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Beiträge von Nysa
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Erst jetzt ging Nysa ein Lichtlein auf. Sie hatte also nicht ohne Grund ihren Sklavenstatus verloren. Vielmehr war es wohl ein Plan ihrer Domina gewesen, sie im Palatium zu installieren, um Informationen zu beschaffen. Nysa war beruhigt. Denn sie nahm bisher an, dass ihre Domina kein Interesse mehr an ihr hatte und sie deshalb loswerden wollte. Doch nun... Sie atmete einmal tief durch, hob ihren Kopf und sah Messalina glücklich an. Ihr Herz wurde ganz warm. Wenn sie mit Messalina allein gewesen wäre, dann hätte sie sie ganz doll umarmt, geküsst.
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Sie hörte aufmerksam zu, doch so wirklich an die Diskussion wollte sie nicht beteiligen. Im Gegensatz zu den beiden achtete kaum jemand auf sie, nicht einmal die anderen Sklaven beneideten sie. Ihr kam dies all entgegen. Sie wüsste über nicht wie sie damit umgehen sollte. Sie blickte zur Augusta. "Danke, Augusta. Ich weiß nicht, ob mein Name irgendeine Bedeutung hat. Durch Vestalin Decima habe ich erfahren, dass der griechische Gott Dionysos in der gleichnamigen Stadt geboren sein soll. Gleichseitig fand dort wohl der Raub von Persephone durch Hades statt." Sie war sich nicht mehr ganz sicher, ob sie alles richtig wiedergab. Ihr Arbeit war es ja nicht gewesen, allwissend über Religion zu sein, sondern sie hatte sich um den Wohl ihrer Patronin zu kümmern. Die Gegebenheit wurde immer schlimmer, was wäre, wenn die Augusta die Aussage nicht zu frieden stellen konnte?
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Nysa blieb weiterhin distanziert. Sie traute sich kaum zu atmen. So sehr angespannt erlebte sie das Treiben der beiden bedeutsamen Frauen. Sie starrte mehrmals zu Boden, aber immer in dem Moment, wenn keiner der beiden sie anblickte. Irgendwie hatte sie ihr damaliges Sklavendasein noch nicht überwinden können. Sie wäre froh darüber, wenn die Zusammenkunft so schnell wie möglich beende würde.
Sie dachte an die Zeit, als sie ihre Domina kennenlernte. Ein Tag, der ihr Sekunde für Sekunde im Gedächtnis geblieben war. Sie weiß noch, wie böse anfangs ihre Domina zu andere war. Doch zu ihr war sie immer lieb gewesen. Es gab auch Zeiten, da spürte sie ein Verlangen nach mehr. Vielleicht war es Liebe gewesen?
Sie setzte sich ganz langsam zu den beiden und legte als sie saß ihre beiden Hände auf dem Schoß ab. Als dann aufgefordert wurde zu trinken, nahm sie im Gegensatz zu ihrer Domina einen kräftigen Schluck. Sie selbst sagte keinen Trinkspruch auf, sondern nickte nur zustimmend.
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Nysa hingegen mochte solche Anlässe überhaupt nicht. Sie war viel lieber im Hintergrund und kümmerte sich liebevoll um ihre Domina. Ganz besonders mochte sie Frisuren zu kreieren. Die Umsetzung war jedoch schwierig, weil ihre Domina fast ausschließlich die Vestalinnen Frisur trug, zumal kaum jemand die Haare zu Gesicht bekam. Daher versuchte sie in ihrer Freizeit andere aus dem Atrium Vestae zu beglücken. Die Frisur der Augusta fand sie außergewöhnlich kreativ. Ob sie mal Hand anlegen durfte?
Sie selbst hatte sich in den frühen Morgenstunden einen Ährenzopf frisiert. Diesen fand sie besonders schön, zumal dieser in einen Kranz überging. Sie brauchte dafür nicht einmal zwei Stunden.
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Sie brachte nur ein leises "Ja..." über ihre Lippen, weil eigentlich wollte sie, dass das Ganze sehr schnell über die Bühne ging. Doch es schien so, als wäre ihr Anliegen mit einigen Stolpersteinen verbunden.
Nysa sah schließlich die auftauchende Person mit großen Augen an, denn sie sah nicht alle Tage eine weibliche Ritterin gegenüberstehen. Nicht einmal ihre Domina war dieser Status vergönnt, ...bisher. "Salve, Procuratrix Sergia. Ja, das möchte sie. Sie meint, egal was das Gesetz besagt, dass es für eine Vestalin nicht angemessen ist, wenn sie Anspruch auf Getreidespende hat, die gleichzeitig an die bedürftigen Römer verteilt werden. Sie möchte, dass ihre Spenden dem Volke zugutekommen, die tatsächlich am Hungertuch nagen." Ja, so in etwa war die Intension ihrer Herrin gewesen, wenn auch die Gleichstellung zwischen 'normalen' Römern und den Vestalinnen ein weiteres Kriterium war.
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Das Gequassel der vor ihr stehenden Leute bekam sie nur teilweise mit. Doch das was sie mitbekam war in vielen Ecken ulkig anzuhören. Das war auch das einzige Positive an der blöden Warterei, zusätzlich war es für Nysa schon sehr ungewohnt neben so etliche Bedürftigen stehen zu müssen. Sie selbst hatte ein gutes Leben, wenn sie auch weiterhin kein römisches Bürgerrecht besaß. Doch darüber konnte man hinwegsehen, wenn man eine Vestalin diente. Es gab nämlich auch für sie vielmehr Priviligien als Pflichten. In ihrem Umfeld gab es die einen die sie deswegen beneideten und die anderen, die sie deshalb verfluchten.
Sie wurde ein bisschen Verlegen, als der Beamte sie ansprach. "Skl... . Ich meine natürlich eine frischgebackene Libertina namens Nysa." Sie musste sich erst noch an den neuen Umstand gewöhnen, war sie doch jahrelang 'nur' eine Sklavin gewesen. Eigentlich hatte sich bisher nichts verändert, denn dienen würde sie ihre Domina weiterhin. "Meine Domina Decima, sie ist eine der sechs Vestalinnen, möchte bis in aller Ewigkeit von der Liste gestrichen werden. Ist das möglich?", fragte sie schüchtern.
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Manche waren schockiert, andere verwundert.... über die Tatsache, dass eine Vestalin auf Getreidespenden angewiesen sein solle. Wäre es jemals, wenn überhaupt, dann gäbe es kein Imperium und Imperator mehr.
Ihre Domina fand die Ausweisung ihres Namens lächerlich, sodass sie ihre Nysa zum Porticus Minucia entsandte. Dort angekommen stellte sich Nysa an die lange Warteschlage an und hoffte, dass es nicht allzu lange dauern werde.
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Nysa senkte ihren Kopf und trat nach der Aufforderung ein. Sie blieb etwa ein Meter hinter der Eingangstür stehen, um die vorgesehene Distanzzone zu einer Vestalin nicht zu überschreiten. Dann erst richtete sie ihren Kopf wieder, verschaffte sich kurz einen Überblick, um anschließend fortzufahren. "Schön, dass du schon allein mit dem morgendlichen Ritual begonnen hast." Demnächst würde Torquata wohl kaum unbehelligt aufwachen. Es werden nämlich jeden Morgen einige an Sklaven anwesend sein, die damit beauftragt sind, sie als Vestalin herzurichten. Denn für jemanden allein wäre es unmöglich gewesen, außer man hätte Stunden an Zeit. "Ich soll dir ausrichten dass heute dein erster Studiums Tag beginnt und du im Unterrichtsraum erwartest wirst. Deine Lehrerin für die nächsten zehn Jahre wird Vestalin Decima sein. Sie möchte zum Beispiel über organisatorische Eigenheiten sprechen.
Wann kann mit dir gerechnet werden?" Dies war nun vorerst die allerletzte freie Wahl von Torquata gewesen.
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Wenige Wochen war es her dass Torquata zur Vestalin ergriffen wurde. Sie musste die meiste Zeit in ihrem Zimmer verbringen, um sich ihrer selbst bewusst zu werden. Doch nun war es an der Zeit den Welpenschutz aufzuheben. Das Studium sowie die täglichen Aufgaben mussten von nun an wahrgenommen werden. Es warteten schwierige Tage auf Torquata. Die meisten neuen Vestalinnen waren das harte Arbeiten anfangs nicht gewohnt, wurden sie doch in ihren Familien unter anderem von Sklaven umsorgt. Doch eine Vestalin musste selbst anpacken, waren doch bestimmte Bereiche nur ihnen gestattet.
"Darf ich eintreten, Vestalin Iulia.", sagte Nysa mit bedachter Stimme.
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Diesmal erschien nicht Messalina zum Wahlkampfauftakt, sondern ihre Lieblingssklavin Nysa. Die den Auftrag hatte, ein wenig den Senator zu unterstützen, wenn natürlich nicht grundlos. Denn Messalina erhoffte sich immer noch, dass Vala ihre Anregung in Bälde den Senat vortrug. Eventuell half die Wahlunterstützung, die Erinnerung in Vala wachzurütteln. Oder eben auch nicht.
Sie wurde so laute wie sie nur konnte: "SENATOREN HÖRET! VESTALIN DECIMA UNTERSTÜTZT DIE WAHL ZUM KONSULAT DES EHRENVOLLEN UND PFLICHTBEWUSSTEN SENATORS DUCCIUS! WÄHLT IHN, DANN WÄHLT IHR VERTRAUEN!"
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Nysa verfolgte voller Aufmerksamkeit die Ausführungen von Evax. Dabei sah sie ihn immer wieder an und zwinkerte mit den Augen. Irgendwie mochte sie solche Vorträge, das zeuge von Intelligenz. Zum anderen war es ein Thema das auch ihre Domina interessierte, sodass Nysa sowieo nichts dagegen hatte. Mochte sie doch alles, was auch ihre Domina so tat. Egal was. Sie würde alles für sich tun, bis in den Tod. "Also ist es sehr unwahrscheinlich, dass sagen wir mal ein Decimer Magister werden könnte?" Solche Feinheiten zu wissen, darauf legte ihre Domina sehr viel wert. "Ich habe bei einem Gespräch zwischen einer Claudia oder meine Domina gehört, dass nicht alle Claudianer diesen Kult verehren. Weißt du warum?" Sie wartete auf die Antwort, doch anscheinend vergebens, weil Dives hereintrat.
"Salve, Dominus Iulius." Sie verneigte sich ganz leicht. "Ja, so ist es. Domina Vestalin Decima Messalina möchte überalles den Kult beitreten. Sie ging davon aus, dass ihr Wunsch hätte so verstanden werden können. Zusätzlich würde sie den Kult finanziell unterstützen." Das Schulternzucke deutete sie eher als eine minderwertige Geste. Lag wohl an das aktuelle Verhältnis zwischen ihrer Domina und Dives. "Also kannst du dir Urkunde sofort erstellen und mir übergeben. Sie wird sich dann bei dir bedanken." Wohl nur schriftlich. "Und ich möchte mich für die Gastfreundschaft, besonders durch Evax bedanken. Er hat sich in deiner Abwesendheit rührend um mich gekümmert." Dabei warf sie ihm ein Lächeln zu.
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Och nööö... immer diese Warterei. Viel lieber wäre sie mit ihrer Domina über den hisigen Markt gewandert. Gut, dass ihre Prioität klar war. Denn der letzte Vorschlag von Evax war alles andere als das was ihre Domina wollte. Nie und nimmer ein Treffen mit Magister Iulis Dives. Also konnte sie nicht anders als... "Ich warte gerne im Atrium. Eine Hora vergeht ja wie im Fluge. Wartest du mit mir zusammen? Wäre so w-a-h-n-s-i-n-n-i-g lieb von dir.
Vielleicht kannst du mir in der Zwischenzeit ein wenig über diesen Kult aufklären. Nicht dass ich meine Domina enttäuschen muss, nur weil ich mich nicht informiert habe."
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Oh, eine Regung... also war der Weg nicht umsonst gewesen.
Sie fing an zu grinsen als der für ihr ältere, bärtige Mann heraustrat. Solche Gestalten waren selten. Hatten doch die meisten Männer Rom´s kein einziges Haar zwischen Nase und Kinn. Galt es doch als unseriös und ungepflegt.
Abgesehen von einer Trauer, da gab es viele die ihren Bart wachsen liesen. Doch dieser hier, sah nicht gerade traurig aus."Salve, Evax. Ich bin Nysa, Cubicularia von Domina Vestalin Decima. Sie hatte mich beauftragt zu kommen, um zu erfahren wie es um ihre Aufnahme steht." Aber auch um Magister Iulius Dives aus dem Weg zugehen.
Sie legte ihre beiden inneren Handflächen auf die Wangen ab, die Finger in Richtung Ohren gestreckt, die Ellbogengelenke leicht auf ihrer Brust abgestütut und ihr Kopf leicht schief nach links zur linken Schulter gewand. Ihr Mund war weit geöffnet, ein rießiges Grinsen eben, zusätzlich vertraute sie auf den altbewerten Hundeblick . *wuff* "Kannst du mir bitte weiterhelfen?"
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Sie war ja die einzige vom Gefolge Messalina´s mit von der Partie, wenn sie auch weiterhin abseits stand, um die beiden nicht zu stören. Sie sah lieber den Sklaven der Germanicer zu, wie sie versuchten ihrer Domina und dem Gast alles recht zu machen. Es war anders als im Atrium Vestae, wo man die Dinge sehr gemächlich anging und sich oft lange für irgendwelche banalen Angelegenheiten Zeit lies. Tauschen würde sie auf keinen Fall. Nie und nimmer. Wirklich.
Auf die Frage mit den Kindern blickte sie ein wenige irritiert, sowas fragte ihre Domina nicht allzu oft. War sie doch viel lieber an der Funktion der Gesprächspartner interessiert als über die privaten Verhältnisse derjenigen. Außer natürlich private Bündnisse. Denn Solches Wissen aufzuzeigen war für ihre Domina äußerst wichtig, um sich nicht mit irgendwem zu verscherzen, nur weil sie den falschen Namen an einem falschen Ort genannt hatte. Politik war nicht einfach, aber langweilig.
Sie pustet einmal ihr Pony zu Recht und stöhnte innerlich.
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Schon vor einer Ewigkeit hatte sich ihre Domina bemüht Mitglied zu werden. Doch irgendwie ist das Ganze im Sande verlaufen. Andere wichtige Dinge kamen dazwischen. Solche, wie zum Beispiel der Konflikt zwischen dem Magister Iulius Dives und ihrer geliebten Domina. Sie selbst fand das Ganze viel zu übertrieben. Doch eine eigene Meinung konnte sie sich nicht erlauben. Ganz geschweige diese zu verkünden. Denn ihre Domina war als zu oft launisch, wenn auch Messalina sie bestimmt nicht bestrafen würde. Nysa hingegen fand den Iulius ziemlich schnuckelig, aber irgendwie ein wenig zu steif. Kann aber auch sein das es nur eine Fehlinterpretation ihrerseits war. Immerhin hatten sie sich nur zwei Mal flüchtig gesehen. Einmal auf dem Fest der Fortuna und einmal im Atrium Vestae.
So war es eben. An einem wunderschönen Morgen trat sie zur Porta und klopfte dreimal an. Geduldig wartete sie auf Einlass oder sonst einer Reaktion.
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