öffnete den Mund und präsentierte ihre weißen Zähne. Erst jetzt realisierte ihr Bewusstsein, dass Titus Tranquillus begonnen hatte, sie den Marktbesuchern anzupreisen. Der hölzerne Boden unter ihren nackten Füßen schien noch kälter zu werden, entzog ihr den letzten Rest Wärme aus ihrem mit einer schmutzigen Tunika bedeckten Körper, während sie sich bemühte, auf dem Podest eine einigermaßen ansehliche Figur abzugeben. Nicht, dass sie den Sklavenhändler bei seinem Vorhaben unterstützen wollte, doch die stumme Peitsche in der Hand seines Helfers bewirkte mehr, als jede verbale Aufforderung es jemals vermochte hätte.
500 Sesterzen lautete das Startgebot. Eine stattliche Summe, von der Myrsini hoffte, dass nur ein Römer sie aufzubieten vermochte. Natürlich, auch Römer konnten bisweilen eigenartige Charakterzüge entwickeln, doch im Vergleich zu den Germanen waren sie ein kultiviertes Volk. Mit einem Ausdruck der Hoffnung im Gesicht wandte sich die Griechin schließlich dem Publikum zu. Das grobe Seil, das ihre Hände überkreuzt fixierte, scheuerte über die bereits wunde Haut an den Gelenken, indes spiegelte sich dies kaum in ihren femininen Gesichtszügen. Lediglich das Zittern konnte sie nicht unterdrücken. Myrsini war eine Sklavin, ein Umstand, den sie nicht in Frage stellte, gleichwohl durfte auch sie sich der vagen Hoffnung hingeben, von einem nachsichtigen Dominus - oder einer ebensolchen Domina - erworben zu werden. -
Ich hoffe, dies ist der richtige Thread ... doch ich habe ein Problem und da ein wenig Zeitdruck herrscht, veröffentliche ich die Frage an dieser Stelle (trotzdem ich Titus Tranquillus bereits eine entsprechende PN geschrieben habe): Die Versteigerung Myrsinis hat in Roma begonnen. Angemeldet habe ich mich jedoch für die Provinz Germania Superior, genauer gesagt die Stadt Mogontiacum. Bitte nicht missverstehen, ich spiele auch sehr gerne in Italia, doch darf ich in dem Thread antworten, ohne gegen die Reiseregeln zu verstoßen? Oder muss ich mich zuvor ummelden?
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Entschuldigt bitte, ich dränge wirklich nicht gerne, doch meine Anmeldung liegt bereits eine Weile zurück und noch immer kann ich nicht am Spiel teilnehmen. Nach der Freigabe durch die Stadtwache schrieb ich (am 24.04.) Titus Tranquillus - als aktuellem Besitzer von Myrsini - eine Private Nachricht (PN), die bis heute ungelesen in meinem Postfach liegt. Ich weiß nun leider nicht, wie und ob ich am Spiel teilnehmen kann. Könnte mir jemand helfen?
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Zitat
Original von Myrsini
Ich melde mich von Mo., 28.04. bis Fr., 02.05.14 vom Spiel ab. Vllt. hat sich "mein Besitzer" bis dahin auch gemeldet.Ich melde mich zurück.
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Ich melde mich von Mo., 28.04. bis Fr., 02.05.14 vom Spiel ab. Vllt. hat sich "mein Besitzer" bis dahin auch gemeldet.