Beiträge von Ilías Priamos

    Salvete,


    ich muss mich auch dem Exilwunsch anschließen, mir fehlt sowohl die Muse, aber vor allem die Zeit, mich augenblicklich im IR einzufinden, trotz vieler Ideen :)


    Wünsche euch noch viel Spass.
    lg
    Ilías

    Vergnügt blitzten die geschäftstüchtigen Augen von Titus Sartorius auf. Das war doch ein hervorragender Tag. Er hatte nicht nur einen Mann, der womöglich einige seiner Gladiatoren anmieten würde, sondern gleich drei Männer und zwei davon nicht nur ein Peregrinus, sondern aus der gehobenen Schicht der wunderbaren Stadt Rom, vor allem witterte Sartorius, der dahin gehend wie ein Jagdhund war, den Krösus bei Claudius Felix. „Wunderbar. Dann wollen wir doch keine Hoffnungen auf einen guten Tropfen besten Süditalischen Weines zerschlagen, vor allem begleitet von den Übungskämpfen unserer besten Gladiatorenpaare und einiger unserer viel versprechenden Jungtalente. Folgt mir doch bitte, meine Herren.“ In Windeseile hatten die Sklaven bereits im Hintergrund Klinen heran getragen, Tische dazwischen und es wurde bereits silberne Pokale aufgetischt. Sartorius geleitete die Gesellschaft von drei Männern bis zu den Klinen, lud sie mit einer zuvor kommenden Handgestik ein, dort Platz zu nehmen und schon war auch eine Sklavin in leichten Leinen heran getreten mit langen, dunklen Haaren, die sich bis zu ihren wohl geformten Hüften herunter schlangen, die den Herren einen dunklen Wein in die Pokale einschenkte. „Das Ludus gedeiht...“, antwortete Lucius ein wenig 'verspätet' auf die Frage des Hadrianus. „Die Zeiten des Bürgerkrieges haben uns hart zu gesetzt. Denn wer will schon große Gladiatorenkämpfe sehen, wenn auf den Straßen gekämpft wird? Wer möchte das Blut der Gladiatoren sehen, wenn doch das der eigenen Soldaten, Brüder, Söhne und Väter, durch römische Hände fließt?“ Sartorius atmete dramatisch ein und aus, seufzte tief und bekümmert, auch wenn das Ganze nur der Fassade diente. Wie hatte er geflucht, als es zu Einbrüchen in den Zahlen gab und sicherlich nicht aus Mitleid für die Opfer des Bürgerkrieges im Streit um den Thron des Kaiserreiches. „Aber jetzt möchte ich euch einen unserer besten Männer vorstellen. Gasterix, der Gladiator. Unbesiegt in 15 Kämpfen und vor allem mit dem tridens und rete ist er ein Meister in der Arena und ein... ich gebe es ohne Neid zu … Favorit der Damen.“ Sartorius klatschte erneut in die Hände und man konnte das Schallen von zwei Blechschalen hören, die dumpf gegeneinander schlugen. Schon trat aus dem Dunklen des Ludus der besagte Gasterix, der wohl in den letzten Monaten insbesondere öfters auf den Straßen von Rom genannt wurde und dessen Wachstäfelchen sich besonders gut verkauften, auch wenn die Favoriten des Ludus Magnus noch höher gehandelt wurden.


    Und so, werte Leser, begannen eine Reihe von Übungskämpfe, in denen jene barbarischen Gladiatoren, allesamt aus dem Norden stammend, sich gegeneinander vor den Augen der Drei zu messen hatten, die dabei genüsslich Wein schlürfen und den Kampf beobachten und untereinander auch bewerten konnten.

    Sim-Off:

    Mir scheint, ich hab wohl was verpasst, hm?



    Schwer lagen die Ausdünstungen der Stadt in der Luft. Gerade inmitten des Herzens von Rom, wo Leben, Handel und Reden florierten. Von hier, wo es nur noch ein Steinwurf zu den Hallen jener war, des Senates, die lange Zeit lang die Geschicke von einem Weltreich bestimmt hatten und nun am Fuße jener Paläste, die die neuen Herren, die Caesaren, beherbergten. Und auch wie an manchen geschäftigen Tagen war es nichts ungewöhnliches, einen Römer oder aber auch Peregrinus auf der Straße Reden schwingen zu hören. Manche, die vom Verfall sprachen, andere, die die Götter anpriesen oder aber die düstere oder strahlende Zukunft prophezeiten oder aber irre Männer, die von manchen belauscht wurden als ob sie der Philosoph Sokrates wären, die auch heute noch in bettelarmen Gewändern auf dem Markt herum schlichen um die Wahrheit der Welt zu erfahren. Dennoch war es an einem solchen heißen Tag nicht immer ratsam in der prallen Sonne stehen zu bleiben. Und gleichwohl Ilías all die Aromen der Stadt, stanken sie noch so erbärmlich, bis hin zu jedem schwachsinnigen Wort eines Scheinphilosophen und Möchtegernsophisten aufnahm, Ilías liebte im Grunde das Moloch Rom, so befand der Peregrinus, dass es langsam Zeit war, das Pflaster erneut zu wechseln. „Sehr gerne, werter Claudius!“, erwiderte Ilías. Er hatte bewusst den Gang noch nicht fortgesetzt, denn zwar war die Begegnung mit Claudius Felix kurz gewesen und Ilías war sich sehr wohl bewusst, dass er sich mit dem Patrizier auf gefährliches Eis begab, dennoch war dem Claudier sehr wohl anzumerken, welch hohe Bildung er genossen hatte und souveränem Hause entstammte. Der Habitus des Claudier war durch und durch patrizisch. Und seien wir ehrlich, Ilías war mit Patriziern aufgewachsen. Oder sagen wir, in ihrem Haushalt, und auch wenn er das Weltreich der Kaiser schon in der letzten Zeit genügend bereisen durfte, eher mit Söldnern und Gladiatoren zusammen traf, sich mit Diebesgesindel und Halunken herum schlagen musste – teilweise im wahrsten Sinne des Wortes – so gab es stets einen großen Anteil von Ilías, der eine gepflegte Unterhaltung mit einem Mann, wie es der Claudier war, sehr schätzte. Und auch Hadrianus eröffnete mit seiner Person und dem Zusammentreffen eine neue Pforte der Gespräche, die zwischen den drei Männern nun entstehen konnte. Gleichwohl Ilías ursprünglich bei seinem Aufbruch gewiss nicht an Gesellschaft im Ludus gedacht hatte, ergab sich somit durchaus eine willkommene Abwechslung und zudem das geschulte Auge eines Ludusdirektors, ach was, des Direktors der größten und berühmtesten Schule des ganzen Imperiums. „Wunderbar.“, sprach Iliás auch zu Hadrianus. „Dann sei Willkommen auch von mir, Dich uns anzuschließen.“ Höflich waren die Worte, wenn er auch wusste, dass sie von keinerlei Bedeutung waren, wenn er sie als Peregrinus sprach.


    Der 'Athener' war sich recht sicher, dass die beiden Römer die Wege zu einer jeden der großen vier Gladiatorenschule sicher kennen würde, mit Sicherheit tat es Hadrianus Iustus. So führte ihr Ziel sie südöstlich des großen und eindrucksvollen Amphitheaters der flavischen Kaiser, nahe des Templum divi claudii vorbei, das Ilías mit einem leichten Lächeln betrachtete, denn war doch der Weg, der sie zum Ludus führte zwischen den Zeugnissen der großen Patrizierfamilien der Flavier und Claudier. Aber Ilías suchte darin kein göttliches Omen – er war zu sehr Sophist selber – zumal es wohl viele Plätze in Rom gab, wo man über die Fußspuren der großen Familien des Imperiums stolperte.
    Ein steinernes Tor, das Symbol des Ludus Gallicus empfingen Ilías, Felix und Iustus als sie die Schule erreichten. Einige wenige Worte von Ilías, der in der Tat wohl hier schon erwartet wurde, führte dazu, dass die Tore aufschwangen und sie bis in den großen Innenhof geführt wurden, die mal zum Trainieren und Kämpfen der Gladiatoren genutzt wurden oder aber an jenem Tage auch, um manch einen Schaukampf vor zu führen.


    http://robinhood.bplaced.net/ludus/lucius.png Doch augenblicklich waren es nur einige Tauben, die auf dem sandigen Platz in der Hoffnung auf einige Krumen – vergeblich natürlich – pickten und erschrocken aufflogen, als Sandalen den Boden aufwirbelten. Es war ein Mann mit weizenblonden Haaren, einer grauen, schlichten Tunika, gegürtet mit einem einfachen Ledergürtel, der zielstrebig auf die drei Männer zu schritt. Es war die Haltung eines Mannes, der weder kriecherisch, noch arrogant das Leben beging. Seine Augen sahen offen zu Ilías, den er offensichtlich zu erwarten schien, denn: „Salve, Ilías Priamos. Ich dachte schon, du wärest verhindert.“ Er sah von Ilías zu den beiden Männern. Fragend ging seine Augenbraue in die Höhe. „Salve, Hadrianus Iustus. Der einstige Direktor des Ludus Magnus. Welch eine Ehre, dich wieder bei uns zu sehen. Ich hoffe, das wird in Zukunft wieder öfters sein, werter Hadrianus.“ Ganz offensichtlich schien der Mann den Direktor des Ludus Magnus noch zu kennen. Und Ilías wiederum neigte zum Gruße den Kopf. „Salve, Lucius Sartorius. Mit Hadrianus Iustus scheine ich Dich wohl nicht bekannt machen zu müssen. Aber wenn ich dir vorstellen darf? Der ehrenwerte und noble Quintus Claudius Felix, Sohn des Galeo Claudius Gallus.“ Ilías Priamos drehte sich eine Nuance, so dass er wiederum Felix ansehen konnte und er deutete leicht mit seinem Kinn auf Lucius Sartorius. „Das hier ist Lucius Sartorius. Er ist die rechte Hand des Direktors des Ludus Gallicus. Im Grunde ist er schon seit Jahren ein Urgestein des Ludus hier.“ Lucius' Lippen kräuselten sich zu einem amüsierten Lächeln. „Bei Weitem nicht, dafür bin ich noch zu jung. Es ist viel mehr der alte Printus, unser Wundarzt, der das von sich behaupten darf.“ Höflich war auch das freundliche Lächeln, das er nun Felix zeigte. „Salve, Claudius, es ist mir eine große Freude, dich im Ludus Gallicus willkommen zu heißen.“ Lucius schien wahrlich guter Laune zu sein, denn das Lächeln nahm nicht ab, aber womöglich witterte er ja gleich drei Männer, die dem Ludus Geld bringen könnten. „Dann gehe ich recht von der Annahme aus, dass die werten Herren alle heute den Übungskämpfen beiwohnen möchten?“, fragte Lucius.

    Ein Tropfen Wein, gemischt mit klarem und kühlem Wasser – was wohl reichlich träumerisch in dem von der hitzigen Sonne erfülltem Rom war – wäre in der Tat augenblicklich sehr erfreulich. Denn im Grunde war Ilías Priamos auf direktem Wege zum Ludus gewesen, hatte seine Schritte schon schneller führen müssen, um seinen Termin einzuhalten. Aber das Schicksal war nun mal wieder wie eh und je: wankelmütig und reichlich launisch. Einerseits hatte es die eine oder andere erfreulich interessante Wendung gegeben, andererseits verstrickte es in einen Sumpf an Unterhaltungen, die wiederum ein seltsames Knäuel an Fortunafäden bildeten, die in Rom zu gerne aufeinander trafen und sich rankten. Einmal über das Forum gegangen und man traf lauter 'alte' Bekannte. Weswegen Ilías all jene Straßenzüge sonst gerne mied. Mit einem höflichen Lächeln quittierte er die Antwort des Claudius und sah nun seinerseits zu dem dritten in diesem Bunde... Bündel. Im Vergleich zu einem Mann der römischen Oberschicht – sei es Patrizier, Senator, Eques oder vermögender Plebejer – war Ilías natürlich augenscheinlich bescheidener gekleidet, zwar, wie man es in Rom wie von jedem 'guten' Bürger aus dem einfachen Volke erwarten konnte, dennoch eben nicht prunkvoll und ohne jegliches Zierrat. Während die beiden Herren miteinander sprachen, hatte Ilías wiederum genügend Zeit, seine Gedanken zu seiner inneren Bibliothek wandern zu lassen. Mit einem mentalen Windstoß wurde der Staub der Schriftrollen fort gefegt, dann griff er danach und begann weiter zu sinnen. Prüfend ließ er den Namen hin und her gleiten. Gerade in den Wochen vor seinem Aufbruch aus Ägypten hatte er sich eingehend für diese Mission, die ihm von seinem Patron aufgetragen worden war, in Bilde gesetzt. Mit einem Male erhellte sich der Winkel der ahnungslosen Dunkelheit und gleichermaßen sah man kurz den Funken auf dem Gesicht des 'Atheners' auftauchen. Tarilutata. Es entwich ihm abermals kaum hörbar.
    „Ich entsinne mich.“, sprach Ilías und nickte. „Du warst ungefähr eine Jahreswende der Direktor des Ludus. Was nun selber schon nicht gerade gestern war.“ Ilías betrachtete den Fremden nun eine Nuance interessierter. „Ich habe deinen Namen in meinen Aufzeichnungen über die Ludi von Rom gelesen.“ Fragend neigte Ilías den Kopf. „Strebst du erneut das Amt des Direktors an oder werden deine Wege in Zukunft einen anderen Lebenspfad suchen? Aber verzeih...“ Ilías lächelte höflich und leicht entschuldigend. „Mein Name ist Ilías Priamos und ich stamme aus Athen.“ Auch wenn Ilías eher einen südrömischen Akzent besaß und nicht einen Hauch von einem Griechischen. „Aber, meine Herren, ich möchte euch in eurer Unterhaltung nicht stören. Solltest du noch Interesse haben, sowohl am Wein als auch der kleinen privaten Vorführung, wirst du mich im Ludus Gallicus finden können, werter Claudius.“

    Prüfend lag der Blick des Peregrinus auf den Gesichtszügen des Soldaten. Interessant befand es Ilías die Wandlung im Benehmen und Gehabe des Miles zu erfahren als der 'Athener' die Prima und Mantua ins Spiel brachte. In der Tat, der Tiberier, unbekannt jedoch bei offensichtlich auch Felix, wie bei Ilías selber, machte eine gute Figur mit den Zeichen seiner Einheit und des Militärs an sich, dennoch auch im Grunde verräterisch. „Dann möchten wir dich nicht aufhalten, Miles. Die Pflicht wartet selten und der Centurio dann meist noch ungnädiger. Ich wünsche dir gutes Gelingen bei deiner Mission. Vale.“, verabschiedete Ilías den jüngeren Mann höflich. Er sah ihm noch einen Moment nachdenklich hinter her. Nein. Er kannte den Tiberier wahrlich nicht. Er konnte noch nicht allzu lang in seiner Einheit sein, was Ilías sehr begrüßte. Und selbst wenn, die Prima war eine große Militäreinheit. Einer kleinen Stadt ähnlich. Dennoch... Rom war schon gefährlich genug für ihn im Grunde und es war ein gewagtes Spiel, sich in die Höhle des Löwens zu begeben. Wenn auch selber in Mission.


    Der Peregrinus riss sich jedoch stante pede aus dem Strom von Gedanken und Grübeleien, die wie der städtische Dreck an den Ufern des Tibers darauf harrte, das Land zu bedecken. Höflich und respektvoll harrte Ilías. Ein Claudier. Mit einem Schlag erstarrte Priamos. Es war mehr die Jahrzehnte lange Beherrschtheit, die er sich angeeignet hatte, so dass ihm seine Mimik nicht gänzlich entglitt. Doch er blinzelte verblüfft, sein Mund öffnete sich einen Moment beim tiefen Einatmen. Prüfend suchte er die Gesichtszüge nach Ähnlichkeiten. Nein. Fort mit euch., verscheuchte Priamos in seinem Kopf eine dunkle Ahnung. Er kannte Felix nicht. „Es ist mir eine Ehre, werter Claudius, deine Bekanntschaft machen zu dürfen.“ Und Freude. Aber das gehörte sich nicht, einfach so auf die Straße zu werfen. In der Tat, es war ein ruhmreiches und würdiges altes Patriziergeschlecht. Eine Familie, die viele große Köpfe hervor gebracht hatte. Wenn auch manch einen Kaiser mit dem Wahn in seiner Seele gepflanzt. Aber darüber redete man doch bekanntlich nicht laut. Ein Lächeln umspielte den Mund des Ilías. „Womöglich lässt sich ein guter Becher gefüllt mit dunklem Vinum von den Bergen Neapolis durchaus auch dort finden.“ Im Grunde und gerade für manche privaten Vorführungen, in Anbetracht, dass damit gut zahlende Veranstalter umworben werden sollte, besaß jedes Ludus die Möglichkeit für derlei. „Nun, ich war gerade auf dem Weg zum Ludus Gallicus...“, sprach Ilías, doch weiter kam er nicht.


    Es war im Grunde wie in einem Taubenschlag, ein Kommen und Gehen. Ein Flattern der edlen Tauben (Patrizier), die sich unter die hübschen, aber einfacheren Tauben mischten (Plebejer) oder von ihnen gemustert wurden und überall die ganz einfachen Straßentauben um sich herum duldeten (Peregrini und einfacher Pöbel). Der Peregrinus drehte sich zu dem Fremden herum, der wohl wie ein Jagdhund die Spur, das Wort Ludus in der Luft gewittert hatte. „Ihr seid Prokurator des Ludus Magnus gewesen?“ Eine dann doch edlere Taube, die sich hier nieder setzte und zwar eine, die ein wundersam hübsches Nest im Leben erschaffen konnte. Karriere auch genannt. „Nun, werter Hadrianus, es ist mir eine Ehre.“ Ilías Geist suchte die Namen der vom Kaiser bestellten in seiner mentalen Liste ab, er konnte es im Augenblick wahrlich nicht ausschließen. Langsam beschlich Ilías, dass einer guten Tat stets ein Rattenschwanz von Fragen und weiteren Erwartungen folgte. Er seufzte innerlich. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt unterdrückte er den Impuls, ein leises Lied zu pfeifen und sah fragend zu dem Claudier. Er war der Patrizier und somit der Wortführer oder der Anführer ihrer möglichen Unternehmung. Sei es jetzt hinfort mit schnellen Schritten oder in Verwicklung mit jenem weiteren Dritten.

    TariluTAM-TAM!
    Fast unhörbar pfiff Hannibal die Verballhornung seiner eigenen Melodei. Soldaten hatten es von eh und je an sich, mit zahlreichem Gedöns die Aufmerksamkeit aller um sich herum auf sich zu ziehen. Aber wohl auch zu Recht, machten sie doch des öfteren eine beeindruckende Gestalt. Ein amüsiertes Grinsen streifte seine Gesichtszüge. Der Soldat war zum einen schnittig und schien nicht auf den Mund gefallen zu sein, zum anderen schien er auch kein Mann der tiefsten Subura zu sein. Ilías musterte ein weiteres Mal prüfend den Mann vor sich. Er war eindeutig kein Centurio. Schon alleine, wie er den Gürtel und das Schwert trug, war zu deutlich. Falsche Seite für einen Centurio. Die Uniform war Ilías jedoch mehr als wohl bekannt. „Umso besser, Miles.“, sprach Ilías. „Da du in Rom in deiner Uniform unterwegs bist, ging ich davon aus, dass du in offizieller Angelegenheit hier zu tun hast.“ Immerhin war er ein Legionär und kein Urbaner. „Ein weiter Weg von Mantua hier her.“, ergänzte er sinnend. Die Erste. Er kannte die Zeichen der Prima wahrlich gut genug. Der Adler der Legion hatte schließlich im Grunde mit sein Leben bestimmt, auch wenn er keinen einzigen Tag jemals einer Einheit angehört hatte. „Aber nein.“, meinte Ilías, jedoch einen Herzschlag nachdem Claudius Felix seine Worte sprach. Ilías verstummte und warf dem Claudier einen nachdenklichen Blick zu. Nicht mal den Namen des Römers hatte er erfahren. Aber wer wusste schon, welche Wege Fortuna bereit hielt. „Nein!“, antwortete Priamos, es funkelte dabei amüsiert in seinen dunklen Augen. „Du hast kein Gespräch gestört. Sagen wir viel mehr, du bist in eine Freundlichkeit hinein geplatzt, die dieser ehrbare und hohe Herr mir einfachen Mann aus Griechenland erwiesen hat. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ Ilías machte einen Schritt zurück, um nun die beiden Männer – Römer und Römer – sich gegen über stehen zu lassen. „Darum möchte ich mich an dieser Stelle verabschieden, denn als einfacher Peregrinus möchte ich wiederum euch nicht stören.“ Der 'Athener' vollendete noch einen Schritt zurück und drehte sich schon halb herum, ehe er inne hielt und sich wieder Beiden – Tiberier und Claudier – zu wandte. „Außer, meine Herren, ihr habt gerade keine dringenden Angelegenheiten und hättet Muse und Vergnügen daran, eine Ludusschule und einige Probekämpfe zu besuchen? Ich bin gerade auf den Weg dorthin.“

    Römische Arroganz und Hochmut waren für Ilias Priamos Zeit seines Lebens der Alltag gewesen und er störte sich nicht sonderlich an der Aura. Die Abwesenheit der römischen Dignitas hätte ihn viel mehr aus dem Konzept gebracht. Seine Haltung gegenüber diesem Manne war jedoch selber von höflicher Aufmerksamkeit geprägt. Dass er mit einem Mann aus besserem Hause sprach, war nicht nur durch den Leibwächter ersichtlich - wenngleich dies schon verräterisch genug war. Aber er hatte schon manche Straßenratte in Rom erlebt, die es in dem Dreck der Subura zu höhren "Würden" gebrachte hatte und von noch dreckigerem Gesindel begleitet wurde. Aber sobald Felix den Mund aufmachte, war schon mehr geklärt, aus welchem Teil von Rom er wohl stammen könnte oder auf welchem Hügel seine Casa - Villa? - das Treiben von Rom erduldete.
    Neugier. Sie war von je her sein Laster gewesen. Und darum ruhten seine Augen auf den Zügen des Claudiers, dessen Name ihm nicht geläufig war - leider. Normalerweise entschlüpfte Ilias ein leises Summen mit einem Tarilutata, wenn er mit seinen Gedankengängen ein Rätsel zu prüfen gedachte. Aber oftmals, wenn er alleine war oder die Straßen von Rom entlang schritt - in dem Sumpf der großen Stadt, die Hure und Geliebte gleichermaßen war. Aber es war schon von je her so gewesen, dass Geliebte für Ilias meist ein Desaster waren. Oder umgekehrt. Mit Rom verhielt es sich nicht anders. Er lächelte darum bei den Worten des Claudiers zu Athen und neigte zustimmend den Kopf. "Wenn es auch bedauerlich ist, dass Athen nicht mehr den Glanz von einst besitzt. Ich würde morden dafür, wenn ich in den Hallen Platons wandeln könnte. Ich würde Jahre lang auf den Galeeren rudern und schuften, wenn ich dafür einen Tag lang mit Aristoteles disputieren könnte. Ich würde das Kreuz auf meiner Schulter tragen, wenn ich mit Sokrates die letzten Augenblicke erleben dürfte." Ilias lächelte dann jedoch bei seinen eigenen Worten schmerzvoll. Seine Hand zuckte zu seiner Schulter und rieb diese. Unbedarft waren seine Worte, denn es weckte Erinnerungen. An ein Leben, dass es nicht mehr gab. An einen Mann, der tot war. Doch jäh und bevor er den Namen von Felix voll erfahren durfte, spürte er ein wuchtiges Rempeln hinter sich. "PECUS!", fluchte Ilias derbe und in dem Augenblick klang er ganz wie ein Mann aus der Subura. Mit grimmiger Miene drehte er sich um, seine Hand fuhr bereits unter seinen Überwurf, dort, wo sein Sica verborgen lag. Es war ein Instinkt, der ihn dazu trieb. Doch jäh und ein Blick auf die Kleidung, oder sagen wir eher, der militärisch Gürtel und das Rüstzeug, ließ ihn in der Bewegung inne halten. Ein Soldat. Erst mit dem zweiten Blick sah er, dass es ein Mann der ersten Legion war. Damnatio., schoss es dem Peregrinus durch den Kopf. Auch ein Instinkt, der ihn von dem Schwert des Gesetzes und des Kaisers normalerweise gut fern hielt, insbesondere von der Ersten. Er nahm Haltung an, verbannte schleunigst den Ingrimm von seinen Zügen und musterte den jungen Mann. Ein stattlicher Soldat war es allemal, das war deutlich. Und Ilias hatte schon man ein Verhängnis auch in Soldatengestalt um sich gehabt, insbesondere zwei Männer hatten in seinem Leben schon maßgeblich den Peregrinus beeinflusst, beides Soldaten, beides auf ihre Weise der Nagel zu seinem Verderben. An jeder Seite. Dennoch flüchtete sich ein genüssliches Lächeln auf die Züge des "Atheners", der ein leichtes Nicken andeutete. Mit einer Würde und Dignitas, die man von manchem Römer sicher nur erwartet hätte. Er war unter Römern aufgewachsen und manches hatte nun mal auf ihn abgefärbt. "Ich habe mich zu entschuldigen, Miles. Denn ich stand offensichtlich im Wege. Oder kann ich... oder wir, dir behilflich sein?"

    Der Nachhall des Schmerzes pochte heftig in seiner Schulter, dennoch war es eine Erleichterung als der Leibwächter von ihm abließ. Vorsichtig drehte der Peregrinus seine Schulter, reckte sich ein wenig und seufzte leise auf. Es war ein Kreuz mit den Jahren. Und vor allem, wenn man im Leben nicht nur als ein Scriba in der Schreibstube verbracht hatte, sondern zahlreichen Hürden und Widrigkeiten begegnet war, die all ihre Spuren an seinem Körper hinter lassen hatten. Aber immerhin: er lebte. Was wollte er mehr? Oh, da fiel ihm einiges ein. Und eines betraf eine junge, blonde Frau, die ihn einst verraten hatte. Jahre war das nun schon her. Aber ehe alte Schatten sich auf den Zügen des Ilías zeigten, winkte das Lächeln die bösen Manen hinfort. „Nun, Domine, das ist nicht wirklich eines Dankes wert. Im Höchstfall könntest du dich mit einem Becher Wein revanchieren.“ Einem Wein war Ilías meist nicht abgeneigt, auch wenn er keinen Hang zum Trunkenbold hatte. Er legte eine Hand auf seine Brust und verbeugte sich leicht vor dem Patrizier. „Mein Name ist Ilías Priamos. Ich stamme aus Athen.“, stellte er sich vor. Gleichsam er sich damit als ein Grieche ausgab, klang nicht ein Hauch von griechischem Akzent in seinem Latein mit. Im Gegenteil. Er sprach ein tadelloses Latein, womöglich konnte man eine Nuance von einem Akzent aus dem Süden Italiens heraus hören. Dennoch waren seine Worte, wie man sie auch kaum von einem Peregrinus erwartete, durchaus wohl gewählt. Seine Kleidung zeugte aber nicht von einem vornehmen Römer oder einem reichen Gönner, dennoch war es guter ägyptischer Stoff, eine Tunika aus dunkelrotem Tuch, gegürtet mit einem etwas helleren Ledergürtel. Den Dolch, den Ilías sehr wohl trug, verbarg sich unter einem Teil eines Überwurfes, der nur locker eine Hälfte seiner Schulter verbarg und am Gürtel verschlungen war. Unablässig musterten die Augen des Peregrinus dennoch ihre Umgebung. Die braunen Augen streiften manch ein Gesicht. Ganz, als ob der Athener nach einer bekannten Person Ausschau hielt, die über die breiten Tuffsteinplatten der Via hin weg schritt. Er leckte sich einen Moment mit der Zunge über die trockene Unterlippe, ehe er wieder zu dem jungen Claudier sah. Womöglich war es ein Fehler gewesen, sich in der Angelegenheit einzumischen. Dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen, weswegen er gleich sprach: „Und wie darf ich dich ansprechen?“

    Die Sonne fiel in den Rücken des Peregrinus, er spürte die Pflastersteine unter seinen ledernen Sandalen, sog die Gerüche der Stadt in sich auf, sei es von den Marktständen, die nicht allzu fern war oder aber auch von all den Römern, manche, die jeden Tag den Genüssen der Bäder frönen konnte, andere, die der hart arbeitenden und schwitzenden Schicht und des Pöbels angehörig waren. Ilías selber war ein Niemand in dieser Stadt. Ein Gesicht unter vielen. Ein Mann, der weder einen Namen, noch eine Familie aufzuweisen hatte. Der keine Rechte besaß und auch keine Pflichten, wie es den Römern mit in die Wiege gegeben wurde, insbesondere, wenn sie aus namenhaften Geschlechtern stammten. Und das war auch gut so. Dennoch fluchte Ilías stumm in sich hinein als der flinke Leibwächter prompter reagierte als der Peregrinus erwartet hatte. Er wurde nun mal wohl doch älter, merkte Ilías als ihm der Arm auf den Rücken verdreht wurde. „Stolidus damnatus!“, entfleuchte dem Peregrinus unwillkürlich und leise fluchend über seine Zunge. In höchst römischer Manier. Mit einem brummen Unterton, ganz wie es sein früherer.... nein, an ihn wollen wir doch jetzt nicht denken. Es war auch Ilías Gewohnheit, auch wenn er sich manche Eigenschaften versuchte jeden Tag aufs Neue abzugewöhnen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Sein Gesicht verzog sich einen kurzen Moment aufgrund des Schmerzes, denn der Leibwächter hatte intuitiv die 'richtige' Schulter erschwischt, jene, die ihm seit jenem unsäglichen Tage immer noch Probleme bereitete. Erleichtert atmete der dunkelhaarige Mann auf als ihn Mintos zwar nicht ganz aus der Mangel ließ, aber der Griff sich bedeutend lockerte. Er atmete tief ein, sog dabei einen Schwall von Weihrauch geschwängerter Luft ein, die von einem der Wahrsagerstände zu ihm getragen wurde und unterdrückte mühsam den Hustenreiz.


    Langsam, um dem armen Sklaven in seinem Rücken nicht noch mehr Aufregung zu bescheren, hob Ilías seine freie Hand und rieb sich die schmerzende Schulter. „Nun, werter Herr, es scheint, dass ein junger Mann sehr gerne den Inhalt deines Beutels studieren wollte. Studieren und zu besonderen Zwecken, sagen wir für Brot und gutem Fleisch, ausgeben wollte.“ Der Knirps musste wohl den größten Teil seiner Beute abgeben, wahrscheinlich jedoch an seine eigene Familie. Es wäre eine lohnende Beute gewesen, der Beutel eines nicht armen Römers. Und dass der Herr, Claudius Felix, nicht aus der Unterschicht stammte, verriet nicht nur dessen Sklave und das Tuch, das er trug, sondern auch seine Art, sich auszudrücken. Ilías kannte genug Plebejer aus vornehmer Schicht oder gerade Patrizier. Wenn auch Claudius Felix ihm gänzlich sonst unbekannt war. Was auch gut war. „Ich habe beobachten können, wie er deinen Beutel entwendet hat.“ Dass er kein großes Geschrei drum gemacht hatte oder den Dieb an schleppte, war womöglich eine andere Sache. Ilías verstummte kurz und fügte nach einer Pause an. „Er hat den Beutel fallen gelassen als er mich bemerkte.“ Das war zwar dreist erlogen, aber dem Peregrinus wäre es nie in den Sinn gekommen, den Jungen an jemanden gar auszuliefern. Nicht für eine solche Bagatellangelegenheit. „Du kannst deinem Leibwächter im Übrigen versichern, ich hege weder die Absicht, dir etwas anzutun, noch möchte ich dich um irgendetwas von deinem Besitz erleichtern. Er kann mich ruhig los lassen. Immerhin hat er keinen Jungspund in seinem Griff, meine alten Knochen mögen eine solche Behandlung nicht mehr.“ Ein kurzes Schmunzeln auf den Zügen des Ilías zeugte von einer gewissen Selbstironie. Auch wenn er wirklich kein junger Mann mehr war. Einer, den man in den 'besten' Jahren bezeichnen konnte. Und das Leben und all die Jahre, über vierzig an der Zahl, hatten schon leichte Spuren an seinen Schläfen in weißer Zahl beschert, ebenso waren die Falten um seine Augenwinkel und seine Mundwinkel in den letzten Jahren dezent tiefer gegraben.


    Sim-Off:

    Alles wunderbar :)

    Tari-lu-tata. Guter Dinge pfiff Ilías die kleine Melodie, wie oft, wenn er in Gedanken war.
    Einem wahren Koloss gleichend ragte das Theater der Gladiatoren in seinem Rücken in die Höhe. Die Sonne gleißte hell und strahlend auf den massiven Steinbau, der tausende um abertausende von Zuschauern in sich aufnehmen konnte, die allesamt gierig und mit glühenden Augen den Kämpfen der Sklavenkrieger folgten. Heute waren jedoch keine Kämpfe angesagt. Es waren weder hohe Feiertage, noch buhlte ein Patrizier, Senator oder Günstling des neuen Kaisers um die Zuneigung des einfachen Volkes und Pöbels. Dennoch waren zahllose Stände aufgebaut von kleinen Händlern, die manches mal nur eine Matte ausgerollt hatten, um ihre Ware feil zu bieten. Sie müssten jedoch nur ihre Matte nehmen und konnten in der Menge der Zuschauer verschwinden, sollten Soldaten auf sie aufmerksam werden.
    Müßig, aber dennoch interessiert streckte Ilías eine Hand aus und griff nach einer grob gemachten Tontafel. Mit einem Holzgriffel war in den weichen Ton die Gestalt eines Gladiators hinein geritzt worden, darunter stand „DAXIMVS – IX“. Unbesiegt in neun Kämpfen. Ein wahrer Publikumsmagnet also und ein Veteran der Arena, der so manch einem möglichen Todesurteil durch die Menge und den Daumen der Zuschauer damit entkommen konnte. Doch an einem Tag war man noch der große Held der Massen und am Nächsten noch nicht mal ein Denarius mehr wert, der im Schlitz der Kanalisation der Stadt hinab rollte. Mit einem leisen Schnauben legte Ilías die Tafel zurück und drehte sich herum, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und gedachte seinen Weg zu den Ludusschulen fortzusetzen.


    Schweigend bahnte er sich einen Weg durch die Menge an Römern. Eine Sänfte wurde an ihm vorbei geschoben. Mit einem festen Griff packte Ilías einen Knaben von gerade neun Jahren. „Ich habe bessere gesehen. Aber nicht schlecht.“ Er zwinkerte dem Jungen zu, steckte ihm eine Münze in die Hand und ging weiter, nachdem er die andere Hand des Knaben erleichtert hatte. Dann trat er neben den Claudier. „Salve.“, grüßte er ihn und spähte über einige Männer, die Knöchelchen und anderen Wahrsargertant verkauften. „Wenn man hier auf der Via Sacra oder auf dem Forum angerempelt wird, mein Herr, dann entweder von einer Hure, die einen Kunden ausgemacht hat, einer Jungfrau, die den Mann ihres Lebens gefunden zu haben scheint oder aber von einem Dieb, der einen wohlhabenden Mann etwas weniger Last bereiten will.“ Ilías hob einen Beutel und reichte ihn an Claudius Felix. Wahrscheinlich würde dieser die kurze Berührung des Taschendiebs gar nicht sonderlich wahr genommen haben. Doch es stand ein amüsiertes Funkeln in den Augen des Peregrinus.



    Sim-Off:

    Ich mag. Wenn ich darf und dir der Taschendieb nicht zu tolldreist von mir erdacht wurde ;)

    Tari-lu-tata Das leise Pfeifen der Melodie schwebte begleitet von der Stille des Raumes in der Luft. Die Tönte tanzten einen Augenblick im Reigen der Sonnenflecken ehe sie von einem lauten Rumpeln auf der Straße vernichtet wurden. Lautes Lärmen drängte sich bis zu dem Fenster hinauf, an dem jener Mann stand, der nachdenklich die Lippen gespitzt hatte, um die Laute hervor zu bringen. Die Sonne stand hoch über den sieben Hügeln von Rom, den Septem Montes Romae. Tauben flogen in großen Kreisen über den zahlreichen Dächern der Insulae und Villen der römischen Stadtbevölkerung. Es waren jene Vögel, die keinen Unterschied zwischen arm und reich machten. Mal suchten sie sich in den weitläufigen und grünen Gärten der Patrizier Körner und Früchte, dann wiederum streunerten sie zwischen den Füßen auf den großen Märkten oder wühlten zwischen den Resten in den Viae der Unterschicht und in der Subura. Und sie, die 'Gefährten' befanden sich in der Subura. Dort, wo sich die Insulae am dichtesten drängten, die Straßen eng und verwinkelt waren, die Graffiti sich an den Wänden häuften und Banden die Gegend unsicher machten. In jenem Bereich der Subura ließ sich wohl auch die Stadtwache nicht gern sehen.


    Rom.Sumpf und Moloch.
    Rom. Hure und Geliebte.
    Rom. Göttin und Muse.
    Rom. Diese Stadt war im Grunde seine Heimat und keine andere Metropole der Welt liebte und hasste Ilías gleichermaßen. Dunkle Augen starrten durch die Ritzen, die das Holz der Fensterläden bildeten, prüften das Treiben vor der Taverne, in der die vier Reisenden zwei Zimmer angemietet hatten. Amica romana. Er hätte nicht gedacht, jemals wieder seinen Fuß in diese Stadt zu setzen. Nachdenklich verengten sich die dunkelbraunen Seelenspiegeln zu einem schmalen Schlitz. „Ilías, lass uns nach unten gehen.“ Ein letztes Tari-lu-tata entwich seinen Lippen ehe sich Ilías entschlossen von dem Fensterblick abwandte und zu der jungen Frau in seinem Rücken umdrehte, die ihre Tunika mit zwei bronzenen Schließen zu knöpfte. Dunkel fielen ihre langen schwarzen Haare über ihre schlanken Schultern. Er wusste, dass gleich unter dem Stoff eine feine Narbe bis zu ihrem Schlüsselbein entlang lief. Ebenso trug sie eine Solche an ihrem Oberschenkel. „Es kratzt.“, beschwerte sich die Dunkelhaarige mit einem schiefen Grinsen. „Deine Rüstung kannst du in Rom nicht tragen, Cassandra.“ Die schmollende Mimik ignorierte Ilías. „Die anderen Beiden warten sicher schon ungeduldig. Als ob sie noch nie eine große Stadt gesehen hätten.“, spöttelte der Peregrinus. Cassandra hob ihre Schultern und lachte leise auf. „Sie sind eben beides Provinzhühner.“ - „Lass sie das besser nicht hören, vor allem Merowin nicht.“ Während Ilías die Tür ihres Zimmers öffnete, hob Cassandra schmunzelnd beide Hände zur Abwehr. „Bona dea, ich werde mich hüten. Sonst muss ich ihm erneut die Nase brechen.“ Ein strafender Blick von Ilías kommentierte die ehemalige Sklavin Cassandra mit der heraus gestreckten Zunge. Beide stiegen die schiefen und alten Treppen zum Schankraum hinab. Einer Taverne, die mehr ein Moloch aus Glücksspiel, in den Untiefen mit Faustkämpfen und Hühnerkämpfen, aber auch Diebes- und Hehlergeschäften bestand. Natürlich war sie offiziell nur eine ganz einfache 'Weinstube'.

    Taverna Mons Romae
    Prequel – Die Saat wird ausgebracht.


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    Protagonisten:
    Ilías Priamos
    Cassandra Aurora Merowin


    - ?? -*


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    * Wenn jemand Lust auf plotten hat oder Kontakt mit ehemaligen Gladiatoren, Söldnern und Unterschichtengesindel aufnehmen möchte, womöglich Interesse Söldner/Leibwächter/Ludusausrichter anzuheuern oder einfach nur spielen mag, ist herzlich eingeladen.

    Name: Ilías Priamos
    Stand Peregrinus
    Wohnort: Roma



    Kurz zusammen gefasst und auf den Punkt gebracht.
    Darum möchte ich höflich um Einlass bitten und bedanke mich schon für die Mühe und Arbeit bei der Aufnahme: Von Stadtwachenspieler bis zum Freischalter (hoffentlich =) )